Jungkooks Feelings

Jungkook POV Special

Genervt hacke ich auf die Tastatur vor mir ein. Meine Eltern haben mich zu Beginn der Ferien für irgendso einen bescheuerten Onlinekurs eingeschrieben und gerade lerne ich, wie man in Schweden stilvoll Essen geht.

Warum gerade Schweden? Das kann daran liegen, dass meine Mutter verrückt nach dem Land ist und wir diesen Sommer zwei Wochen Urlaub dort machen. Eigentlich finde ich es da ja sehr schön, nur ist meine Mutter der Meinung, dass man sich möglichst an die Kultur dort anpassen sollte.

Und ich, als wohlerzogener Sohn, lerne natürlich bereitwillig alle Grundlegenden Sachen. Nächstes Jahr wird mir wahrscheinlich beigebracht, wie man in Russland vernünftig Wodka trinkt.

"Jungkook, du bist schon wieder Zuhause? Schön, dass du am Lernen bist." Die überraschte Stimme lässt mich umdrehen.
Mein Vater steht im Türrahmen meines Zimmers und trägt noch den Anzug von seiner Arbeit.

"Ja, bin ein bisschen früher gegangen," gebe ich nur als Info und konzentriere mich wieder auf den flimmernden Bildschirm. Einfach das Stechen in der Brust ignorieren, Jeon. Einfach ignorieren.

"Oh, gibt es dafür einen Grund?," fragt mein Vater besorgt und kommt ins Zimmer. Er kennt mich zu gut und weiß fast alles von mir.

"Nein," gebe ich ein bisschen zu schnell und gepresst zurück und blinzele einmal, um nicht wieder anfangen müssen zu weinen.
Ich kann nicht glauben, dass sie mich so hintergangen haben.

"Wenn du meinst. Aber wenn etwas ist, kannst du immer zu mir kommen, mein Sohn." Mein Vater legt liebevoll eine Hand auf meine Schulter und ich muss mich schwer beherrschen, nicht zu schluchzen.

"Danke, dass weiß ich," gebe ich leise zurück und die Hand auf meiner Schulter verschwindet.
"Ich fahre gleich wieder in die Kanzlei, bin nur gekommen um mir etwas von den Resten des gestrigen Abendessen zu klauen."

"Okay," meine ich nur und mein Vater seufzt leise. Dann lässt er mich alleine und ich beginne, Wütend meinen Laptop anzustarren. So, als könnte er etwas für mein Gefühlschaos.

Es ist nicht so, als das ich mich nicht für Jimin und Yoongi freuen würde. Wenn die beiden sich lieben, sollen die glücklich miteinander werden.

Das Problem ist nur: Sie sollen auch glücklich mit mir sein.

Der Kuss mit Jimin hat mir mehr bedeutet als er es sich denken kann, auch wenn es für ihn scheinbar nur eine Trophäe gewesen war. Er hat keine Ahnung, was für Gefühle das in mir ausgelöst hat.

Aber ihre Bemerkungen haben mich zutiefst verletzt und die Tatsache, dass sie mir verschwiegen haben, dass sie zusammen sind, lässt mich beinahe an unserer Freundschaft zweifeln.

Wieso waren sie nicht ehrlich zu mir? Vertrauen sie mir so wenig? Und warum soll ich auf einmal die Sexpuppe für sie spielen?

Ich meine, ich würde wirklich unglaublich viel für Jimin und Yoongi machen, auch wenn es mir nicht so gefällt. Aber ich werde mich nicht selber zerstören, in dem ich ihnen das gebe, was sie wollen.

Ich dachte immer, wir wären beste Freunde und vielleicht hatte ich auch gehofft, dass da mehr aus uns wird. Spätestens nach dem Kuss mit Jimin war ich so glücklich und euphorisch, dass ich ohne zu zögern an dem Abend meine Jungfräulichkeit an ihn verloren hätte.

Aber jetzt widert mich der Gedanke an, dass ich am liebsten mit ihm geschlafen hätte. Er hat mich Yoongi angeboten, als wäre ich eine Wahre auf dem Viehmarkt!

Und Yoongi? Von ihm hätte ich Unterstützung erwartet, ruhiges Zusprechen und vielleicht zwei Arme, die mich fest umschlungen halten. Aber stattdessen ist er darauf eingegangen und hat mich verletzt.

Bedeute ich den beiden denn gar nichts?
Wütend und enttäuscht wische ich mir meine neuen Tränen von der Wange.

Die beiden haben keine Ahnung, wie wichtig sie für mich sind und wie sehr sie mich in diesen letzen fünf Minuten verletzt haben.

Ich hätte so viel für sie gegeben, da sie alles für mich sind. Ich habe die beiden praktisch angehimmelt. Sie sind für mich mehr als nur beste Freunde, aber jetzt...

Jetzt sind sie nur noch Arschlöcher, die mich benutzt haben. Ich bin so unfassbar Wütend, Enttäuscht, Verletzt und einfach nur traurig.

Mühsam schleppe ich mich zum Bett, um mich zwischen den Kissen zu begraben. Die Decke umhüllt mich wie ein Schutzwall, aber trotzdem kann er mich nicht von dem Schmerz in meinem Inneren bewahren.

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