siebenundzwanzig

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Ich wachte auf und wollte am liebsten gleich wieder weinen.

Meine Augen brannten.

Gestern hatte ich wieder so viel geweint wie am Wochenende.

Die emotionale Wunde in meinem Herzen schmerzte.

Es tat so verdammt weh.

Enttäuscht werden tat weh.

Betrogen werden tat weh.

Ersetzt werden tat weh.

Langsam schälte ich mich aus meinem Bett.

In dreißig Minuten hätte mein Wecker geklingelt.

Beim Zähneputzen sah ich nicht in den Spiegel. Viel zu genau wusste ich, dass der Knutschfleck auf meinem Hals immernoch gut erkennbar war. Stattdessen klebte mein Blick an meinem Handy als wäre es das interessanteste der Welt. Doch leider waren, heute, wo ich es mir so sehr wünschte, Instagram, Snapchat und Twitter langweilig. Jimin hatte das Foto eines Hundes in seiner Storry. Er hatte ihn im Park getroffen.

Schnell tippte ich eine kleine Antwort.

In meiner verzweifelten suche nach Ablenkung öffnete ich auch alle andern Apps auf meinem Handy nach einander.

Aber irgendwie war der Wurm drin, selbst TikTok verlor nach zwei Minuten mein gesamtes Interesse.

Inzwischen saß ich in der Küche auf einem meiner Stühle und starrte auf die Uhr.

Ich hatte nicht gefrühstückt.

Ich bekam einfach nichts runter.

Deswegen war ich früh dran.

Ich hatte Zeit.

Und das war das, was ich gerade überhaupt nicht gebrauchen konnte.

Zeit zum Nachdenken.

Darüber, dass es Jeon nichts bringen würde mich zu ärgern.

Darüber, wie überzeugt er geklungen hat, wie selbstbewusst er plötzlich war.

Darüber, dass der Paradise Ally nicht im eigentlichen Gebiet der Black Rose lag. Hier herrschte ein deutlich kleiner Drogen Ring, unbedeutend im Vergleich zu der Mafia.

Letztlich auch darüber, dass ich Yoongis Oberarm noch nie gesehen hab.

Nie hatte er sein Hemd ganz aus gezogen.

Ich hatte es als Ding der Hecktik ab getan.

Immer hatte wir uns beeilt.

Nie hatte er mich aktiv davon abgehalten.

Trotzdem war ich mir unsicher.

Was wenn...

Ruckartig stand ich auf.

Ich hatte noch über eine Stunde.

Trotzdem griff ich nach meiner Jacke.

Dann war ich eben früh dran.

Alleine hier bleiben konnte ich auch nicht.

Ich konnte nicht.

.

Zu Sagen Namjoon wäre erstaunt als er mich an der Büro Tür lehen sah wäre eine Untertreibung.

"Tae?" Seine Schritte wurden etwas langsamer als er den Gang entlang kam.

"Hi, Namjoon.", begüßte ich ihn grinsend. Es war nicht echt.

"Was machst du denn schon hier?" Er schloss die Bürotür auf während er fragte.

"Hab's zu Hause irgendwie nicht mehr ausgehalten. Brauch Beschäftigung." Meine Stimme klang sicher und fest. Doch in meinem Kopf herrschte immernoch Sturm.

"Musstest du lange auf mich warten?" Er war der einzige von uns dreien der einen Schlüssel zu dem Büro besaß, also hatte ich eine Weile draußen warten müssen.

"Lange genug um zu sehen, dass der Glatzkopf von der Vermissten Abteilung händchen haltend mit seiner Sekretärin gekommen ist."

"Ist der nicht verheiratet?" Er setzte sich beim Sprechen auf seinen Büro Stuhl und startete seinen PC.

Grinsend bestätigte ich und machte mich auf den Weg zu unserer Kaffemaschine.

Kaum hatte ich ihm meinen Rücken zugekehrt fiel das Lächeln von meinen Lippen.

Stumm warteten wir darauf, dass unsere PCs fertig hochgefahren waren und der Kaffe gekocht.

Ich beobachtete, dass Namjoon ebenfalls Jins Arbeitsplatz vorbereitete, auch stellte er ihm eine Kaffetasse hin. Alles mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

Die Stille war mir unangenehm. Eigentlich war es nie ein Problem gewesen nebenbei ein Gespräch zu führen.

Vielleicht lag es daran, dass Jin noch nicht da war.

Gerade als ich ein Gespräch anfangen wollte hörte ich wie sich die Tür öffnete.

Ich brauche mich nicht um drehen um zu wissen wer es ist.

Namjoon sprang von seinem Platz auf und lief zur Tür.

Mit einem flüchtigen Hallo warf er sich Jin um den Hals.

Als sie sich küssten drehte ich mich weg. Ob es daran lag, das es sich anfühlte als würde ich sie ungefragt beobachten, in einem doch ziemlich persönlichen Moment. Oder doch an dem Funken Neid. Ich wusste es nicht.

"Hi Tae." Hörte ich Jin sagen.

Nun drehte ich mich doch wieder zu ihm um. "Hi."

Händchen haltend standen sie da, beide ein verliebtes Lächeln auf den Lippen.

Ich wusste bereits, dass sie nicht zusammen lebten, also sahen sie sich nicht ständig. Namjoon hatte gemeint sie wollten sich Zeit lassen. Trotzdem war ich der Meinung, sie ließen sich zu viel Zeit. So wie sie bereits wieder an den Lippen des anderen hingen, schien es so als wären beide bereits kurz vorm verdursten und der andere wäre das einzige Wasser in der Wüste.

So sehr ich mich auch für die beiden freute, dem Stechen in meinem Herzen tat das nicht gut.

Langsam trank ich meinen Kaffe und sah meinem PC dabei zu, wie er die Personen Kartei aufrief.

Das Internet hier war echt schlimm.

Ich hatte mich dazu entschlossen etwas über den Besitzer oder eher die Besizerin des Paradise Ally herausfinden, bis wir eine Antwort auf unsere E-Mail hatten. Eigentlich nur, weil ich sonst nichts zu tun hatte.

Es war uninteressant und wahrscheinlich auch unwichtig. Die Dame hatte einen einzigen Eintrag in unserem Register wegen betrunkenem Fahren.

Also suchte ich mir eine andere Beschäftigung, denn die E-Mail auf die wir warteten kam erst nach der Mittagspause.

.

Jin lief sofort zu Namjoon und las mit. Ich unterdrückte den Reiz gleiches zu machen, denn wie er sich über seine Schulter lehnte war einfach zu niedlich. Ich wollte sie nicht stören.

Stattdessen gab ich mich damit zufrieden ihre Geschichtsausdrücke zu beobachten. Beide schienen zu erst belustigt und dann überrascht.

Schließlich waren sie fertig und Namjoon verkündete: "Wir machen eine Razzia."

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Ich mag dieses Chap nicht. "Viele" Wörter kein Inhalt...

Aber Namjin ist drin, also ist es nicht ganz so schlimm. Namjin macht alles besser.

Now go and STREAM Butter!

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