//GORBIE//
HOLGER, BITTE MELDEN! Team Susi an Holger. Bitte melden!
Bestätige: Team Max hört. Ende.
Holger, wir wurden ebenfalls entführt, sind nicht mehr auf Knüs. Mit Susi und Chnum im Raumschiff eines rosa Kaninchens gefangen. Ende.
Max kommt jetzt langsam wieder zu sich und sammelt seine Gedanken. Er wird sich seiner misslichen Lage bewusst, stürzt sich, ohne zu zögern, auf seinen haarigen Entführer. Ende.
Verdammt, Holger! Was ist bei euch los? Pass bloß auf, dass Max nichts passiert und ...
»Nein! Aufhören! Arrrgh!«
Was war das? Holger, bitte melden! Geht es dir gut?
Bestätige: Mir geht es gut, Alf ist ohnmächtig und das Raumschiff fliegt unkontrolliert weiter. Max nimmt allen Mut zusammen und versucht, das Gefährt zu lenken. Es gelingt ihm nicht und er muss auf den nächstbesten Planeten notlanden.
Bestätige: Wir sind gelandet. Ein wenig benommen kriecht Zielperson aus der Raumkapsel. Ende.
Holger, kannst du bitte mit dieser Funksprache aufhören? Das ist ja nicht auszuhalten. Wo seid ihr gelandet? Gib uns irgendwelche Koordinaten durch! Hast du verstanden?
Negativ. Keine Koordinaten zu ermitteln. Ich wiederhole. Keine Koordinaten. Max ist wohlauf. Ende.
Dieser Holger bringt mich noch zur Weißglut. Lass das Mikrofon vom Kommunikator einfach weiterlaufen, Holger!
Bestätige: Mikrofon läuft. Over und Ende.
»Oh nein. Wo zum Nazgûl bin ich hier bloß gelandet? Hier ist ja alles voller Schnee! Zum Glück hab ich einen Wintermantel eingepackt. Aber wie soll ich nur wieder hier wegkommen? Hier findet mich doch keine Sau. Hoffentlich ist das wenigstens ein zivilisierter Planet.«
Eingewickelt in einen Wintermantel, den er aus seinem kleinen Rucksack zerrt, stapft Max durch den tiefen Schnee, in der Hoffnung eine intergalaktische Telefonzelle zu finden. Doch alles, was er findet, ist Schnee, Schnee und noch mehr Schnee. Er geht Meter für Meter und entfernt sich immer weiter vom Raumschiff. Langsam wird er bereits schneeblind, da entdeckt er eine kleine Höhle, in der er Hilfe zu finden erhofft.
Holger, im Ernst? Du berichtest jetzt im Erzähler-Stil? Na ja, alles besser, als diese abgehakte Funksprache. Ihr seid also auf einem Planeten voller Schnee. Warum sagst du das nicht gleich? Okay, mach weiter. Ich höre zu. Im Moment kann ich eh nichts anderes tun.
»Hallo? Ist hier zufällig jemand? Na was soll's. Ich ruhe mich hier ein wenig aus und dann versuche ich ... gähn! Ach was. Mich wird schon wer ... finden.«
Das Chloroform scheint noch etwas nachzuwirken. Max wird gegen seinen Willen plötzlich furchtbar müde und schläft ein, obwohl er genau weiß, dass das lebensgefährlich ist bei einer solchen Kälte. Doch was er nicht weiß, ist, dass er nicht so allein in der Höhle ist, wie er denkt.
Ja, klar. Du bist noch bei ihm oder ist da noch jemand anderes in der Höhle? Holger, verdammt. Mach es nicht so spannend!
Ein eigenartiges Wesen mit langen weißen Haaren gesellt sich zu Max und trägt ihn tief in die Höhle hinein.
Verfolge ihn!
Bestätige: Verfolgung aufgenommen.
HOLGER? BIST DU noch da? Warum höre ich nichts mehr von dir? Melde dich endlich wieder? Was ist das für ein Wesen? Was macht es mit Max?
Bestätige: Bin noch dran. Max am Leben.
Die Höhle zieht sich immer weiter, doch jetzt erreicht das unbekannte Geschöpf mit dem nach wie vor schlafenden Max im Arm einen Ausgang. Vor ihnen liegt ein weites schneebedecktes Tal mit vielen kleinen Hütten aus dunklem Stein, aus denen weitere Kreaturen kommen und den Ankömmling neugierig betrachten. Einer von ihnen, ein besonders großes Exemplar, nimmt Max auf den Arm und trägt ihn in eine der Hütten.
Ich nehme Verfolgung auf.
In der großen steinernen Hütte wird Max langsam wieder wach, schaut sich verwirrt um, sieht die über zwei Meter hohen Gestalten, erschrickt und schreit, so laut er kann.
»Aaaah!!! Hilfe! Wer seid ihr? Was wollt ihr von mir? Ihr habt doch nicht etwa vor, mich zu fressen? Bitte nicht, ich schmecke ganz furchtbar, wirklich!«, fleht Max und schaut hektisch von einem Wesen zum anderen.
Eine der Kreaturen, dem Anschein nach ein Weibchen, spricht mit ruhiger, tiefer Stimme zu Max.
»Kiminie hie, wi-e getta et biti? Ju aban bi allo?«
Holger, ich verstehe nichts? Was hat sie gesagt? Tut sie Max weh?
Negativ. Sprache nicht bekannt. Keine Gewaltbereitschaft festzustellen. Ende.
»Was? Es tut mir leid, aber ich verstehe Ihre Sprache nicht. Ich komme von der Erde. I'm coming from the earth, the blue planet. Do you understand me? Je viens de la Terre. Est-ce que l'un d'entre vous me comprend ? Vengo dalla Terra. Buon giorno«, bemüht sich Max um Völkerverständigung.
Die weibliche Kreatur schaut nur ungläubig. Doch auf einmal tritt das Tier hervor, welches Max hierher gebracht hat und blickt verständnisvoll.
»Ich dich verstehen kann. Ich habe gelernt die Sprachen der Erdlinge. Du sein hier auf Aksala, dem Eisplaneten und wir sind deine Freunde. Wir wollen dir tun nichts Böses. Mein Name ist Gorbie und ich sein ein Yeti. Unsere Vorfahren kommen von der Erde, deswegen sein uns eure Sprachen noch bekannt«, erklärt der große haarige Typ und widmet Max ein mildes Lächeln.
Mildes Lächeln? Holger, ein Yeti? Hab ich das richtig verstanden?
Bestätige: Eisplanet Aksala. Bewohner: Yetis. Frühere Heimat: Erde. Ende.
»Yetis? Auf der Erde suchen wir euch schon seit so langer Zeit und nun finde ich euch hier irgendwo im Weltall? Warum habt ihr unseren Planeten verlassen?«, will Max wissen, der langsam Vertrauen in die Kreaturen gewinnt.
»Wir nicht länger waren sicher vor den Menschen. Zu neugierig sie sind. Ehe sie zerstören unseren Frieden endgültig, wir sind geflohen mit den nächstbesten Aliens«, erzählt Gorbie die Geschichte der Yetis weiter.
»So etwas Negatives habe ich heute schon einmal gehört. Langsam schäme ich mich direkt dafür, ein Erdling zu sein. Also gibt es auf der Erde keine Yetis mehr? Dann braucht ja niemand mehr danach zu suchen«, spekuliert Max.
»Einige wenige von uns nicht hatten den Mut zu fliehen ins All. Versprich mir, dass ihr ihren Frieden bewahrt, ihr sie eines Tages entdecken solltet. Wir ein so friedliebendes Volk sind und wollen einfach nur leben unser gewohntes Leben«, bittet Gorbie Max.
»Das kann ich euch leider nicht versprechen, so gerne ich es auch täte. Unser Volk ist da sehr egoistisch. Aber sicher entdecken sie eure Verwandten nicht allzu schnell, denn die meisten von uns glauben gar nicht an euch«, versucht Max seinen neugewonnenen Freund zu beruhigen.
»Mögen sie in Frieden leben weiter. Aber wie du kommst eigentlich hier her?«, fragt Gorbie nun Max nach dessen Herkunft.
»Ich bin, man will es nicht glauben, von Alf entführt worden und als ich versuchte, ihn davon abzubringen, bin ich auf euren Planeten notgelandet. Ich würde aber schon gerne wieder von hier fort, denn meine Freunde und ich haben eine wichtige Mission zu erfüllen. Sie suchen sicher schon nach mir. Könnt ihr mir da weiterhelfen?«, erklärt Max seine missliche Lage.
»Nun ja. Eigentlich ich diesen Planeten nie wieder verlassen wollte, aber in deinem Fall eine Ausnahme ich wohl machen muss. Dazu aber erst einmal zu unserem obersten Bürgermeister wir müssen und ihn bitten, um seine Erlaubnis. Wenn gut benimmst du dich dort, funktionieren es könnte«, schlägt Gorbie vor.
Sie wollen ihm helfen zu uns zurückzufinden? Das ist ja großartig! Endlich haben wir auch mal ein bisschen Glück in dieser ausweglos erscheinenden Geschichte.
Bestätige: Yetis Max wohlge-
Ist ja gut, Holger. Ich hab es doch gehört. Bleib einfach weiter dran!
»Ich benehme mich immer gut!«, verspricht Max. »Außerdem könnte von meiner Mission auch das Schicksal eures Planeten abhängen. Euer Bürgermeister muss es einfach erlauben.«
»Wenn so wichtig es dir ist, dann keine Zeit verlieren wir sollten. Schnell, folge mir!«, sagt Gorbie und geht eilig voraus und zurück in die Kälte.
Max und sein neuer Freund Gorbie stapfen durch den Schnee in Richtung Rathaus oder Ratiglu. Ratschneehütte, wie auch immer.
Alles klar, Holger. Danke für deine Berichterstattung. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr schnell von dort fort und zu uns kommen werdet.
Hoffentlich setzten wir nicht zu viel Hoffnung in diese Schneemenschen.
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