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Hongjoong pov.
Seonghwa arbeitete hart und lernte schnell. Die dunklen Nächte verbrachte er damit nachzudenken, meine Bücher zu lesen und zu schreiben.
Genauso wie ich fand er Gefallen daran sich weiterzubilden, Menschen davon zu erzählen, selber Einsichten zu haben und die Schönheit des Wissens mit jedem vergehenden Tag zu spüren.
In undenkbar wenigen Tagen, sicherlich keiner Woche hatten wir schon die ersten Bücher beendet, große Enzyklopädien, doch wir beide waren eifrig, lasen in unserer Freizeit, arbeiteten an seinem Traum - nein, an unserem gemeinsamen Traum - die Menschen unseres Volkes in Schutz zu nehmen, unsere Brüder und Schwestern, unsere Kinder, unsere Jugendlichen, unsere Mütter und Väter.
Es bescherte mir unglaubliches Glück bei ihm zu sein, zusammen mit ihm bei Kerzenlicht zu lesen. Mein Geliebter war neugierig, lugte ab und zu zu meinem Buch, nahm Pausen ein, wo er mich betrachtete und mich wie ein Bild in einem Museum bewunderte. Er ließ mich so wertvoll fühlen.
Ein Lächeln schlich auf meine Lippen als ich eines Tages in unser Zimmer kam. Meine hellen Haare waren nass, mein Körper bedeckt von einem Mantel aus einem dünnen hellen Stoff. Der Park sah nicht einmal auf, zu versetzt in dieses Buch war er. Ein Tagebuch eines Mädchens aus Jonghos Heimat. Krieg, Terror und Leid kam mit dem Regierungswechsel des derzeitigen Monarchen.
Laut räusperte ich mich, doch er las erst die Zeile zu Ende bevor er aufsah.
"Mein Gelie-", fing mein Prinz an, doch ich unterbrach ihn mit einer Handbewegung, da er mir vorhin keine Aufmerksamkeit schenkte.
"Es heißt Captain.", schmollte ich gespielt nur um ihn auf die Palme zu bringen.
Der Schwarzhaarige grinste und zog mich an meinen Handgelenken zu sich in seine Arme.
"Ai ai captain.", lächelte er und verband unsere Lippen nach einem charmanten Lächeln miteinander.
Mein Herz. Ich fasste an meine Brust und spürte wie schnell es eigentlich schlug.
"Seonghwa."
So als wäre ich federleicht, hätte kein Gewicht, hob er mich mit Leichtigkeit auf unser Bett und beugte sich frech über mich. Mein Prinz war so liebenswert. Vorsichtig zudem mucksmäuschenstill strich ich über seine Wange, rieb mit meinem Daumen über sie. Er lehnte sich nach vorne, unsere Lippen trafen sich erneut. Verzweifelt schloss ich meine Augen zog ihn an seinem Kragen näher an mich.
Ich wollte ihn nicht so sehr lieben.
Ich wollte nicht so abhängig sein, doch eins war ein bestehender Fakt: Ich liebte ihn Abgrundtief. Auch wenn es mir eines Tages mein Herz zerreißen sollte würde ich die Blicke und Küsse, die wir uns schenkten nie bereuen.
Schwer löste ich mich von ihm und schluckte als ich in sein Gesicht sah. Es war so nah an mir, keinen Wimpernschlag entfernt. So nah, dass sein Atem gegen meine Lippen prallte. Ich schloss meine Augen, verweilte so etwas bis er sich etwas mehr zurück zog.
Meine Hände jedoch hielt mein Geliebter fest.
"Alles okay? Dein Gesicht ist so rot."
Wie schamlos er fragte. Ich konnte mit geschlossenen Augen nur raten wie breit sein Lächeln nur war.
"Deine Schuld...", seufzte ich und rieb über mein müdes Gesicht bevor ich mich aufsetzte.
Schwer öffneten sich meine Augenlider, obwohl ich gerade noch so wach und energisch war. Leicht kippte ich nach hinten, mein Liebster hielt mich fest. Seine starken Arme umschlossen mich. Plötzlich wurde ich ganz bleich vor Sorge.
Was würde er nur von mir halten wenn ich mich so benahm?
"Hongjoong?", fragte Hwa besorgt und musterte jede kleine Bewegung meinerseits.
"Wieso bin ich so?"
Meine Wangen färbten sich rot.
Liebevoll hielt er mein Gesicht mit einer Hand fest, die andere stützte mich weiterhin.
"Weil du mich liebst. Möchtest du schlafen? Du lagst wieder Nächte wach.", flüsterte er ganz sanft.
Diese dunkle Stimme, die er hatte klang wie Musik in meinen Ohren.
"Doch ich habe mich gewaschen. Mir sollte nicht müde sein."
"Besonders bei warmen Wasser werden manche müde und wenn sie dazu in warmen Armen, sowie meine es sind, liegen da schlafen sie ganz friedlich ein.", kommentierte Seonghwa.
Vorsichtig ließ er auf der Matratze nieder, doch legte sich in Kürze neben meinen müden Körper. Hwa zog mich in seine warmen Arme, deckte uns beide zu.
"Möchte nicht schlafen...", schluckte ich, vergrub mein Gesicht in seiner Brust.
Er kannte meine Albträume, meine Schuld und war sich meiner Schandtaten sicher bewusst.
"Ich bin hier Hongjoong. Selbst falls etwas passieren sollte, du in Schweiß aufgrund deiner Ängste ausbrichst, werde ich an deiner Seite sein und dich halten. Dein Platz ist an meiner Seite, er ist hier."
Der Schwarzhaarige deutete auf sein Herz.
"Mein Prinz...", schluckte ich, wurde ganz schwach.
"Wie romantisch du bist..."
"Nicht weinen. Tue es mit nicht an..."
Vorsichtig wischte er über meine Wange, trocknete meine Tränen während sich mehr in meinen Augen anstauten, kurz vor dem Überlaufen waren.
"Mein Engel... Ruhig..."
Ich lachte nur während er sein alles gab um mich zu beruhigen.
"Alles ist in Ordnung. Keine Sorge... Es ist so befreiend... Befreiend vor jemanden zu Weinen."
Meine Finger kribbelten als ich diese Worte meine Lippen verließen.
"Du behandelst mich zu gut."
Hastig schüttelte der Ältere seinen Kopf, "Ich gebe dir das, was du verdienst."
"Was ist mit dem du bist ein Mörder?" - "Das ist lange her... Ich verzeihe mir immer noch nicht das einst gesagt zu haben."
Liebevoll küsste er meinen Hals runter, schenkte mir so unschuldige Küsse um mich aufzumuntern.
"Es beschert mir wirklich viel Leid. Verzeihe mir."
Ich legte meinen Kopf still zurück, genoss die warmen Küsse auf meiner kalten Haut.
"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich war schon immer ein Mörder...", gab ich und strich durch seine dunklen Haare.
Fest kniff ich meine Augen zu, wollte nicht, dass diese eine Erinnerung zurück kam. Sie sollte nicht mehr zurück kommen, sie sollte in Vergessenheit geraten. Schon Jahre hatte sie mich mit Schmerz erfüllt.
"Wie meinst du das?"
Mein Herz setzte einen Schlag aus als ich mich daran erinnerte wie ich den Stein in die Hand nahm, ihn mit meinen Finger umschloss und drauf schlug...
Der Kummer in mir ließ mich weinen.
"W- Wie hätte ich es wissen sollen... Ich war ein Kind... Doch ab dem Moment war ich es nicht mehr. Seonghwa ich habe eine Schandtat begangen, die nur Erwachsene machen...", erzählte ich ihm.
"Ssssst... Du warst unschuldig. Du bist unschuldig! Es ist nicht deine Schuld!"
Der Schwarzhaarige hielt mich fest in seinen Armen, weshalb ich meine Arme um ihn schlang.
"Ich habe so viele Leben genommen."
"Aber viel bessere gerettet!"
"Bei Leben gibt es kein besser!"
"Doch das gibt es. Mein Vater sollte deshalb auch erhangen werden. Man kann nicht alle retten, doch das wichtigste ist es wieder gut zu machen, gute Seelen und Herzen, so wie deine, zu schützen.", sprach er und sah aufdringlich in meine Augen.
"Mein Hübscher... Mein Joongie."
Seine Arme schlangen sich um meine Taille.
Nun hielt ich es nicht länger aus und presste ich meine Lippen gewaltvoll auf seine. Ich gab mich ihm voll und ganz her, wollte seine Wärme spüren, die Liebe spüren, die er für mich übrig hatte. Immer wieder prallten sie aufeinander, meine Hand fand ihren Weg zu seinem Kragen während seine meinen, im Vergleich zu seinem, zierlichen Körper erkundeten.
"Lass mich vergessen...", sprach ich zwischen seinen Küssen und sah zu ihm hoch.
Seine Augen wirkten so verlangend.
"Mein Wunsch ist dein Befehl."
Ich schmunzelte, "Aber du bist der Prinz."
"Dein Prinz."
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