Kapitel 4 ✔️

Völlig geschockt von der Tatsache, dass ihre Freundin mal wieder völlig übertreiben hatte, starrte sie hilflos auf die gerade gesendete Nachricht.

Mist! Das konnte, nein durfte nicht wahr sein!! Löschen konnte sie die Nachricht ja schlecht. Das hatten die Entwickler der App wohl vergessen.

„Ginny sag bloß das ist ein schlechter Scherz!"

„Reg dich ab Mine, mal sehen, was er darauf antwortet."

Sie las die SMS immer und immer wieder. Doch das machte die ganze Sache auch nicht besser. Was hatte sich Ginny bloß dabei gedacht? Denn es war kaum abzustreiten, dass das ziemlich ungünstig war.

Denn dort stand tatsächlich.

H: Wenn du mir dein Hogwarts-Haus verrätst, dann gehe ich mir dir aus!

Verzweifelt vergrub sie das Gesicht in ihren Händen.

Ginny war eben Ginny.

„Ich sollte schnell antworten, dass ich das nicht so gemeint habe", schlug die Gryffindor vor."

„Untersteh dich bloß", sie Ginny sie.

„Du willst also allen Ernstes, dass ich mich mit einem Fremden treffe, dabei warst du es doch, die behauptet hat, dass ich vorsichtig sein sollte!"

„Ja ich weiß, was ich gesagt habe, aber du MUSST einfach mit ihm ausgehen. Der arme Typ verbirgt sich doch nur hinter seinem Bildschirm, weil er sich nicht traut dich persönlich zu fragen und außerdem ist er gar kein kompletter Fremder", warf sie ein.

„Das macht die Sache nicht gerade weniger peinlich- was, wenn es Goyle oder irgendeiner von den Slytherins ist, dem ich nicht verzeihen kann".

„Dann wird dich ein Abend schon nicht umbringen, aber mal ehrlich Mine, weißt du, dass du, wenn du es nicht tust, dir eine hervorragende Gelegenheit entgegen lässt- denn so wie er mit dir schreibt, denke ich nicht das, dass es das Erbsen-Gehirn von Goyle ist- ich denke dieser Jemand hat klare Absichten."

„Trotzdem Ginny, ich denke nicht, dass das eine so gute Idee ist, ich kenn ihn nicht wirklich, außerdem muss es ein Slytherin sein, der mich früher in der Schule tyrannisiert hat, anders kann ich mir nämlich nicht erklären, wieso er sagte, dass wir uns angeblich hassen würden", erwiderte Hermine. Jedoch konnte sie Ginny nicht wirklich überzeugen.

„Versprich mir zumindest, dass du dich mit ihm triffst, wenn er es möchte!"

„Ginny, ich schreibe mit ihm gerade Mal ein paar Stunden und jetzt soll ich mich wegen deiner idiotischen Nachricht, gleich mit ihm treffen, sagt mal ist dir langweilig oder so?"

„Ja, kann schon sein, dass mir zurzeit etwas langweilig ist. Aber das ist hier nicht der springende Punkt. Komm schon! Was ist schon dabei, vielleicht wird es ganz nett oder eben nicht, etwas Schlimmeres kann gar nicht passieren und ich denke übrigens, dass es für dich wieder an der Zeit ist jemanden zu treffen, glaub mir, du wirst mir noch danken, wenn ich euch erstmal verkuppelt hab".

„Du steigerst dich definitiv zu sehr in die Sache hinein, sodass du einfach etwa hineininterpretierst, was da gar nicht ist", antwortete Hermine.

„Aber was nicht ist, kann ja noch werden".

Sie wollte gerade seufzen und ihren Kopf über diese verrücken Worte ihrer Freundin schütteln, als ihr Handy sich bemerkbar machte und verräterisch das Blinken anfing.

Rasch öffnete sie die Nachricht und wurde sogleich rot, als sie diese laß.

D: Ich werde definitiv auf dieses Angebot zurückgreifen, nur will ich dich noch besser kennen lernen-ich denke nämlich, dass du mehr als nur die Kriegsheldin bist, die obendrein auch noch geholfen hat, Voldemort zu stürzen. Aber das ist ja nur eine Kleinigkeit... :)

Ginny kreischte, als sie über Hermines Schulter blickte und die Nachricht des mysteriösen Typen durchgelesen hatte.

Hermine schmunzelte über seine Worte. Zum Glück reagierte er locker und fragte nicht, was sie damit bezwecken wollte. Dennoch war die Frage, für Hermines Geschmack, etwas zu vorschnell, da sie ja nicht einmal wusste, wieso er ihr weiter schreib, immerhin wollte er sich ja bloß entschuldigen, oder wollte er doch etwas anderes?



Dieser Gedanke weckte eine ungewohnte Wärme in ihr, eine Empfindung, die ihr bisher fremd war

„Na siehst du, er hat offensichtlich Interesse. Na los, antworte ihm endlich oder muss ich das wieder machen, scherzte sie, doch anscheinend meinte es Ginny völlig erst, da sie schon in Versuchung war nach dem Smartphone zu greifen.

„Schon gut, aber ich werde dich nach dieser Aktion, nie wieder an mein Handy lassen", stellte Hermine klar.

„Okay ich hab's verstanden, jetzt komm mach schon", drängte Ginny.

Kurz darauf tippte sie etwas ein, löschte es sogleich aber wieder, da sie sich sehr unsicher war. Als sie dann eine entsprechende Antwort formuliert hatte, drückte sie auf "Senden".

H: Gut zu wissen, also das mit dem Kennenlernen natürlich.

Während sie mit ihm textete, blickte Ginny ihr über die Schulter.

Es kam eine weitere Nachricht von ihm.

D: ich werde dir bald mein Haus verraten, wenn du das unbedingt willst Bücherwurm.

H: Was ist deine Definition von bald?

D: Zuerst will ich mehr über dich erfahren und dann verrate ich dir im Gegenzug wieder etwas von mir, wie vorhin.

Hermine grinste, ehe sie trotz des Blicks, den sie von Ginny im Rücken spürte, damit fortfuhr, die Worte, die in ihrem Kopf umherschwirrten, auszuschreiben.

H: In Ordnung mysteriöser Unbekannter, ich arbeite im Ministerium in der Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe und helfe samstags immer in Flourish & Blotts aus. Du?

D: Ich arbeite ebenfalls im Ministerium und womöglich haben wir uns schon mal in Flourish & Blotts getroffen.

H: Tatsächlich? Wann warst du das letzte Mal dort?

D: Vorletzten Samstag.

H: Da war es besonders voll, schade sonst hätte ich dich auf dieser Stelle erkannt, (ich meine, weil du ein ehemaliger Hogwarts Schüler bist, mit dem ich früher anschneidend, nicht sonderlich viel gesprochen habe.)

Auf irgendeine Weise hatte sie den Drang gespürt, dies zu verdeutlichen.

D: Tja ich hoffe, das hat sich geändert.

H: Erzähl mir noch etwas.

D: Meinetwegen Gryffindor.

H: Okay los.

D: Eigentlich bist du doch viel interessanter als ich, bei mir gibt es eigentlich nichts zu berichten.

H: Das stimmt sicher nicht.

D: Doch leider...

H: Komm schon lass dir was einfallen, du schaffst das!

D: Ob du es glaubst oder nicht, ich habe einen außerordentlich guten Buchgeschmack.

H: Tatsächlich?

D: Ja nur gebe ich das nicht öffentlich zu...

H: Hey! Ich lese halt, wenn es mir passt, das beinhaltet auch das Lesen an öffentlichen Orten...

D: Hat man ja in Hogwarts gesehen.

H: Was soll das denn heißen...?

D: Jeden Tag bist du kurz vor Sonnenuntergang an den See, mit jeweils immer einem anderen Buch und saßt dort, völlig vertieft.

H: Du hast mich gesehen?

D: Öfters, ja...

H: Hast du mich etwa gestalkt, warum??

D: Ich war fasziniert von dir, schon immer Hermine

<>

H: -ist offline-

Der Schock zeichnete sich deutlich auf ihrem Gesicht ab. Die Überraschung und das Unverständnis spiegelten sich in ihren Augen wider, während sich ihre Miene zu einem Ausdruck von Verblüffung und Unglauben formte. Es war, als ob die Ereignisse sie völlig unerwartet getroffen hätten und sie sich noch bemühte, das Geschehene zu begreifen. In diesem Moment sprach die Sprache ihres Gesichts lauter als Worte es je könnten und ihr Ausdruck ließ keinen Raum für weitere Zweifel. Er war interessiert an ihr. Das war nun kaum zu leugnen.

Hermine warf ihrer bereits grinsenden Freundin einen zutiefst geschockten Gesichtsausdruck zu.

Bei Merlin. Sie konnte es nicht fassen.

Ginny verschränkte die Arme vor der Brust.



„Na sieht du, da haben wir den Grund, wieso er dich angeschrieben hat", erklärte der Rotschopf.

„Ginny was soll ich denn jetzt machen", fragte Hermine ratlos.

„Na zurückschreiben, was denn sonst."

„Das mach ich ganz sicher nicht...", antwortete sie bloß knapp.

„Hermine, du kannst ihn jetzt nicht so stehen lassen, wir wissen beide, dass sich das nicht gehört und dir muss ich das nicht sagen."

„Okay", sagte sie bloß, ehe sie zu einer Antwort ansetze.

H: Wieso hast du dann nie was gesagt, wieso jetzt??

D: Wie gesagt ich war früher ein anderer Mensch...

H: Du weichst mir wieder aus!

H: Was ist der wahre Grund

D: Ich konnte nicht...

H: Oder du wolltest einfach nicht??

D: Nein ich durfte nicht

H: Wieso?

D: Weil-

H: Weil was?

D: Weil ich ein Slytherin bin, Hermine.

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