34. Part of the Truth
♪ We're not gonna take it – Twisted Sister
Niall
Erstaunt schaute ich auf, als Sienna mit meinem Laptop in den Händen das Schlafzimmer betrat. Ihr Gesichtsausdruck wirkte alles andere als entspannt und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich Idiot hatte vergessen, das Ding herunterzufahren! Und die letzte Seite, die ich mir angeschaut hatte, war diese Dating Plattform.
Mist! Das würde reichlich Stress geben.
„Niall." Ihre Stimme klang schneidend. „Kannst du mir bitte erklären, was das soll?"
Mit einem angepissten Gesicht pfefferte sie den Laptop auf meinen Schoß und klappte diesen auf.
Ich fühlte, wie die Hitze sich in meinem Körper ausbreitete und ich vermutlich puterrot anlief.
„Ähm, ich kann dir das erklären."
Ob ich wollte oder nicht, ich musste mit der Wahrheit herausrücken, um nicht in einem völligen falschem Licht dazustehen. Es war schon schlimm genug, dass ich sie ungewollt mit einer Nutte betrogen hatte und ich besaß tatsächlich keinerlei Intension, mich mit einer anderen Frau zu treffen oder gar herum zu vögeln.
Der Ausrutscher im Drogenrausch mit Honey reichte vollkommen.
„So, auf diese Erklärung bin ich mächtig gespannt."
Wütend stemmte sie die Hände in ihre Hüften, ihr rotes Haar loderte im Schein der Nachtischlampe und das schwarze Negligé schmiegte sich perfekt um die Rundungen ihres Körpers – kurzum, sie sah selbst in solch einem Zustand wunderschön aus. Allerdings erdreistete ich mich nicht, ihr das zu sagen, da sie mich bestimmt einen Kopf kürzer machen würde – natürlich in dem Glauben, ich wollte sie auf den Arm nehmen.
„Setz dich", sprach ich mit klopfendem Herzen. „Es ist nicht so, wie du denkst."
„Willst du mich eigentlich verarschen, Niall? Diesen dummen Spruch kannst du dir sparen!"
Empört erklangen ihre Worte in meinen Ohren. Ich konnte mich nicht einmal selbst bemitleiden, denn für meine Dummheit gehörte ich wirklich bestraft.
Wieso hatte ausgerechnet heute eine neue E-Mail eintrudeln müssen? Sonst wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, diese Plattform erneut in Augenschein zu nehmen.
„Sienna, bitte hör mir jetzt genau zu", versuchte ich es ruhig, wurde jedoch sofort unterbrochen.
„Oh, glaube mir, das werde ich, Niall! Ich bin gespannt darauf, welche Erklärung mich erwartet."
Ihr Sarkasmus war in dieser Hinsicht nicht zu übertreffen, doch ich gab mir Mühe, sachlich und vor allem leise zu bleiben, damit Kieran nicht geweckt wurde. Schon einmal hatte er einen schlimmen Streit zwischen uns miterleben müssen und seit diesem Tag hatte ich mir geschworen, dass dies nie wieder passieren sollte.
Deswegen appellierte ich an ihre Vernunft.
„Bitte, Sienna, lass uns ganz in Ruhe darüber reden. Ich möchte nicht, dass Kieran uns hört."
Dieser Satz gab den Ausschlag. Ihr Wut verpuffte ein klein wenig. Zumindest hatte sie sich soweit im Griff, dass sie sich neben mich auf das Bett setzte und auf den Laptop blickte.
„Fang an", forderte sie mich auf.
Mit einem tiefen Durchatmen langte ich nach meinem Handy, das auf dem Nachttisch lag, und öffnete meinen E-Mail Account.
„Bitte lies zunächst diese Mail, ok? Ich werde dir dann mehr darüber erzählen."
Gebannt schauten ihre blauen Augen auf die Zeilen, welche vor ungefähr einer halben Stunde eingetroffen waren.
15 Und der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sage den Kindern Israels, dass sie aufbrechen sollen! 16 Du aber hebe deinen Stab auf und strecke deine Hand über das Meer und zerteile es, damit die Kinder Israels mitten durch das Meer auf dem Trockenen gehen können! 17 Ich aber, siehe, ich will das Herz der Ägypter verstocken, dass sie ihnen nachziehen; dann will ich mich verherrlichen an dem Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht, an seinen Streitwagen und seinen Reitern. 18 Und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich mich am Pharao, an seinen Streitwagen und an seinen Reitern verherrliche!
„Was ist das?"
Stirnrunzelnd blickte Sienna auf die Worte, einem Ausschnitt aus dem zweiten Buch Mose. Ich kannte die Stelle haargenau, wie es sich für einen Geistlichen gehörte.
„Das ist ein Auszug aus einem der Bücher des Mose", erklärte ich ruhig. „Genau, wie die vorherigen E-Mails auch."
„Welche Vorherigen?"
„Scroll nach unten", wisperte ich leise.
Sienna tat, wie ihr geheißen und begann die anderen Mails zu lesen. Dabei studierte ich ihren Gesichtsausdruck, der ziemlich verwundert wirkte.
„Aber, ich verstehe nicht, was soll das mit der Dating Plattform zu tun haben?"
Gott sei Dank flüsterte sie ebenso leise wie ich. Somit war gewährleistet, dass Kieran uns nicht hörte aber auch, dass die Wanzen der Mafia unser Gespräch hoffentlich nicht aufzeichnen würden.
„Ich bekomme diese Mails seit einigen Wochen in unregelmäßigen Abständen. Wie du sehen kannst, ist der Absender als unbekannt definiert. Nachdem ich die Erste erhielt, bat ich Liam um Hilfe. Er und Sophia ließen die Sache von London aus checken und das Ergebnis war, dass die E-Mails von dieser Dating Plattform aus versendet werden. Niemand weiß, wie das passiert, geschweige denn warum."
Sienna starrte mich an, als ob ich ihr gerade erzählen wollte, dass ich dem Christkind begegnet sei. Verdenken konnte ich ihr das nicht, denn die Geschichte klang dermaßen absurd, dass ich selbst oft daran zweifelte.
„Moment, Liam und Sophia wissen also darüber Bescheid?"
„Nicht nur die beiden, das komplette Team, da man ja von London aus die Ermittlungen angestellt hat. Somit ist Alistair ebenfalls informiert, falls das deine Frage sein sollte", klärte ich sie auf.
Im gleichen Augenblick kam ich mir wie ein Idiot vor. Mein Gedanke, alles Negative von ihr fern halten zu wollen, schlug nun ins Gegenteil um. Sie bezichtigte mich des Fremdgehens – was ich zwar getan hatte, jedoch nicht absichtlich und unter Drogeneinfluss. Ich steckte so tief in der Scheiße wie nie zuvor. Da konnte selbst Alistair mich nicht herausholen.
„Warum hast du es mir nicht erzählt?"
Der Vorwurf in ihrer Stimme, der nicht zu überhören war, zwang mich, darauf zu antworten.
„Ich wollte dich nicht beunruhigen, Sienna."
Bevor sie noch etwas sagen konnte, machte ich einen Vorschlag.
„Wenn du möchtest, können wir uns gerne morgen Abend mit Liam und Sophia treffen."
Immer noch verwirrt schaute Sienna mich an, bevor sie antwortete.
„Damit bin ich einverstanden. Ich meine, es wäre schon gut, wenn ich auch Näheres wüsste."
Ihre Gefühle und Gedanken konnte ich sehr gut nachvollziehen und in jenem Augenblick tat es mir wirklich leid, sie nicht eingeweiht zu haben, zumindest was die E-Mails betraf.
Seufzend lehnte sich Sienna in ihr Kissen zurück, während sie sich durch die langen, roten Haare fuhr. Ich klappte den Laptop zu und stellte ihn neben das Bett auf dem Fußboden ab. Anschließend nahm ich Sienna in meine Arme.
„Baby, ist alles ok?"
„Du hast mir echt einen Schrecken eingejagt, Niall. Ich dachte schon, du betrügst mich, oder hast zumindest vor, es zu tun."
Kaum hatte sie diesen Satz ausgesprochen, meldete sich mein schlechtes Gewissen. Ich hatte sie betrogen, mit Honey. Und dafür spürte ich das dringende Bedürfnis, mich selbst ohrfeigen zu wollen. Wie einfach ich ihnen auf den Leim gegangen war – wie ein dummer Schuljunge.
Doch das Spiel war noch nicht zu Ende, ich wollte nicht klein beigeben und mich von der Mafia vollkommen unterbuttern lassen. Aber zunächst konzentrierte ich mich darauf, das Missverständnis mit der Dating Plattform aus der Welt zu schaffen.
Zumindest wirkte Sienna nicht mehr angepisst, als sie sich neben mich legte, um zu schlafen, was ich mit einem erleichterten Seufzen hinnahm.
Gleich am nächsten Tag rief ich bei Liam an, um zu fragen, ob wir zum Abendessen vorbeischauen dürften. In wenigen Sätzen erklärte ich ihm den Grund dafür, was er mit einem lauten Schnaufen quittierte.
„Du bist ein Dummkopf, Niall. Wieso fährst du deinen Laptop nicht runter, wenn du solche sensible Daten aufrufst?"
„Zieh mich nur auf", brummte ich leicht gekränkt.
„Das mache ich nur zu gerne. Also, wir sehen uns dann nachher."
Es war mir lieber, diese wichtige Unterhaltung in Liams und Sophias Loft zu führen, welches nicht mit Wanzen der russischen Mafia gespickt war. Romanow sollte nicht alles wissen, denn auch er spielte nicht mit offenen Karten. Zu dumm, dass ich das anfangs differenziert betrachtete. Etwas Vorsicht wäre durchaus angebracht gewesen, doch nun war es zu spät. Das Kind war in den Brunnen gefallen, wie man so schön sagte. Die Mafia hatte mich voll in ihrer Hand.
Da ich das Telefonat von meinem Arbeitsplatz ausgeführt hatte, wurde ich nun durch Kevin belagert, der mir die neuesten Projekte für den Kirchentag aufs Auge drückte.
„Am Wochenende habe ich mit George gesprochen, du erinnerst dich doch an ihn, John?"
„Ja, natürlich, das ist dein Kumpel aus Vermont, der mir seine Visitenkarte zugesteckt hat", erwiderte ich grinsend.
George war mir sehr sympathisch gewesen, deshalb fügte ich ihn zu der positiven Liste der Menschen, die ich kannte, in meinem Gedächtnis hinzu.
„Er hat gefragt, ob du nicht mal nach Vermont kommen möchtest und ehrlich gesagt, wäre ich schon froh, wenn du das übernehmen würdest. Wir haben noch einiges zu klären."
„Ich?" Verdattert blickte ich Kevin an, der mir lässig auf die Schulter klopfte.
„Ja, klar, warum nicht? Ich kann schließlich nicht überall sein, also werde ich einen Teil der Aufgaben an dich übertragen."
„War das jetzt eine Frage oder eher eine Anordnung?", erkundigte ich mich sicherheitshalber.
„Lass es mich so sagen. Du kannst nein sagen, aber ich wäre froh, wenn du dich dafür entscheidest."
Vermont klang durchaus verlockend, doch ich wusste nicht, wie die Mafia zu einer derartigen Reise stehen würde. Vielleicht sahen sie dadurch meine Sicherheit gefährdet. Somit musste ich die Angelegenheit zunächst mit Nicholas klären, obwohl mir das zutiefst widerstrebte. Dieser Lackaffe erfreute sich daran, mein Leben kaputt zu machen, er hätte es durchaus verdient, eins ausgewischt zu bekommen. Doch es ging hier um Kierans Wohl, was mich davon abhielt, unüberlegte Dinge zu planen und auszuführen.
„Also gut, Kevin, ich überlege es mir."
„Fein, das wollte ich hören, John."
Er ließ mich wieder alleine im Büro zurück und ich vertiefte mich in die Arbeit. Dies tat ich bis zu meiner Verabredung mit Harry in der Kirche, um drei Uhr nachmittags. Wie üblich hockte er in einer Bank, als ich dort eintraf. Wir brauchten uns nur kurz anzuschauen und er folgte mir unaufgefordert in die Sakristei. Seine grünen Augen blitzen auf, als er mir einen Zettel übergab.
„Bewahre es gut auf, Niall. Das hier sind die letzten Infos, die noch gefehlt haben."
„Ok, ich danke dir." Freundschaftlich klopfte ich ihm auf die Schulter, was er mit einem Lächeln quittierte, das seine Grübchen hervorstechen ließ.
„Ich muss jetzt leider gehen, aber wir sehen uns morgen wieder, ok?", verabschiedete er sich.
„Selbe Uhrzeit?"
„Klar."
~~~
Am Abend fanden wir uns alle drei bei Liam und Sophia zum Essen sein. Das wir schon ein bisschen früher eingetroffen waren und der Nudelauflauf im Backofen garte, setzten wir uns zusammen, um zu reden.
Kieran hatte sein Puzzlespiel und die Malstifte mitgenommen, mit diesen beiden Sachen beschäftigte er sich, während wir uns in Liams und Sophias Büro zurückzogen. Dort erläuterte Liam präzise und glaubwürdig, was es mit der Dating Plattform auf sich hatte.
„Seth hat die E-Mails zurückverfolgt und ist schließlich auf dieser Seite gelandet."
Als der Name ihres Bruders fiel, spürte ich die Erleichterung in Siennas Haltung. Für sie hatte seine Aussage dahingehend ein immenses Gewicht.
„Wir wissen bisher nicht, wer diese Mails verschickt hat", mischte Sophia sich ein. „Denn der Absender ist sehr schlau. Er löscht seinen Account auf der Dating Plattform jedes Mal, nachdem er eine E-Mail versendet hat. Und bevor er eine neue verschickt, legt er einen auch einen neuen Account an. Deswegen lässt sich die IP immer nur bis zu dieser Seite zurückverfolgen."
Sienna verstand Sophias Ausführungen durchaus, wenn man einen Bruder wie Seth hatte, kannte man solche Zusammenhänge wohl zwangsweise. Und wie zu erwarten, stellte sie die Frage, auf die wir alle bereits warteten.
„Denkt ihr denn, dass die Mafia etwas mit diesen Mails zu tun haben könnte?"
Ihr Bick ging zu Liam, als sie diese Worte aussprach. Doch dieser schüttelte seinen Kopf. Mehrmals hatten wir das Szenario durchgespielt, mit dem Ergebnis, dass es keinen Sinn ergab.
„Nein, die Mafia würde, wenn sie Nialls E-Mail Adresse hätte, herausfinden, wo er lebt. Und sie würden schneller vor eurer Tür stehen, als ihr euch es jemals erträumen könntet."
Sienna wurde ein wenig blass um die Nase, als sie nach meiner Hand tastete. Sanft drückte ich ihre Finger, um ihr das Gefühl von Sicherheit zu geben. In meinem Innersten war ich jedoch alles andere als ruhig.
„Was denkt ihr denn, wer dahintersteckt?", formulierte sie ihre nächste Frage.
„Vielleicht jemand, der sich einen Scherz erlaubt", kam es von Liam. „Ehrlich gesagt, tappen wir da ziemlich im Dunkeln. Vielleicht versucht man auf diese Art und Weise neue Kunden zu gewinnen. Seth ist jedenfalls der Ansicht, dass es auf keinen Fall mit der Mafia zu tun hat und Alistair denkt das auch."
Darüber hatte ich meine eigene Meinung, die ich jedoch verschwieg. Vielleicht steckten die Russen dahinter, um mir eine neue Falle zu stellen. Allerdings passten die Bibeltexte keineswegs dazu, was mich ein wenig stutzig machte. Aber wer wusste schon, was in ihren Köpfen vorging. Schließlich war ich durch sie zu einem Vergewaltigungsopfer mutiert, eine Sache, die Sienna niemals erfahren durfte.
Die Frauen begaben sich in die Küche, während Liam und ich alleine im Büro zurückblieben. Er hatte mir vorher ein Zeichen gegeben, dass er mit mir reden wollte.
„Was gibt es denn?", wollte ich wissen.
„Leider nichts Erfreuliches. Ich wollte in Siennas Gegenwart nicht darüber sprechen. Sie ist sowieso schon völlig durch den Wind."
„Ich bekenne mich schuldig", seufzte ich geknickt. „Aber was hast du jetzt schon wieder für eine Hiobsbotschaft?"
Seine Antwort bewirkte, dass sie meine Kehle langsam zuschnürte.
„Louis hat sich seit geraumer Zeit nicht mehr gemeldet. Aki und er sind wie vom Erdboden verschluckt."
Für eine Sekunde dachte ich an Annun. Damals hatte es ebenfalls so begonnen. Er war nicht mehr auffindbar, bis zu dem Tag, als man seine Leiche in der Prärie entdeckte. Ein Teil von mir wehrte sich dagegen zu glauben, dass mit Louis und auch mit Aki das Gleiche geschehen war. Das konnte nicht sein. Ich wollte meinen Freund, der wie ein Bruder für mich war, nicht verlieren. Dennoch musste ich den Tatsachen ins Auge sehen. Nicht auffindbar zu sein, hörte sich in diesem Zusammenhang bereits wie ein Todesurteil an.
Schuldgefühle stiegen in mir auf. Sie starben alle meinetwegen, bei einem Kampf gegen die Mafia, der immer mehr Opfer zu fordern schien.
„Können wir denn gar nichts tun?", richtete ich meine Frage an Liam, der diese mit einem Kopfschütteln beantwortete.
„Er wurde zuletzt in Yuma, einer Stadt in Arizona gesichtet, als er sich mit Basil traf. Danach hat man weder etwas gesehen, noch etwas von ihm gehört."
Unruhig nestelte ich an meinem Hemdkragen.
„Was sagt Alistair dazu?" Meine Stimme klang belegt, meine Augen senkten sich auf den Boden und mein Puls raste.
„Nicht viel. Ich denke, er möchte die Hoffnung nicht aufgeben und motiviert uns immer wieder. Wir sollten Vertrauen haben, sagt er."
Von diesem Spruch hatte ich wahrlich genug. Nicholas Romanow predigte mir stets das Gleiche, mit dem Erfolg, dass er mir hinterrücks ein Messer in den Körper rammte.
Meine Wut auf diesen Mann und seine fiesen Machenschaften stieg ins Unendliche. Ich wollte ihn fertigmachen, sobald sich die Gelegenheit dazu bieten würde, denn ich hatte fast nichts mehr zu verlieren. Meine Ehe würde den Bach hinuntergehen, sobald Sienna das Band mit Honey und meiner Wenigkeit in Action, zugespielt bekam. Lange würde das sicher nicht mehr dauern und genau deswegen musste ich vorher handeln.
„Niall?"
„Hm?"
„Du denkst noch an unsere Abmachung wegen der Trauung? Also wenn das alles hier vorbei ist und du wieder in Amt und Würden bist, wünschen Sophia und ich uns nichts mehr, als von dir in den Stand der Ehe befördert zu werden."
Seine Worte klangen so unwirklich. „Wenn das hier alles vorbei ist."
Eines Tages würde es ganz sicher vorbei sein, die Frage war nur, ob die Sache positiv für mich und all die anderen, die mich auf diesem Weg begleiteten, ausgehen würde.
„Ich habe es dir versprochen, Liam, mach dir keine Gedanken."
Der Kloß in meinem Hals wurde immer fetter, er schnürte mir beinahe die Luft ab. Ich wollte, dass es gut ausging, doch es lag nicht alleine in meiner Hand.
Direkt nach dem Abendessen verabschiedeten wir uns, da Kieran ins Bett musste. Auf dem Nachhauseweg, den wir mit einem Taxi zurücklegten, sprachen wir nicht viel, zumindest nicht über das Thema Dating Plattform und E-Mails. Stattdessen lenkte Sienna das Gespräch auf Tias Geburtstag, am kommenden Sonntag. Kieran, der bereits eingeschlafen war, bekam davon nichts mehr mit.
„Sie hat sich gewünscht, dass Kieran von Samstag auf Sonntag bei ihr übernachtet und ich denke wir sollten zustimmen."
Mir kam die Galle hoch, doch wenn ich jetzt dagegen sprach, fiel es womöglich auf. Ich musste mich so verhalten wie immer, um nicht aufzufallen und deshalb willigte ich ein.
„Das geht klar. Wird Nicholas ihn abholen oder sollen wir ihn hinbringen?", brachte ich so ruhig wie möglich hervor.
„Das müssen wir noch klären."
Mit einer unglaublichen Wut im Bauch stieg ich aus dem Taxi, nachdem wir das Haus erreicht hatten. Romanow tanzte auf meiner Nase herum, wie es ihm passte. Doch das würde er hoffentlich nicht mehr lange tun. Alle Informationen, die Harry mir hatte nach und nach zukommen lassen, bildeten sich nun zu einem roten Faden, den ich verfolgen musste. Es lag in meiner Hand, mich entweder fertig machen zu lassen, oder den Spieß umzudrehen.
Der nächste Morgen begann wie üblich mit einer Runde auf dem Laufband, im Fitnessstudio. Noch niemals war ich Nicholas dort begegnet, scheinbar trainierte er immer zu anderen Zeiten, doch gerade heute ergab es sich, dass wir uns über den Weg liefen.
„Guten Morgen, John, das ist aber eine schöne Überraschung", begrüßte er mich freundlich.
Am liebsten hätte ich ausgeholt und ihm seine perfekten, weißen Zähne eingeschlagen. Vermutlich vögelte er in Gedanken schon meine Frau, doch bevor es soweit kam, würde ich ihm den Schwanz abhacken und diesen in ganz feine Streifen schneiden.
„Ich wüsste nicht, was an diesem Morgen gut sein soll", erwiderte ich sarkastisch und drehte ihm demonstrativ den Rücken zu.
„Hm, vielleicht die Tatsache, dass der Prinz endlich in New York gesichtet wurde."
Mit einer schnellen Bewegung drehte ich mich zu ihm.
„Was?!"
„Ja, es wird bald soweit sein. Aber vorher müssen wir alles gründlich besprechen. Bei einem Glas Wodka und einer Runde Poker. Deswegen möchte ich dich bitten, am Donnerstagabend in unseren Club zu kommen."
In meinem Kopf begann es sofort zu arbeiten. Bis dahin musste ich mir zumindest einen groben Plan zurechtgelegt haben, wie ich der Mafia eins auswischen wollte.
Eins stand jedoch fest: Ich würde sie so richtig ficken.
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Uh, ein wütender Niall - wie gefällt euch das? Was er sich wohl ausgedacht hat, um die Mafia zu f*cken?
Leute, ihr seid so unglaublich, diese ganze Unterstützung von euch ist einfach nur mega. Black Vision geht jetzt so ganz langsam in eine heiße Phase und ich hoffe, wir überstehen die gemeinsam.
Ich plane, das nächste Update am Samstag hochzuladen, da ich wieder erwarten morgen Abend Zeit zum Schreiben haben werde. ;)
LG, Ambi xxx
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