34. KAPITEL
Am nächsten Morgen wurde ich durch streitende Stimmen unsanft geweckt. Ich nehme mal an es sind die von Damon und Stefan. Augenrollend schlug ich die Decke auf und ging in die Küche. Ich setzte mich mit einem Blutbeutel an den Tisch. Damon kam gerade herein und schien sichtlich genervt. Als er mich sah, wanderten seine Mundwinkel sofort nach oben.
"Guten Morgen", begrüßte ich ihn und nahm einen Schluck aus dem Blutbeutel. Er kam auf mich zu, drückte mir seine Lippen kurz auf den Mund und ließ sich neben mich auf den Stuhl fallen.
"Morgen", kam es von ihm.
"Was ist los?", fragte ich und seine Miene wurde wieder ernster.
"Stefan will Elena auf eine Häschendiät setzen, damit sie niemanden töten muss. Sie sind gerade erst gegangen", antwortete er genervt.
"Und du bist der Meinung, Elena braucht Menschenblut", schlussfolgerte ich aus seiner Laune und er nickte.
"Stefan versteht es einfach nicht! Es gibt keinen Vampir, der noch nie getötet hat", rief er schon fast und schlug mit einer Hand auf den Tisch.
"Da hast du Recht, aber kann sich Elena nicht einfach von Blutbeuteln ernähren? Ich mache es ja auch nicht anders", schlug ich vor.
"Das musst du Stefan fragen", motzte er und ich musste nur kurz schmunzeln.
"Du brauchst eindeutig eine Ablenkung", stellte ich fest und er sah mich fragend an. "Wie wäre es mit Grill? Ich war da schon lange nicht mehr." Er nickte eifrig und ich stand auf und schmiss den leeren Blutbeutel weg. "Ich zieh mich noch kurz um."
Und schon stand vor meinem Kleiderschrank. Ich nahm mir ein dunkles Oberteil, eine schwarze Jeans und schwarze Sneaker. Meine Haare ließ ich offen und schnappte mir noch eine Jeansjacke. Damon wartete schon unten vor der Tür und wir machten uns auf den Weg in den Grill.
"Zwei Bourbon", sagte Damon zu dem Kellner, der gleich verschwand.
"Genau hier haben wir uns kennengelernt", lachte ich. Wir saßen nämlich genau auf den Barhockern wie bei meiner Ankunft in Mystic Falls.
"Ich fand dich schon von Anfang an toll", erklärte er mir und grinste.
"Ich weiß", schmunzelte ich und erinnerte mich daran, wie er mich gleich um den Finger wickeln wollte. Damon halt.
Schon kam der Kellner wieder und stellte uns die Gläser vor die Nase, aber nicht ohne mir noch einmal zu zuzwinkern. Damon bemerkte dies auch und spannte sich sofort an. Am liebsten hätte ihn jetzt wahrscheinlich das Genick gebrochen. Demonstrativ nahm er meine Hand und legte unsere beiden Hände auf die Theke. Ich musste kurz über seine Tat lachen und ließ meine Hand in seiner liegen.
Ich trank gerade von meinem Glas, bis eine Zeitung vor Damon flog.
"Defekte Gasleitung führt zu Explosion auf der Young Farm. Im Ernst?", las Damon laut vor und kannte die etwas ältere Frau anscheinend. Sie hatte etwas kürzere blonde Haare und trug eine Polizei Uniform.
"Besser als etwas anderes. Und vielleicht sitzt der Täter direkt vor mir", sagte sie und verschränkte ihre Arme.
"Sehen Sie mich nicht an. Es ist leider nicht mein Verdienst", seufzte Damon. "Ernsthaft, ich möchte nicht, dass Sie mich so ansehen, Liz."
"Wer bist du?", fragte sie nun mich, nachdem sie auf unsere Hände gesehen hatte.
"Danielle Edwards. Und Sie sind?", wollte ich wissen und grinste sie überfreundlich an.
"Elisabeth Forbes, der Sheriff. Caroline hat schon einiges über Sie erzählt", antwortete sie. Also Carolines Mutter. Ich zog nur verwundert die Augenbrauen nach oben. Caroline hat von mir gesprochen? "Sie sind ja auch ein Vampir. Waren Sie das?" Oh jetzt werde ich auch schon verdächtigt.
"Wieso muss das denn unbedingt ein Vampir gewesen sein?", zischte ich. "Ich muss Sie leider enttäuschen, weder trinke ich Blut von der Ader oder mag Explosionen."
"Die Explosion wurde von innen ausgelöst. Es war kein Unfall", erklärte sie.
"Sie sagen es so, als wäre es etwas Schlechtes. Ich sehe das als Gewinn, der Rat ist tot", stellte Damon fest und ich konnte ihm nur zustimmen.
"Einige Mitglieder kannte ich seit meiner Kindheit. Sie waren meine Freunde", entgegnete sie wütend.
"Freunde, die versucht haben Ihre Tochter zu töten", verbesserte sie Damon.
"Entschuldigen sie kurz, Sheriff. Hey, ehm, ich würde Sie gerne sprechen, wegen der Explosion auf der Young Farm", kam es nun von einem mir fremden Mann.
Anscheinend war ich nicht die Einzige, die ihn nicht kannte, da Elisabeth fragte: "Verzeihen Sie, Mister-"
"Oh Connor Jordan", stellte er sich vor und schüttelte ihre Hand. Ich roch es sofort und wurde misstrauisch. Seine Handschuhe rochen extrem nach Eisenkraut. Was will er?
"Sind sie von der Versicherung?", fragte der Sheriff.
"Nein, nein. Könnten wir uns kurz unter vier Augen unterhalten?", sagte er und sah zu Damon und mir.
"Sicher", antwortete Lis und verließ mit ihm den Grill.
"Hat mich auch gefreut Mister Mega-super-wichtig", murmelte Damon und sah wieder nach vorne.
"Was will er?", fauchte ich und sah misstrauisch hinter her.
"Sich mit Liz unterhalten. Hat er doch gerade gesagt", antwortete mir Damon.
"Nein, das meine ich nicht. Wieso war an seinen Handschuhen Eisenkraut?", erklärte ich ihm und es schien ich nicht weiter zu interessieren, da er mit den Schultern zuckte und seinen Bourbon trank. Danach wählte er Stefans Nummer und berichtete ihm von der Explosion.
Kurze Zeit später war auch schon Elena aufgetaucht und fragte: "Damon, hast du die Explosion ausgelöst?"
"Nein! Wieso fragen mich das alle?", knurrte er und trank seinen Bourbon komplett aus. "Noch was?"
"Ja... Irgendetwas stimmt nicht. Ich kann das Blut nicht bei mir behalten", erklärte ihm Elena und wurde leiser. "Ich schätze, dass ich deine Hilfe brauche, Damon."
"Natürlich brauchst du die", seufzte er. "Bitte bedien dich", sagte er und zeigte auf die verschiedenen Menschen im Grill, ließ vorher auch meine Hand los.
"Nein. Kein Menschenblut. Ich will niemanden verletzen", erwiderte sie.
"Schön, komm mit", sagte Damon und zog sie an der Hand mit sich auf die Toilette.
Das ist nicht sein Ernst?! Er will ihr nicht sein Blut geben?! Ein Bluttausch unter Vampiren ist etwas sehr intimes. Zwar weiß das Elena nicht, aber ich. Wütend knallte ich das Geld auf den Thresen und verließ den Grill.
"Was ist los?", fragte mich Stefan, als ich mich wütend auf das Sofa fallen ließ.
"Damon", murmelte ich nur.
"Seit wann läuft das eigentlich zwischen euch? Ich habe zwar nichts dagegen, wegen Elena, aber trotzdem", wollte er wieder von mir wissen und setzte sich neben mich.
"Als wir Klaus Sarg weggebracht haben, haben wir uns geküsst und jetzt naja...", erklärte ihm.
"Wieso bist du sauer auf ihn?", fragte er wieder. Ganz sicher sage ich ihm das mit Elena nicht, sonst ist er wieder am Boden zerstört.
Zum Glück musste ich keine Ausrede finden, da gerade Tyler regelrecht herein gestolpert kam und mit Blut überschmiert war. Sofort sprangen Stefan und ich auf und halfen ihm sich hinzulegen.
"Ich sage Caroline Bescheid", sagte ich und erklärte ihr kurze Zeit später, dass Tyler hier ist. Innerhalb einiger Minuten war sie auch schon hier. Stefan holte sich eine Zange und zog die Patronen aus Tylers Brust.
"Ein sehr spezielles Holzgeschoss. Die Länge, die Dicke. Wenn du ein normaler Vampir wärst, wärst du jetzt tot", meinte Stefan und sah es sich genauer an.
"Der Typ wusste was er tut. Seine Handschuhe waren bestimmt in Eisenkraut getränkt. Er hat nach Vampiren gesucht und keine Sekunde gezögert, als er einen gefunden hatte", zischte Tyler und bei mir machte etwas Klick. Der Typ aus dem Grill! Bestimmt hatte er etwas damit zu tun.
"Connor Jordan", murmelte ich und Caroline sah mich verwundert an.
"Wer?", fragte sie.
"Connor Jordan", wiederholte ich. "Er war heute im Grill und wollte etwas über die Explosion im Grill wissen. Er hatte Eisenkraut Handschuhe an. Das habe ich sofort gerochen."
"Diese Einritzungen", sagte Stefan und sah sich das Geschoss genauer an. "Irgendetwas ist da."
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