42. KAPITEL
"Damon, wohin willst du?", murmelte ich, als es neben mir plötzlich kalt wurde und sich das Bett bewegte.
"Schlaf weiter, Prinzessin", sagte Damon und strich mir über die Haare.
"Geht schlecht, jetzt bin ich wach", seufzte ich und machte die Augen auf.
"Ich muss zu Elena", antwortete er und zog sich ein Tshirt an. Ich verdrehte über die Erkenntnis nur die Augen.
"Wieso kann nicht Stefan gehen?", nörgelte ich und streckte meine Hand nach ihm aus.
"Ich weiß es nicht, aber ihr geht es nicht gut", meinte er und schnappte sich seine Lederjacke.
"Ich mag sie zwar nicht, aber mit dem Jägerfluch ist nicht zu spaßen. Lenk sie irgendwie ab", erklärte ich widerwillig, da ich merkte, dass er sowieso gehen wird und er nickte bloß.
"Bis später", meinte Damon und beugte sich zu mir, um mich noch kurz zu küssen, dann ging er auch schon.
*
Anscheinend konnte ich doch noch einmal einschlafen, da ich mich nach langer Zeit wieder im Wald befand.
Der Wolf saß wartend vor mir und sah mich an. Danach stand er auf und sah nach vorne, dann wieder zu mir. Ich deutete das als Zeichen ihm zu folgen und stand auf.
Fast 20 Minuten führte er mich durch die Bäume und dichten Sträuchern. Schließlich kam er auf einer Lichtung zum Stehen und setzte sich wieder hin. Ich sah zu ihm hinunter und sah danach wieder nach vorne, doch taumelte vor Schreck ein paar Schritte zurück. Vor mir stand plötzlich mein Vater.
"Danielle, du musst etwas für mich tun. Einst haben deine Mutter und ich eine Entscheidung als Schutz für dich getroffen, doch jetzt musst du es lösen, sonst kann ich keinen Frieden finden. Die Hexen haben deine Erschaffung immer noch nicht verziehen", sagte er und trat ein paar Schritte näher an mich heran. Er legte mir seine eiskalte Hand auf meine Wange und in seinen Augen konnte ich Leid, Angst und Trauer erkennen.
"Was muss ich brechen?"
"Ich darf es dir nicht sagen. Du musst es selbst herausfinden", entgegnete er.
"Was muss ich tun?", fragte ich ihn und in meiner Frage schwankte viel Unsicherheit mit. Ich hatte selbst Angst was ich tun muss, doch würde es für meinen Vater tun egal was es sein wird.
"Gehe tiefer in deine Erinnerungen", waren seine letzten Wort und er war verschwunden.
*
Ich riss die Augen und merkte, dass ich meine Finger krampfhaft in meine Bettdecke gekrallt hatte. Diese löste ich und atmete tief durch. Ich brauchte eine Hexe, doch Bonnie kann momentan nicht zaubern. Ich brauche jemanden anderen. Anna.
Mein klingendes Handy riss mich aus meinen Gedanken und ich las den Namen "Stefan".
"Was ist los?"
"Könntest du mir einen Gefallen tun?", fragte er.
"Welchen?"
"Klaus ablenken?", antwortete er ganz leise und unsicher.
Ich zog scharf die Luft ein und überlegte kurz. "Stefan, du weißt, dass uns Klaus jetzt hasst, da Connor tot ist. Wofür soll das gut sein?"
"Er hat Elena mitgenommen wegen dem Jägerfluch. Bonnie ist der Meinung sie kann den Fluch brechen und außerdem ist Elena bei Klaus nicht sicher!", erklärte er aufgebracht.
"Sie ist bei Klaus in sicheren Händen. Er hat doch Erfahrung damit. Mit dem Fluch ist nicht zu spaßen und brechen kann man ihn auch nicht. Das wüsste ich", entgegnete ich direkt.
"Bitte, Danielle", flehte er mich an.
"Na gut. Wo soll ich hin?" Ich gab schließlich doch nach. Egal ob mit oder ohne meiner Hilfe. Er würde es trotzdem machen, dann würde er halt Caroline schicken.
"Mystic Grill", hörte ich ihn zufrieden lachen und legte auf.
Widerwillig kroch ich aus meinem Bett und nahm mir ein paar Kleidungsstücke aus meinem Schrank. Mein Oberteil war weit ausgeschnitten, meine Hose eng und meine Schuhe hoch. Ich wollte schließlich seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
*
"Wow, der Grill sieht ziemlich gut aus, für das, dass hier drin ein Hybrid explodiert ist", staunte ich gespielt, nachdem ich Klaus an der Bar entdeckt hatte und auf ihn zu ging.
"Danielle. Was verschafft mir das Vergnügen?", fragte mich Niklaus grinsend, während ich mich neben ihn setzte.
"Ich soll dich ablenken, dass sie Elena holen können", gab ich ehrlich zu und zuckte mit den Schultern, als wäre es nichts besonderes. Ich hatte irgendwie keine Lust mehr auf Lügen, vor allem bei Klaus. Er schien kurz überrascht von meiner Ehrlichkeit, doch ignorierte den Fakt, dass bei ihm "eingebrochen" wird. Zum Glück!
"Ah, sie schicken dich her, um mich abzulenken. Ich verstehe. Aber Elena braucht meine Hilfe", entgegnete er und ich seufzte. "Sie werden sie sowieso nicht rausholen können. Ich habe Hybriden angewiesen, dass sie sie bewachen sollen."
"Ich weiß. Das habe ich ihnen auch gesagt, aber du weißt wie sie sind", meinte ich augenrollend.
"Wenigestens du verstehst mich!", lachte er und sah mich von der Seite an. "Hätte ich von jemanden anderem erfahren was sie vorhaben, hätte ich ihnen sofort das Herz herausgerissen."
"Das hättest du auch so nicht gemacht. Sonst hätte ich dir deins herausgerissen, mein Lieber", konterte ich und sein Grinsen wurde breiter.
"Wir wissen beide, dass du das nicht machen würdest!" Fängt er etwa an mich zu unterschätzen?
"Ach wirklich?", fragte ich mit einem scharfen Unterton und sah ihn herausfordernd an.
"Tut mir Leid, ich vergaß. Damon ist ja deine Flamme. Bei sowas werden Frauen gerne mal giftig", scherzte er. Ich atmete nur empört auf. "Sicher, dass er nichts mehr von Elena will?" Jetzt klappte mir der Mund auf.
"Könnten wir bitte dieses Thema unterlassen, Nik?", fragte ich und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Elena und Damon. Immer noch ein heißes Pflaster bei mir.
"Du hast mich Nik genannt!", meinte er triumphierend und deutete mit einem Finger auf mich. Ich hingegen sah ihn nur fragend an. "Du hast mich seit der Sache mit Alaric nur noch Klaus genannt, Liebes." Jetzt wo er es sagte, fiel es mir auch auf. Rebekah und ich haben ihn nur als einziges Nik genannt. Schon damals, als wir alle noch Menschen waren. "Darf ich dich auf einen Drink einladen?"
"Natürlich", antwortete ich und er bestellte mir direkt einen Bourbon. Eigentlich hatte ich jetzt schon keine Lust mehr, aber ich sollte ihn ja schließlich hinhalten.
Mein Handy vibrierte und ich bekam zwei Nachrichten von Stefan:
"Ich habe Elena verloren"
"Jeremy braucht einen Vampir zum töten. Wenn es sein muss, verwandle ich einen"
Wütend ließ ich mein Handy sinken und knallte es auf den Thresen. Der Kellner, der mir den Bourbon hinstellte, sah mich verwirrt an. Sowie Nik und selbst die Leute, die in der anderen Ecke des Grills saßen, schauten verwirrt.
"Was ist los, Liebes?", fragte mich Klaus und legte beruhigend eine Hand auf meinen Arm.
"Stefan hat Elena verloren." Ich schluckte. Klaus sprang auf und wollte herausstürmen, doch ich bekam ihn noch am Arm zu fassen.
"Lass mich los!!!", brüllte er mich an. Er fuhr wütend herum und schon wieder hatten wir die ganze Aufmerksamkeit des Grills. Er wirkte wieder wie ausgewechselt. Ich hatte diese Reaktion nicht erwartet und sah ihn mit großen Augen an, doch verstärkte meinen Griff.
"Nein, ich werde dich nicht loslassen", entgegnete ich. Überraschenderweise mit sehr viel Selbstbewusstsein. Ich wusste zwar, dass ich genauso stark war wie er, aber wenn er so ist, dann jagt er selbst mir kurz Angst ein. Vor allem bei so einem plötzlichen Stimmungswechsel. "Stefan hat einen Weg gefunden den Jägerfluch zu brechen." Nun war er der, der mich mit großen Augen ansah.
"Ich gebe dir 10 Sekunden es zu erklären, Liebes. Sonst breche ich dir dein Genick vor all den Leuten", sagte er und hatte sich wieder ein wenig beruhigt.
"Jeremy muss einen Vampir töten. Dann ist der Fluch für den Jäger, für den er eingesprungen ist, aufgelöst. Eigentlich recht simpel."
"Komm mit. Ich habe da Einen, den ich liebend gerne umbringen würde. Schreib Stefan er soll mit Jeremy kommen", grinste Nik. Ich tat, was er sagte. Da ich meinen Griff um seinen Arm aufgelöst hatte, nahm er meine Hand und zog mich in Vampirgeschwindigkeit vor sein Haus.
"Was hast du vor?", fragte ich, bevor er die Tür öffnete. Doch Nik grinste nur teuflisch.
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Wie gefällt euch das neue Cover? :)
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