Ein Austausch mit Folgen (Dylan Davidson x OC, Daniele Puccia x OC)

requested by Chasunmi

Wie jeden Morgen war ich viel zu früh an der Schule. Da das Wetter jedoch schön war und es eine angenehme Temperatur hatte, beschloss ich draußen zu warten. So konnte ich frische Luft schnappen und den Menschenmassen im Schulgebäude aus dem Weg gehen. Nach sieben Minuten sah ich Dima, meine beste Freundin hier an der Schule. Ich winkte ihr zu und lief ihr dann ein Stück entgegen. Wir begrüßten uns mit einer Umarmung und unterhielten uns dann über Gott und die Welt, bis mir wieder etwas einfiel. "Welcher Tag ist heute?", fragte ich Dima, da meine Tutorin meinte, wir würden diese Woche einen Austauschschüler aus Amerika bekommen. Dima sah auf ihrem Handy nach und antwortete mir dann: "Mittwoch. Der vierzehnte April." Ich überlegte nochmal, ob es mit dem Datum übereinstimmte, dass meine Tutorin uns genannt hatte und nickte dann. "Wir bekommen heute einen Austauschschüler", sagte ich, "Er ist aus Amerika. Sein Name ist irgendwas mit D, David oder so. Ich hab nicht ganz aufgepasst." Dima sah mich überrascht an. "Warum hast du mir das nicht schon früher erzählt?", fragte sie. Ich lächelte sie entschuldigend an, da ich wusste, dass sie etwas für amerikanische Jungs übrig hatte. "Du musst ihn mir aber vorstellen", bat sie mich, was ich ihr mit einem Nicken versprach. Es klingelte zum Unterricht, weshalb Dima und ich uns verabschiedeten und in unsere Klassen gingen.
Im Klassenzimmer ging ich zu meinem Platz,. Dort wartete mein Sitznachbar und Crush Daniele schon auf mich. "Ich dachte schon, du wärst heute krank", begrüßte er mich und nahm seinen Rucksack von meinem Stuhl. "Ich bin nie krank, das solltest du lansam wissen", scherzte ich, was ihm ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte. Allein dieses Lächeln sorgte dafür, dass ein ganzer Zoo in meinem Bauch ausbrach. Ich setzte mich neben ihn und packte meinen Englischordner, meinen College-Block und meine Federtasche aus. Mein Englischbuch hatte ich wohl vergessen, aber wir benutzten es sowieso nur selten im Unterricht. Gerade, als mein Englischlehrer den Unterricht beginnen wollte, klopfte es an der Tür. Die Konrektiorin öffnete diese und sah in den Klassenraum herein. "Good morning", begrüßte mein Englischlehrer sie. Die Konrektorin betrat nach einem "Good morning" den Raum und führte somit einen Jungen, welcher ziemlich verloren wirkte, in unseren Kurs. Sie redete kurz mit dem Englischlehrer und verließ den Raum dann nach einem "Good bye" wieder. Die Aufmerksamkeit des Kurses lag einzig und allein auf dem Jungen, welcher immernoch ziemlich verloren im vor der Klasse stand. "Boys and girls, as you can see, we have a new student in this class", fing unser Englischlehrer an zu reden. "I'm sure that some of you guys have already heard about our exchange student. Do you want to introduce yourself?", wandte er sich bei letzterem an den Austauschschüler. Ich erinnerte mich daran, dass er quasi genau Dimas Type entsprach. "Hello guys, my name is Dylan, I'm from America, uhm, Michigan. Nice to meet you", stellte Dylan sich vor. Da Daniele die meisten Kurse mit Dylan hatte, wurde er darum gebeten, sich ein wenig um Dylan zu kümmern. Ich überließ Dylan dann auch auf Nachfrage des Lehrers meinen Platz, damit Dylan und Daniele sich schonmal etwas kennenlernen konnten, und setzte mich in die Reihe dahinter. Es gefiel mir nicht wirklich, nun hinter Daniele zu sitzen, jedoch war ich immerhin nicht sehr weit von ihm entfernt.
Mit dem Klingeln zur Pause fanden auch meine Sachen ihren Weg zurück in meinen Rucksack. Ich ging sofort in die Mensa, wo Dima schon auf mich wartete. Bevor sie mich nach dem Amerikaner fragen konnte, stoppte ich sie. "Lass uns erstmal hinsetzten", sagte ich lachend, worauf wir uns einen freien Platz suchten. "Also, er ist aus Michigan, sein Name ist Dylan und er ist einfach wie für dich gemacht", gab ich ihr die wichtigsten Informationen. "Dort kommt er", sagte ich und deutete unauffällig auf den Eingang der Mensa, durch welchen Daniele und Dylan gerade kamen. Dima sah sofort dort hin und starrte Dylan quasi an, was mich recht wenig überraschte. Zum Glück bekamen die beiden Jungs das nicht mit, sonst wäre es verdammt peinlich geworden. Was mich dann aber überraschte war, dass Daniele und Dylan direkt auf uns zusteuerten. Daniele winkte uns zu, weshalb wir zurück winkten und ein wenig Platz an dem Tisch machten, damit die beiden sich zu uns setzn konnten. "Ich brauch eure Hilfe, ihr seid doch beide gut in Englisch oder?", fragte Daniele uns. Ich wusste, dass er nicht der beste war, da wir ja zusammen Unterricht hatten, jedoch hätte ich nicht gedacht, dass er im Alltag so überfordert wäre. Ich nickte nur und war kurz davor, ihm auf Französisch auf seine Frage zu antworten. Ich hatte definitiv zu viele Fremdsprachen gewählt. Dima hatte ihr Vokabular besser geordnet als ich und unterhielt sich schon mit Dylan. "Ich wollte ihm eigentlich die Schule zeigen, aber ich glaub ich weiß nicht, wie man die Hälfte unserer Räume auf Englisch sagt", erklärte Daniele uns. Da Dylans Deutsch auch noch nicht besonders gut war, konnte Daniele ihm die Führung auch nicht auf Deutsch geben. "Wir helfen dir", legte Dima fest und zwinkerte mir unauffällig zu. Wir standen also auf und gingen ins Schulgebäude zurück. Dima erklärte Dylan, wo er was in unserer Schule finden konnte und Daniele und ich liefen nur Stumm hinter den beiden her. "Die beiden verstehen sich echt gut", fing Daniele ein Gespräch an und nickte zu Dima und Dylan. Ich stimmte ihm nickend zu und fing schon an, Pläne zu schmieden, wie ich die beiden verkuppeln könnte.

Dylan war nun schon seit etwas mehr als einem Monat bei uns und hatte sich gut eingelebt. Die Hälfte der Oberstufe versuchte sich an ihn ran zu machen, wobei sie alle kläglich scheiterten. Es war armselig und amüsant zu gleich. Immerhin war es eine interessante Beschfäftigung, ihm dabei zuzusehen, wie er einem Mädchen nach dem anderen einen Korb gab. Ich hatte ein wenig Angst, dass er Dima auch abweisen würde, da sie mir erzählt hatte, dass sie einen leichten Crush auf Dylan entwickelt hatte. Aber die beiden verstanden ich inzwischen so gut, dass meine Sorgen deswegen unbegründet sein sollten.
Da Dima Freitag Nachmittags keinen Unterricht mehr hatte, lief ich jetzt alleine durchs Schulhaus, zum Ausgang zu. An jedem anderen Tag saßen sie und ich in der Mittagspause immer im Foyer und unterhielten uns. Kaum hatte ich den Ausgang erreicht, hörte ich, wie jemand meinen Namen rief. Ich drehte mich um und sah Dylan und Daniele auf mich zukommen. "Wir haben am Wochenende ein kleines Gig in einem Cafè hier in der Nähe und wollten fragen, ob du auch kommen willst", sagte Dylan, "Dima wird auch da sein." Ich überlegte kurz, ob ich am Wochenende schon etwas vor hatte und sagte den beiden dann, dass ich kommen würde. "Super, also am Samstag um sechzehn Uhr", freute sich Daniele und winkte mir, bevor die beiden wieder gingen. Ich verließ nun auch das Schulgebäude und machte mich auf den Weg zur Sporthalle. Währenddessen machte ich eine Audio an Dima, in welcher ich ihr vorschlug, dass wir uns morgen vor dem Gig der Jungs treffen und dann gemeinsam hingehen könnten.
Während dem Sportunterricht überlegte ich die ganze Zeit, was ich morgen anziehen könnte. Da wir gerade Handball als Thema hatten und ich dies im Verein spielte, musste ich mich sowieso nicht allzusehr konzentrieren, weshalb es keinem auffiel, dass ich in Gedanken woanders war.
Nach dem Unterricht ging ich auf den Chat von Dima und mir und laß mir ihre Antworten durch. Während ich nach Hause lief, telefonierten wir und machten Pläne für morgen.

Am Samstag um vierzehn Uhr stand ich bei Dima vor der Tür. Sie öffnete und gemeinsam gingen wir in ihr Zimmer. Dort machten wir uns fertig und hörten dabei laut Musik. Um halb Vier machten wir uns auf den Weg zu dem Cafè, in welchem Dylan und Daniele auftreten würden.
Wir suchten uns einen freien Platz, der relativ nah an der Bühne war und bestellten uns dann etwas zu trinken.
Als die Jungs dann ihren Auftritt hatten, jubelten wir mit den anderen mit und hörten ihnen Aufmerksam zu. Sie spielten einen Lovesong, zumindest klang es so. Gegen Ende des Auftritts ging Dylan von der Bühne runter, nahm Dima an der Hand und zog sie mit auf die Bühne. Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und filmte diesen besoderen Moment. Die letzten Worte des Songs verklangen und mit dem letzten Ton, setzte Dylan dazu an, Dima zu küssen. Vor Aufregung viel mir fast mein Handy aus der Hand und als Dylan meine Freundin dann wirklich küsste, explodierte die Menge in Beifall. Als die beiden sich voneinander lösten, verlangte die Menge einstimmig nach einer Zugabe. Dylan jedoch grinste nur ins Publikum und folgte dann dem Rest der Band mit Dima in den Backstagebereich. Nach einigen Minuten kamen Daniele, Dima und Dylan zurück und setzten sich zu mir: Dima wieder auf ihren Platz und die Jungs an den Tisch neben uns. Wir ließen den Abend noch entspannt ausklingen und hörten den anderen anderen Bands zu.

Wenige Wochen später waren Dylan und Dima nun auch in der Schule offiziell zusammen. Ich freute mich wirklich sehr für sie, dass sie endlich glücklich war, jedoch war ich auch ein wenig eifersüchtig darauf. Die Hoffnung, dass aus Daniele und mir etwas werden könnte, gab ich mit jedem verstrichenen Tag mehr auf. Dima versuchte zwar, mich aufzumuntern, jedoch half dies immer nur temporär.
Heute in Sport würden wir mit den Basiskursen zusammen Völkerball spielen. Der Grund dafür waren Bauarbeiten in der anderen Sporthalle, welche inoffiziell die Handballhalle war. Da drei Sportkurse ein wenig zu viel für ein Spiel waren, teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Dylan war leider in der anderen Gruppe, was Dima ein wenig traurig machte. Sie sah aber darüber hinweg, da es ja nur ein Spiel war. Der Lehrer teilte beide Hälften in jeweils zwei Teams ein, sodass wir endlich anfangen konnten, zu spielen. Dima und ich waren im selben Team, Daniele im gegnerischen. Das Spiel ging eine ganze Weile, bis ich als eine der einzigen noch im Feld war. Um das Spiel spannender zu gestalten, führte der Lehrer nach belieben weitere Bälle in das Spiel ein. So kam es dazu, dass wir am Ende auf vier Bälle achten mussten. Dies war natürlich nicht allzu einfach, vor allem dann nicht, wenn alle vier Bälle im Besitz der Gegnermannschaft waren. Ich stand mit dem Rücken zu Daniele, da drei der Bälle auf der Seite des Grenzwächterfeldes gegenüber von ihm waren. Der letzte Ball traf mich von hinten am Kopf, weshalb ich mich erschreckte und meine Hände aus Reflex an die Stelle legte, an der mich der Ball getroffen hatte. Kurz darauf spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und hörte wie Daniele mich fragte, ob alles okay wäre. "Ja, passt schon, ich hab mich nur erschrocken", antwortete ich ihm lächelnd und ging aus dem Spielfeld raus, da ich abgeworfen war.
Nachdem das Spiel vorbei war, hatten wir erstmal eine Trinkpause. Daniele kam wieder zu mir und fragte, ob wirklich alles okay war. Ich versicherte ihm nochmal, dass wirklich alles in Ordnung war und dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht am Kopf treffen", entschuldigte er sich dann und umarmte mich kurz. Hinter seinem Rücken sah ich dann, wie Dima uns ansah und mit den Augenbrauen wackelte, als sie meinen Blick zu ihr bemerkte. Nach der Pause wurde es uns freigestellt, ob wir noch eine weitere Runde Völkerball spielen wollten oder draußen auf dem Kunstrasen Fußball spielen wollten. Dima, Dylan, Daniele und ich gingen mit einigen anderen nach draußen, da wir dort nicht unter der ständigen Aufsicht eines Lehrers waren und somit auch nicht dazu gezwungen waren, wirklich etwas zu tun. Dima und Dylan hatten sich auf die Tribüne gesetzt und unterhielten sich, während Daniele versuchte, mir Fußball beizubringen. Da wir als nächste Unterichtseinheit Fußball machen würden, kam mir das sehr gelegen. Ich war aber weniger als talentlos, wenn es um Fußball ging, weshalb es sich als nervenraubend herausstellte, mir etwas beizubringen. Daniele nahm es jedoch auf sich und hatte genügend Geduld mit mir. Nach einigen Minuten spielten wir nur sinnlos hin und her. Ich traf den Ball fast immer relativ gut, bis ich beim Versuch, den Ball zu stoppen, auf dem Ball ausrutschte und auf den Boden fiel. Kurz war ich ein wenig verwirrt, da ich das plötzliche aufkommen auf dem Boden nicht erwartet hatte, brach danach aber in ein Lachen aus, da es bestimmt total bescheurt ausgesehen haben muss. Dass ich dabei aber auch umgeknickt war und mein Fuß ein wenig weh tat, ignorierte ich. Daniele kamm zu mir und half mir auf. Ich konnte meinen Fuß nicht richtig belasten, jedoch war es mir egal. Er fehlte nicht, er blutete nicht und mit etwas Tape würde das schon wieder werden. Es war nun wirklich nicht allzu schlimm. Als Daniele merkte, dass ich humpelte, kam er sofort zu mir, stützte mich und ging mit mir zu Dima und Dylan. Meine Proteste, dass ich weitermachen könnte und es absolut nicht schlimm war, ignorierte er einfach. Bei den anderen angekomen, setzten wir uns eine Reihe unter die beiden, sodass wir in einer Art Halbkreis saßen. Bis zum Ende des Unterrichts unterhielten wir uns nur über Gott und die Welt.

Daniele begleitete mich nach Hause, wofür ich ihm als Dank einen Kuss auf die Wange gab, bevor wir uns verabschiedeten. Während ich meine Tür aufschloss, hörte ich, wie er sich von mir entfernte und selber nach Hause gehen wollte. Als seine Schritte jedoch stoppten, wartete ich verwirrt darauf, was passieren würde. Daniele drehte um und kam nochmal auf mich zu. "Weißt du, der Kuss", er deutete auf seine Wange, "war ja ganz nett und so, aber ich denke, da geht noch mehr", sagte er. Fragend sah ich ihn an. Daniele sah mich unsicher an, machte einen Schritt auf mich zu und drückte seine Lippen auf meine. "Bei Merlins Bart, das gefällt mir besser", murmelte ich gegen seine Lippen und erwiederte den Kuss.

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