Wrong way
Alexia Raito pov.:
Langsam kam die Oberfläche des Flusses weiter auf mich zu, als ich mit der Klinge in der Hand nach oben auf sie zu schwamm.
Ich durchbrach sie und sog die giftige, aber lebensnotwendige Luft ein.
Doch egal wie fertig ich war, ich war mir des Teiles meines Verstandes bewusst, der die Wärme vermisste und sich einfach wieder zurück in den Fluss aus Feuer schmeißen wollte.
Ich wollte ihn herausreißen.
Im Hintergrund konnte ich einige Stimmen hören.
Sie riefen etwas,
vielleicht meinen Namen,
vielleicht schrien sie auch nur.
In egal welchem Fall, sie waren Laut.
Als ich wieder einigermaßen klar sehen konnte, wünschte ich mir die unwissende Dunkelheit zurück.
Jessie und Alcina standen schwer atmend, mit den Händen auf den Knien und betrachteten mit armseligen Blicken eine Person auf den Boden.
Wahrscheinlich eine Leiche.
Der Tod ist ein gieriger Bastard.
Nach einigen Minuten verschwand der stechende Schmerz aus meinen Beinen und wurde durch ein Gribbeln ersetzt.
Es errinerte mich an die Tage die ich gestrandet in der Wüste verbrachte.
,,Komm schon Alexia, du must weiter.".
Mit zusammengebissenen Zähnen, robte ich mich weiter über den Boden.
Der Sand lief durch die Öffnungen meines T-Shirts bis in meine Unterhose.
,,Verdammt!".
Ich hielt an und rieb mir die Arme.
Sie brannten und waren gefährlich rot, wobei ich schwören könnte, dass sie nur ein wenig verkrustet waren und das Blut bis vor wenigen Minuten noch in den Sand getropft war.
Doch gerade als ich mich weiter durch den Sand schleifen wollte, formte sich ein Husten in meinen Hals und die Müdigkeit gewann ihren langen Kampf.
Mir war nicht klar wann ich meine Augen wieder öffnete, aber es musste viel Zeit vergangen sein, da die Sonne schon fast hinter den Bergen der Wüste verschwunden war.
,,Wasser ich brauche Wasser.".
Der Fuchs, dem ich anfangs noch gefolgt war, war schon längst über alle Berge und seit dem irrte ich hier in der Wüste herum.
Es war ein tückischer Ort.
Manchmal war ein Berg hunderte von Metern hoch, sah aber nur wie ein kleiner Hügel aus.
Und da wo ein kleiner Hügel zu sehen war, trohnte in Wirklichkeit ein Berg aus Sand unmessbaren Ausmaßes.
Ich hatte keine Orientierung, keine Möglichkeit zu wissen wo ich war, oder wo ich hinwollte, aber ich wusste, ich musste Leben und ich wusste mir würde niemand helfen.
Doch selbst wenn, ich musste es hier rausschaffen und ich musste überleben.
Selbst wenn ich nicht wusste wie.
Selbst wenn ich nicht mehr laufen konnte,
meine Beine funktionierten schon seit zwei Tagen nicht mehr, anfangs schmerzten sie nur unglaublich, doch dann trat die Taubheit ein und mit ihr die Unbrauchbarkeit meiner Füße.
Ich wünschte mir nichts mehr, als den Schmerz zurück.
Unterdessen kamen Clivia und Melanie hinter den Felsen hervor um das Geschehene zu beobachten.
Wärend Clivia eher etwas zögerlich war und Jessie ansteuerte,
hatte Melanie bemerkt,
wie sich Pyrates leise, im Schatten der Panik davon schleichen wollte.
,,Hier bleiben.
Wenn wir den Monstern nich mehr entkommen können, brauchen wir ein Schutzschild.",
damit packte sie ihn am Kragen und schleifte ihn zu den anderen.
<Sie hat ja nicht mal Unrecht.>
Uns wird niemand Zuhilfe kommen.
Wir sind alleine.
<Ihr könntet es doch tatsächlich schaffen.
Die Chancen stehen nicht bei Null, für euch.>
Das hab ich ja nie bestritten.
Aber wie viele werden für diese Chancen sterben müssen?
Jessie wendete den Blick vom der Leiche ab. Es war das ängstliche Mädchen, Arachne hatte ihr allem Anschein nachneine ihrer Krallen durch die Brust gerammt.
Ihre Augen waren nach hinten gerollt, jedoch trug sie ein kleines Lächeln auf den Lippen.
Die erste von wievielen?
Wann werde ich wohl Tod im Dreck liegen?
Es war ein furchteinflößender Gedanke zu sterben.
Als ich mich noch immer unsichtbar neben Alcina stellte fiel mein Blick auf ihre Augen.
Zwar hatte sie auch sonst flaschengrüne Augen, in denen man sich viel zu leicht verlieren konnte, aber nun schlängelten sich in jedem ihrer Augen 1 Schlange umher.
Und ich musste zugeben es war ein Wahrlich hypnotischer Anblick.
Normaler Weise waren Schlagen ein Zeichen für Hermes.
Doch irgendwie erinnerten sie mich an die Zeiten, in denen Alcina mit schmutzigen Kleidern und einem listigen Lächeln durch die Staßen streifte und die Taschen der Leute leerte.
Doch jetz lag kein loses Lächeln auf ihren Lippe, sondern nur ein Ausdruck von Trauer auf ihrem Gesicht.
Alcina hat schon immer zu schnell geliebt.
Melanie schon immer zu langsam.
Ich machte mich wieder sichtbar und legte meinen Arm vorsichtig um Alcina.
,,Alexia?
Wo kommst du den her?
Alles gut?
Was ist mit deinen Klamotten passiert?"
Gerade als ich Alcina antworteten wollte, flüsterte Clivia energisch:
,,Da bist du ja!
Wo warst du Alexia?".
,,Es gab einige Empusen auf der anderen Seite des Flusses und ich habe die Möglichkeit aus genützt, da sie mich nicht bemerkt hatten und wir sonst keine Chance gehabt hätten.",
erklärte ich und Clivias Augen wurden schmal mit Wut und Abneigung.
,,Alles klar.
Pyrates weißt du einen Schlafplatz?"
Der Angesprochene nickte und winkte uns mit seiner Hand hinterher.
Langsam gingen wir mit ihm den Fluss entlang.
Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden.
Es war ein seltsames Gefühl zu wissen, dass ich gerade in ihm, unter dem schlimmsten Schmerzen, gebadet und mich wohl Gefühlt hatte.
Es war seltsam sich danach zu sehnen.
Nach einiger Zeit spürte ich Alice Blick auf mir, doch auch dieser wendete sich schließlich auch ab.
Ich hoffte sie hatte es aufgegeben aus mir schlau zu werden.
,,Beschützerin", Ha!
Ich kann ja nicht mal mich selbst schützen.
Wir waren schon seit 6 Stunden gelaufen, vielleicht weniger, vielleicht mehr.
Meine Beine kribbelten, als wäre ich Stunden in dem Sessel meiner Mam gesessen und hätte gelesen.
Doch auch in diesem Sessel hatte ich mal gelesen, dass die Zeit sehr verwirrt im Tartarus verging.
Es konnte ein Monat hier unten und 1 Sekunde in der Oberwelt sein, ebenso anders herum.
Also verließ ich mich lieber nicht auf mein Zeitgefühl.
,,Wir sind da!",
verkündete Pyrates gleichzeitig so leise, dass für uns kein Grund zur Sorge bestand, aber auch so laut, dass jeder ihn gut hören konnte.
Er war ein schrecklicher Mensch, vielleicht hätte Melanie ihm den Kopf abschlagen sollen.
Er war lästig wie eine Made, immer mit einem dummen Grinsen im Gesicht und einer immerpräsenten Angst in den Augen.
Sie machte ihn schlauer als uns, agiler, paranoider und doch etwas zu arrogant.
Sie würde der Tod von ihm sein.
Denn schließlich kam der Höhepunkt vor dem Fall.
Wir standen vor einer Felsblock Reihe, die nur einen schmalen Eingang zum passieren Bot.
Sie war ein guter Schlafplatz, aber auch die perfekte Falle.
,,Wir sollten schlafen.
Hinter den Felsen können wir es uns bequem machen.
Jedoch befürchte ich, es muss Wache halten.".
,,Das übernehme ich.",
entschied ich.
Keiner der anderen traute ich, sie waren müde und zu sehr auf Jessie fixiert, um flexibel zu reagieren und zu müde um wach zu bleiben um uns zu warnen.
Es dauerte nur wenige Minuten bis sich alle hinter den Steinen zusammengekauert hatten und in einen unruhigen Schlaf gefallen waren.
Für die meisten bedeutete das, es würde ein paar Kratzer am nächsten Morgen geben, wegen den scharfkantigen Steinen, doch war es immernoch besser als die Alternative.
Niemanden hier schien der Gedanke an den Tod zu gefallen.
Das Mädchen wurde schon von ihm geholt.
Ich sollte vermeiden, dass mir das gleiche passiert.
Auch ich machte es mir bequem und starrte in den blutroten Himmel.
Druch die Nacht hindurch warf ich Pyrates öfters einen Seitenblick zu, da ich ihm es durchaus zutraute sich im Dunklen davon zu stehlen.
Und wir brauchten hin.
Ich brauchte ihn, wenn ich überleben wollte.
Doch nutze ich nutze die Zeit auch um über etwas nachzudenken.
Ich dachte darüber nach, wie wir alle hier waren.
Wegen einem Lebensfeuer.
Es klang nicht unlogisch, Götterkinder hatten Monster als Feinde und diese Feinde wollten uns töten.
All das passte.
Was nicht passte, war weshalb wir in den Tartarus mussten.
Wieso sollte man von seinen Feinden trainiert werden?
Und wer war "die Elite" zu der Achilles Treue schwor?
Wer war dieser Wansinnige der uns alle in den Tod führen würde?
All diese Fragen blieben offen.
Es war als würde man ein Spiel spielen.
Je mehr jemand weiß, desto mehr Fragen stellt er und desto gefährlicher ist er und desto größer die Gefahr für ihn selbst.
Wir waren neu in diesem Spiel wie wussten nichts.
Nicht bedrohlich, leicht bedroht.
Gemeinsam mit der Frage wer mein Vater war und ob mein Bruder etwas damit zutun hatte.
Schließlich verschwinden Kinder nicht einfach so aus der Wüste.
Mein Kopf zuckte leicht, als ich jemand den Felsen heraufkommen hörte.
wusch
Ich zuckte zusammen, der Wurfstern schwer in meiner Hand.
Denn plötzlich stand die grünäugige Tochter des Hermes neben mir und beäugte mich misstrauisch.
,,Denkst du wir kommen hier raus?",
fragte ich ins nichts und starrte auf den Fluss.
Es war immer besser, die Meinugen von anderen zu hören um sich seine eigene darauß zu bilden.
Alcina zuckte mit dem Schultern und ließ sich seufzend neben mir nieder.
,,Keine Ahnung.
Das Mädchen ist ja schon Tod.
Um ehrlich zu sein, habe ich nicht das Gefühl wir sollten Pyrates vertrauen.
Aber auch Jessie wirkt mehr unerfahren, als verlässlich."
Jessie ist ein kleines Kind, was keine Ahnugn hat mit was es zu tun hat.
Er hört der Welt nicht zu, er scheint nur in sie hinein.
Fertig wie sie war, ließ sie ihre Arme fallen und legte sich auf den Rücken.
Ich zog meinen Fuß zu mir und hielt ihn fest, als hätte ich Angst ihn zu verlieren.
,,Und du?",
fragte sie.
,,Weiß nicht.
Die Chance ist da, aber sie ist klein und je weniger wir sind desto größer die Möglichkeit selber zu sterben.
Und wie du schon sagtest:
Pyrates sollten und dürfen wir nicht vertrauen.
Ich mag den Gedanken nicht zu sterben.".
Ich verzog das Gesicht.
,,Keine Sorge ich auch nicht.",
erklärte sie abwesend.
Ich sah sie an und dachte:
Ich kann uns nicht sterben lassen und ich werde nicht sterben.
Doch wie hoch wird der Preis.
Es gibt immer einen und wollen wir ihn überhaupt zahlen?
,,Kommt wir müssen los!",
rief Jessie und wir machten uns bereit weiter zu laufen.
Nach einiger Zeit kamen wir an eine Wegkreuzung.
So richtig erschloss sich mir nicht, warum es so etwas in der Hölle gab, aber es war auch egal.
Wir mussten richtig abbiegen, sonst wurden wir sterben.
Sonst würden wir alle den Preis zahlen müssen und ich wollte ihn nicht zahlen.
Ich entrann dem Tod schon einmal in der Wüste und ich würde es wieder tun.
Ich hatte es nicht geschafft nur um jetzt hier zu sterben.
,,Pyrates?",
fragte Jessie.
,,Ich-".
Pyrates wurde unterbrochen, als ein lautes Traben direkt auf uns zukam und den Boden beben ließ.
,,Höllenhunde!",
schrie jemand.
Und genau in diesem Moment kam eine Gruppe Höllenhunde auf uns zu gerannt, mit einer Wolke aus Staub, die sie vor sich hertriebed.
,,Alexia!",
zischte Jessie, als sich viele der Kinder ihre Ärmel vors Gesicht hielten und doch Sekunden später zu Boden gingen.
,,Wir müssen hier weg!",
antworte ich und merkte wie mir die Luft zum Atmen knapp wurde.
Doch selbst durch den Staub konnte ich ihre roten, wütenden Augen starren fühlen und doch bekam ich das Gefühl, als würden sie sich an unserem Leid laben.
Ihr Blick erinnerte mich irgendwie an Demona, oder an das was sie gerne sein wollte.
Mit wem sie sich wohl momentan prügelt?
Noch während Jessie versuchte einige der Kinder hinter einen Felsen zu ziehen, ging ich zu Alcina die hustend auf dem Boden lag uns sich grümmte als hätte sie einen epileptischen Anfall.
Verloren Blickte ich durch den Staib und war mir sicher, hier und jetzt würden wir sterben.
Wir konnten uns kaum bewegen und das Amten viel uns schwer, wir waren wie ein Fisch an Land.
Zu Tode verdammt.
Der Tod ist ein gieriger Bastard.
Doch dann trat Melanie vor uns, den Liet Hund des Rudels fixierend und stellte sich ihm in den Weg.
Sie war das einzige zwischen uns und den Höllenhunden.
Melanie Chie beweg dich da weg!
Von Selbst Rettung hast du wohl noch nie was gehört!
Melanie war eigentlich immer die jeige unter uns, die mehr nach sich selbst schaute als nach den anderen.
Ich kam gut damit klar, es war einfacher und logisch, als wenn Alcina, die doch selbst nichts zu essen hatte, den hungernden Kindern auf der Straße etwas von ihrem Essen gab, es war eine Art der selbst Opferung, die ich nicht verstand.
Vielleicht lag es an meiner Mutter, an meinem fehlenden Kontakt mit anderen Menschen, oder an meiner Priorität zu leben.
Doch in diesem Moment gab es keine Möglichkeit nach sich selbst ausschau zu halten.
Selbst Pyrates musste das akzeptiert haben, denn auch er lag kampflos am Boden.
Doch zusammen hatten wir eine Chance und egal unter welchen Motiven wir mussten einander helfen.
Ich darf nicht sterben.
Vor uns breitete Melanie die Arme aus, als wollte sie fliegen und ich tauschte einen Blick der Verwirrung mit Alcina aus.
Doch plötzlich begann etwas um Melanie zu flimmern, anfangs schwach und dann immer stärker.
Ungläubig sah ich mit an, wie sich eine lila-weiße Kugel um Melanie herum bildete, als wolle sie uns Schützen.
Sie ballte die Fäuste und ging in die Knie, als würde sie etwas stemmen.
Lilane Fäden begannen sich um Melanie zu wickeln, als wollten sie sie einhüllen und ein Aura der puren, ungefilterten Macht umgab sie.
Ihre Harre begannen sich weiß mit einem lianen Schimmer zu färben und ihre Augen strahlten in violet.
Hypnos Tochter.
Sie begann zu schreien, als die Hunde kurz vor ihr waren und die Kugel breitete sich schallförmig aus.
Mit einem lauten Knall wurden auch nach hinten geschleudert und landeten auf dem Boden.
Der Aufprall presste alle Luft aus meiner Lunge und ließ meinen Körper taub werden.
Mein Kopf knallte auf den Boden und ein paar der Splitter bohrten sich in meinen Kopf.
Das Piepsen, übertöte alle andere Geräusche für einen kurzen Moment und die Welt verschwand.
Ein leises Husten enwich mir, als ich meinen Kopf zur Seite drehte und Alcina dort von einer Dreckschicht bedeckt liegen sah.
Ihre Augen waren geschlossen und ein kleiner Strom Blut tropfte aus ihren Haaren auf den Boden.
Sie musste eine Platzwunde haben.
Wie weit sind wir geflogen?
Ich drehte meinen Kopf wieder nach oben, als sich ein Schatten über mich legte.
Eine Gestallt, gehüllt in einen Mantel stand über mir und starrte mich an.
Das war des letzte was ich sah bevor ich ohnmächtig wurde.
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