Türchen Nummer 19
Ein weiteres Türchen auf den Mist von Larenthia gewachsen *kicher* Ich hoffe es gefällt euch. Einen schönen 19. Dezember ;)
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Ein unbekannter Tänzer
Seufzend stand eine elegante Kleopatra in der großen Halle. Vor nun mehr 5 Jahren hatte sie dieses Schloss verlassen und nun wurden alle Kriegsveteranen zu einem Halloween Kostümball eingeladen. Sie sah sich die alle Gäste an, doch sie konnte nicht einen Einzigen erkennen.
Da drüben entdeckte sie rote Haar und sie bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge. Sie tippte der rothaarigen Fee auf die Schulter. Diese drehte sich zu ihr herum und musterte sie. „Dein Lieblingsort?", platzte es aus der Fee heraus. „Bibliothek. Deine erste Begegnung mit Potter?", antwortete Kleopatra. Die Fee lachte. „Bahnsteig 9 Kings Cross. Das Kostüm hätte ich nicht an dir erwartet Süße", grinste Ginny Weasley ihre beste Freundin an. „Was hat mich verraten?"
Hermine lachte und umarmte Ginny herzlich. „Deine Haare Maus. Das ist der klassische Weasley Ton", kicherte Hermine. „Wie geht es dir?" Die Mädchen suchten sich einen Platz zum sitzen und Ginny lächelte glücklich. „Ich bin endlich über ihn hinweg. Harry und ich verstehen uns jetzt wieder super und ich habe endlich eingesehen, dass wir einfach nicht zusammenpassen. Ich habe jetzt einen neuen Freund. Aber zuerst stelle ich ihn dir nachher vor, dann bekommst du seinen Namen", grinste die Jüngere glücklich.
Ein Pirat trat an die beiden Frauen heran und hielt Hermine galant eine Hand hin. „Darf ich bitten?", fragte er höflich und lächelte sie an. Hermine sah Ginny fragend an und diese nickte. Mit einem koketten Lächeln ergriff Kleopatra die Hand des Piraten. „Mit dem größten Vergnügen!"
Sie tanzte mit ihm mehrere Tänze. Sie waren alle schnell und ausgelassen. Nebenbei unterhielten sie sich und es erfreute Hermine einen Gesprächspartner zu haben, dem sie nicht ihre Argumente erklären musste. Es gab nur wenige Menschen, die genauso belesen und gebildet waren, wie sie es war. Sie tanzten schon eine Ewigkeit und es wurde später.
Dann kam ein langsamer Tanz. Sie schmiegte sich eng an ihn, während er sie talentiert über die Tanzfläche schob. „Ich werde gleich gehen müssen", raunte er ihr ins Ohr. Erschrocken hob sie ihren Kopf von seiner Brust und sah ihm in die Augen. „Sage mir doch bitte, wer du bist!", bat sie. Sie musste ihn einfach wiedersehen. „Du hast deine Augenfarbe geändert", murmelte sie, als sie auf seine Antwort wartete. „Ja, das habe ich. Ich werde dir nicht sagen, wer ich bin. Wenn du mich wiedersehen willst, dann finde es bis Weihnachten heraus. Hast du es geschafft werden wir uns dort treffen, wo wir uns das letzte Mal gesehen haben", antwortete er geheimnisvoll.
„Aber du weißt doch gar nicht, wer ich bin!", wisperte sie. „Ich weiß, wer du bist, Hermine! Es gibt nur eine so kluge Hexe, wie dich. Ich muss gehen", antwortete er. „Gib mir einen Hinweis", flehte sie verzweifelt und klammerte sich an ihm fest. Er überlegte eine Weile und sah ihr tief in die Augen. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie. „Wir hatten nie ein gutes Verhältnis und das lag nicht an dir." Dann war er verschwunden.
Sie tanzte an dem Abend noch mit einigen anderen und dachte darüber nach, mit wem sie wirklich ein schlechtes Verhältnis hatte. Hermine wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Ginny sie am Arm griff. „Ich muss dir jemanden vorstellen", strahlte sie und zog Hermine hinter sich her.
„Das ist er!", rief Ginny und stellte Hermine vor einen Mann. „Peter Pan?", rutschte es Hermine heraus. „Hey Hermine. Woher wusstest du das? Keiner hat dieses Kostüm erkannt", lachte der Angesprochene. Hermine grinste breit. „Du kanntest Ginnys Kostüm zuerst und wolltest dich anpassen", lachte sie laut. Ginny guckte ein wenige verwirrt und so erklärte sie ihr Peter Pan und sein Glöckchen. Sie fiel ihrem Peter daraufhin um den Hals und küsste ihn glücklich. „Ist er nicht toll, Mine?", strahlte sie.
Hermine lächelte sanft zu ihrer Freundin und war glücklich, dass sie ihren Liebeskummer endlich überwunden hatte. „Er ist ein sympathischer Kerl. Verrätst du mir jetzt auch seinen Namen oder soll ich ihn jetzt nur noch Peter nennen?", kicherte sie.
Er streckte ihr die Hand hin. „Ich bin Blaise", lachte er und Hermine fiel die Kinnlade herunter. „Ein Slytherin, der sich mit Muggelbüchern auskennt und auch noch freundlich ist. Ich fall vom Glauben ab", griente sie dann aber und ergriff die Hand. „Es gab ein paar, die heimlich auch in diesen Dingen unterrichtet wurden. Wir haben es auch immer sehr bedauert, zu euch so gemein zu sein, aber wir hatten ja keine andere Wahl. Nun können wir uns endlich alle von unserer besten Seite zeigen", antwortete er ehrlich.
„Es wundert mich überhaupt, dass Slytherins hier sind, wenn ich ehrlich bin", meinte sie. „Wir sind zu dritt. Severus, Draco und ich. Severus hat uns immer heimlich unterrichtet. Eigentlich sind die Beiden wirklich in Ordnung. Draco bedauert es immer noch, dass du kein Wort mit ihm redest, wenn ihr im Ministerium seid", meinte Blaise noch. „Oh, das wusste ich nicht. Ich ignoriere ihn eigentlich nur, weil ich nicht so scharf drauf bin, mich beleidigen zu lassen. Sind sie auch hier in der Nähe?", fragte Hermine und sah sich aufmerksam um. Vielleicht entdeckte sie ja einen von ihnen.
„Nein. Sie sind schon vor 2 Stunden gegangen", meinte Blaise. „Achso. Schade. Ich hätte sie gerne noch gesehen. Wenn sie auf einmal auch so nett sind wie du", meinte sie. „Ich werde jetzt aber auch mal gehen. Ich wünsche euch beiden viel Glück und noch viel Spaß!", lachte sie und umarmte beide.
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Sie musste immer wieder an den unbekannten Tänzer denken. Er roch so gut und sie hatte sich durchaus wohl in seiner Gegenwart gefühlt. Ihre Hände wanderten unwillkürlich zu ihren Lippen und in ihrem Bauch begann es zu kribbeln, als sie an den Kuss dachte, aber wer war er? Sie kannte nur drei Personen auf der Veranstaltung, zu denen sie früher ein schlechtes Verhältnis hatte. Aber es war absurd. Blaise konnte sie von vornherein ausschließen, da er glücklich mit Ginny war. Aber Draco Malfoy, der Hermine Granger küsste? Undenkbar. Genauso undenkbar, wie Severus Snape, der sie küsste. Also wen übersah sie?
Draco tauchte in ihrem Büro auf und riss sie so aus ihren Gedanken. „Kann ich dir irgendwie weiterhelfen?", fragte sie ihn freundlich und erntete einen überraschten Blick. „Du sprichst mit mir Granger?", antwortete er, als er sich wieder gefasst hatte. „Ich dachte, wir könnten den Kindergarten hinter uns lassen und uns wie erwachsene Menschen behandeln, Malfoy", meinte sie durch sein ‚Granger' unangenehm berührt.
Sie senkte ihren Kopf wieder auf ihr Pergament, welches vor ihr auf dem Schreibtisch lag. Eine dumme Idee war es, auf Blaise zu hören. Warum sollte Malfoy auch nett zu ihr sein. „Es tut mir leid", meinte Draco und Hermine sah wieder hoch. „Was tut dir leid?", fragte sie mit hochgezogener Augenbraue. „Es tut mir leid, dass ich dich in der Schule so schlecht behandelt habe und dass ich dich immer mit diesem grässlichen Wort beleidigte. Es tut mir auch leid, dass ich gerade so patzig geantwortet habe. Bitte nenne mich Draco ok?", antwortete er und sah sie an.
„Okay. Ich bin Hermine oder Mine oder Herm. Such dir was aus", lächelte sie. „Kann ich dir irgendwie behilflich sein?" Er lächelte sie dankbar an und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe schon gefunden, was ich wollte. Danke Mine." Draco verließ das Büro und hinterließ eine völlig verwirrte Hermine Granger.
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Nach diesem Tag im Büro trafen sich Draco und Hermine häufiger. Er war intelligent, freundlich und witzig. Sie hatte ihn ins Herz geschlossen. Aber ob er ihr geheimnisvoller Pirat war bezweifelte sie immer noch.
Sie brauchte bei der Suche eindeutig Hilfe. Also apparierte Hermine 2 Wochen vor Weihnachten zu Ginny. Sie klopfte an die Haustür und Blaise öffnete ihr. „Hey Mine", grinste er. „Was kann ich für dich tun? Komm doch erstmal herein!" Er trat zur Seite und Hermine ging direkt in die kleine Wohnung, hängte ihre Jacke auf und schlenderte in das kleine Wohnzimmer. „Du kannst gar nichts für mich tun. Ich wollte zu Ginny", meinte sie. Dann blieb sie im Türrahmen stehen. „Oh guten Tag Professor."
„Ginny ist noch nicht wieder zurück, aber du könntest mit uns zusammen auf sie warten", schlug Blaise vor, während er Hermine in das Wohnzimmer schob und sie auf einen Sessel drückte. „Severus", meinte Snape nur. Hermine schaute etwas verdattert drein. „Sie sollen mich Severus nennen. Ich bin nicht mehr ihr Lehrer", erklärte er schmunzelnd. „Oh! Natürlich. Nenne du mich doch bitte Hermine, Mine, Herm oder suche dir etwas Eigenes aus", antwortete sie reflexartig.
„Also gut Hermine. Wie geht es dir?", lächelte Snape. „Ähm... mir geht es gut. Die Arbeit läuft und ja ich kann mich nicht beklagen", antwortete sie verlegen. War Severus Snape vielleicht ihr Pirat? Jetzt war sie noch verwirrter, als vorher.
„Was möchtest du eigentlich von Ginny?", wollte Blaise wissen. Hermine schenkte ihm einen dankbaren Blick. „Ich brauche Hilfe und Ginny muss mir also mit Rat und Tat zur Seite stehen", meinte sie. Hermine konnte jetzt ja schlecht sagen, dass sie versuchte den geheimnisvollen Tänzer zu finden, der ihr Herz höherschlagen ließ. „Warum erzählst du uns nicht, wobei du Hilfe brauchst und wir versuchen dir zu helfen", antwortete Severus hilfsbereit.
Hermines Hände begannen zu zittern. Sie konnte nichts sagen. Eine Ausrede musste her, aber es durfte keine Lüge sein. Lügen konnte sie einfach nicht. „Ähm ich glaube nicht, dass ihr mir Helfen wollt für Harry, Ron und Alec Weihnachtsgeschenke zu finden", grinste sie erleichtert. „Du brauchst Ginnys Hilfe um für Potter ein Geschenk zu finden?", fragte Blaise skeptisch. „Natürlich. Wir sind eine Gruppe und wenn dem Einem nichts einfällt, dann vielleicht dem Anderen. Ich habe Harry ja auch um Hilfe gefragt, was ich Ginny schenken kann", lachte Hermine. Das Gesicht von Blaise verzog sich. „Warum schenkst du Weasley etwas? Ihr seid doch nicht mehr zusammen. Soweit ich weiß", meinte er trotzig. Hermine verdrehte die Augen. „Wir sind schon ewig nicht mehr zusammen, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht mehr mit ihm befreundet bin. Wir haben uns damals einvernehmlich getrennt", erklärte Hermine und sah ihn verwirrt an.
„Wer ist Alec?", fragte Snape und in Hermines Augen begann es zu strahlen. Jedoch konnte sie ihm nicht mehr antworten, da Ginny in die Tür geschneit kam. „Hermine, Süße, dich schickt der Himmel. Ich habe ein Problem. Was soll ich den Jungs schenken? Für Harry habe ich etwas und bei Ron habe ich eine Idee, aber das müssten wir zusammen organisieren, aber für deinen Alec fällt mir einfach nichts ein!", rief sie verzweifelt. Hermine lachte.
„Das trifft sich gut. Du verrätst mir, was ich Harry schenken soll und ich helfe dir bei Alec. Bei ihm kommst du mit eurem Quidditchkram nicht weit", lachte Hermine. „Und Ron?", fragte Ginny mit großen Augen. „Da bin ich dabei. Lass uns in die Küche gehen, da nerven wir die beiden netten Herren nicht", meinte sie. Ginny seufzte erleichtert auf. „Sie stören doch nicht, die Damen", sprang Severus dazwischen. „Natürlich würden wir euch stören, Severus. Du hast uns noch nie zusammen erlebt. Es wird kein Vergnügen!", lenkte sie ab.
„Genschenk für Alec, Mine", flötete Ginny. Hermine verdrehte die Augen. „Schenk ihm ‚Der große Gatsby' von F. Scott FitzGerald. Ich habe vor kurzem den Film mit ihm gesehen, aber er kennt das Buch nicht", schlug Hermine vor. „Das ist ein Muggelbuch oder?", fragte Ginny verwirrt. „Ich besorg es dir und du verschenkst es einfach." Ginny fiel Hermine dankbar um den Hals. „Weiß er es eigentlich immer noch nicht?", boxte sie Hermine gegen den Arm, die daraufhin rot anlief. „Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll", murmelte sie.
Ginny griff nach Hermines Arm und zog sie hinter sich her. „Du bist nicht hier, wegen den Weihnachtsgeschenken", stellte die Freundin fest und setzte sich mit Hermine an den Küchentisch. „Du hast Recht, Gin. Ich habe jemanden kennengelernt, auf dem Kostümball. Er hat mir aber nicht seinen Namen gesagt, nur dass ich raten soll, wer er ist." Hermine erzählte alles, was auf dem Fest passiert ist und auch die letzten Wochen danach. Wie sie sich mir Draco angefreundet hatte und dass eigentlich nur er und Severus in Frage kamen.
„Das ist so romantisch", hauchte Ginny und sah Hermine mit verklärten Blick an. „Ja total romantisch", schnaubte Hermine bitter. „Ach, Süße, es wurde mal Zeit, dass dich ein Mann herausfordert. Du wirst schon herausfinden, wer er ist. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann empfindet der unbekannte Tänzer etwas für dich. Das bedeutet, dass er eifersüchtig wird. Warum testest du die Kandidaten nicht einfach?" Hermine seufzte frustriert. „Wie soll ich das anstellen Gin? Snape sehe ich nie und Draco auch nur im Büro."
Ginny grübelte eine Weile. „Dann schwärme Draco doch das nächste Mal von einem Mann vor, den du kennengelernt hast. Dann siehst du, ob es ihn stört oder nicht. Wenn es ihn nicht interessiert, dann wird es Snape sein", überlegte Ginny. „Das ist so aufregend!", freute sie sich. „Gut ich mache es, aber wenn das nicht klappt bist du schuld!", grummelte Hermine.
Die Freundinnen quatschten noch über dieses und jenes. Bis Hermine sich verabschiedete.
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Eine Woche später schlenderte Hermine durch Muggellondon. Sie hatte ein paar Weihnachtseinkäufe gemacht und wollte sich nun noch mit Alec in ihrem Stammcafé treffen.
Als sie das Café betrat fiel ihr Blick auf Draco und Severus. „Hey, was macht ihr denn hier?", begrüßte sie die Beiden. „Minchen! Wie schön dich zu sehen. Hattest du eine gute Woche?", grinste Draco. Hermine schlug ihn gegen den Hinterkopf. „Ich musste mich mit Perkins herumschlagen, da mein Lieblingsfeind nicht aufgetaucht ist. Ich wäre fast gestorben vor Langeweile!", empörte sie sich. „Setzt dich doch zu uns Hermine", bot Severus ihr an. „Dankeschön." Sie setzte sich so, dass sie die Eingangstür im Auge behalten konnte.
Sie konnte den Plan nicht ausführen, da Draco eine Woche lang nicht in ihrem Büro aufgetaucht war. Es hatte sie ziemlich enttäuscht. Gerade, weil sie nur noch eine Woche hatte, bis das Rätsel gelüftet sein musste. „Es tut mir leid. Ich habe vergessen dir zu sagen, dass ich Urlaub genommen habe. Deshalb habe ich mich auch heute mit meinem netten Paten getroffen. Wir gehen lieber nach Muggellondon. Hier werden wir nicht so verächtlich angestarrt", beantwortete er ihre erste Frage.
Traurig nickte Hermine nur. Dann lächelte sie der Bedienung freundlich zu, die sofort auf sie zu tänzelte. „Nur für dich oder gleich beides?", fragte diese. „Wenn du mir gleich beides bringen würdest wäre es herrlich", antwortete Hermine freundlich. „Selbstverständlich" und weg war sie. Die Männer sahen Hermine verwirrt an. „Was war das?", fragte Severus. „Ich bin Stammkundin", lachte Hermine.
Dann wurde ihr Gesicht blass und Tränen schossen ihr in die Augen. „Was ist los?", fragte Severus besorgt. „Geht's dir nicht gut?", fragte Draco.
Hermine sprang auf und ihr liefen die Tränen schon übers Gesicht. „Was ist passiert?", hauchte sie. Ein Blut beschmierter junger Mann wankte auf den Tisch zu. Sie eilte an seine Seite und führte ihn zu ihrem Platz. „Karen kannst du uns bitte ein wenig lauwarmes Wasser bringen und ein Tuch?!", rief Hermine besorgt durch den Laden. „Mir geht es gut, Kleines! Mach dir nicht immer so viele Sorgen. Ich sterbe dir schon nicht weg", lächelte er und wischte ihr die Tränen aus den Augen.
Severus Miene wurde undurchschaubar und er setzte sich steif in seinem Sessel zurück. „Sag mir doch bitte, was geschehen ist", bat Hermine. „Danke Karen!", sagte sie. Karen stellte die gewünschten Dinge auf den Tisch und sah dann besorgt auf den Verletzten hinunter. „Alec, was ist passiert?", fragte sie besorgt. „Nichts schlimmes Karen. Du musst dir ebenfalls keine Sorgen machen. Die paar Kratzer sind bald wieder weg!" Alec zwinkerte ihr lächelnd zu.
„Erklär mir jetzt endlich, wo diese paar Kratzer, wie du sie nennst, herkommen", zischte sie. „Wenn du dann aufhörst zu weinen, Engelchen", gab er die zärtliche Antwort. Hermine schloss die Augen und versuchte sich zu sammeln. Severus beobachtete die gesamte Situation grimmig. „Das du auch immer gleich weinen muss, Mäuschen", meinte Alec. „Ich weine nicht immer gleich los! Wenn es um dich geht, bin ich ein wenig Emotional. Tut mir leid! Ich habe mich jetzt wieder im Griff!", antwortete sie ruhig. Alec nahm ihr Gesicht zwischen seine großen Hände und wischte ihre Tränen mit dem Daumen aus dem Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Sie schlug die Augen wieder auf und lächelte leicht, dann griff sie nach dem Wasser und dem Tuch und begann sein Gesicht zu reinigen. „Erzähl!", bestimmte sie. Alec seufzte. „Du Hexe! Aber gut. Ich habe mich mit Fred in die Haare gekriegt. Er meinte zuerst, dass er Rachel gevögelt hat, was mich nicht sonderlich erschreckte. Gut es ist unangenehm, aber ich wollte diese Sache eh beenden. Also, warum nicht, außerdem habe ich Moni gefickt. Somit sind wir quitt." Hermine runzelt die Stirn. „Wann?", zischte sie. „Vor ein paar Tagen." Alec sah verlegen zur Seite und zischte dann laut, als Hermine ein wenig fester eine Wunde bearbeitete. „Nicht dein verdammter ernst. Ich liebe dich, aber du bist ein riesen Arschloch! Weißt du das?", schimpfte sie. „Jap, das weiß ich, aber unwiderstehlich", griente er. „Ich bin aber noch nicht fertig. Naja er hat dich dann als kleine Hure bezeichnet und ich bin ausgerastet. Niemand nennt meine Prinzessin eine Hure!"
„Du hast dich geprügelt, weil ich Hure genannt wurde? Hast du sie eigentlich noch alle? Herr Gott nochmal. Lass ihn doch labern. Ich bin schon als weitaus schlimmeres bezeichnet worden und habe es auch überlebt!", keifte sie ihn an. Draco wurde blass und sackte in sich zusammen. „Was ist denn mit dem los?", fragte Alec und deutete auf Draco.
Hermine drehte sich um und legte Draco eine Hand aufs Knie. „Ich meinte nicht dich Dray! Ich weiß, dass du das nie wolltest." Draco sah sie lange an. „Es tut mir so unendlich leid, Minchen. Ich wollte dich nie verletzen!", murmelte er reumütig. „Es ist wirklich ok. Du kannst nichts für deine Erziehung! Ich bin dir wirklich nicht mehr böse", beschwichtigte sie ihn und drehte sich wieder zu Alec. „Wir waren mal Feinde und er hat jetzt ein schlechtes Gewissen. Das ist mit ihm los. Du prügelst dich nie wieder, wenn ich beleidigt werde! Hast du mich verstanden? Ich kann mich selber verteidigen, wenn es nötig ist", fuhr sie ihn an.
„Aber ich muss dich beschützen! Das ist mein Job! Ich kann nicht zulassen, dass irgendjemand deine Ehre beschmutzt! Du bist doch so zerbrechlich!" Drauf folgte ein Schnauben von einem wütend dreinblickenden Snape. „Was ist dem denn über die Leber gelaufen? Er sieht aus, als würde er mich gleich töten!" Hermine sah überrascht hoch und tatsächlich. Severus Snape, besser gesagt Professor Snape saß vor ihr. Er hatte wieder seine grimmige Maske auf. Sie lächelte ihm zu. „Er weiß einfach, dass ich keinen Beschützer mehr brauche und ich gebe ihm da vollkommen recht. Alec ich bitte dich. Ich bin keine fünf mehr und muss nicht mehr von meinem großen Bruder vor den bösen Jungs verteidigt werden. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, mich selber zu verteidigen. Du warst nicht mehr da. Glaub mir bitte und akzeptiere, dass ich erwachsen bin. Du bist 10 Jahre älter als ich und warst weg, als ich 8 war. Seitdem bin ich auf mich alleine gestellt. Ich liebe dich und war dir nie böse. Du und Dad habt euch nicht verstanden und ich wäre wahrscheinlich auch abgehauen. Aber das ist kein Grund sich wie ein Teenager auf der Straße zu prügeln, nur weil deine kleine Schwester beleidigt worden ist. Ich bin gerne deine kleine Prinzessin, aber ich bin wohl doch erwachsener von uns beiden. Also keine Prügelei mehr! Verstanden?", dozierte sie.
Severus Augen hatten sich minimal geweitet. Alec sah betreten zu Boden. „Ich liebe dich auch, Kleines. Aber ich kann einfach nicht aus meiner Haut. Du bist und bleibst meine Schwachstelle, seit ich dich das erste Mal in meinem Armen gehalten habe", murmelte er. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich verteidigen kannst. Du bist so zierlich." Draco lachte laut auf. „Sie hat einen Schlag drauf der ist die Wucht. In unserem dritten Jahr hat sie mir die Nase gebrochen und im Krieg war sie die beste Hexe, die ich je gesehen habe! Merlin Mine ich will mich niemals mit dir duellieren."
Nun war es Hermine wieder, die blass wurde. „Krieg? Hexe? Merlin?", fragte Alec verwirrt. Severus musterte Hermine aufmerksam. Sie schloss die Augen und seufzte ergeben. „Ich hatte ihm noch nichts gesagt! Danke!", murmelte sie. „Oh scheiße! D-das tut mir leid! Ich bin ein Trottel! Verdammt!", murmelte Draco zerknirscht.
Hermine atmete tief durch. „Ich wusste nicht, wie ich es dir erklären sollte. Ich bin eine Hexe, Alec. Ich habe, als ich 11 Jahre alt wurde, einen Brief bekommen. In dem Brief stand, dass ich in der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei angenommen wurde. Draco und ich gingen in einen Jahrgang und haben uns gehasst! Vor ein paar Tagen haben wir uns ausgesprochen und seitdem sind wir wirklich gute Freunde. Naja auf jeden Fall gab es in der Zauberer Welt einen Krieg. Es gab so einen Verrückten, der es nicht mochte, wenn jemand wie ich, also Hexen die nicht von anderen Zauberern abstammen, zaubern können. Zum Schluss hat er versucht mich und meine Freunde zu töten. Aber dank Severus hier..." Sie deutete auf ihn. „... haben wir es überlebt. Er war mein Professor. Auch nicht gerade mein Lieblingsprofessor, wie ich zugeben mag, aber in der letzten Zeit hat er sich auch mir gegenüber von seiner besten Seite gezeigt und er ist ein großartiger Tänzer. Naja was solls. Er war so zusagen mein Beschützer, auch wenn ich nicht die Hauptschutzperson war. Merlin ist einer der größten Magier überhaupt. Bei uns bedeutet ‚bei Merlin' so viel wie ‚Oh Gott'. Ich habe es dir nie gesagt, weil ich dich jetzt erst zurückhabe und ich nicht wollte, dass du mich für verrückt hältst", seufzte sie.
Bei ihrer Andeutung wurde Severus ebenfalls blass und sah zur Seite. Hermine grinste triumphierend. Das Rätsel war gelüftet. „Das ist nicht dein Ernst!", meinte Alec. Hermine stand auf und reichte ihm eine Hand. „Ich beweise es dir. Komm mit!", sagte sie. „Hermine was hast du vor?", fragte Severus. „Ich werde ihm jetzt seine Kratzer heilen", meinte sie. „Das ist gefährlich! Außerdem wie erklärst du es der Barista?", wollte er mit hochgezogener Augenbraue wissen.
„Ich werde ihr sagen, dass die Verletzungen nicht so schlimm waren und das meiste Blut nicht von Alec kam! Ich habe Ron geheilt, als er zersplintert ist! Vertrauen Sie mir nicht, Sir?", fragte sie scheinheilig. „Du weißt, dass du die beste Hexe bist. Aber es ist trotzdem..." Hermine ging auf ihn zu und beugte sich zu ihm hinab, um ihm in die Augen zu sehen. „Wenn du dein Treffen noch haben willst, dann bist du jetzt leise und vertraust mir. Ich mache es mit oder auch ohne dein Einverständnis. Also entscheide dich!", flüsterte sie ihm entgegen.
Severus konnte nicht anders. Seine Hand legte sich blitzschnell in ihren Nacken und er zog sie noch dichter an sich. „Droh mir nicht, Liebste!", raunte er ihr zu. Dann küsste er sie wieder.
„Jetzt geh deinen Bruder heilen!", seufzte er, als er sich nach kurzer Zeit wieder von ihr löste.
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Hermine lag in ihrem Bett und dachte nach. Severus war ihr geheimnisvoller Tänzer und er hatte sie schon wieder geküsst. Beide Male waren die Küsse so kurz gewesen, dass sie sie nicht erwidern konnte.
Wollte sie das überhaupt? Wollte sie, dass Severus ihr unbekannter Tänzer war? Nach dem sie einen Moment genau nachgedacht hatte, kannte sie ihre Antwort. Ihr Körper bekam eine wohlige Gänsehaut, wenn sie an diese kurzen Küsse dachte. In ihrem Bauch kribbelte es wild und dehnte sich dann auf ihren gesamten Körper aus, wenn sie an ihr nächstes Treffen dachte.
Das Treffen! Hermine sprang auf und lief an ihren Schreibtisch. Sie schnappte sich einen Kugelschreiber und ein Stück Papier.
Sev,
wir haben ein Problem. Du hast gesagt, dass wir uns dort treffen, wo wir uns das letzte Mal gesehen haben. Das ist das Café. Aber das hat an Weihnachten geschlossen. Willst du dich vor dem Café treffen und wir entscheiden dann, was wir machen? Oder ist es dir vielleicht lieber, da ich jetzt ja weiß, dass du mein unbekannter Tänzer bist, wenn wir etwas absprechen? Teile mir doch bitte deine Meinung mit.
Hermine
Den Brief band sie ihrer Eule um und schickte sie los. Dann legte sie sich ins Bett und schlief ein.
Mitten in der Nacht klopfte es an ihre Fensterscheibe und Hermine wachte erschrocken mit erhobenem Zauberstab auf. Es war jedoch nur ihre Eule. Sie stand auf und ließ ihren kleinen gefederten Freund herein. Die Eule streckte ihr ihr Beinchen hin und Hermine nahm den Brief ab.
Liebste,
du hast recht. Ich habe mir etwas ausgedacht. Triff mich um 20 Uhr im La Casa. Ich freue mich auf dich. Zieh dir etwas Schönes an.
Dein SS
Hermine legte sich wieder schlafen und hatte ein Lächeln auf den Lippen, als sie wieder einschlief.
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In einem königsblauen enganliegenden Kleid, dass kurz über ihren Knien endete, High Heels und mit hochgesteckten Haaren. Betrat sie das La Casa.
„Guten Abend. Ich bin mit Mister Snape verabredet. Ist er schon da?", fragte sie den Kellner an der Tür. Er sah in seinem Büchlein nach. „Folgen Sie mir bitte! Darf ich Ihnen ihre Jacke abnehmen?", fragte er höflich. „Nein danke", antwortete sie ihm und dann lief sie ihm hinterher.
In einem kleinen Séparée saß Severus in einem schwarzen Anzug. Er bewunderte sie, als sie auf ihn zuging. Er erhob sich von seinem Platz. „Guten Abend Schönheit", lächelte er ihr zu. „Guten Abend schöner Mann", hauchte sie ihm entgegen.
Severus nickte dem Kellner zu, der sofort verschwand und stellte sich hinter Hermine. Er zog ihr die Jacke aus und strich dabei mit seinen Fingerspitzen leicht über ihren Hals, da durch lief ihr ein Schauer über den Rücken. „Du bist wunderschön", raunte er ihr ins Ohr. Hermine lief rot an und setzte sich auf ihren Platz.
„Warum das Spiel?", fragte sie neugierig. Er setzte sich ihr gegenüber. „Weil ich davon ausging, dass du dich mir niemals nähern würdest, wenn ich dich so ansprechen würde. Ich war dein verhasster Lehrer. Du hättest mir doch niemals eine Chance gegeben", antwortete er.
Sie öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen, aber er hob nur eine Augenbraue. Also seufzte sie ergeben und nickte. „Du hast ja recht. Ich hätte dir keine Chance gegeben. Zumindest nicht in diese Richtung", gab sie zu. „Na siehst du. Also musste ich erst Mal Interesse bei dir wecken und ich hoffe, dass ich das geschafft habe", dozierte er weiter.
Sein Blick war aufmerksam auf sie gerichtet. Hermine lief rot an. Der Kellner trat wieder an ihren Tisch und reichte ihnen die Karten. Sie ließen das Thema erst einmal fallen und unterhielten sich wieder über alles. Auch über Alec.
Nachdem sie ihr Essen beendet hatten, bot Severus Hermine galant den Arm an und führte sie aus dem Lokal. „Würdest du noch mit mir tanzen gehen?", fragte er freundlich. „Mit dem größten Vergnügen." Er disapparierte in der nächsten Seitenstraße und kurz danach standen sie vor einem Tanzlokal.
Er führte sie hinein und bestellte einen Tisch, zu dem sie auch sofort geführt wurden. Dann nahm er ihr wieder die Jacke ab und rückte ihr den Stuhl zurecht. „Möchtest du noch etwas trinken?", fragte er. „Bitte. Einen Cosmo, wenn sie den haben", lächelte sie.
Hermine wusste, wenn sie diesen Cocktail trank, dann wäre sie angetrunken, da sie schon 4 Gläser Rotwein hatte. Aber heute Abend wollte sie spaß haben. Severus kam mit einem Whiskey für sich und den Cocktail für sie wieder. „Für Sie Madam." „Ich danke Ihnen Sir", zwinkerte sie ihm zu.
Als der Cocktail getrunken war, lehnte Hermine sich in ihrem Stuhl zurück und schloss die Augen. „Ich liebe dieses Lied", murmelte sie leise. Severus stand sofort auf und ergriff ihre Hand. „Dann tanz mit mir", antwortete er und zog sie mit sich auf die Tanzfläche und legte seine Arme um sie. Dann begannen sie gemächlich zu dem Lied zu tanzen. Hermine kuschelte sich an ihn.
„Du hast es geschafft", murmelte sie. Eine Hand legte sich unter ihr Kinn und hob es an. Dann sah er ihr in die Augen. „Wie weit geht das Interesse denn?", fragte er leise. „So weit, dass alles kribbelt", hauchte sie, während ihr Blick an seinen Lippen hing.
Ganz langsam bewegte er sich auf sie zu. Dieses Mal wollte er ihr die Entscheidung überlassen, ob sie sich küssten oder nicht. Ihre Lippen begannen in Erwartung auf den Kuss zu zittern. Es waren nur noch wenige Millimeter zwischen Ihnen und sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut. Sie überbrückte die letzte Distanz und küsste ihn.
Er erwiderte den Kuss hingebungsvoll und knabberte an ihrer Unterlippe bis sie aufstöhnte. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Das nutzte er um seine Zunge in ihren Mund gleiten zu lassen. Sie rangen einen sinnlichen Tanz miteinander. Da stieß ein Mann Hermine an. Sie zuckte zusammen.
Severus sah grimmig nach oben und starrte den jungen Mann, der einmal sein Schüler war, zu Boden. „Entschuldigen Sie, Sir", stotterte der junge Mann. Hermine drehte sich um und riss die Augen auf. „Fred?! Das hast du mit Absicht gemacht", zischte sie.
„Oh die große Hermine Granger. Die Hure vom Dienst. Weiß dein Bruderherz jetzt mittlerweile, was für eine Schlampe du bist", lachte Fred. Jedoch hatte er Severus vergessen, der Hermine nun hinter sich schob und sich vor seinem ehemaligen Schüler aufbaute. „Wie haben Sie gerade meine Frau bezeichnet", zischte er bedrohlich und Fred wurde rot. „Sie... sind... mit ihr... zusammen?", stieß er hervor. Severus starrte ihn nur an.
Seine Hand zuckte leicht und Hermine wusste, dass es nur eine Millisekunde dauern würde, bis er seinen Zauberstab gezogen hätte. Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. „Sev, er ist es nicht wert! Bitte beruhige dich. Habe ich nicht erst Alec erklärt..." Weiter kam sie nicht, da Severus sie an sich zog.
„Du bist meine Frau! Ich werde dich nie wieder gehen lassen und ich werde ebenfalls nicht zulassen, dass du durch den Dreck gezogen wirst. Vor allem nicht von einem so talentfreien Menschen", grollte er.
Hermine überlegte fieberhaft, wie sie Severus beruhigen könnte. Dann kam ihr die zündende Idee. „Liebling, er ist einfach ein Trottel und kein Mensch würde ihm glauben. Ignoriere ihn einfach und beschäftige dich wieder mit mir. Es ist doch unser erstes gemeinsames Weihnachtsfest. Ich möchte es mir nicht von ihm zerstören lassen. Bitte!" Es überraschte sie selber, wie ehrlich ihre Worte waren, aber sie hatte sich in ihn verliebt und wollte ihn auch nicht wieder verlieren.
Über sein Gesicht huschte ein Strahlen und es wurde immer intensiver. „Du hast Recht. Fröhliche Weihnachten, Geliebte!", strahlte er sie an. „Fröhliche Weihnachten mein Schatz." Dann zog er sie wieder in seine Arme und küsste sie. Die Gefahr war gebannt.
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