❄︎ 𝟷𝟺 ❄︎

𝟷𝟺. 𝙳𝚎𝚣𝚎𝚖𝚋𝚎𝚛
❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎ 𐬺𐬿𐬺𐬿𐬺 ❄︎

Noël stieg die letzten Stufen immer noch mit einem leichten bedrückenden Gefühl in den dritten Stock hinauf. Er warf einen letzten Blick nach unten, dann richtete er seine Augen wieder geradeaus. Der junge Mann kam an der Wohnung Nummer 14 vorbei. Die Klingel sah aus wie ein kleines Rentier und die Schrift auf dem Klingelschild war so verschlungen, dass man nicht erkennen konnte, was da stand.

Seufzend fuhr er sich mit den Fingern durch das kurze, schwarze Haar. Wieso hatte er seinen Termin nur in den Dezember gelegt? Hätte er es später gemacht, hätte er jetzt gemütlich mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester Finja auf der Couch liegen können. Doch nein, er hatte da ja unbedingt raus gewollt.

Da riss das Aufgehen der Tür von Wohnung 14 ihn aus seinen Gedanken. Er schaute neugierig hinein und traute seinen Augen kaum. In der Wohnung konnte man geschäftiges Treiben sehen. Ein paar kleine Menschen, die eher wie Wichtel aussahen, liefen geschäftig mit allerhand Gegenständen in der Hand kreuz und quer.

Da waren Kuscheltiere, Spielzeugautos, Handys und vieles mehr. Überquellende Kisten stapelten sich an der Wand. Eine weihnachtliche Atmosphäre lag in der Luft. Das kam wahrscheinlich da her, dass es ziemlich dunkel war, nach Plätzchen roch und das einzige Licht in der Wohnung von bunten Lichterketten kam.

Plötzlich wurde er angesprochen.
„Was glotzt du so?", fragte ihn eine leicht näselnde Stimme. Er schaute sich um, konnte jedoch niemanden entdecken. Bis sein Blick nach unten fiel. Dort stand eines dieser Kinder, die sich als Wichtel verkleidet hatten. Doch die Verkleidung war sehr überzeugend, das musste er zugeben.

Das Gesicht sah eher aus, als wäre es von einem 60-jährigen Herrn und die langen Ohren sahen aus wie angewachsen. Auch die rotgrüne Kleidung passte perfekt in das Bild, das er von einem Weihnachtswichtel hatte.

Doch bevor einer von ihnen noch etwas sagen konnte, ertönte schon eine weitere Stimme. „Quentin, geh wieder an die Arbeit und störe unseren Gast nicht weiter"

Der Junge, anscheinend Quentin. lief weg, dafür kam ein etwas ältlicher Herr in sein Sichtfeld. „Tut mir wirklich leid, dass Quentin Sie gestört hat. Er ist noch ein wenig ungezogen" Er reichte Noël die Hand. Dieser ergriff und schüttelte sie.

„Das sind Kinder doch am Anfang immer" sagte der junge Mann höflich.
„Wieso denn Kinder?" der Fremde klang verwirrt.
„Na, sind das denn keine Kinder?"
„Nein"

Diesmal war es an Noël verwirrt zu schauen. Doch er fasste sich schnell wieder.
„Mein Name ist übrigens Noël" stellte er sich vor.
„Ich heiße Santa Claus" Noël lachte kurz auf, der andere blieb jedoch ernst.
„Das ist wohl ein schlechter Scherz. Immerhin weiß jeder, der kein kleines Kind mehr ist, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt"

Damit schien er den Mann aufgeregt zu haben, denn dieser zeterte los. „Und ob es mich gibt, sonst könnte ich ja nicht vor dir stehen. Und mein Name ist Santa Claus, nicht Weihnachtsmann. Ich weiß gar nicht, wie ihr Deutschen auf diese dumme Idee gekommen seid, mich so zu nennen" Er atmete tief durch. „Übrigens sind das keine Kinder, sondern Wichtel und Quentin ist um einiges älter als du"

Noël nickte mit dem Kopf. „Und wieso tragen sie dann keinen Mantel, keine Stiefel, keine Mütze oder Handschuhe?"
„Junger Mann, Sie erwarten doch nicht ernsthaft von mir in der Wohnung solch dicke Sachen zu tragen" Noël schüttelte den Kopf. Dieser Mann schien ernsthaft zu glauben, der Weihnachtsmann zu sein. Einfach lächerlich.

„Wenn sie wollen, kann ich ihnen helfen. Ich studiere Psychologie und könnte helfen heraus zu finden, warum sie so einen Unsinn denken" Sein gegenüber schaute ihn wütend an.
„Ich brauche keinen Psychologen. Doch du brauchst ein Plätzchen"
Wie zur Bestätigung grummelte Noëls Magen.
„Na gut" willigte er wiederwillig ein. Er nahm das ihm angebotene Gebäck und aß es mit einem Bissen. Sofort veränderte sich etwas in seinem Kopf und er begann zu glauben was der Mann ihm sagte. Er schüttelte den Kopf.

„Ich glaub ich muss dann auch mal wieder weiter, meine Vermieterin wartet. Danke für das Plätzchen" Der Andere wirkte zufrieden. „Ich muss auch mal wieder weiter machen" Er nahm den Türgriff in die Hand.
„Tschüss, Santa", verabschiedete Noël sich.
„Tschüss, Noël"

Dann ging die Tür zu und Noël ging weiter in Richtung seiner Wohnung. Er schüttelte abermals den Kopf. Was für eine merkwürdige Begegnung. Was wohl noch alles geschehen würde?

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𝙲𝚑𝚛𝚒𝚜𝚝𝚖𝚊𝚜 𝚒𝚜 𝚒𝚗 𝚝𝚑𝚎 𝚊𝚒𝚛 𝚟𝚘𝚗 Nebelfluch
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𝙽𝚘𝚌𝚑 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝚜𝚌𝚑𝚘̈𝚗𝚎 𝙰𝚍𝚟𝚎𝚗𝚝𝚜𝚣𝚎𝚒𝚝

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