Kapitel 3 ~ Mary&Lane
Nur langsam entdeckte sie die dunkle Gestalt wie sie näher kam, sich Minute für Minute, so fühlte es sich an, vorranschlich. Die Hände schützend vor sich gerichtet trat also dieser Junge aus dem Schatten der Scheune heraus und zeigte sich ihr in dem fahlen Licht, dass durch die offene Tür hereinbrach. "Lass die Waffe sinken, bitte...", hob er vorsichtig an und war nun knapp vor ihr zum Stehen gekommen. Längst sah man dem Mädchen an, dass ihre Hand zitterte, den Abzug nicht in Ruhe lassend. Warum sollte sie auf diesen Jungen hören? Welchen Grund hatte es für sie aufzuhören? Am Ende erschoss er sie einfach. Doch es schien als würde er ihre Gedanken lesen, denn bereits kurz darauf erhob er seine klare Stimme erneut. "Ich bin wie du und wie ich, schau ich habe nur einen Platz zum Schlafen gesucht...ich bin ein Mensch" "Unmöglich!", zischte sie nur ungläubig und dann hatte sie ihm bereits den Lauf ihrer Waffe an die Brust gedrückt, jederzeit bereit zu schießen. "Es gibt niemanden mehr, es gibt keine Menschen mehr, ihr seid alle Lügner, alle gleich. Du willst mich austricksen und dann umlegen!" Ein Kopfschütteln einen Moment voller Stille und dann hatte Lane bereits mutigerweise nach dem Lauf der Waffe gegriffen und ihr diesen mit einem Ruck aus der Hand gezogen, sodass sie zu Boden ging. Es wäre amüsant für den Jungen gewesen, hätte er nicht so viel Angst davor, dass sie tatsächlich das Falsche tat. Ja, er hatte Angst etwas total untypisches für ihn, aber wer sagte, dass er das auch zeigte?
Mary war wieder auf die Beine gekommen und trat ihm einmal kräftig in die Magengegend, sodass selbst er nun keuchen musste. Doch eines war ihm klar, er würde nicht einen Menschen schlagen, nicht wo es kaum noch welche gab. Er würde wenn überhaupt aufgeben und sie erkennen lassen, dass es an der Zeit war Vertrauen zu schöpfen, doch Mary schien getrieben, ihre Einsamkeit verriet sie. Ihr Schmerz lag deutlich in den Augen und ihre Hiebe wurden schwächer je mehr Tränen in ihre Augen stiegen. Sie war verloren, hilflos durch die Welt gewandert und nun hatte sie ihn gefunden. Vielleicht meinte ja das Schicksal es gut mit ihnen und da war sie auch schon zum Stillstand gekommen. "Ich bin Lane und ich bin genauso ein Mensch wie du. Ich verspreche es!"
Es war mehr dumm als klug musste sich die junge Einzelkämpferin eingestehen wenn man bedachte, dass aufgeben niemals eine Lösung war. Vielleicht hatte dieser Fremde ja genau auf solch eine Chance gehofft und gewartet und spross nur so vor Todesgelüste vor sich hin, doch selbst als Mary dann zu Boden ging, die Knie weich wie Butter, trat er lediglich einen Schritt zurück und betrachte das Häufchen Elend, das von ihr noch übrig war. Er hielt also wovon er sprach. "Mary", schniefte sie "Ich heiße Mary..."
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