einunddreißig
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Zusagen ich sei müde wäre eine Untertreibung.
Gähnend beobachtete ich die Menschen auf dem Parkplatz.
Es war irgendwas zwischen drei und vier Uhr morgens.
Mein Kopf kippte wieder zur Seite auf meine Schulter. Wie gerne ich jetzt wieder in mein Bett kriechen und weiter schlafen würde.
Doch das ging nicht.
Es war Freitag.
Die Woche hatte ich mir die Finger wund getippt. Es war eine anstrengende Woche. Aber jetzt war es endlich soweit.
Namjoon schien in seinem Element.
Ständig lief er zwischen den wenigen Einsatzkräften hin und her. Er zählte jedem noch einmal den Plan, hakte Dinge auf seinem Klemmbrett ab. Zwischen durch kam er auch noch einmal zu Jin und mir. Wir hatten den Kofferraum von unserem Einsatz Fahrzeug geöffnet und saßen jetzt auf der Kante. Ich war noch halb im Tiefschlaf und Jin war so aufgeregt, dass er kaum drei Minuten still sitzen konnte.
"Tae?"
Mit müden Augen sah ich zu ihm auf. "Hm?"
Er deutete auf eine der Einsatzkräfte.
"Das ist deine Unterstützung für den Hinterhof. Du hast den Plan?"
Langsam nickte ich und hob den kleinen Zettel.
Ich versuchte mir zu merken wer es war, doch unter der Panzerung und dem Helm sahen alle gleich aus. Also gab ich es auf.
.
Das Gewicht der Kugelsicheren Weste auf meinen Schultern repräsentierte das Gewicht meiner erdeückenden Gedanken gut.
Ich hatte die gleiche Frage im Kopf wie die ganze Woche schon.
Was wenn?
Ich hatte Angst.
Angst davor, dass ich eine Person, die hassen wollte, es aber nicht konnte, ins Gefängnis bringen würde.
Er hatte mir weh getan. Er hatte mir verdammt weh getan.
Trotzdem konnte ich das nicht.
Die Stadt zog am Autofenster vorbei.
Jin fuhr und Namjoon saß auf dem Beifahrersitz. Mich hatte man auf die Rückbank verfrachtet wo ich damit beschäftigt war nicht einzuschlafen.
Es war noch dunkel, die Straße fast leer, vor uns sah ich durch das Trengitter den schwarzen Transporter.
Hinter uns fuhr ein einzelnes Reporterteam. Wahrscheinlich würde man die Razia nur in den Fußnoten der Nachrichten sehen. In so einer großen Stadt wie Seoul passierte so viel mehr interessentes.
Wir bogen von der großen Straße in die Seitengasse ab. Man konnte spüren wie die Anspannung im Auto stieg. Namjoon klickte immer wieder mit seinem Kugelschreiber. Jin trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad und ich war plötzlich wach genug um meinen Kopf aufrecht zu halten.
Der schwarze Transporter hielt an.
Es war so weit.
Die Einsatzkräfte sprangen aus dem Wagen. Waffe im Anschlag.
"Zwanzig"
Zwanzig Sekunden, dann würde ich aussteigen, in den Hinterhof gehen und Namjoon über jede Bewegung hinter den Fenstern informieren.
"Fünfzehn."
Ich schnallte mich ab. Legte meine Hand auf den Autotürgriff. Meine Augen darauf fixiert wie die Polizisten ins Gebäude stürmten.
"Zehn."
Drei blieben draußen. Einer war bereits in den Hinterhof verschwunden und damit auch aus unserem Blickfeld. Ich war nervös.
"Fünf."
Jetzt sollten sie die Treppe hoch sein. Tür aufbrechen würde zehn Sekunden dauern. Und dann würde sich entscheiden ob meine Angst berechtigt war.
"Tae."
Ich sprang auf. Mein Kopf wahrscheinlich nur Millimeter am Autodach vorbei.
Beim Laufen schlug die Pistole in meinem Gürtel gegen meinen Oberschenkel. Machte mir ihre Anwesenheit noch einmal bewusst. Ich hasste sie.
Wegen ihr war ich nicht im Bereitschaftsdienst. Ich wollte niemandem etwas an tun, so stark er mich auch verletzt haben sollte.
.
Der Hinterhof war leer.
Nur der Polizist stand, seine Waffe nun leicht gesenkt, in der Mitte.
Ich nickte ihm zu und wendete meinen Blick sofort dem Gebäude zu. Noch war nichts zu sehen.
Doch eines war anders als wie ich das letzte Mal hier war.
Die Gardienen der Wohnung waren zurück gezogen.
Ich sah nicht viel, es war dunkel, doch ich konnte so Bewegungen besser erkennen.
Mein Funkgerät meldete sich zu Wort.
"Hinter der Wohnungstür ist eine besser geschützte Tür. Wir scheinen auf der richtigen Spur zu sein."
Namjoon schien so glücklich.
Eigentlich sollte ich das auch sein.
Es war ein kleiner Erfolg.
Aber ich war nicht glücklich.
Nur verängstigt.
Es dauerte eine gute Minute bis Namjoon sich erneut meldete.
"Sie sind drinnen."
Im selben Moment sah ich einen Lichtschein hinter einem der Fenster.
"Ich seh sie."
Nervös beobachtete ich wie ein Fenster nach dem anderen erläuchtet wurde.
Nervös das sie etwas finden könnten.
Ich war so konzentriert, dass ich nicht mit bekam, das draußen auf der Straße etwas passierte.
Erst als der Polizist meinte. "Ich geh kurz unterstützen, hier passiert eh nichts." Da hörte ich die Stimmen.
Mehrere Leute, ziemlich aufgebracht. Ich nickte nur.
Es schien wirklich so als würde hier hinten nichts mehr passieren.
Damit war ich alleine.
Aber nicht lange. Anscheinend war das eine Gruppe Jugendlicher draußen. Und eins der Mädchen kam zu mir in den Hinterhof.
"Hallo~" Sie lachte, sanft und hell, aber auf jeden Fall nicht nüchtern.
Ich legte meine Hand auf meine Pistole.
"Könnten sie bitte gehen, sie behindern Polizeiliche Maßnahmen!"
Sie reagierte nicht. Stattdessen ging sie weiter auf mich zu.
"Ich vordere sie nur noch ein Mal freundlichen auf, bitte verlassen sie diese Örtlichkeiten."
Langsam kam sie mir zu nah. Ich konnte jede einzelne ihrer künstlichen Wimpern erkennen.
Ich ging einen Schritt zurück, doch sie holte schnell auf.
"Gehen sie!"
Mit einem Grinsen griff sie in ihre Hosentasche, Sekunden später war ihre Hand in der Brusttasche meiner Uniform.
Das war zuviel.
Ich stieß sie von mir weg und einige schnelle Handgriffe später. Hatte ich ihre Hände auf dem Rücken und führte sie aus dem Hinterhof.
"So, wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Erstens du gehst jetzt und störst uns nicht mehr, oder zweitens sie kommen mit aufs Revier und es geht alles über die offizielle Schiene." Damit ließ ich sie los. Kurz stand sie nur da, dann ging sie einfach.
Seltsam.
Durch den kleinen Tumult hatte ich garnicht mitbekommen ob etwas passiert war. Deshalb ging ich zum Fahrzeug. Auf dem Weg kam mir Namjoon entgegen.
Sein enttäuschter Geschichtsausdruck war viel zu erleichternd.
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Ich weiß es ist Mittwoch, nicht Samstag und eigentlich war dieses Chap nicht für heute geplant, aber ich habe big big News:
Also, ich habe gerade dieses Buch fertig getippt.
Black Rose ist fertig!
Ich bin so exited!!!
Das heißt jetzt nicht, dass bald das Ende kommt. Plot-weise sind wir erst bei der Hälfte.
Aber ich habe jetzt alles niedergeschrieben und das macht mich sehr glücklich, schließlich ist das das erste Mal, dass ich ein so langes Projekt beendet habe.
Ich musste das gerade mit der Welt teilen, weil ich so übelst aufgeregt bin :)
By the way, ich überlege jetzt öfter zu uploaden, schließlich kann ich meinen Puffer ja jetzt ignorieren.
1x sleepy Tae, passend zum Chap ;)
Einen schönen Tag euch noch <3
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