#5 0

Nur wenige Tage später kam das Leben und die Realität.
Man bekam etwas, was man liebte. Was man brauchte, um glücklich zu sein und sogar zu überleben. Mona wurde auf dem City College aufgenommen und saß bei mir in der Küche. Sie weinte vor Freude. Paul war auch da. Alle waren da. Und man glaubt, alles sei gut, man freut sich für die anderen.
Und dann klopfte Pax einfach an meiner Tür. Ab da wurde mir alles genommen, was ich brauchte. Ich sah es in seinen Augen. Und in seiner Hand. Der Brief.

"Hallo.", lächelte er halbherzig. Ich war nicht sauer auf ihn. Ich war sauer auf Harvard, dass sie ihn aufgenommen haben.
Ich nickte ihn an und machte ihm Platz, damit er reinkommen kann.
"Sie haben mich genommen.", lächelte er immer noch, aber er meinte es nicht ernst. "Ich kann neu anfangen, hm ?"
"Neu anfangen. Ohne mich, ja ?", lächelte ich zurück. Er schloss die Augen. "So meinte ich das nicht, Wioleth-"
"Ist okay, ehrlich.", meinte ich aufrichtig. "Ich freue mich, dass sie dich nehmen. Ich hoffe, das Stadtleben tretet dir richtig in den Arsch, damit du mal die Augen auf machst."

Er lachte mich an und kniff mir in die Wange. Mona und Paul begrüßten Pax voller Freude, als seiner ein langer Freund von ihm. Sie nahmen ihn mir jetzt schon weg. Sie würden zusammen auf das College gehen - Mona und Paul. Aber Paul blieb ja auch hier.

Ich hielt den Brief in der Hand. Wieso blieb er nicht bei mir ? Schließlich wurde er auf dem Atlanta College angenommen. Liebte er mich nicht viel lieber als ein bescheidenes Leben ?
Ich ging in mein Zimmer und legte den Brief auf den Tisch, als würde ich ihn nicht hassen. Warum ? Warum passierte das ? Klar liebte Pax mich, aber egal wie sehr, man wollte anscheinend nicht, dass ich glücklich war.

Das Gelächter drang von unten zu mir nach oben, und ich drückte mir die Hände auf die Ohren.
"Haltet die Schnauze.", flüsterte ich unter Tränen. Ich würde das niemals aushalten. Ein College. Und ich würde andere Menschen kennenlernen. Ich würde abgefuckt sein. Das wusste ich.
Wenns sein musste. Ich hoffte, eine Fernbeziehung würde funktionieren, aber das war schon fast lachhaft.
Ihm schien das ganze garnicht nachzugehen.

Es klopfte an der Tür. Wer auch immer es war, ich wollte niemanden sprechen.
"Jetzt sei nicht so negativ, Wioleth.", sagte er und schloss die Tür. Ich hatte meinen Kopf in die Hände gestützt. Er hockte sich vor mich auf den Boden. "Bitte hör auf zu weinen. Du weißt, dass ich nicht damit umgehen kann."
Ich schüttelte den Kopf auf seinen halben Witz und fing an zu schluchzen.

Er setzte sich neben mich und legte mir den Arm um die Schultern. "Nicht weinen, Wioleth. Es ist kein Abschied für immer."
"Aber wer weiß...", schluchzte ich, "was passiert während wir getrennt sind. Vielleicht lernst du jemand anderes kennen-"
"Soll das ein Witz sein ? Natürlich werde ich süße Mädchen kennelernen, aber du bleibst für mich immer die Einzige, okay ? Muss ich mir Sorgen machen ?"
"Natürlich nicht. Ich habe noch nie jemanden geliebt außer dich, Pax. Da wird es nie jemand anderen für mich geben."
Er lachte und ich sah ihn unter Tränen an. Sein Lächeln war traurig. "Ich vermisse dich jetzt schon.", wipserte er gegen meine Lippen. Seine Lippen waren leidenschaftlich, aber zart zu mir. Er küsste mich langsam, als würde es das letzte Mal sein. Aber wir hatten die Ferien noch. Sie würden lang sein, wir würden auf einen Roadtrip gehen. Aber ich wusste, dass es schnell vorüber sein würde.
Alle guten Dinge mussten gehen. Manchmal waren sie nur eine Phase. Vielleicht musste ich ihn sogar für immer gehen lassen, doch solange er mich liebte, gab ich mein Bestes.

"Ich weiß du magst keine Romantik, aber ich liebe liebe liebe dich so schrecklich sehr, Wioleth."
Er zog meine Hand an seine Brust. "Du veränderst mich. Ich fühle mich gut, als sei ich wirklich ein besserer Mensch geworden. Das ist kitschig, aber es stimmt. Danke für alles Wioleth. Du bist der Mond in meinem Himmel."
Ich lächelte ihn an und küsste ihn wieder und wieder. Warum wollte man mir sowas schönes wegnehmen ? Hatte ich es nicht verdient ?

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