•20• Wie tötet man einen Vampir?
Vorsichtig stieß mich Andrew auf das Bett.
Sofort kroch er auch schon über mich und nahm mir so die Möglichkeit zu fliehen, die ich selbst dann nicht ergriffen hätte, wenn ich sie noch hätte.
Er fingerte an meiner Uniform herum und öffnete die ersten drei Knöpfe.
Mit seiner kalten Hand fuhr er mir über die nackte Brust und seine scharfen Fingernägel hinterließen eine leichte Gänsehaut auf meiner Haut.
Er grinste, als er die Reaktion meines Körpers bemerkte und entblößte dadurch seine zwei Reißzähne.
Ein Schimmer der Vorfreude zierte seine schönen Augen, als er sich zu mir runter beugte und mit seiner Zunge eine feuchte Spur von meiner Brust bis zu meinem Hals fuhr.
Seine spitzen Eckzähne ließ er dadurch ebenfalls über meine Haut gleiten und verleiteten mich dazu, meinen Oberkörper leicht anzuheben und mich minimal gegen die reizende Gefahr zu drücken.
Ich stöhnte leise, als er mit seiner Hand meine rechte Schulter von der Uniform befreite und mir darauf in die unbedeckte Brustwarze kniff.
Seine Lippen an meinem Hals verzogen sich zu einem amüsierten Grinsen und er drückte diese fest auf meine Haut.
Erneut stöhnte ich auf und verdrehte verzückt meine Augen, als ich dann das wunderbare Ziehen spürte, dass bei der Bildung eines Knutschfleckes entstand.
Andrew richtete sich leicht auf und betrachtete zufrieden sein Werk an meinem Hals.
Dann beugte er sich wieder zu mir runter und küsste von meinem Hals abwärts zu meiner Brust, wo er dann auch sein Mal setzte.
Mein Stöhnen wurde lauter und ich griff in die dunkelblonden Haar des Vampirs.
Andrew presste sein Becken gegen meines und ich spürte seine Erregung in meinem Schritt.
Wow!
Überrascht keuchte ich, aber seufzte auch zugleich herzhaft auf, als ich Andrew's Hand ebenfalls in meinem Schritt spürte.
Ich drückte meinen Kopf in das Kissen und meinen Rücken nach oben, um besseren Körperkontakt zu den Vampir zu haben.
Andrew lachte leise rau auf.
»Na... Gefällt dir das?« Fragte er grinsend.
Ich nickte leicht erschöpft und ich hatte überhaupt keine Ahnung, wohin meine ganze Energie verschwunden war.
Erneut lachte Andrew und wieder konnte ich seine spitzen Zähne sehen.
Seine Hände fuhren über meine Brust wieder hinauf zu meinem Hals.
»Ich verspreche dir, dass dir auch das gefallen wird!« Hauchte Andrew, kurz bevor er seinen Mund aufriss und seine scharfen Fänge in meinen Hals stieß.
Erschrocken und total nass geschwitzt richtete ich mich auf.
Hastig tastete ich meinen Hals ab und seufzte erleichtert, als ich keine Wunde eines Vampirbisses spürte.
Was war das denn?
Ein Traum... Ein Albtraum...
Ich weiß gar nicht, was am Schlimmsten war, diese Berührungen oder doch der Biss.
Ich fuhr mit meiner Hand an meinem Körper die Stellen nach, an denen mich Andrew in meinem Traum berührte.
Eigentlich fühlte sich das doch nicht ganz so schlimm an.
Schnell schüttelte ich den Kopf.
Es war nur ein Traum, es war nur ein Traum... Redete ich mir still ein.
Aber dennoch fühlte sich alles so verdammt real an, abgesehen davon, dass es total sinnlos war.
Seit wann interessierte sich schon ein Vampir SO für einen Menschen?
Aber ich musste zugeben, es hat mir leider doch irgendwie gefallen.
Abgesehen von dem Biss, den ich zum Glück nicht mehr in meinem Traum gespürt hatte - Geht ja auch gar nicht, da ich ja nicht wusste, wie sich so ein Biss anfühlte und ich sowas im Traum dann ja auch nicht nach empfinden konnte.
Alles was das Gehirn nicht kannte, kann es auch nicht Revue passieren lassen
Jedoch musste ich ebenfalls zugeben, dass ich sehr neugierig darüber war, wie sich so ein Biss anfühlte.
Andreas hat ja gesagt, dass sich ein Biss schmerzhaft anfühlen kann, es aber nicht muss.
Sofort verbannte ich diese Gedanken auf meinem Kopf, als die Zimmertür aufging und erst dann fiel mir auf, dass ich in meinem Zimmer im Bett war.
Andrew, Andreas und Roxy kamen ins Zimmer.
Was war denn nun los?
»Wie geht es dir?« Fragte mich Andreas leicht besorgt.
»Mir geht es gut, sehr gut. Aber was ist überhaupt los?« Fragte ich verwirrt.
Andreas sah seinen Bruder fragend an und Andrew kam auf mich zu.
Sofort musste ich an meinen Traum denken und ich spürte, wie sich mein Puls beschleunigte.
Scheiße!
»An was kannst du dich noch erinnern, bevor du hier aufgewacht bist?« Fragte mich der Vampir und ich vernahm in seiner Stimme einen Hauch von Sorge.
Woran ich mich erinnern kann?!
Ich hoffte nur zu sehr, dass ich nicht rot anlief, denn das wäre zu viel!
Andrew schien es aber leider doch gesehen zu haben.
»Was ist los, was hast du?« Fragte er besorgt und ich wich seinem Blick aus.
»Albtraum.« Nuschelte ich und ich spürte förmlich, wie sich meine Wangen noch mehr erhitzen.
»Du siehst aber nicht gerade aus, als hättest du einen Albtraum gehabt.« Stellte Andrew fest und ich konnte dieses gewisse Grinsen aus seinem Ton förmlich heraus hören.
Prompt wurde mir noch wärmer.
Andrew lachte leise und stieß mich somit nochmal zurück in die Erinnerungen an den Traum.
»Na ja, woran kannst du dich denn vor diesem 'Albtraum' erinnern?« Erneut hörte ich dieses Schmunzeln, als Andrew das Wort 'Albtraum' aussprach.
Ich überlegte.
»Sie waren mit mir in der Küche. Dann hat es an der Tür geklingelt. Merrit war da. Danach sind wir wieder zurück in die Küche gegangen und plötzlich hatte ich furchtbare Kopfschmerzen und ich habe komische Bilder gesehen.« Erklärte ich.
»Was für Bilder?« Fragte Andreas und hockte sich zu mir an die Bettkante.
»Viele Bilder, die zu schnell wieder verschwunden, als dass ich sie richtig erkennen konnte, aber dennoch bin ich mir fast sicher, dass ich alles schon mal gesehen habe.« Andrew und Andreas tauschten kurz einen wissenden Blick aus, eh sich Andreas wieder erhob.
»Aber jetzt geht es dir wieder besser?« Fragte er erneut und ich nickte.
»Ja, als wäre nie etwas passiert.« Sagte ich leicht verwirrt.
»Das ist zwar komisch, aber dennoch gut. Trotzdem solltest du dich noch etwas schonen, nicht dass ein Rückfall die Folge ist.« Sagte Andrew beruhigend, aber ich war dagegen.
»Nein, ich muss doch-« Ich hielt inne, da ich von meinem Bett aufgesprungen war und mir als Folge etwas schwindelig wurde.
»Oh doch. Siehst du, das wird so nichts. Du brauchst Ruhe! Du kannst dir ein Buch aus der Bibliothek nehmen und dann zu Andy und mir ins Wohnzimmer kommen. Roxy wird dann deine möglichen Aufgaben übernehmen.« Andrew grinste das blonden Mädchen an.
»Nichts wahr, Roxy?«
»Sehr wohl, wie Ihr wünscht, Master.« Sagte Roxy lächelnd, doch ich konnte den blanken Hass gegenüber Andrew in ihren Augen sehen.
Natürlich ist das den beiden Vampiren ebenfalls aufgefallen, jedoch erwiderten sie nichts darauf.
»Okay, ich würde dann sagen, du Fynn, gehst jetzt erstmal duschen, holst dir ein Buch und kommst dann zu Andy und mir ins Wohnzimmer.« Bestimmte Andrew und ich nickte einfach nur.
»Na dann bis gleich.« Und damit verschwanden auch schon Roxy, Andreas und Andrew aus dem Zimmer.
Ich hingegen ging ins Badezimmer, zog mich aus und stellte mich unter die Dusche.
Das kalte Wasser aus der Leitung spülte den Schweiß, der die Folge von meinem (Alb-)Traum war, von meinem Körper und ich fühlte mich gleich wieder etwas sauberer.
Nach der kalten Dusche band ich mir ein Handtuch um die Hüfte und ging in mein Zimmer, zu dem Kleiderschrank.
Ich nahm mir eine frische Boxershorts und eine ebenfalls frische Uniform heraus.
Die getragenen legte ich ins Badezimmer in die Badewanne und beschloss die, sobald es mehr Wäsche war, in den Wäscheraum zu bringen.
Andrew hatte mir gesagt, ich solle mir ein Buch aus der Bibliothek nehmen und dann zu den beiden Vampiren runter ins Wohnzimmer gehen und genau dies tat ich auch, ich ging in die Bibliothek.
Unzählige Bücher standen dort in den vielen Regalen und der Geruch von Papier strömte in meine Nase, als ich die Tür der Bibliothek öffnete.
Was hatte ich den Lust zu lesen?
Ich würde liebend gerne etwas über die Vampire erfahren, aber ich glaube kaum, dass es ein Lexikon über die Blutsaugern gibt.
Ich stöberte ein bisschen herum, bis ich ein in Leder eingebundenes Buch fand.
Mit einer leicht gerunzelter Stirn zog ich das Buch aus dem Regal und sah es mir an.
Es sah älter aus, als die anderen Bücher hier, viiiel älter!
Ich beschloss, dieses Buch zu lesen und mit nach unten zu nehmen.
Und so war es dann auch.
Wenig später saß ich zwischen Andreas und Andrew auf der Couch.
Die beiden Vampire sahen sich irgendetwas im Fernsehen an.
Ich schlug eine Seite mitten in Buches auf, anscheinend war es ein Tagebuch.
12. Juli, 1789
Mein Gemahl verhält sich schon seit geraumer Zeit ziemlich eigenartig.
Amon pflegt es selbst nicht mehr mit unseren Söhnen und mir gemeinsam zu Abend zu essen.
Immer wenn ich ihn darauf anspreche, sagt er immer, dass doch alles so wie immer sei.
Doch ich bin eine kluge Frau und weiß, dass mir mein Gatte etwas verschweigt, nur was es ist, weiß ich noch nicht.
Alyssia
Ich blies die angehaltene Luft aus meinen Wangen.
Das war... Interessant. Diese Alyssia, wer auch immer das sein mochte, hatte anscheinend vor Nachforschungen über ihres Ehemannes anzustellen, weil dieser sich seit mehreren Tagen seiner Familie gegenüber eigenartig verhielt.
Ich schlug die nächste Seite auf.
15. Juli 1789
Es ist etwas schreckliches passiert und es grenzt an ein Wunder, dass ich die Kraft dazu finde, trotz der erschütternden Ereignisse, all dies hier niederzuschreiben.
Unserer ältester Sohn fand heute am frühen Abend seinen Tod.
Während ich all meine Tränen ihm geschenkt und gehofft habe, dass seine Seele seinen Frieden findet, war Amon überhaupt nicht gerührt von dem Tod seines ältesten Sohnes, er schien sogar fast zufrieden.
Es wird hier immer seltsamer, selbst die Umstände des Todes von unserem Sohn waren nicht natürlich.
So schien es mir jedenfalls, als ich die zwei punktförmigen Male an seinem Hals sah.
Auch darauf sprach ich meinen Gemahl an, doch er bestreitete meine grausige Entdeckung.
Ich muss und werde herausfinden, was mit meiner Familie los ist!
Alyssia
Ich sah von dem Buch auf, als ich hörte, wie sich jemand hob und tatsächlich, Andreas erhob sich von der Couch und ging, ohne was zu sagen, aus dem Wohnzimmer.
Kurz sah ich fragend zu Andrew, der nur weiterhin stumm auf den flachen Bildschirm des Fernsehers schaute.
Jedoch schien er bemerkt zu haben, dass ich ihn ansah, denn er zuckte immerhin mit beiden Schultern.
Ich nahm dies so hin und vertiefte mich wieder in das Tagebuch.
21. Juli 1789
Ich habe Angst, ich habe schreckliche Angst.
Ich weiß was mit meinem Ehegatten geschehen ist.
Er ist ein anderes Wesen, er ist ein Wesen, welches ich dachte, nur in Legenden existierte.
Die anderen Leute in unserem Dorf mochten die alten Mythen und Legenden als wahr ansah, doch war dem gegenüber immer skeptisch.
Bis jetzt.
Ich habe gesehen, was Amon getan hat!
Ich habe gesehen, wie er seine langen Eckzähne in den Hals von Helena, einer Frau aus unserem Dorf, gestoßen hatte.
Zurück blieben zwei punktförmigen Male an ihrem Hals und bestätigte somit meine Vermutung, dass unser Sohn keines natürlichen Todes gestorben ist.
Ich muss ihn aufhalten!
Ich muss ihn aufhalten und entweder wird mein Leben ein Ende finden oder das von Amon!
Alyssia
Wow...
Wow!
Der Ehemann dieser Alyssia war ein Vampir und hatte, wie sie mehr oder weniger vermutete, ihren gemeinsamen Sohn getötet.
Das ist echt... Krass
Ich blätterte ein paar Seiten weiter, nur um festzustellen, dass es keine weiteren Einträge mehr gab.
Anscheinend fand ihr Leben das Ende.
Ich war aber dennoch sehr neugierig darüber, wie man einen Vampir tötet.
Ich sah zu Andrew hoch.
Sollte ich ihn fragen oder es doch bleiben lassen?
Ich entschied mich dafür, ihn zu fragen.
»Ähm, Andrew?« Fragte ich und der Vampir sah wenige Sekunden später zu mir runter.
»Wie tötet man einen Vampir?« Fragte ich und die Reaktion von Andrew war leicht erschreckend.
Er sagte zwar nichts, aber er strafte mich mit einem Blick, der eine Mischung aus Fassungslosigkeit und Angriffslust war.
Dann sah er wieder stumm, mit zusammen gepressten Lippen, einfach nur geradeaus zum Fernseher.
Was dachte er denn jetzt, was ich mit dem Wissen vor hätte?!
Hm... Dann eben anders.
Ich erhob mich von der Couch und macht mich auf die Suche nach Andreas.
Ich fand ihn schließlich in der Küche.
Er lehnte an der Küchenplatte und hatte ein Glas mit einer dunkelrot Flüssigkeit drin.
Immer wenn ich einen der Vampire sah, die gerade dabei waren, Blut zu trinken, lief es mir eiskalt den Rücken runter.
Schließlich schaffte ich es dann mich zusammen zu reißen.
»Ähm, Andreas?« Fragte ich unsicher und der Vampir sah mich auffordernd an.
»Ich habe da mal eine Frage. Und zwar: Wie tötet man einen Vampir?« Andreas, der gerade dabei war, einen Schluck aus seinem Glas zu nehmen, verschluckte sich und fing an zu husten.
Als er sich dann wieder beruhigt hatte, sah er mich entsetzt an.
Ich konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen.
»Andrew hat so ähnlich reagiert. Was soll ich denn mit dem Wissen machen?! Sollte ich mir auch nur irgendwelche Gedanken machen, es gegen euch zu verwenden, bin ich doch schon tot, bevor ich Anstalten dazu machen kann.« Erklärte ich.
Andreas schien kurz nachzudenken, eh er mit seinen Schultern zuckte.
»Da hast du recht. Okay... Es klingt eigentlich ganz einfach. Man muss einfach ein Gegenstand aus reinem Silber in das Herz eines Vampirs rammen. Was eigentlich jede Lebensform töten dürfte...« Ich hob beide Augenbrauen.
Echt jetzt?
So leicht war es?
Andreas schien meine Reaktion zu bemerken und er lachte kurz auf.
»Wie gesagt, es klingt einfach, so ist es aber nicht. Die Stelle hier-« Er klopfte sich auf die Stelle, wo das Herz lag.
»Ist bei uns stark geschützt... Sagen wir mal gepanzert. Unsere Haut ist da so hart, dass es extrem schwer ist, die zu durchstoßen.« Erklärte mir der Vampir und ich hörte wissbegierig zu.
»Aber woher weißt du das?« Fragte ich neugierig und Andreas zuckte erneut mit seinen Schultern.
»Ich habe es mal gesehen.« Meine Augen weiteten sich.
»Du hast mal einen Vampir getötet?!« Fragte ich leicht erschrocken, doch mein Gegenüber schüttelte nur den Kopf.
»Nein, ich nicht. Andrew aber.« Ich zog eine Augenbraue hoch.
Andreas zwinkerte mir zu und bevor er wieder einen Schluck aus seinem Glas nahm, sagte er:
»Ich hatte mal zwei Brüder.«
Tadaaaa...
Ich entschuldige mich erstmal für Fynn's Traum, denn ich habe noch nie annähernd so was geschrieben. 😅
Und als zweites entschuldige ich mich dafür, dass dieses Kapitel so kurz ist.
Aber ich hoffe trotzdem, dass es euch gefällt.
LG Ju ★
~2381~ Wörter
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top