Die Dunkelheit.

Die Dunkelheit, sie hüllt mich ein. Und ich sehe nichts, nicht einmal mehr die kleinen Lichtblitze. Mein Herz springt und tanzt in meiner Brust, weil es Angst hat. Weil ich Angst habe. Ich kann mich nicht rühren und fühle mich gefangen. Gefangen in meinen Gedanken. Gedanken in der Dunkelheit.

Ich schnappe nacht Luft wie ein Ertrinkender. Aber die Luft weicht mir aus den Lungen. Sie möchte nicht bleiben, möchte kein Gast sein. Meine Knochen bohren sich in mein Fleisch, in meine Organe, in meine Lunge, in mein Herz. Ich spüre nichts, fühle mich leer. Als hätte jemand all das unwichtige Leben aus mir gesaugt. Wie ein Staubsauger, der den unwichtigen Dreck auf dem Boden aufsaugt.


Ich schüttle meine Finger, sie schlagen aneinander und machen Geräusche. Ich höre nichts. Ich sehe nichts. Ich sage nichts. Ich bin taub. Erstarrt. Eine lebende Leiche. Mein Blut singt und möchte fort. An die Oberfläche. Aber ich lasse es nicht. Ich darf es nicht lassen. Lass mich raus. Ich weiß, du möchtest mit mir malen.


Die Dunkelheit erwartet mich als wäre ich eine alte Freundin. Und sie ist eine alte Freundin. Sie besucht mich regelmäßig. Niemand kann sie sehen. Viele sind blind. Aber ich weiß, dass sie da ist und lauert. Wie ein wildes Tier, das hungrig ist. Und sie ist hungrig - bei Gott. Sie ist hungrig. Sie frisst all die Hoffnung und den Glauben an mich selbst; sie verschlingt alles. Und übrig bleibt nur ein kalter, lebloser Rest. Eine Hülle aus Haut und Knochen. Eine Hülle aus Trauer und Wut. Eine Hülle aus Narben. Ein Körper, umhüllt von Dunkelheit.



# 05.06.2016

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