Kapitel 2: Rose

«Rose, willst du auch Curry mit Reis?», reisst mich eine tiefe Stimme aus dem Schlaf. Verwirrt öffne ich die Augen. Carlos sieht mich fragend an und die Flugbegleiterin von vorhin verdreht die Augen.

«Wie spät ist es?», frage ich verwirrt.

«Kurz nach halb eins», antwortet Carlos und nimmt seine Portion entgegen.

«Curry mit Reis oder ein Sandwich?», fragt die Flugbegleiterin und ich antworte: «Ein Sandwich bitte.»

«Einen guten Appetit», säuselt sie, ehe sie den gleichen Satz in der hinteren Reihe runterrattert.

«Wann sind wir da?», frage ich noch ein wenig verschlafen und beisse in mein Sandwich.

«Du hast zwei Stunden geschlafen und das Ende von Fluch der Karibik verpasst. Aber wir sollten in circa drei Stunden dort sein.»

Seufzend esse ich weiter. Meine Beine und mein Po tun vom vielen sitzen schon weh und ich muss dringend mal auf die Toilette.

Als wir fertig sind und unser Geschirr abtransportiert wurde, frage ich: «Macht es dir was aus kurz aufzustehen, damit ich zur Toilette kann?»

Er schüttelt den Kopf und schnallt sich ab. Als er in voller Grösse neben mir steht, bemerke ich, dass er grösser ist als ich dachte.

Er grinst auf mich hinunter und sagt: «Süss.»

Lachend verdrehe ich die Augen und suche die Toilette auf.

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«Da vorne ist unser Gepäckband», sagt Carlos und zeigt auf ein Band, vor dem sich schon eine gewaltige Menschentraube gebildet hat.

«So bekommen wir unsere Koffer ja nie», sage ich verzweifelt und versuche erfolglos über die vielen Leute zu schauen.

Carlos lacht. «Keine Sorge, ich mach das schon. Wie sieht dein Koffer denn aus?»

«Knallgrün wie ein Frosch.»

«Ich wette niemand hier hat die gleiche Farbe.»

Und siehe da. Nach zwei Minuten hievt Carlos meinen Koffer vom Band und rollt ihn zu mir. «Siehst du.»

«Danke», sage ich und warte bis auch er seinen Koffer gefunden hat.

«Meine Mutter holt mich auf dem Parkplatz ab, weisst du schon wo du abgeholt wirst?», fragt er und ich zücke mein Handy.

Ich habe Susanna vor zwanzig Minuten geschrieben, dass wir angekommen sind und sie hat zurückgeschrieben, dass sie unterwegs ist und dass ich beim Souvenir Shop auf sie warten soll.

«Meine Gastmutter ist unterwegs, ich warte einfach hier. Du kannst schon gehen.»

«Alles klar, meine Nummer hast du ja, wenn du mal einen Guide durch LA brauchst», er zwinkert mir zu und macht sich auf den Weg zum Ausgang.

«Ach, habe ich das?», rufe ich ihm überrascht hinterher.

«Steht in deinem Notizbuch», sagt er lachend und winkt mir noch zum Abschied zu, ehe er durch die Drehtür verschwindet.

Grinsend schüttle ich den Kopf. Carlos ist wirklich süss und ich bin froh schon eine Bekanntschaft gemacht zu haben.

Ich schnappe mir meinen Koffer und setze mich auf eine Bank, die sich in der Nähe des Souvenir Shops befindet und sende meiner Familie und Alba eine Nachricht, dass ich gut angekommen bin.

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