𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 12
𝕼uitschend kam der Zug zum stehen.
Schnell verließen wir den überfüllten Wagon und bahnten uns ein Weg durch die Menschgruppen zum Ausgang des Bahnhofs.
Oz folgte mir stumm, auf seinem Gesicht lag ein bedrückter Ausdruck.
Ich blieb stehen und schaute ihn besorgt an. "Was ist los?"
"Nichts..." Murmelte er und mir fiel auf, was das für eine dumme Frage gewesen war. Was sollte schon los sein, wenn er gerade sein Haus, seine Freunde und alles was er kannte verließ?!
Ich verlagerte das Gepäckt, nahm seine Hand und lief schweigend weiter.
Schnell hatten wir die große Bahnhofshalle hinter uns gelassen und liefen nun Richtung Flughafen.
Ein großes, glänzendes, weißes Flugzeug wartete schon, aber wir hatten noch ein einundhalb Stunden bis zum Abflug, wir hatten extra mehr Zeit eingeplant, falls irgendwas schief gehen würde.
Nervosität schlich sich in meine Gefühle und ich begann zu schwitzen.
Doch was sollte schon schief gehen?!
Man musste nicht 18 sein um alleine fliegen zu dürfen, also konnte ich gut meinen normalen Ausweis nutzen, trotzdem war ich unglaublich angespannt.
Ich strich mir eine Strähne hinters Ohr und setzte ein Lächeln auf.
Ich durfte nicht unsicher wirken, das kam meistens nicht gut rüber.
Oz lächelte und sagte: "Du siehst hübsch aus, Sky!"
Meine Fake-Lächeln verwandelte sich in ein echtes Lächeln und ich drücke seine kleine Hand in meiner.
"Danke."
Wir mussten das einfach schaffen.
Keine Viertelstunde später lag unser Gepäck auf dem Band und wurde einmal durchgeguckt.
Es gab keine Probleme, einbandfrei lief der Plan wie am Schnürchen.
Mein ganzer Körper war angespannt, obwohl ich mir die ganze Zeit versuchte einzureden, dass alles klappen würde.
Viel zu schnell schrumpfte die Schlange.
Der uniformierte große Mann an der Theke machte einen gestressten, ja beinahe genervten Eindruck.
Eine Familie mit zwei Kindern in Oz' Alter fuhr vor uns in den Urlaub.
Und dann waren wir an der Reihe.
Jeder Muskel spannte sich an.
Wenn wir jetzt nicht durchkamen würde das Jugendschutzt-Amt auf zwei verweiste Kinder aufmerksam werden und all unsere Pläne zusammen brechen. Es gab keinen Grund, warum wir nicht durchkommen sollten, doch es war dieses Gefühl und die Angst, die mit jeder Sekunde mehr an mir nagte.
"Ausweis", brummte der Mann mit tiefer Stimme uninteressiert in seinen Vollbart.
Zitternd zog ich ihn aus der Tasche und legte ihn mit dem von Oz auf den Tisch.
Der Typ legte den Kopf schief und wir warteten.
Er verglich die Bilder mit uns und murmelte dann müde: "Dritter Gang"
Mein Magen machte ein Salto während ich bemüht gleichgültig die Ausweise wieder in die Tasche steckte.
Oz warf mir ein strahlendes Lächeln zu und ich erwiderte es glücklich.
Wir hatten es geschafft.
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