Maurys Wette

Maurys Wette

Von HM_Braverman

Übersetzt von jinnis


Die Schatten wachsen, die Sonne versinkt,

Der Mond scheint bleich, sieh den Stern der da blinkt!

Schneeflocken fallen leis ringsherum,

Zuhause ist fern, die Wette so dumm.


Maury, der Elch, steht zaghaft allein,

Fühlt sich gar nicht mehr tapfer, sondern ganz klein.

Sein schöner Wald, tags freundlich und licht,

Nachts gruselig und düster, gefällt Maury nicht.


Seine Knie sind ganz wacklig, die Beine zu schwer,

Sein pelziger Körper zittert so sehr.

Und er wünscht sich nach Hause, gemütlich und warm,

In sein weiches Bett, oder Elch-Mamas Arm.



Was nützt sein Geweih, noch winzig und stumpf,

Es kann ihn nicht schützen, in einem Kampf.

Was war sein Verlangen, was hat er gedacht,

Das Haus zu verlassen, allein in der Nacht?


Da plötzlich erschrickt er, sehnt den Morgen herbei,

Durch die Dunkelheit hallt ein gespenstischer Schrei.

Ein lautes Huh-huuuh!

Und noch einmal, Buh-huuuh!


"Was ist das, wer bist du?" Ruft er zaghaft hinaus,

Die Stimme so piepsig wie die einer Maus.

"Bitte, komm zeig dich, und tu mir nicht weh,

Ich fürcht mich vor Dingen, die ich nicht seh."


"Huh-huh" sagt die Eule, hoch oben im Baum,

Und gleitet hinunter wie in einem Traum.

"Du hast nichts zu fürchten, Maury, von mir,

Hör auf zu zittern, ich bin ja bei dir."


"Harold, du hast mich erschreckt wie ein Geist.

Ich kann nachts nichts sehen, wie du wohl weißt."

"Maury, was machst du so spät in der Nacht,

Draußen im Wald?" fragt Harold bedacht.


"Der Billys der sagte ich würde bestimmt,

Nachts nicht durchhalten, draußen im Wind.

Er behauptet, ich sei nur ein ängstliches Kalb,

Und nicht tapfer genug für diesen Wald."


„Maury, hör nicht auf den Billy, die dumme Laus.

Er selbst ging noch niemals allein hier hinaus.

Des Tags nicht und auch nicht, das wär ja gelacht,

Im Winter wenn's kalt ist und tief in der Nacht."


„Ist das wahr?" fragt Maury erfreut und er lacht

„Dann bin ich ja mutiger, als ich gedacht."

Er richtet sich auf, stolz auf die tapfere Tat.

Vergisst ganz die Furcht, die ihn vorhin geplagt.


„Mutig vielleicht, aber dümmer dazu.

Der Wald ist kein Platz, für ein Elchkalb wie du.

Zumindest nicht nachts, deshalb ist es jetzt Zeit.

Folg mir nach Hause, der Weg ist noch weit.


Harold bringt Maury auf dem kürzesten Weg

Zurück zu Frau Elch, die vor Sorge vergeht.

In Angst um den Sohn, der so ganz unbedacht

Einfach davonlief, bei Schnee in der Nacht.


Maury dankt Harold und drückt Mama ganz fest,

Erzählt ihr von Billy, der Wette, dem Schreck.

Sie sagt, „Maury, mein Kleiner, ich hab dich so lieb.

Für mich bist du der tapferste Elch, den es gibt." 


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