Türchen 23 - Lewis Hamilton

I saw Mommy kissing Santa Clause - The Jackson 5

I saw Mommy kissing Santa Claus (kissing, kissing Santa Claus)
Underneath the mistletoe last night
She didn't see me creep
Down the stairs to have a peep
She thought that I was tucked up
In my bedroom, fast asleep

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"Ich fasse es nicht, dass du das wirklich durchgezogen hast."  Verwirrt folgt Leon der leise lachenden Stimme, während er leichtfüßig und lautlos mit seinen nackten Füßen über den Flur schleicht. War das seine Mutter? Aber mit wem redet sie denn? Sein Papa ist heute Abend nicht da gewesen und würde erst morgen früh wieder daheim sein, wie seine Mutter ihm selber erst vor wenigen Stunden offenbart hatte. Und er selber sah vor nicht einmal einer Stunde, wie der Weihnachtsmann wieder davon ging, nachdem er Leon seine Geschenke überreicht hatte. Wer war also nun in ihrem Haus und unterhielt sich mit seiner Mama? Da Leon bekannt für seine unersättliche Neugier ist, würde es keinen wundern, ihn in der Weihnachtsnacht auf dem Flur herum schleichen zu sehen. Auch seine Mutter ist sich im klaren darüber, dass ihr Sohn möglicherweise herumschleichen könnte, da er meistens in der Nacht vor Weihnachten viel zu aufgeregt war und es schon einmal versuchte, seine Geschenke früher auszupacken, die ihm der 'Weihnachtsmann' erst vor wenigen Stunden persönlich vorbei gebracht hatte. Aber der fünfjährige war vorhin so müde gewesen und ist sofort eingeschlafen, weshalb die junge Frau daran keine Gedanken mehr verlor. Ihr Sohn schlief oben in seinem Zimmer. Natürlich war Lewis nicht fort an diesem Abend. Das war lediglich eine kleine weiße Lüge, um heute Abend den Weihnachtsmann für seinen Sohn zu spielen und ihm die Geschenke zu überreichen, die er und seine Frau vor ein paar Tagen in Lewis' Wagen versteckt hatten. Nur einmal hatten sie die Geschenke im Haus versteckt, die dann beinahe von Leon gefunden wurden, der, neugierig wie er war, auf Geschenksuche ging. Darauf, dass seine Geschenke im Auto seines Vaters lagern, der ja heute Abend nicht einmal da war, kam der Fünfjährige nicht. 
Nachdem Lewis aka der Weihnachtsmann verschwand, übermannte Leon die Müdigkeit und seine Mutter brachte ihn ins Bett. Das war nur eine gute halbe Stunde her. Doch nun war der jüngste Hamilton wieder wach und hörte, wie seine Mutter mit einer ihm noch unbekannten Person sprach. Leise tapste er also die Treppen herunter, lugte durch das Gitter des Treppengeländers durch und versuchte zu erspähen, woher die Stimmen kamen. Ca. in der Mitte der Treppe blieb er dann stehen und hatte einen direkten Blick ins Wohnzimmer, das lediglich vom beleuchteten Weihnachtsbaum erhellt wurde. Doch es war hell genug, um zu erkennen, dass dort zwei Personen standen. Und relativ schnell erkannte er auch seine Mutter, die schockierender weise eng umschlungen mit einem fremden Mann da stand. So ganz fremd war der Mann dann doch nicht. Denn die rote Kleidung und der weiße Bart verrieten deutlich, dass das der Weihnachtsmann war. Der, der ihm erst vorhin noch seine Geschenke vorbei gebracht hatte. Leon ist verwundet, sah er den weiß-bärtigen Mann doch vorhin erst sein Haus verlassen. Und jetzt steht er wieder da, hat seine Mutter im Arm und drückt nun auch noch seine Lippen auf ihre. Geschockt beobachtet er die beiden Personen still und heimlich und ist im ersten Moment etwas überfordert. Was tut seine Mama denn da bloß? Wenn das Papa wüsste. 
Schnell schleicht er also wieder in sein Zimmer und unter seine Decke, nimmt sich fest vor, seinem Vater morgen davon zu erzählen. 

Am nächsten Morgen, als die Familie Hamilton dann am Frühstückstisch sitzt und den Tag ganz entspannt beginnt, fällt Lewis und seiner Frau natürlich sofort auf, dass ihr Sohn ungewohnt ruhig ist. "Hey, Buddy. Ist alles in Ordnung?", spricht Lewis ihn dann darauf an und bezweckt damit, dass Leon den Kopf hebt, seinen Vater etwas verärgert ansieht. Er versteht nicht, wie seine Mutter sowas hatte tun können. Wie konnte sie seinen Vater nur so hintergehen? Soweit Leon das mit seinen fünf Jahren beurteilen konnte, liebte seine Mutter seinen Vater doch. Wieso hatte sie also den Mann vom Nordpol geküsst? 
"Gestern, als Mama mich ins Bett gebracht hat, da bin ich nochmal aufgestanden und habe Stimmen von unten gehört.", beginnt der junge Hamilton zu erzählen und erhält sofort neugierige Blicke seiner Eltern. "Ich bin den Stimmen heimlich gefolgt und stand dann auf der Treppe, wo ich ins Wohnzimmer schauen konnte. Und da habe ich Mama gesehen. Und den Weihnachtsmann. Und sie hat ihn geküsst." Zu Ende hin wird Leon wieder verärgert und sieht seinen Vater an, der sich ein Schmunzeln beinahe nicht verkneifen kann, aber so tut, als wüsste er von nichts. "Du hast dich also heimlich aus deinem Bett geschlichen? Du weißt doch, dass du das nicht darfst. Und wenn du nicht schlafen kannst, sollst du zu Mama oder mir kommen und nicht im Haus herum schleichen, Buddy.", belehrt Lewis jedoch seinen Sohn. Natürlich war es keine Überraschung, da es schon oft zu so einer ähnlichen Situation kam. "Aber Papa, ich habe gesehen, wie Mama den Weihnachtsmann geküsst hat. Das darf sie doch gar nicht.", wendet der Jüngere ein und stemmt die Arme vor die Brust, während seine Mutter nun nicht anders kann, als zu grinsen. "Ja, das darf sie tatsächlich nicht. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Mum?", spielt Lewis nun doch mit, da sein Sohn einfach zu süß ist. Dass er seine Mutter beim 'Betrügen' erwischt hatte und es ihm sofort sagte, erwärmte sein Herz ganz schön. "Was kann ich denn dafür, wenn der Weihnachtsmann so hübsch aussah? Ich konnte nicht anders.", verteidigt sich seine Mutter, noch immer mit einem Grinsen im Gesicht, was sich nun auch leicht auf Lewis überträgt. "Das erlaubt dir aber nicht, Papa zu belügen!", wirft Leon wieder ein und wirft seiner Mama einen bösen Blick zu. "Da hast du leider Recht. Und es tut mir auch unendlich leid, dass ich das getan habe. Aber der Weihnachtsmann wird sowieso erstmal nicht wieder kommen, Buddy. Ich liebe immer noch deinen Papa, du musst dir also keine Sorgen machen.", beruhigt sie ihren Sohn und legt ihm sanft eine Hand auf den Arm, den er aber gekonnt abschüttelt und sich auf den Schoß seines Vaters begibt. Lewis legt lächelnd die Arme um seinen Sohn, welcher sich eng an ihn drückt. "Du darfst Mama das nicht einfach verzeihen.", flüstert er ihm zu, woraufhin Lewis beinahe aufgelacht hatte. Natürlich hatte auch seine Frau das Gesagte gehört, weshalb sie nur grinsend den Kopf schüttelt und langsam beginnt, den Tisch abzuräumen. "Das werde ich nicht, Buddy. Mama und ich sprechen später nochmal darüber, okay?" Der Jüngere nickt nur, beäugt seine Mutter noch immer mit einem bösen Blick. "Was hältst du davon, wenn wir jetzt Geschenke auspacken?", versucht Lewis dann die Laune seines Sohnes zu heben, doch dieser schüttelt vehement den Kopf. "Ich will keine Geschenke mehr vom Weihnachtsmann." - "Na gut, dann gehören sie eben alle mir.", ruft nun seine Mutter im Gehen, während sie sich ins Wohnzimmer begibt. Das spornt Leon sofort an, vom Schoß seines Vaters zu springen und mit einem lauten 'Nein' seiner Mutter hinterher zu rennen. Lachend folgt Lewis den Beiden und hätte sich im Moment nicht glücklicher fühlen können. 


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