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Hongjoong pov.

Mir war unklar wieso, jedoch verspürte ich nun eine unglaubliche Abneigung gegen Seonghwa. Die Art wie er weinte, die Waffe in seiner Hand zittrig fallen ließ und mich ansah.

Er erinnerte mich an mein jüngeres Ich. Genauso wie er hatte ich mich auf den Boden gekauert, doch mir half im Vergleich zu ihm niemand.

Das Kreischen der Passagiere wurde lauter, die Braut konnte nicht zu der Leiche ihres Mannes. Die Ketten um ihre Handgelenkte klapperten und klimperten. Ihr Weinen war seine Schuld. Ohrenbetäubende Schreie erregten Aufmerksamkeit und sorgten für eine Massenpanik.

Langsam ließ ich ihn los. Ich konnte dieses Elend nicht ertragen und den Tod eines einfachen Reisenden nicht verarbeiten. Eine Grenze hatte er überschritten.

Kalt ließ ich ihn weinen und machte mich auf dem Weg zum Deck, doch San hielt mich gewaltvoll auf.

Seine Augen brannten in Wut, sie waren entflammt durch das Verhalten, dass ich zeigte.
"WIE KANNST DU NUR?!", schrie er.

"WIE KANNST DU DEINEN WICHTIGSTEN ALLEINE SO LEIDEN LASSEN?"

Angespannt schob ich ihn von mir weg. Seonghwa selber nannte mich einst einen Mörder, jedoch brachte ich keinen Mann vor seiner Frau um.

"Seine Tat war nicht akzeptabel.", sagte ich mit einem kalten Ausdruck.

Meine Stimme klang ruhig, aber gleichzeitig zurechtweisend. Auch ich musste meine Dominanz besonders bei dem Choi klar machen.

"Der Mann hat dich versucht umzubringen. Nur weil du Seonghwa nie so sahst und deswegen schockiert bist heißt es nicht, dass du den armen Jungen auf diese unfaire Weise verurteilen und bestrafen kannst!", argumentierte er gegen mich und schubste mich.

Fast stolperte ich. Er hatte Glück, dass ich mich kontrollieren konnte.

"Ich weiß, es ist mehr als ziemlich beängstigend aber er hat dich letzten Endes nur versucht zu beschützen. Zudem war er auch äußerst erfolgreich, wie du siehst.", rief der Schwarzhaarige und suchte nach Gerechtigkeit.

Plötzlich verspürte ich Reue.
"Aber-"

"Kein wenn und aber. Wäre ich das gewesen hättest du nicht so reagiert. Du bist unfair. Unfair gegenüber deinem Geliebten.", behauptete er.

Ich schüttelte meinen Kopf. "Das stimmt nicht."

Vorsichtig packte ich die weinende Frau.

"Siehst du sie weinen? Man macht sowas nicht vor Frau und Kindern. San, er möchte Revolution in unser Land bringen. Das kann er sich nicht leisten."

Betrübt sah ich zu meinem Liebsten. Die Frau ließ ich wieder auf den Boden stürzen. Hwas Tränen währenddessen verstummten langsam.

"Dein Leben ist nicht weniger Wert als seins.", kommentierte er und war sich unglaublich sicher.

"Was ist mit-"

In Windeseile stand er auf und drückte mich an seine Wand. Sein Ausdruck war kalt, doch jedes seiner Glieder zitterte.

"Ich habe dich geschützt... Ich musste es nachdem ich dich angelogen habe.", sprach er und legte seine Stirn an meine.

"Wie könnte ich den Mann meiner Träume sterben lassen? Mit dir wären auch sie ausgelöscht."

"Seonghwa.", sprach ich streng, da ich nicht wieder weich werden durfte.

Meine Hände legte ich an seiner Schulter ab und drückte ihn weg. Schwer atmete ich und wischte gestresst über mein Gesicht.

"Ich gehe zu Yunho...", meinte ich verlegen und sah die von Ekel gezierten Blicke der Menschen.

Ausdrucklos sah Seonghwa zu dem Mann und kassierte einen Schlag von mir.

"Wag' es nicht dahin zu gucken.", warnte ich.

Schwer schluckte ich bei der Erinnerung, "Begehe nicht den selben Fehler wie ich. Du hast Leben für Leben gegeben.".

"Keine Sorge." - "Idiot. Natürlich sorge ich. Du bist meiner."

Leicht lächelte ich, doch im Hintergrund war noch hysterisches Weinen zu hören.

"Hör' auf zu weinen, Wei-", wollte der Choi gerade sagen und weitete seine Augen.

"HONGJOONG!"
Panisch griff er die Frau und rannte mit ihr auf das Deck. Alles ging so schnell, dass ich nicht ansatzweise realisierte, was das Problem war.

"WOHIN GEHT ER?"

"Ich weiß es ni-"

"Sie ist schwanger! WOHIN bringt er sie?!", kreischte anscheinend eine Freundin von ihr.

"Keine Sorge.", versuchte ich sie zu beruhigen, doch ihre Panik wurde größer.

"Ihr Gottlosen! Ihr Unzivilisierten habt das Licht des Herren verloren! Wenn ihr als Mann noch sämtliche Ehre über habt tut ihr bloß nichts!", sagte die Dame aggressiv.

"Wir unterstehen niemanden außer uns selbst."
Verspielt hockte ich mich vor die und strich ihr eine rote Strähne hinters Ohr.

Gerade als sie mich beißen wollte zog ich meine Hand.

"Und du nennst uns unzivilisiert, wenn gerade Menschen wie du das wahre Licht übersehen. Ich schäme mich für jeden, der beklagt dich in seiner Nähe zu haben.", raunte ich grob und griff in ihre Haare.

"Ich bin Captain Hong und habe keine Angst dies zu beweisen."

Glücklicherweise verstummte die Hexe. Ich sah zu meinen Liebsten.

"Wir gehen hoch. Bitte hilf' Mingi ich schaue was das Problem zu sein scheint.", nickte ich ihm zu.

"Natürlich, Captain. Bis später, mein Geliebter. Ich sehne mich nach dir.", erwiderte der Park daraufhin.

"Ich gehöre nur dir.", erwiderte ich und verabschiedete mich erstmals um nach oben zu schreiten.

Auf dem Deck angekommen sah ich unseren verwundeten Wooyoung in der Ecke sitzen während der Rest Yunho half. Davon ausgenommen war Yeosang, der Wache hielt.

"Was ist passiert?", fragte ich und sah das Blut zwischen ihren Beinen.

Sofort kniete ich mich zu ihr und hielt ihre Hand.

"Keine Angst.", redete ich fälschlicherweise auf sie ein.

Sie jedoch erwiderte nichts mehr und zog ihre Hand weg. Genauso wie ich wusste die Schwangere was passierte.

"Es ist alles vorbei...", schluchzte sie und legte ihren Kopf schluchzend zurück.

"Das einzige, was mir über blieb."

Verzweifelt schlug sie auf die Truhe.

"Ich bin kaputt.", wiederholte sie immer wieder.

"Das stimmt nicht.", verneinte Jongho es.

Bemitleidend sah der Arzt sie an.

"Ich kann nichts machen."

Weinend krampfte sie zusammen. "Mach', dass es vorbei geht."

"Mein Baby... Mein Baby..."

Es war nervenaufreibend.
Nicht nur ich, sondern wir alle waren fix und fertig nach der langen medizinischen Prozedur. Hier hatte diese Frau soeben ihr Kind auf diesem Schiff verloren.

"Es ist vorbei.", teilte Yunho ihr betrübt mit.

Seine blutigen Hände wischte er ab.
"Möchtest du-"

Fest schüttelte die Frau ihren Kopf.

"Nein... Ich kann das nicht...", erwiderte ich und sah auf ihren Bauch.

"Es ist in Ordnung. An deiner Stelle könnte ich es auch nicht. Du warst wirklich stark...", sagte er aufmerksam und räumte auf.

Mit zittrigen Beinen stand sie auf, doch Jongho drückte sie wieder auf die Kiste.

"Setze dich. Hier Wasser."

Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen. "Es lebt und bewegt sich... E- Es hat gelebt."

Auch ich vergoss einige und sah sie an.

"Frauen haben es schwerer...", behauptete ich aus eigener Erfahrung.

Wooyoung nickte zögerlich.

"Aber ich freue mich darüber, dass der Bastard gestorben ist. Er war auch der, der mich angeschossen hat."

Ein Lachen entkam seine Lippen, "Es schmerzt wie Hölle."

Ich erwiderte erstmal nichts dazu und lehnte meinen Kopf an seiner heilen Schulter ab.

Dieser Tag war der bloße Albtraum.

♡♡♡
Ein Thema worüber kaum gesprochen wird. I hope u enjoyed the chapter

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