VI| florrum

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Mein Blick war starr auf den Spiegel gerichtet. Unbewusst verließ ein Seufzen meine Lippen.

Zu sagen, dass ich mich unwohl fühlte war wohl die Untertreibung des Jahrhunderts.

Meine Haare waren zu einem aufwendigen Zopf geflochten und mit Unmengen von Haarnadeln fixiert worden. Mein Gesicht war geschminkt worden und es sah so aus als hätte ich zur Abwechslung einmal etwas Farbe im Gesicht.

Meine Kleidung war dann aber das Unangenehmste. Ich wollte es nicht einmal als Kleidung bezeichnen.

Es war Unterwäsche, die mit ein paar fast-durchsichtigen Tüchern wohl wie ein Kleid aussehen sollte.

Mein Blick war immer noch starr auf den Spiegel gerichtet. Ich sah so aus wie ich aussehen sollte.

Ich sah aus wie ein Sklave.

Ein Klopfen ließ mich aufschrecken.

"Bist du fertig, Ana?"

Es war Ahsoka.

Ich schluckte schwer. Mein ganzer Körper zitterte.

Mit geschlossenen Augen versuchte ich Luft in meine Lugen zu befördern.

Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich versuchte sie ruhig zu halten.

"Ein letztes Mal.", flüsterte ich zu mir selbst.

Ein. Letztes. Mal.

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Alle Augen drehten sich zu mir, als ich mit Ahsoka die Brücke betrat.

Meine nackten Füße tappten über den metallenen Boden. Ich trug nicht mal Schuhe.

Ich schlang meine Arme um meinen Körper, in einem lächerlichen Versuch die entblößte Haut wenigsten ein bisschen zu verdecken.

Ich war froh darüber, dass die Klone Helme trugen und ich ihre Gesichtsausdrücke nicht sehen musste.

Kenobi und der Kel'Dor, der sich mittlerweile als Plo Koon vorgestellt hat, standen in der Mitte der Kommando-Zentrale.

Seufzend trat ich näher.

Obi Wan Kenobi nickte leicht und schon begann das Briefing mit allen Involvierten.

"Alles ist soweit bereit. Anakin wird mit der Luftunterstützung außer Sichtweite bleiben. Die Bodentruppen sind stationiert. Erinnert euch. Das ist eine reine Stealth-Mission. Wir sollten so gut es geht heimlich bleiben."

Die Klone salutierten.

"Sir, Yes, Sir."

Dann wandte er sich direkt an mich.

"Alles ist vorbereitet. Wir schleichen dich jetzt dort ein. Dein Job ist es diese Koordinaten so schnell wie möglich zu finden, zu kopieren und dann von Hondos Systemen zu löschen-"

Er reichte mir einen kleinen Comlink.

"Kontaktiere uns nur im absoluten Notfall. Sobald du die Daten hast, gibst du uns ein Zeichen. Dann beginnen Meister Plo Koon und Anakin mit der Ablenkung. Du wirst genug Zeit haben unbemerkt zu diesem Hinterausgänge zu gelangen."

Er deutete auf die Holo-Map. 

"Dort wird Captain Rex bereits auf dich warten."

Ich unterdrückte ein Seufzen. Als ich das erste Mal gehört habe, dass der Captain derjenige sein wird, der mich da wieder rausholt, hatte ich das Bedürfnis zu schreien. Mittlerweile hatte ich mich schon damit zurecht gefunden, aber glücklich war ich damit immer noch nicht wirklich.

"Und erinnere dich-"

Kenobi sah mich eindringlich an.

"-du musst ihm vertrauen. Er ist dein Weg aus der Festung. Er weiß was er tut, also bitte mach was er sagt."

Ich presste die Lippen zusammen in der Hoffnung kein bissiges Kommentar abzugeben.

"Das ist dann alles. Bist du bereit? Noch kannst du einen Rückzieher machen."

Jetzt lächelte er wieder und sah mich aufmunternd an.

Entschlossen nickte ich.

"Ich bin bereit. Ich ziehe das jetzt durch."

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Hondo Ohnakas Piraten-Festung war...eindrucksvoll.

Sie war voller Piraten und reizvoll gekleideten Frauen. Alles roch nach Alkohol. Überall lagen betrunkene Leute herum. Durch die Hitze des Planeten roch alles noch viel strenger.

Hondo Ohnaka selbst war eine außergewöhnliche Erscheinung.

Und ich wollte nichts lieber als so schnell wie möglich wieder von diesem Planeten zu verschwinden.

"Wenn das nicht unsre neuen Investitionen sind."

Die laute Stimme des Piraten-Barons ließ mich aufschrecken. Die zwei Twilek-Mädchen neben mir reagierten gleich.

Sie zu sehen zerbrach mein Herz. Sie waren echte Sklaven. Sie sind werden wirklich wie Gegenstände behandelt.

Binnen Sekunden schwappte diese Traurigkeit in Wut über.

Der Jedi-Orden konnte einen Krieg führen. Der Jedi-Orden konnte sich in Politik einmischen. Der Jedi-Orden konnte mich hier einschleusen.

Aber der Jedi-Orden konnte nicht den Menschen helfen, die wirklich Hilfe brauchen.

Hondo Ohnaka vor mir zog wieder meine Aufmerksamkeit auf sich.

Seine hungrigen Augen wanderten über meinen Körper. Augenblicklich wurde mir wieder bewusst wie nackt ich mich fühlte.

Meine Brüste und mein Hintern waren zwar, im Gegensatz zu den Twileks, ausreichend bedeckt, aber es war trotzdem nicht genug.

"Du, mein Liebling, bist eine wahre Rarität."

Er spielte mit einer Haarsträhne von mir und zog mich ein Stück näher an sich heran.

"Menschen werden nicht oft als Sklaven verkauft. Vor allem nicht so hübsche wie du."

Er zog mich fest an sich und drückte seine Lippen auf meine.

Augenblicklich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien und ihn wegzudrücken. Darauf lachte er nur auf und gab mir eine Ohrfeige.

Erschrocken stolperte ich zurück und hielt meine Wange. Ich spürte Blut.

"Du bist eine kratzbürstige, meine Liebe."

Er lachte laut, bevor er seine beiden Hände auf meinen Hintern legte und mich wieder an sich zog. Ich zuckte bei seiner Berührung zusammen, wehrte mich aber kaum.

"Du hörst jetzt lieber auf mich, sonst gebe ich dich an meine Männer und die werden nicht so sanft sein."

Ich schluckte schwer und nickte, worauf er wieder lachte und sein Glas hob.

"Lasst uns trinken, Männer!"

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Es war erstaunlich leicht Hondo Ohnaka abzufüllen, bis er umfiel. Er war schnell betrunken und noch schneller ohnmächtig.

Bei seinen Männern war es genau gleich.

Binnen Stunden schlief sein gesamter Harem. Es schien noch die pralle Sonne vom Himmel, aber hier drinnen war alles dunkel und leise.

Es war also erstaunlich leicht sich wegzuschleichen und das Haupt-Computersystem zu finden. Ich brauchte nicht lange bis ich die Daten gespeichert und dann aus dem System gelöscht habe. Den Data-Stick steckte ich sicher weg, bevor ich den Comlink hervorholte.

Sofort antwortete jemand. Es war Skywalker.

"Ich hab die Koordinaten."

Ich konnte Skywalker förmlich grinsen hören.

"Gute Arbeit. Wir fangen sofort an. Mach dass du da raus kommst."

Keine Minute später hörte man schon den Alarm und wie alle Piraten wirr durcheinander liefen.

So schnell ich konnte verließ ich den Raum durch eine Hintertür und fand mich in einem verlassenen Gang wieder.

Durch halb-hinuntergelassene Rollläden kam dämmriges Licht herein. Es war ruhig. Zu ruhig.

Meine Schritte hallten durch den Gang. Er schien endlos lang zu sein und ich sehnte mich nach nichts mehr, als endlich diesen Ausgang zu finden.

Stimmen ließen mich zusammenzucken.

So schnell ich konnte presste ich mich gegen die Wand, so dass man mich nicht sehen konnte.

Ich schnappte nach Luft und presste eine zitternde Hand gegen meinen Mund.

Eine Tür öffnete sich und eine Gruppe von Piraten betrat den Gang.

"Ich hab Hondo immer gesagt, dass die Republik hier aufkreuzen wird, wenn er sich wieder in solche Angelegenheiten einmischt."

Sie waren sichtlich betrunken und gingen qualvoll langsam. Und gerade dann, als sie endlich beim anderen Ende angekommen waren, drehte sich einer von ihnen um.

"Habt ihr das gehört?"

Er sah sich im halbdunklen um. Mein Herz raste und meine Hände zitterten.

"Da ist nichts. Komm jetzt, wir müssen den Vordereingang bewachen."

Mit diesem Worten verließen sie den Flur und ich atmete erleichtert auf.

Laut den Holo-Maps musste ich nur noch ein paar Meter weiter gehen und dann nach rechts abbiegen.

Meine Hände zitterten immer noch, als ich die Tür, die der Ausgang sein sollte, öffnete.

Mit einem Zischen öffnete sich die schwere Tür.

Mir stockte der Atmen.

Es war ein gerader Abgrund. Ich konnte nicht sehen wie weit es runter ging.

Ich musste schon fast lachen.

Wie in aller Welt soll ich von hier weg kommen?

Auf einmal ertönten von hinten wieder Stimmen. Ich muss hier raus.

Sie kamen immer näher. Noch ein paar Meter und sie würden mich sehen.

Ein letzter tiefer Atemzug.

Ich setzte meine Beine über die Kante. Meine Augen schlossen sich sofort und ich bereitete mich auf einen harten Aufprall vor.

Es kam aber kein Aufprall.

Zögernd öffnete ich meine Augen. Ich sah geradewegs auf den Helm des Captains.

Er hatte mich aufgefangen. Sofort schob ich seine Arme weg und stand wieder auf eigenen Beinen.

"Ich brauche deine Hilfe nicht."

Er schnaubte laut.

"Das habe ich gesehen. Hätte ich dich einfach aufkommen lassen sollen? Das hätte uns beiden viel Ärger erspart. Wo sind die Daten?"

Ich zog scharf Luft ein und reichte ihm den Data-Stick. Sofort steckte er ihn weg.

"Komm jetzt."

Er ging zielstrebig voran. Ich seufzte laut, bevor ich ihm schnell folgte.

Wir waren offensichtlich im Hangar des Stützpunktes. Es standen ein paar Schiffe und haufenweise Speeder herum.

Das Tor war geöffnet. Ob es die Arbeit des Captains oder die Unachtsamkeit der Piraten war, wollte ich eigentlich gar nicht wissen.

Ich wollte nur hier raus.

Beim Speeder, der fast direkt beim Ausgang stand, machte er halt. Er öffnete die Konsole und begann damit einzelne Kabel herauszuziehen.

Ich blieb stehen und sah mich nervös um.

"Wäre es nicht besser, wenn wir einfach von hier abhauen würden?"

Meine Stimme war nervös. Diese Piraten könnten jeden Moment zurückkommen.

Der Captain antwortete mir nicht einmal. Er versuchte weiterhin den Speeder kurzzuschließen.

"Was haben wir denn da?"

Der Pirat tauchte plötzlich aus dem Nichts aus. Er hielt mich fest und drückte mir ein Messer an den Hals.

Ich erschrockener Schrei verließ meinen Mund.

"Wenn das nicht Hondos neueste Hure ist. Und ein Klon."

Ich spürte warmes Blut meinen Hals hinunterfließen.

Der Captain hob langsam die Hände. Der Pirat lachte.

"So schnell geben Klone also schon auf. Ich hä-"

Ein lauter Blasterschuss. Dann erschlaffte der Griff um meinen Hals. Der Pirat fiel zu Boden und zog mich mit sich auf den Boden.

Ich kämpfte mich auf die Knie.

Ein saubere Schuss zierte die Stirn des Piraten.

Mir stockte der Atem.

"DU-Du hast ihn einfach erschossen!"

Der Captain zuckte bloß mit den Schultern.

"Er hätte uns umgebracht."

Mir stockte der Atem. Mein Blick fest auf die Leiche fixiert.

"Du hast ihn umgebracht!"

Er packte meinen Arm und zog mich hoch. Er nahm den Helm ab und sah mich eindringlich an.

"Das ist Krieg. So läuft das ab. Du schießt bevor du erschossen werden kannst. Also steh auf und spuck das Blut aus. Wenn du stirbt, geht man nicht ohne Widerstand. Man geht kämpfend."

Mein Blick war starr auf ihn gerichtet. Wir sollten laufen. Wir sollten fliehen.

Meine Augen fixierten seine.

Seine braune Augen faszinierten mich. Sie waren warm und gleichzeitig kalt.

Hell und dunkel. Traurig und fröhlich. Hasserfüllt und liebevoll.

Für einen Mann, so willig zu morden, waren seine Augen außergewöhnlich weich.

Ich zuckte zusammen, als er mich in den Speeder zog. Der Motor lief schon.

Er drehte den Speeder um und steuerte den Ausgang an, als plötzlich mehrer Piraten in den Hangar stürmte.

"Da sind sie!"

Sie liefen zu den anderen Speedern.

Panisch sah ich zum Captain. Mittlerweile hat er den Speeder durch den Ausgang manövriert. Der Planet war reine Wüste.

Die Piraten verfolgten uns.

"Ähm-die schießen auf uns."

Er zeigte keine Reaktionen. Die Blasterschüsse surrten durch die Luft, aber bis jetzt haben sie noch nicht getroffen.

Wir bewegten uns schnell, aber die Piraten waren auch schnellen.

Der Captain drückte auf einzelnen Knöpfen herum, bevor er sich an mich wandte.

"Kannst du fliegen?"

Verdattert schüttelte ich den Kopf.

"Es ist einfach. Weich einfach Hindernissen aus. Die Koordinaten für den Rendezvous-Punkt sind eingestellt. Du sieht auf dem Monitor wohin."

Ich konnte bloß nicken und griff nach dem Lenker.

"Und was machst du?"

Mein Blick war starr nach vorne gerichtet, während ich versuchte den Speeder einigermaßen gerade zu halten.

"Zurückschießen."

Verdattert drehte ich mich um und sah in mit einer Sniper-Gun hantieren.

"Wo-Woher hast du die jetzt?"

Ich wandte mich wieder nach vorne und versuchte nicht aufzuschreien, als ein Schuss uns beinahe traf.

"Die lag hier drin."

Keine Sekunde hörte man einen Schuss, darauf einen Schrei und eine Explosion.

Ich wollte mich im Moment gar nicht umdrehen.

"Versuch uns hinter diesen Krater zu bringen. Dann haben wir Deckung."

Wieder konnte ich bloß nicken und versuchte den Speeder zu lenken.

Panisch drehte ich mich um.

"Die kommen immer näher."

"Ich arbeite daran!"

Noch zwei Schüsse. Ein Speeder weniger.

Dann wurden wir plötzlich getroffen.

"Scheiße."

Mittlerweile sind wir bei dem Krater angelangt. Dahinter lag eine steile Felswand mit mehreren Höhlen am Fuß der Steilwand.

Der Captain zog mich zurück.

"Wir müssen hier raus. Gleich explodiert der ganze Motor. Wenn ich sage spring, springst du."

Die Piraten kamen immer näher.

"1"

Der Speeder rauchte stark und alles wurde furchtbar heiß.

"2"

Der Captain griff nach meinem Oberarm und zog mich noch näher an den Rand.

"3. Spring!"

Ich sprang.

Ein Ächzen verließ meinen Mund, als ich mich im Sand abrollte. Ein stechender Schmerz fuhr durch meine Schulter.

So schnell ich konnte rappelte ich mich auf. Der Captain war schon wieder auf den Beinen und zog mich mit sich.

Der heiße Sand brannte meine nackten Füße auf.

"Wir brauchen Deckung. Zu diesen Höhlen!"

Er versuchte die Blasterschüsse zu übertönen und ich rannte so schnell ich konnte los. Die Schüsse hörten nicht auf und verfehlten uns nur knapp.

Wir waren fast dort, als ich plötzlich einen stechenden Schmerz an meiner Seite war nahm.

Ich stolperte nach vorne und presste meine Hand auf die Blasterwunde.

Der Captain bemerkte es sofort. Er zog mich wieder noch vorne.

"Bist du verletzt?"

Er wurde langsamer. Ich presste die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf.

"Der Schuss hat mich nur gestriffen."

Meine Schritte wurden wieder schneller und wir waren fast bei der Höhle.

Die Piraten schienen zu begreifen, was wir vor hatten und begannen statt auf uns, auf den Höhleneingang zu schießen.

Ich nahm meine letzte Energie zusammen und sprintete die letzten Meter. Der Captain war genau neben mir.

Dann, gerade als wir die Höhle erreichten, stürzte der Eingang zusammen.

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