Kapitel 21

16.Dezember

Nachdem uns Sebastian bei der Ankunft zurück in Washington am Landeplatz abgeholt hat und mich in den frühen Morgenstunden am Penthouse absetzte, habe ich Justin nicht mehr gesehen. Es belastet mich schon ziemlich auf welche Art und Weise wir nach unseren Rückflug auseinandergegangen sind. Justin war weiterhin angespannt und irgendwie abwesend. Selbst als er sich mit Paul über die Geschäfte unterhielt, schien er unkonzentriert und abgelenkt, was ihm so überhaupt nicht ähnlich sieht. Ich verstehe einfach nicht was sich auf der Eröffnung abgespielt haben könnte, was ihn so aus der Bahn werfen konnte.

»Hey Leni, ich habe dich am Freitag in Englisch gar nicht gesehen«, holt mich eine tiefe männliche Stimme aus meinen Gedanken.

»Oh, hallo Ryan.«

»Wie geht es dir? Wie war dein Wochenende?«

Fröhlich wie immer steht er mit seinem blonden, widerspenstigen Haar vor mir und strahlt mich an.

»Ja, es war toll. Ich war die letzten Tage nicht in der Stadt und habe meinen Geburtstag gefeiert.«

Es überrascht mich selbst, dass ich Ryan davon erzähle.

»Was? Na, alles Gute nachträglich.«

Überschwänglich nimmt er mich in den Arm und drückt mich etwas zu fest, während ich schon auf den Zehenspitzen stehe.

»Das müssen wir auf jeden Fall nachfeiern!«, verkündet er, sowie ich wieder fest auf dem Boden stehe.

»Wir sind am Freitag alle in der Sportsbar. Komm doch auch. Dann lade ich dich auf einen Drink ein.«

Seine mitreißende Art bringt mich zum ersten Mal seit Vancouver zum Lächeln.

»Ich überlege es mir«, lasse ich seine Einladung im Raum stehen, ehe ich mich schnell verabschiede, um noch pünktlich zu meinem nächsten Seminar zu kommen.

Heute werden die ersten beiden Studenten ihre Referate vortragen. Mit angehaltenem Atem schaue ich starr auf meinen Notizblock, während ich mir wünsche für einen Moment unsichtbar zu werden als der Dozent seine Auswahl trifft. Für die heutige Stunde sind Alex und Harry an der Reihe. Erleichtert atme ich aus. Es fällt mir eh schon schwer vor vielen Leuten einen Vortrag zu halten, aber bei meiner heutigen Verfassung wäre es wohl in einem völligen Fiasko geendet.

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