Zwei Und Eine Reparatur
Es war fast schon schade, dass sich der Tag langsam den Ende zuneigte und der Fahrradladen schließlich wieder öffnete. Beide hatten kaum Lust, den Tante-Emma-Laden wieder zu verlassen, jedoch mussten sie. Die Zeit drängte sich ihnen auf. „Nun, also dort hinten ist der Radladen", meinte das Mädchen und fühlte sich ersichtlich unwohl. Keiner der beiden hatte Lust auf Wiedersehen zu sagen. „Naja, eh', möchtest du das vielleicht machen? Ich bin nicht begabt was Fahrräder reparieren angeht und vielleicht können wir den Abend ja auch gemeinsam verbringen.", haspelte der Junge hervor. Man sah ihm an, dass er aufgeregt und nervös, wegen dieser Frage war und wie erleichtert, als schließlich das Mädchen breit lächelte und eine laute Zustimmung von sich gab.
„Hallo Janke!", rief Frieda dem Mann zu, welcher an einem Fahrrad herum schraubte. „Heute wieder als Frieda unterwegs?", lachte der junge Mann, sein Alter konnte man so Mitte bis Ende zwanzig schätzen, und stand auf. Er wischte sich die fast schwarzen Hände an einem ebenso schmutzigen Tuch an seinem Gürtel ab. „Jup, Skander hier braucht deine Hilfe. Sein Rad hat einen Platten.", erklärte das Mädchen und trat fröhlich zu Janke. „Dann zeigt mal her.", meinte er und nahm das Fahrrad von dem Jungen entgegen. Frieda hatte ihren Drahtesel an der Seite abgestellt und begutachtete zusammen mit dem Mann das Rad.
„Ich denke, dass kannst du Frieda.", meinte er und erklärte dann, was das Problem war. Das Mädchen nickte nur, deutete dem Jungen sich doch derweil an den Rand zu setzen und zu warten. „Und wie bezahle ich?", fragte der Blonde, als er skeptisch betrachtete, wie das Mädchen die Materialien entgegennahm. „Da dich Frieda angeschleppt hat, gehe ich davon aus, dass du in Ordnung bist. Du kannst die Woche über wiederkommen und die Rechnung bezahlen. Ich gebe dir nen Zettel mit wie Teuer die Materialien waren. Was sie aber für Ihre Arbeit verlangt musst du sie fragen.", erklärte der Mann, bevor er sich wieder seinem Fahrrad widmete.
„Soll ich dich denn bezahlen?", fragte der Junge das Mädchen, welches, bis eben versunken in ihrer Arbeit war. „Hm?", machte sie und schaute vom Boden zu ihm auf. Dann lächelte sie breit. „Geld brauche ich keines.", grinste sie und ließ dann locker verlauten: „Ich glaube ein freier Gefallen reicht aus. Vielleicht löse ich den später ein." Etwas mulmig wurde ihm zwar schon bei ihrem frechen Gesicht, doch sie versicherte ihm, dass es nichts Schlimmes sein würde. Also saß er auf der Bordsteinkante und schaute dabei zu, wie sein platter Reifen nach einer Weile wieder an Fülle gewann.
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