Kapitel 3: Einfach nur glücklich
Kapitel 3
Einfach nur glücklich
Das Leben ist kein Wunschkonzert, aber manchmal spielt es dein Lieblingslied.
02. Juli 1996
Harry konnte es immer noch nicht glauben. Er würde großer Bruder werden. Natürlich hatte er sich schon vorgestellt, wie es wäre, Geschwister zu haben. Immerhin war er mit den Weasleys befreundet und die hatten darin Erfahrung. Da kommt man mal ins Nachdenken. Und jetzt, kam plötzlich die Nachricht, dass er ein Geschwisterchen kriegen würde. Damit gerechnet hatte er nicht. Trotzdem konnte er es nicht erwarten seinen kleinen Bruder oder seine kleine Schwester in den Händen zu halten. Vielleicht werde ich auch irgendwann mal meine Kinder in den Armen halten, dachte Harry, natürlich sollen sie von Ginny sein. Harry, hör auf!, ermahnte er sich in Gedanken.
Mittlerweile war es Nachmittag. Seine Großeltern würden bald zum Kuchen essen kommen. Seine Mutter hatte extra seinen Lieblingskuchen gebacken. Apfel-Streußel-Kuchen. Daraußen auf der Terrasse werden sie wohl leider nicht sitzen können, denn heute ist es sehr regnerisch. Aber das störte ihn nicht. Hauptsache, seine Familie ist bei ihm. Schön wäre es natürlich auch, wenn Ginny jetzt da wäre. Er vermisste sie sehr. Hoffentlich sieht er sie bald wieder.
Abgelenkt von Ginny wurde er durch ein Klopfen an seiner Zimmertür. Die Tür öffnete sich und seine Mutter erschien lächelnd im Türrahmen.
,,Kommst du, Harry? Sie sind da."
Harry fing sofort an zu grinsen. Endlich waren seine Großeltern da. ,,Klar, ich komme sofort", sagte er und stand dann vom Bett auf, auf dem er gelegen hatte.
Harry und seine Mutter liefen zusammen nach unten in die Küche. Schon im Flur hörte er die Tiefe, aber beruhigende Stimme von seinem Grandpa. Auch seine Granny war nicht zu überhören. Sie hatte ein sehr lautes, aber angenehmes Organ.
In der Küche saßen seine Großeltern schon mit seinem Vater am Tisch. Der Tisch war gedeckt und auf jedem Teller lag schon ein Stück Kuchen.
,,Hallo!", rief Harry und eilte sofort zu seiner Großmutter, um sie zu umarmen.
Euphemia Potter sprang sofort lieblich strahlend vom Stuhl auf und schloss ihren Enkel in eine feste Umarmung.
,,Harry, mein Lieber! Schön dich endlich zu sehen! Erzähl uns gleich unbedingt von Hogwarts, ja?", überfiel seine Granny ihn plappernd. Sie ist ein herzensguter Mensch und versucht so viel zu helfen, wie sie kann. Mit ihr kann Harry über alles reden. Sie hat immer ein offenes Ohr für ihn, aber auch für ganz viele andere Menschen.
,,Hallo, Granny! Ich freue mich auch, dass ihr endlich da seit. Und natürlich erzähle ich gleich von Hogwarts - mache ich doch immer!", zwinkerte er grinsend. Seine Granny lachte darauf.
Dann ging er auf seinen Großvater zu, der auch vom Stuhl aufgestanden war. Man erkannte eindeutig, dass Fleamont Potter, der Großvater von Harry ist. Genau die gleichen Haare und eine runde Brille, genauso wie es auch bei James der Fall ist. Außerdem fiel auf, dass er nicht so hibbelig, wie seine Frau ist. Aber natürlich ähnelte James vor allem seinem Vater. Dieser war nämlich in seiner Schulzeit genau so verrückt, wie James.
,,Hallo, Grandpa! Schön dich zu sehen", begrüßte Harry seine Großvater lächelnd.
Dieser zog ihn kurz in die Arme und erwiderte die Begrüßung.
,,Hallo, Harry! Alles gut?", fragte er noch und wuschelte seinem Enkel durch die Haare.
Dieser nickte lachend und versuchte seine Haare wieder zu legen. Aber, wie immer, brachte dies rein gar nichts.
,,Setzt euch doch jetzt", sagte dann Lily und Harry und seine Grandpa nahmen Platz.
,,Guten Appetit!", sagte sie noch und fing dann auch schon an ihren Kuchen zu essen. James sah ihr dabei schmuzelnd zu. Auch Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Seine Mutter hatte anscheint wirklich Hunger. Ob seine Großeltern schon über die Schwangerschaft Bescheid wussten?
,,So, dann erzähl mal, Harry", forderte seine Grandma ihn auf, während sie auch anfing ihren Kuchen zu essen. Aber deutlich langsamer als ihre Schwiegertochter.
,,Wie immer, war es natürlich echt toll. Ich habe viel Quidditch gespielt und die meiste Zeit mit meinen Freunden verbracht. Ginny und ich waren Abends auch oft noch spazieren", fing Harry an, wurde aber von seinem Großvater unterbrochen.
,,Ginny? Die habe ich ja auch schon lange nicht mehr gesehen. Ist sie immer noch so ein hübsches Mädchen, Harry?", fragte er seinen Enkle grinsend. Er weiß natürlich schon , dass sie es immer noch ist, er würde es bloß gerne von seinem Enkel hören, damit dieser endlich mal versteht, was er für Ginny fühlt.
Harry wusste nicht ganz, was er antworten soll. Was war denn jetzt richtig und was war falsch?
,,Natürlich, Ginny war schon immer hübsch", sagte er schließlich. Und das ist auch die Wahrheit, dachte er.
Fleamont nickte wissend. Alle schienen es zu bemerken, aber sein Enkel nicht. Dieser war einfach nur verwirrt, warum seine Großvater das fragte und warum er so über Ginny dachte. Sie waren doch nur Freunde. Beste Freunde.
,,Und wie lief es mit Lernen?", fragte seine Großmutter und zog somit Harrys Aufmerksamkeit auf sich.
,,Gut, ich habe auch viel mit Ginny gelernt, aber auch mit Ron und Hermine", erzählte er.
Euphemia nickte zufrieden. ,,Schön, dass du so tolle Freunde hast. Ich würde die drei gerne mal wieder sehen. Ach, und natürlich auch Fred und George. Haben die beiden dieses Jahr nicht ihren Abschluss gemacht?", fragte sie neugierig. Die Zwillinge erinnerte sie so sehr an ihren Mann und ihren Sohn. Sie hat sie einfach ins Herz geschlossen.
,,Ich kann die fünf gerne mal fragen, ob ich mit ihnen mal ein Wochenende zu euch kann", schlug Harry vor, ,,natürlich nur, wenn ihr auch damit einvertanden seit", beeilte er sich noch hinzuzufügen.
Seine Großmutter nickte freudig und auch seine Großvater nickte lächelnd.
,,Das ist eine großartige Idee, Harry. Schreibe ihne sofort!", sagte sie ganz euphorisch.
Harry schaute sie verwirrt an. ,,Wie sofort? Also jetzt?", versicherte er sich nochmal.
Seine Großmutter nickte empört, darüber, dass ihr Enkel dies ihn Frage stellte.
Harry wollte schon aufstehen, aber er wurde von seinem Vater aufgehalten.
,,Mum, das kann auch noch bis nach dem Essen warten. Lily und ich haben nämlich noch etwas zu sagen."
Euphemia und Fleamont schauten ihren Sohn und dessen Frau neugierig an, während Harry wieder Platz nahm.
James schaute lächelnd zu Lily. ,,Sag du es, Flower", flüsterte er zärtlich. Seine Frau nickte strahelnd, während sie ihm einen Kuss auf die Lippen drückte. Als sein Vater dann auch noch erwiderte, verdrehte Harry die Augen. Seine Eltern können es auch einfach nicht lassen.
,,Mum, Dad, ihr wolltet etwas erzählen. Etwas wichtiges, wenn ich mich nicht irre", stoppte er die beiden.
Lily und James lösten sich voneinander. Auf Lilys Gesicht war sogar eine leichte Röte zu erkennen.
,,Was ist denn jetzt?", drängte Euphemia.
Lily schaute James noch einmal an, während sie dann zärtlich seine Hand nahm. Dann drehte sie ihren Kopf in Richtung ihre Schwiegereltern.
,,Es hat doch noch geklappt - ich bin schwanger!", ließ sie dann strahlend die Bombe platzen.
Kurz war es still und Euphemia und Fleamont schauten James und Lily erstaunt an.
Bis Harrys Großmutter jubelnd aufsprang, um ihren Sohn und dessen Frau gleichzeitig in die Arme zu schließen Harry glaubte sogar, sie Schluchzen zu hören.
,,Oh Merlin, oh Merlin, oh Merlin!", murmerlte sie immer wieder, ,,ich freue mich ja so!", rief sie aus und drückte James und Lily überschwenglich jeweils einen Schmatzer auf die Wange. James verzog das Gesicht, während Lily anfing glücklich zu lachen.
,,Schatz, darf ich ihnen jetzt auch mal gratulieren?", unterbrach Fleamont seine Frau.
Diese löste sich unter Tränen von ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter. ,,Sei doch mal etwas geduldiger!", herrschte sie ihn.
Fleamont verdrehte nur die Augen und schritt dann grinsend auf James und Lily zu.
,,Das ist ein großartige Nachricht, ihr beiden! Ich freue mich auch sehr für euch!", sagte er und schloss die beiden einmal in die Arme. Natürlich nicht so überschwenglich wie seine Frau.
Nachdem sich dann alle wieder beruhigt hatte - besonders Harrys Granny - setzten sie sich wieder hin.
,,Ich kann es immer noch nicht glauben. Wann kommt es denn? Und wisst ihr schon was es wird?", plapperte Euphemia drauf los.
Ihr Sohn stoppte sie. ,,Ganz ruhig, Mum, eins nach dem anderen."
Seine Mutter nickte, während sein Vater nur darüber schmunzeln konnte.
,,Also wir wissen noch nicht was es wird, da ich erst imm zweiten Monat bin, aber das heißt ja, dass wir darauf nicht mehr lange warten müssen. Es wird dann wohl Anfang März kommen", erklärte Lily strahlend, während sie ihre Hand auf ihren noch nicht kugelrunden Bauch legte. Harry konnte sich gar nicht vorstellen, dass darin sein Geschwisterchen heranwuchs.
,,Ich bin ja so glücklich!", seufzte Euphemia, immer noch mit Tränen in den Augen.
,,Wir haben's vertsanden, Liebling", schmunzelte Fleamont.
,,Sei nicht so frech, Schatz!"
Am Abend gingn Harrys Großeltern dann nach Hause. Sie wohnten am anderen Ende des Dorfes. Man sagt zwar, dass Grodric's Hollow nicht sehr groß ist, aber bis dahin ist es ein ganzes Stück.
Er beschloss Hermine und den vier Weasley-Geschwistern jetzt einen Brief zu schreiben. Für Ginny würde er noch einen extra darnhängen.
Hallo Hermine,
ich hoffe du bist Zuhause wieder gut angekommen. Ich habe zwei tolle Nachrichten. Die erste ist, dass du, Ginny, Ron und Fred und George mal ein Wochendende mit zu meinen Großeltern könnt, wenn ihr wollt. Und die andere ist, dass ich großer Bruder werde. Meine Mum ist schwanger! Ich freue mich ja so!
Gib mir doch bitte Bescheid, ob du mit möchtest. Über genaueres können wir dann ja noch schreiben oder wir treffen uns bald.
Alles Liebe,
Harry
Hi Ginny, Ron und Fred und George,
ist bei euch alles gut? Ich hoffe. Bei mir ist alles toll. Meine Großeltern waren heute da, ich glaube ihr habt sie schon mal gesehen. Auf jeden Fall wollen sie euch gerne mal wieder sehen. Vielleicht habt ihr ja Lust mit mir ein Wochenende zu ihnen zu gehen. Hermine kommt wahrscheinlich auch mit. Habe ihr schon einen Brief geschrieben. Und dann gibt es noch eine tolle Nachricht - meine Eltern bekommen noch ein Kind. Das heißt, ich werde großer Bruder! Ist das nicht toll?! Also ich freue mich sehr!
Schreibt mir doch bitte zurück. Vielleicht sehen wir uns bald.
Alles Liebe,
Harry.
P.S. Ginny, für dich hängt noch ein Brief dran. Und grüßt eure Eltern ganz lieb von mir!
Hallo Ginny,
wie gehts dir? Hast du dich Zuhause wieder gut eingelebt? Bestimmt, oder? Du hast es sicherlich schon in eurem gemeinsamen Brief gelesen, aber ich schreibe es nochmal: Ich werde großer Bruder, Gin! Voll krass, oder? Ich bin so glücklich. Und vor allem freue ich mich für meine Eltern. Es hieß, dass meine Mutter gar nicht mehr schwanger werden kann nach meiner Geburt. Aber es hat doch nochmal geklappt, wenn auch mit vielen Jahren Abstand. Mich stört es aber nicht. Anfang März nächsten Jahres ist das Baby da. Bald erfahren wir auch das Geschlecht. Ich glaube, ich bin fast genauso aufgeregt, wie meine Eltern. Wobei meine Granny wohl am aufgeregtesten ist.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du mit zu meinen Großeltern kommst. Und hoffentlich können wir uns davor schon treffen. Ich vermisse dich.
Ich freue mich sehr über eine Antwort von dir und über einen Vorschlag, wann wir uns treffen.
In Liebe,
Harry
Harry fragte sich, ob es richtig war, in den Brief zu schreiben, dass er Ginny vemisst. Es stimmt, aber schreibt man das einfach seiner besten Freundin?
Da war es wieder. Beste Freundin. Sie war für ihn doch viel mehr als das.
________________________________
Das Leben ist kein Wunschkonzert, aber manchmal spielt es dein Lieblingslied.
Diesen Spruch habe ich ausgewählt, weil es für Harrys Eltern ja erst hieß, dass sie keine Kinder mehr bekommen können, aber Lily jetzt doch schwanger ist. Sie haben es sich so sehr gewünscht und jetzt ging es in Erfüllung. Und vor allem bezieht es sich auch darauf, dass sie alle gücklich sind und sich so sehr freuen. Ihr größter Wunsch ist eben in Erfüllung gegangen. Das Lieblingslied hat eingesetzt.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top