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Hongjoong pov.
"Jungs teilt euch auf. Hier sind wir relativ sicher, aber trotzdem sollten wir unsere Acht nicht aufgeben.
Passt auf eure Ketten und Kleidung auf, auf Leute, die euch argwöhnisch, misstrauend oder verdächtig ansehen.", teilte ich ihnen mit bevor ich unsere Truhe San reichte.
"San verteile das Gold gleichmäßig. Wir teilen uns in 3 Gruppen auf. Jongho bleibt hier. Wir holen nur Essen und Hygieneartikel mit dem Geld. Nichts weiteres. Euer eigenes Geld habt ihr ja schon.", sagte ich und überließ San das Verteilen und Rechnen.
Ich währenddessen sah die Liste an.
Wir würden für Monate auf der See sein um nach Kuba zu kommen. Deswegen mussten wir viele Lebensmittel besorgen. Lebensmittel, die nicht leicht schlecht wurden oder eben die unverarbeiteten Produkte, die wir später dann verarbeiten konnten.
Wieso nach Kuba?
Eine berechtigte Frage mit einer klaren Antwort. Es war ein Land in der Karibik und zudem ein beliebter Piratenstützpunkt. Aus dem Grund auch ein ziemlich sicherer Ort für uns.
Seonghwa würde einen Brief schreiben.
Jeder würde durch diesen erfahren, dass er freiwillig geflohen war und nicht wir die Monster waren, die jemanden aus dem Königshaus entführten. Wahrscheinlich stand es überall in unserer Heimat anders. Wahrscheinlich glaubte das Volk daran, dass wir ihren geliebten Prinzen in Geiselnahme hielten um Geld zu erzielen. Sie verfluchten uns höchstwahrscheinlich und unterstützten deswegen das Könighaus umso mehr.
Wie konnten wir es wagen einen Vertreter, einen Held und Sprössling ihrer Nation zu entführen?
Wir mussten diesen Gedanken beseitigen, diese Propaganda umdrehen. Das Volk musste sich endlich gegen die Monarchie, ihren König richten! Sie mussten uns verstehen, unsere Hand halten, bei uns stehen.
Wir brauchten eine Revolution.
Eine Veränderung.
Es war kein kann, es war ein muss.
Es musste erfolgen zum Wohl aller, die geblendet worden sind.
Zum Wohl, der die ihre Würde verloren haben.
Zum Wohl der, die erniedrigt, verletzt, gequält wurden.
Zum Wohl unserer Frauen und Kinder.
Zum Wohl aller Vertreter des Volkes.
Zum Wohl aller, die leiden. Zum Wohl aller, die Unterstützung sei es finanziell oder mental brauchen.
Zum Wohl aller, die weiter denken.
Zum Wohl unserer Helden, die unauffällig zwischen dem restlichen Volk lebten.
Zum Wohl derer, die Stolz auf ihre Nation sein wollen.
Zum Wohl aller, die lieben und leben wollen so wie sie es sich ersehnen ohne gehasst zu werden.
Wir hatten eine Vision von einem Reich in dem Fortschritt herrschte und die Menschen frei sein konnten. Frei so wie wir es waren. Unser Wunsch war es, dass sie die Freiheit, die wir haben bekamen ohne fliehen zu müssen und ohne ihr eigenes Leben auf's Spiel setzen zu müssen.
Für manche war es ein Traum. Es gab keine Perfektion, doch es gab immer besseres. Es gab immer Menschen, die besser waren, die erfolgreicher, hübscher, fleißiger und schneller im denken waren. Doch jeder, jeder war einzigartig.
Wir sahen moderne Länder. Länder, die das Potential ihrer Bürger verstanden. Sie förderten.
Wir wollten genau das.
Wir ersehnten uns das in den Nächten auf dem wir auf dem Deck saßen und unsere Umgebung bewachten. In den Nächten in denen wir Träume aufbauten, eine Traumwelt erschufen in der alles anders war.
In den Nächten in denen er meine Hand hielt ich zu ihm sah. Zu seinen pechschwarzen Haaren, die in der Dunkelheit des Himmels untergingen. In den Nächten in denen wir uns liebten, sorgenlos. Genau in diesen Momenten und mit jedem weiteren Augenblick in dem wir in Freiheit atmeten.
Wir wünschten Zusammenhalt für unsere Brüder und Schwestern.
Für unsere Idee, unsere Vision, vielleicht sogar unsere Ideologie würden wir alles geben. Selbst unser Blut, wäre es sicher, dass sie in Erfüllung gehen würde.
Doch trotzdem zogen wir unsere Kapuze tief in unser Gesicht, verdeckten dies. Denn wir waren Rebellen. Laut ihnen waren wir der Feind des Volkes. Nicht nur das sondern eine Gefahr.
Ich kicherte bei dem Gedanken.
Wir waren die Leute, sprachen für die Leute in allen Ecken des Volks.
Die eigentliche Frage war:
Was war ihre Ausrede uns zu beseitigen und gegen uns zu agieren?
In Gruppen schlichen wir umher, holten die Produkte, erfüllten unseren Bedarf, füllten unser Lager. Der Tag ganze Tag ging so vorbei, das Schleppen war anstrengend. Unsere Sprache war zudem gebrochen, doch trotzdem schafften wir es zu kommunizieren, verstanden die Leute, ihre Sorgen und lachten mit ihnen.
Die besten Menschen starben zu früh oder wurden nicht genug geschätzt.
Wann wurde unsere Generation an die Reihe kommen? An die Führung? Mit unseren Idealen?
Wann würde es eine Regierung geben, die unseren Willen durchsetzen würde, ohne an das Geld in ihrer Tasche zu denken? Die stark war egal was passierte? Komme was wolle?
Eine Revolution war auf ihrem Weg, auf dem besten Wege zum Erfolg. Nur noch ein paar Monate. Nur noch etwas...
Ich studierte Politik fast schon seit Jahren. Meine Bücher, ich kaufte sie von meinem eigenen Geld. Seonghwa trug sie heute ausnahmsweise, war ein Gentleman, belächelte es einfach. Ich sah meinen eigenen Gesichtsausdruck nicht, bemerkte nicht wie tief ich in meinen expliziten und komplexen Gedankenkonstrukt verunken war.
"Mein Joongie.", flüsterte er mit seiner dunklen Stimme.
Herzlich lächelte Seonghwa und umarmte mich warm. Seine Wärme umschloss mich fest. Meine Sorgen waren für einen Moment alle erloschen. Nicht-existent.
"Unseren Traum wirst du erfüllen. Zusammen mit mir. Vertrau mir.", sprach er überzeugt.
Ich runzelte zwar meine Stirn aber lächelte. Ich belächelte seine Sicherheit.
"Wir hoffen es.", flüsterte ich und hob meinen Kopf, sah zu ihm.
Er war überraschend nah, unsere Lippen waren es auch. Mein Bauch fing an zu Kribbeln.
Es war gefährlich.
Ich biss skeptisch auf meine Lippe, obwohl ich es eigentlich wollte.
Zu gefährlich.
Es kribbelte und kribbelte und kribbelte. Die Schmetterlinge in meinem Bauch ließen mich nicht atmen. Dann berührten sie sich. Sanft. Plötzlich fühlte ich mich so vollständig.
Wir waren zwei Hälften einer Seele, zwei Hälften einer Klinge.
Vorsichtig löste ich mich von seinen Lippen, sah runter während mein Herz bis in meinen Hals schlug. Ein Kichern verließ meine Lippen, kindlich, verspielt, aber diente auch dem Zweck mich selbst aufzulockern.
"Oh, das war aber süß.", kommentierte der Ältere.
Verliebt sah ich zu ihm hoch, schlug auf seine Schulter. Ein Lachen verließ unsere Lippen. Unsere Beziehung blühte in letzter Zeit wirklich auf.
Ich war froh, froh einen Mann wie Park Seonghwa an meiner Seite zu haben. Einen Partner mit dem ich zusammen lachen, träumen, aber auch weinen konnte. Ein Partner, der gleiche Ideale hatte.
𓆸
A good way to start into 2022
With a revolution ^^
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