einundfünfzig
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Der Schuss hallte immernoch in meinem Kopf wieder.
Yoongi hatte ihn umgebracht.
Er hatte ihn erschossen.
Und ich hätte es verhindern können.
Habe ich aber nicht.
Mein Kopf schlug erneut gegen die Kopfstütze meines Autositzes.
WARUM?!
Warum habe ich es nicht verhindert?!
Warum habe ich die nächsten Tage damit verbracht mit Yoongi zu kuscheln.
Als sei alles okay.
Während er bei mir war war es auch so.
Bei ihm fühlte sich es okay an.
Da schrieen mich meine Gedanken nicht an. Sie waren stumm. Nichts in mir erinnerte mich daran was Yoongi war.
Ein Mörder.
Er war ein Mörder.
Ich liebte ihn.
Ich liebte, wie er mich sanft küsste.
Wie er mir sagte, ich sei schön.
Wie er nicht genug davon bekommen konnte, kleine Flecken auf meiner Brust zu verteilen.
Aber ich hasste ihn.
Hasste das was er war.
Das was er verkörperte.
"WARUM?", schrie ich und schlug meinen Kopf erneut gegen die Kopfstütze.
"Warum muss du so perfekt und schrecklich sein?", flüsterte ich in die Stille meines Autos.
.
Gestern war ich nicht zur Arbeit gefahren.
Ich konnte es einfach nicht.
Und heute Morgen habe ich mich dann dazu entschieden, ich würde es nie wieder können.
Nie würde ich Yoongi verraten können.
Es würde so viele Leben ruinieren.
Seines.
Meines.
Jimins.
Hoseoks.
Jungkooks.
Mein Blick gilt aus der Windschutzscheibe.
Nie würde ich dieses Gebäude betreten können und mich nicht vor Schuldgefühlen übergeben.
Ich hatte Fehler gemacht.
Fehler die mich alles kosten werden.
Ich habe mich verliebt.
Ich werde alles andere aufgeben.
Einfach weil ein paar meiner Hormone auf Yoongi reagieren.
Ich wollte ihn hassen.
Ihm eine Kugel durch den Kopf jagen.
Doch immer wenn ich vor ihm stand...
Da küsste ich ihn einfach.
Ich konnte ihn nicht hassen.
Dafür war er zu perfekt.
Für meine Situation gab es keine Lösung mehr.
Nichts war richtig.
Alles verkehrt.
Falsch.
Nervös steigt ich aus dem Auto aus. Meine verschwitzten Finger krallten sich an die einzelne DIN A4 Seite.
Es gab nichts was ich tun konnte.
Ich stand an der Klippe, gejagt von einem Bären.
Egal was ich tat, es würde mir meine Zukunft kosten.
Jeder Weg führte ins verderben.
Langsam schritt ich über den Parkplatz.
Es fühlte sich an wie der Weg zur Schlachtbank. Ein Gang der Schande.
Kraftlos drückte ich gegen die Eingangstür.
Ich konnte nicht mehr.
Es ging nicht.
Das hier war so kräftezehrend.
Und jetzt war ich K.O.
Das Spiel war vorbei.
Ich hatte verloren.
Von Anfang an war ich zum Scheitern verurteilt.
Niemand konnte gewinnen.
Ich nahm die Treppe. Eine Stufe nach der andern kam ich meinem Ziel näher. Der Wunsch einfach um zu drehen wurde immer stärker.
Doch weglaufen würde nichts mehr bringen.
Ich war schon viel zu weit gegangen.
Seine behutsame Art hatte mich bilnd gemacht.
Blind für die Wahrheit.
Ich hatte meine Augen fest geschlossen und einfach gehofft, dass die Welt es für mich klären würde.
Das wenn ich in seinen Armen wieder aufwachen würde, plötzlich alles okay wäre.
Doch das war es nie.
Das würde es nie sein.
Wie dumm war ich?
Hatte daran geglaubt, dass das Leben fair war.
Daran geglaubt gut und Böse unterscheiden zu können.
Ach, was sag ich da.
ICH HATTE AN GUT UND BÖSE GEGLAUBT.
Es war lächerlich.
Ich war lächerlich.
Aber das würde ich jetzt ändern.
Mein Schicksal lag immer noch in meiner Hand.
Egal wie viele Leute nach meinem Handgelenk griffen.
Ich hatte gelernt.
Jedenfalls glaube ich das.
Auf dem Podest zwischen zwei Etagen bleib ich stehen. Kurz schüttelte ich mich. Als wolle ich all die Angst und Nervosität abschütteln.
Und jetzt habe ich mich entschieden.
Ich würde das beenden.
Es schrie von Anfang an schon: "FALSCH"
Und jetzt würde ich das richtig stellen.
Ich hatte es ihm zwar versprochen.
Doch dieses Versprechen konnte ich nicht halten.
Für ihn.
Ich hatte mich entschlossen.
.
Langsam ging ich den Gang im fünften Stock des Polizeigebäudes entlang, Musterte jede Tür genau.
Raum 24, 25, 26. Bei der nächsten Tür blieb ich stehen. Noch einen Blick warf ich auf das Schild neben der Tür.
Raum 5 27
Sondeterminlungstrupp Black Rose
Hier war ich richtig.
Und doch so falsch.
Tief atmete ich durch.
Mein Herz raste. Meine Hand zitterte, als ich sie auf die Klinke legte.
Ich war aufgeregt wie beim ersten Mal...
Schüchtern betrat ich den Raum.
"Tae!", rief Jin.
Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Er war so glücklich.
Ich hatte meinen Schritt gemacht.
Ich hörte wie Namjoon aufsprang.
Doch ich sah nicht auf.
Hörte einfach seinen schnellen Schritten zu.
Zügig kam er um die Tische auf mich zu.
"Tae. Wo warst du gestern? Wir haben uns schon Sorgen gemacht."
Er klang aufgeregt und trotzdem glücklich.
Immernoch konnte ich nicht auf sehen.
Es tat weh.
Erst jetzt bemerkte er wie ich mich verhielt. "Tae?..."
Wortlos drückte ich ihm meinen Zettel in die Hand.
"Was ist das?", fragte er verwirrt und nahm ihn mir aus der Hand.
Es fühlte sich an als würden mehrere Tonnen Gewicht von meinen Schultern fallen kaum verließ der Zettel meinen Einflussbereich.
Stumm stand ich da.
Antwortete ihm nicht.
Er entfaltete den Zettel.
Bildlich konnte ich mir vorstellen, wie die Falte zwischen seinen Augenbrauen Mi jeder gelesenen Zeile tiefer wurde.
Innerlich entschuldigte ich mich bei ihm.
Namjoon hatte das nicht verdient.
Jin hatte das nicht verdient.
Die beiden hatten besseres verdient.
Aber ich hatte das tun müssen.
So schmerzhaft es auch war.
Es war meine einzige Wahl.
"Tae.. Was ist das?!", er dachte ich würde spaßen.
Natürlich dachte er das.
Aber ich meinte das ernst.
Tot ernst.
Es gab keine andere Möglichkeit mehr für mich. Ich hatte aufgegeben.
"Das was da steht", sagte ich und versuchte den Sturm an Emotionen in mir zu verbergen.
"Das meinst du nicht ernst oder, Tae?", der unsichere Ton in seiner Stimme schmerzte tief in mir. Doch ich ließ es mir nicht ansehen.
Ich durfte es nicht zeigen.
.
.
.
"Doch, ich kündige, Mister Kim."
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AAAAAAHHHHHH!!!
Zweites Chap an einem Tag.
Und ich bin so zu frieden.
Fast 1k Wörter nur mit Taes Gedanken. Ich bin stolz auf mich.
-
Plot mäßig ist das eines meiner lieblings Chaps.
Zwar nicht am besten geschrieben. Aber der Plot ist so wichtig.
Diese Entscheidung ist einfach Buch entscheidend.
Look at him... Oh my. 💜💜💜
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