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Hongjoong pov.

"Seonghwa hat ihm einen Brief geschickt?"

"Ne nicht Seonghwa hier seht Hyejin."

"Das ist doch seine Schwester. Wahrscheinlich wurde es nur über ihren Namen verschickt."

Sofort öffnete ich meine Augen und schoss hoch. Es waren zwei Tage seit dem Ereignis mit Jongho passiert vergangen.

"Was?!", fragte ich laut als ich die Tür öffnete.

Wir waren zurzeit in der Karibik. Kurz hatten wir an der Küste eines Piratenlandes geankert. Als 'Piratenland' wurden Gebiete bezeichnet, die von Piraten bewohnt wurden. Nicht alle waren wie wir und reisten so viel rum. Viele blieben hingegen an Brennpunkten wo gewinn aber auch Konkurrenz selbstverständlich war. Dort erwartete uns ziemlich viel. Neuerdings bekam unser Jüngster auch von vielen Truppen sehr viel Aufmerksamkeit und wurde angeworben. Er selbst war kein großer Trinker, doch hatte viel ausgegeben bekommen und hatte gestern Nacht im Endeffekt wirklich übertrieben. So wie auch schlief ich in den Nächten an seiner Seite.

"Oh ist hier jemand aufgeregt Nachrichten von seinem Lover zu bekommen?", kommentierte Mingi und wurde von Yunho angestupst.

Den Grund weshalb unser Maknae von Hwa nicht angetan war wusste ich, jedoch verstand ich es bei dem Rothaarigen wirklich nicht.

"Genau.", erwiderte ich und rollte mit meinen Augen bevor ich den Brief in Sans Hand entdeckte und ihn aus seiner Hand riss.

Schmerzvoll zischte dieser auf und bekam einen erschrockenen Blick von Yeosang.

"Alles okay?", fragte er und nahm die Hand seines Geliebten in seine.

"Ja alles gut es kam nur plötzlich.", wank der Jüngere ab und sah zu seinem Freund.

Ich beachtete es daraufhin einfach nicht mehr weiter. Eher war ich auf den Brief fokussiert.

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Lieber Hongjoong,

mein Herz, meine Seele, mein sehnlichster Wille. Ich hoffe dir geht es gut und du bist gesund. Wahrscheinlich bist du froh, da du vom langweiligen Alltag hier befreit bist. Auf einem Schiff mit Leuten, die dich respektieren und schätzen, aber auch ehrlich mit dir sind. Mit dem frischen Geruch des Windes und des Salzwassers in der Nase.

Im Laufe einer handvoll Stunden ohne dich habe ich schon meinen letzten Willen ausgesprochen. Dieser lautete deine Lippen ein letztes Mal  auf meinen zu spüren. Am liebsten wäre mir der Tod in deinen warmen Armen, umgeben von deiner lieblichen Aura. Es ist unglaublich wie verliebt ich in dich bin. Deine Haare und deine Kleidung habe ich in einer Kiste in meinem Schrank verwahrt. Meine Sehnsucht nach dir ist so unglaublich. Ich vermisse dich. 

Im Laufe der Schmerzen durch die ich gegangen bin, nachdem mein Bruder einen Dolch in meinen Bauch gerammt hat, ist mir etwas klar geworden. Ich muss gehen bevor mein Leben erneut an mir vorbei zieht. Ich muss hier weg aus diesem kalten Schloss, sonst kann mich nicht einmal meine Hoffnung vernebeln und mir versprechen, dass ich dich wieder erblicke. Captain, nehme mich mit in deine Fittiche, in deine warmen Arme. Ich bettele dich drum. Es war ein Fehler sich gegen dich zu entscheiden. Ein Fehler zwischen uns zu stehen. Lass mich sich vor dir knien.

Mit größtem Respekt und viel Liebe,

Dein Seonghwa

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Mein Herz blieb bei seinen Worten stehen und ich faltete den Brief wieder zusammen. Ich konnte jetzt nicht einfach zurück um ihn zu holen, doch gleichzeitig war ich so besorgt um ihn. Ein Bruder, der dem anderen so etwas antut... Dies gab es nur in der Königsfamilie. Einfältige Leute, die nur auf Geld und ihr Ansehen aus waren. Gierig nach Macht und bereit alles, was sie davon hinderte oder die kleinste Bedrohung darstellte auszulöschen.

"Und und und?", fragte Yeo und versuchte mir den Brief unauffällig abzunehmen.

Schnell zuckte ich zurück und steckte den Brief in meine Hosentasche.

"Ich gehe nach unten und schaue ob wir genug Proviant haben...", lenkte ich ab und wollte gehen, jedoch hielt Mingi mich auf.

"Was ist wurdest du abserviert?", fragte er mich und hielt mich an meinem Oberarm fest.

Alleine mein Blick ließ alle um uns verstummen. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und war vollkommen unbeeindruckt von dieser Aktion.

"Genau das Gegenteil.", antwortete ich und riss mich los.

Mein Kopf war voller Sorgen und ich machte mich langsam auf den Weg runter. Die verschiedensten Gedanken und Vorstellungen schossen in Höchstgeschwindigkeit in meinen Kopf. Außerdem ließen mich Worte wie 'bevor mein Leben erneut an mir vorbei zieht' ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch aufkommen. Unwohl stieg ich die Leiter runter. Ich wusste ich musste etwas für Seonghwa tun, doch es würde nicht nur mir sondern auch meinen Geliebten, meinen Brüdern und meiner Crew schaden.

Still hockte ich mich in die Vorratskammer und schloss die Tür hinter mir. 

"Beruhige dich Hongjoong...", befahl ich mir selbst und schloss meine Augen.

Ich durfte nicht so verletzlich sein. 

"Atme...", kam als nächstes.

Ich wischte über mein Gesicht und spürte den Herzschmerz wieder, den die anderen nicht verstehen konnten. Es war traurig, den anderen konnte ich mich nicht anvertrauen. Letzten Endes würden sie mich betrügen. Auch sie waren normale Menschen, die egoistisch wurden um ihre Träume zu erfüllen. Von denen wusste ich nicht einmal.

Doch Hwa war anders. Ich wollte, dass es so ist.

Der Schwarzhaarige lag wahrscheinlich verletzt im Krankenbett und wurde dazu noch jeden morgen vergiftet. In seiner Lage würde ich mich so wertlos fühlen wiederum bedeutete er mir meine Welt. Meine Welt... Ich musste ehrlich mit mir sein denn ich war mir nicht sicher ob ich etwas riskieren sollte. Das Beste würde erstmal sein ihm zurück zu schreiben und etwas zu organisieren denn ohne Organisation lief nichts. 

Seufzend schaute ich kurz in die Vorräte und machte mir eine Liste, die ich San gab ehe ich in mein Gemach ging und anfing zurück zu schreiben.

Zwar war ich unentschlossen, jedoch wusste ich zusammen würden wir es schon irgendwie schaffen. Ich wollte unbedingt sehen wie der Prinz zum ersten seinen ersten Atemzug in Freiheit genoss. Mir wurde schon ganz warm ums Herz als ich daran dachte in seinen Armen einzuschlafen und später auch in ihnen aufzuwachen zu können. Dazu zusammen mit ihm die Welt zu erkunden und die reichen Kapitalisten auszurauben um mindestens ein winziges Stück Gerechtigkeit in diese verrückte Welt zu setzen.

Mit einem Stift in der Hand und Papier vor meiner Nase schrieb ich meine ehrlichen Gefühle unzensiert aus. Buchstabe nach Buchstabe, Wort für Wort, Satz nach Satz und das solange bis ich zufrieden mit meinem Werk und dazu noch sicher war, dass ich nichts vergessen hatte, bevor ich es schließlich in einen sicheren Umschlag packte, diesen mit einem gefälschten Name kennzeichnete und mit blutrotem Kerzenwachs versiegelte.

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