Das Armband

„Kann mir bitte einer erklären was hier gerade passiert?“ Lilly riss uns aus den Gedanken.

„Brainstorming. Wir tragen die Fakten zusammen und Analysieren ihre Bedeutung.“ Gab Jake verständnislos zurück.

Lilly verdrehte die Augen fasste sich an die Stirn. Ich kicherte. „Jake ich glaube sie meint die Tatsache das wir uns dabei im Arm halten. Oder das du gerade aus dem Bad kamst, warscheinlich aber beides.“ Und löste mich von Ihm.

„Aber alles mit der Zeit ich werde mir jetzt erst einmal etwas anders anziehen und ihr zwei könnt euch ja etwas kennenlernen.“ Damit verschwand ich im Bad.

Ich ließ mir Zeit dabei mich wieder herzurichten. Doch auch nach 30 Minuten war es still im Nebenzimmer. Als ich wieder herauskam saß Jake an seinem Stammplatz und Lilly im Schneidersitz auf dem Bett. Ich sah sie fragend an, doch sie zuckte nur mit den Schultern. Na wunderbar. Dieses kennenlernen ging wohl nach hinten los. Jake konnte wirklich nicht gut mir anderen Menschen. Leise fragte sie mich „Seid ihr zusammen?“ jetzt zuckte ich mit den Schultern und flüsterte verstohlen. „Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung. Und ich werde auch nicht fragen. Hinterher verschrecke ich ihn noch oder er kommt wieder mit diesem „Es ist zu gefährlich“ Kram um die Ecke. Ich lasse es einfach laufen und sehe was passiert.“ Sie nickt verständnisvoll.

In welchem Film war ich eigentlich das ich gerade mit Lilly so ein typisch beste Freundinnen Gespräch führte.  
„Aber jetzt was anderes. Was sagen die Anderen zu dem Bild? Gibt es schon Neuigkeiten.“
„Leider nein, das Bild kam wohl genau in dem Moment als Cleo und Thomas zum Pfandleiher rein wollten. Jetzt sind natürlich alle Besorgt. Naja, alle außer Dan, der hat geflucht und seine üblichen Sprüche abgelassen. Er hat auch veranlasst das sein Auto zu TT kommt.“
„Also wissen wir immer noch nicht wer das Armband verkauft hat.“
„Nein noch nicht. Ich werde es bei Thomas abholen und selbst hingehen.“
„Das ist gut. Wir müssen es wissen. Mit jeder Drohung, die uns der Täter schickt, bestätigt er uns das wir ihm Näher kommen.“

„Ach übrigens, was ist eigentlich mit dem Häftlingsbesuch den Hannah vor ihrem Verschwinden machen wollte? Habt ihr Herausgefunden wer dieser Ted Madruga ist?“ Erschrocken sah ich sie an. Das hatte ich in dem ganzen Drama völlig vergessen. Sofort schnappte ich mir mein Handy und leitete das Dokument an Jake weiter.

„Jake ich habe dir was geschickt. Kannst du rausfinden wer der Kerl ist?“
„Ja kann ich, aber das braucht Zeit.“
„Super, wir werden in der Zwischenzeit das Armband holen und zum Pfandleiher gehen.“
„Pass auf dich auf Alice.“ Ich lächelte ihm zu und gab ihn einen hauchzarten Kuss. „Das werde ich Jake.“

Dann verabschiedeten wir uns und gingen zu Fuß in Richtung Stadt.

Thomas wartete am Brunnen auf uns. „Und ihr wollt das sicher Durchziehen? Was wenn ihr es noch schlimmer macht, Oder einem von euch etwas Passiert?“

„Thomas, ich werde mich nicht vor diesem Typen verkriechen. Außerdem sind wir zu zweit er wird uns wohl kaum am helllichten Tag in der Stadt angreifen.“
„Deine Einstellung kenne ich inzwischen Alice. Aber warum seid ihr zwei plötzlich so ein Dream-Team? Ihr konntet euch doch überhaupt nicht leiden.“

„Alice und mich verbindet etwas, Thomas. Ich habe begriffen das ich nur mit ihr meine Schwester retten kann.“

„Willst du damit etwa behaupten ich tue nichts, um sie zu finden? Ohne mich hättet ihr Alice Nummer nicht!“

„Leute beruhigt euch für Streitereien haben wir jetzt keine Zeit. Gib mir bitte das Armband damit wir loskönnen.“
Tomas Schnaufte ungehalten und drückte mir das Schmuckstück in die Hand, die ich ihm hinhielt, dann stapfte er davon.

Auf dem Weg zum Pfandleiher klingelte mein Handy.
Dan: „Ich hatte recht! Jemand war an der Karre dran, die Bremsleitungen waren angeschnitten!“
Alice: „Was? Und Richy hatte das nicht bemerkt?“
Dan: „Keine Ahnung. Auf jeden Fall war nicht ich an dem Unfall schuld!“
Alice: „Danke das du mir bescheid gegeben hast. Ich melde mich später.“

Ich erzählte Lilly was Dan mir gerade geschrieben hatte. „Das ist merkwürdig. Richy ist ein guter Mechaniker, auch wenn es nicht gut läuft mit dem Autofriedhof. Wie konnte er das nur übersehen?“

„Ich weiß es nicht, Lilly.“ Gab ich bedrückt zu.
Schnell schrieb ich Jake die neuen Informationen.

Alice: „Könnte es tatsächlich ein Versehen gewesen sein? Oder steckt da mehr dahinter?“

Jake: „Ich befürchte fast, dass wir Richy in einem neuen Licht betrachten müssen. Aber das passt nicht zusammen. Er wurde doch auch angriffen.“

Alice: „ich habe das Gefühl je näher wir der Antwort kommen desto verwirrender wird es. Wenn wir das hier überstanden haben will ich meine einsame Insel!“

Jake: „HaHa. Aber nur wenn es dort Strom und Internet gibt.“

Alice: „Natürlich.“

Irgendetwas übersahen wir alle. Nur was? Konnte ich mich tatsächlich so in Richy getäuscht haben. Richy, der immer fröhlich war und etwas verpeilt schien? Jessy sagte mir einmal, dass er seine Gefühle immerzu versteckte. War somit seine ganze Art nur eine Fassade?

Jessy war damals der festen Überzeugung gewesen das Richy bei der Polizei gegen Phil ausgesagt hatte. Phil hatte mich kurz vor der Verhaftung versucht anzurufen. Wollte er mir etwas Wichtiges sagen und wurde damit daran gehindert?
So in Gedanken bekam ich erst gar nicht mit das wir an unserem Ziel waren. „Alice ich sollte vielleicht allein rein gehen. Du bist hier fremd und das könnte nur unnötige Fragen aufwerfen. Außerdem scheinst du eh gerade mit deinen Gedanken beschäftigt zu sein.“

Ich lächelte sie an. „Ja das ist eine gute Idee. Ich warte hier solange und horche mal, wie es Jessy und Cleo geht.“

Ich schaute ihr zu wie sie den Laden betrat und wendete mich dann ab, um ein paar Schritte abseits mir eine ruhige Ecke zu suchen. Jetzt erst viel mir die nähe zum Wald auf, doch ich dachte mir nichts dabei.

Gerade zog ich mein Handy aus der Tasche, um Jessy zu schreiben, als ein dumpfer Schlag meinen Kopf traf. Der explodierende Schmerz ließ mich keuchend zu Boden gehe. Schwindel und Schmerz vernebelten meine Sicht und ich verlor die Orientierung. Ich versuchte aufzustehen, doch es gelang mir nicht. Verzweifelt rief ich Jakes Namen versuchte weiter auf die Beine zu kommen.

Dann traf ein weiterer Schlag meinen Kopf und alles wurde Schwarz.

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