❞Endlich genesen(?)❝

Mingi pov.

"DU BLEIBST DRINNEN!", schrie meine Mom und hämmerte die Tür vor meiner Nase zu.

"MOM BITTE!", jammerte ich doch sie nahm keine Rücksicht auf mich und drehte den Schlüssel im Schloss.

Als nächstes hörte ich die Haustür zu fallen und watschelte wieder verzweifelt in mein Bett. Meine Beine zitterten währendessen und ich legte mich wieder schräg auf meine Seite.

Einige Zeit saß ich nun alleine in der Dunkelheit dort. Die Vorhänge waren zugezogen und ich wollte wirklich nur Weinen. Endlich war ich wie die anderen, doch meine Mutter war noch zu besorgt. Ich denke sie hatte keine Hoffnung mehr in mich.

Seit meinem fünften Lebensjahr waren meine Beine gelähmt und das für die meiste Zeit meiner Kindheit. Ich konnte nicht draußen rum rennen sondern saß Zuhause und spielte dort mir meinen Spielzeugen.

Ab und zu kamen aber Kinder mit ihren Eltern vorbei. Trotzdem blieb ich die meiste Zeit alleine. Ich war das kranke Kind.

Wäre es nicht schlimm genug, dass ich nicht laufen konnte, gab meine Mom mir und meinem Vater die Schuld daran. Mein Dad war aber auch nicht anders auch er beschuldigte meine Mutter.

»Es sind deine Gene! Es ist dein Sohn!«, meinte sie immer.

»Du bist kaputt! Deine Geburtsmaschine da unten! Einen Sohn konntest du gebären, jedoch ist er defekt.«

Defekt...

Mir reichte es. Ich stand auf. Heute war wieder eine Zeit wo ich es nicht hatte. In den letzten neun Jahren passierte es nicht oft. Vielleicht für drei Monate jedes Jahr also war ich 2¼ von neun Jahren in der Lage dazu zu laufen.

Obwohl ich wackelig war schaffte ich es die Tür aufzumachen. Ich war mir sicher meine Lage würde sich hier nicht bessern weshalb ich meine Sachen packte.

Nach all den Jahren wollte ich frei sein und das Leben genießen, wollte mir nicht jeden Tag anhören wie sehr meine Eltern es bereuten mich jemals bekommen zu haben und endlich einen Schluss von all ihrer Streiterei haben.

Also ja deswegen flüchtete ich. Etwas humpelig ging ich raus. Es war schon dunkel geworden weshalb ich verwirrt war wieso meine Mom und mein Dad nicht Zuhause waren, doch es machte mir nichts aus. Geschwister hatte ich nicht, da meine Eltern nach mir keins mehr wollten. Irgendwie traurig...

Mit gebrochenen Herzen da ich erst jetzt über all das intensiv nachdenke ging ich einfach. Ich humpelte ich stolperte fast genauso wie eine Baby Giraffe, die beiden gerade das laufen lernte weshalb mich ein paar Jungs mich ansprachen.

Der eine hatte silberne/blonde Haare so wie ich es noch nie gesehen hatte und einer pechschwarzes Haar.

"Hallo geht es ihnen gut?", seufzte der Kleinere der Beiden und versuchte mich zu stützten doch ich löste mich schnell von ihm.

Leicht zuckte ich mit meinen Schultern.

"Bin Obdachlos könnte man sagen, aber wenn du meine Beine meinst ist alles in Ordnung.", erwiderte ich nachdenklich und sah auf meine Tasche.

Ein Lächeln schlich auf seine Lippen und beide sahen sich an.

"Kennst du Piraten?", kam es monoton aus dem Schwarzhaarigen.

"Ja klar.", erwiderte ich.

"Wir zwei sind welche. Wenn du kein Zuhause hast kannst du gerne zu uns denn wir brauchen Leute, aber dafür musst du uns nützlich werden. Okay?", meinte der Captain und ließ mich Nicken.

Ich hatte sowieso nichts mehr zu verlieren außer mein Leben. Doch ab dem Tag war ich immer etwas vorsichtig. So gut es ging versuchte ich mein Problem mit meinen Beinen zu verheimlichen bis es eines Tages nicht mehr funktionierte. Ich hatte unglaubliche Angst, dass sie mich einfach ersetzten würden, doch anscheinend war ich auch ihnen ans Herz gewachsen.

𓆸
Wieder kurz aber ich habe nichts mehr zu schreiben.😬