Kapitel 29: Die Versöhnung

Kapitel 29

Kinder streiten sich und spielen danach trotzdem wieder miteinander. Warum? Weil ihnen Glück wichtiger ist als ihr Stolz! - Unbekannt

21. August 1996

„Das war wunderschön", sagte Harry außer Atem. Ihm war warm, er war verschwitzt, aber er fühlte sich gut. Er fühlte sich leicht und beseelt, konnte sein Glück kaum fassen. Noch immer kommt es ihm wie ein Traum vor, dass tatsächlich Ginny seine Freundin ist.

Die Haare von seiner wunderschönen Ginny lagen auf seiner Brust und sie strich mit ihrem zarten Finger über seine nackte Haut. Den Arm um sie gelegt, nahm er einen tiefen Atemzug, weil er ihren Duft nach Apfel und Limette so gerne roch.

Ginny kicherte.

„Was?", fragte Harry verwirrt.

Ginny drehte sich auf den Bauch, sodass sie ihm in die Augen schauen konnte. Sie stützte ihr Kinn auf ihre Hände, während sie ihm lächelnd in die Augen schaute. Das könnte ich stundenlang tun, dachte sie sich.

„Hast du grade an meinen Haaren gerochen?"

Eine leichte Röte schlich sich auf Harrys Wangen, was Ginny wieder zum Kichern brachte.

„Lachst du mich etwas aus?", fragte Harry empört.

Unter vielen Lachern brachte Ginny ein „Nein" hervor, aber das kaufte Harry ihr natürlich nicht ab.

„Oh, das sehe ich aber anders, Miss Weasley."

Ginny hörte auf zu lachen, aber ihre Augen strahlten. Sie biss sich auf die Lippe, warf ihm einen anzüglichen Blick zu und rückte mit ihrem Gesicht näher an seins.

„Wieso so förmlich, Mr. Potter? Habe ich etwas getan?", gespielt unschuldig blickte sie ihn an.

Augenblicklich wurde Harry wieder heißer. Sein Atem verschnellerte sich, genauso wie sein Herzschlag. Er wusste, dass sie wusste, was für eine Wirkung sie auf ihn hat, und dass sie das mit Absicht tat. Was für ein fieses Biest, dachte er sich, dass sie diese Spielchen spielt.

„Sag du es mir, Miss Weasley", flüsterte Harry und rückte mit seinem Gesicht noch näher zu ihr, sodass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Nicht nur sie wusste, wie man Spielchen spielt.

Die Spannung zwischen baute sich augenblicklich noch mehr auf. Auch Ginny wurde heiß, ihr gesamter Körper fing an zu kribbeln, und sie wollte nichts lieber tun als Harry zu küssen, aber sie genoss es viel zu sehr, ihn zu ärgern. Nur blöd für sie, dass auch er nur zu gut wusste, wie er sie ärgern kann.

„Wenn ich etwas getan habe, etwas Blödes, musst du mich wohl bestrafen, Mr. Potter."

Feuer loderte in den Augen der beiden. Harry warf einen Blick auf ihre Lippen und dann konnte er nicht mehr widerstehen.

„Nur zu gern", murmelte er noch schnell und dann küsste er sie, wie er sie noch nie zuvor geküsste hatte.

„Ich könnte eine Dusche vertragen", sagte Harry.

Ginny erwiderte: „Ich auch."

Daraufhin schauten sie sich beide an und mussten anfangen zu lachen.

Sie schlichen sich ins Bad, damit seine Eltern nicht mitbekamen, dass beide zusammen duschen gingen.

Nach einer ausgiebigen Dusche voller Streicheleinheiten und heißen Küssen, zogen sie sich in Harrys wieder an. Harry war schon fast fertig angezogen, aber Ginny suchte immer noch ihren BH.

„Harry, hast du meinen BH gesehen?", fragte sie.

Sie hatte nur ihre Shorts an und stand oben ohne da mit den Händen in die Hüfte gestemmt.

Er blickte sie an und dachte sich: Wie konnte ich ihre Schönheit nicht eher bemerkt haben?

Anscheinend starrte er sie lange an, denn sie fragte plötzlich: „Harry, bist du noch da?" Sie wedelte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht.

Verwirrt schaute er sie an. „Äh, ja, natürlich."

Ginny kicherte. „Sicher", sagte sie.

„Was hast du nochmal gefragt?"

„Ob du meinen BH gesehen hast?"

„Ah ja, stimmt." Harry ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen und entdeckte ihn schließlich halb unter seinem Bett.

„Hier", sagte er und gab ihn ihr.

„Oh, danke", lächelte sie ihn an.

Er setzte sich auf die Bettkante und blickte seine Freundin an. Diese kam näher und wollte ihn grade küssen, als plötzlich die Tür aufflog.

Danach verlief alles im Domino-Effekt: Erst schrie Ginny auf und hielt sich ruckartig die Arme vor die Brust, als sie Lily im Türrahmen stehen sah, dann schrie Harry auf als er von der Bettkante aufstand und mit schnellen Schritten auf seine Mutter zuging, während diese mit weit aufgerissenen Augen auch aufschrie. Harry knallte ihr die Tür vor der Nase zu und drehte sich geschockt zu Ginny um.

„Entschuldigung, ähm, Essen ist fertig", rief seine Mutter von draußen. Man hörte ihr Unbehagen in ihrer Stimme.

„Äh, wir kommen gleich, Mum", antwortete Harry und schritt auf Ginny zu, um sie in die Arme zu nehmen. Diese hatte ihren BH immer noch nicht an, weil sie ihn vor Schreck hat fallen gelassen.

„Tut mir leid", flüsterte Harry, auch wenn er eigentlich nichts dafür konnte.

„Schon gut." Ginny flüsterte ebenso.

Eine Weile standen sie Arm in Arm da. Hielten sich am jeweils anderen fest, flüchteten aus der Gegenwart und vor der anstehenden Situation. Sie würden gleich runter in die Küche gehen, um mit Harrys Eltern zu Abend zu essen, kurz nachdem seine Mutter ins Zimmer geplatzt ist und Ginny halbnackt dastand, während sie sich offensichtlich grade küssen wollte. Es war etwas anderes, wenn seine Eltern nur wussten, dass sie miteinander schliefen, als sie in einer so intimen Situation zu erwischen.

Sie lösten sich voneinander und Harry hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Ist ja nicht so, als hätte sie etwas gesehen, was sie nicht auch hat", sagte Ginny, um ihren Freund, aber auch sich zu beruhigen.

Harry lachte leicht. „Das stimmt schon, aber-" Er stockte.

Verständnisvoll blickte Ginny ihn an. „Ich weiß. Es ist trotzdem komisch und uns allen dreien ist unangenehm. Sie hat uns in einem Moment gesehen, der nur uns gehören sollte."

Harry nickte. „Das bringt es gut auf den Punkt."

Er setzte sich wieder auf die Bettkante, während Ginny sich anzog. Danach kam sie auf ihn zu, stricht ihm durch die Haare und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Na komm, gehen wir runter", sagte sie und hielt ihm ihre Hand hin.

Er ergriff sie und stand auf. Als sie die Tür öffneten, sagte er: „Am liebsten würde ich grade einfach im Zimmer bleiben. Lange. Für immer hört sich eigentlich gut an."

Ginny lachte. Und das brachte Harry zum Lächeln. Ihr Lachen machte ihn glücklich und für einen Moment vergaß er, was vor passiert war und was noch kommen würde.

Als sie unten ankamen, saßen nicht nur Harrys Eltern am Tisch, sondern auch Ron. Oh nein, ich dachte schlimmer kann es nicht mehr werden, dachte Harry sich. Seine Mutter saß verlegen mit geröteten Wangen am Tisch, sein Vater schien einfach mal zu beobachten und keinen blöden Kommentar abzulassen, während Ron sofort aufstand.

Harry und Ginny blieben vor ihm stehen.

Rons Ohren waren rot, ein Zeichen dafür, dass er sich schämte.

Harry blickte ihn wütend und traurig zugleich an, während Ginny Harrys Hand losließ und sich zu Harrys Eltern an den Tisch setzte. Sie hatte schon mit ihrem Bruder gesprochen, aber Harry hatte es nach dem Streit zwischen den beiden noch nicht.

„Hatte ich nicht gesagt du sollst gehen?" Harry versuchte so kalt wie möglich zu sprechen, aber leider zitterte seine Stimme etwas. Ron hatte ihn verletzt und enttäuscht. Noch wollte er kein Erbarmen zeigen.

„Bin ich ja auch", sagte Ron kleinlaut.

„Und was machst du dann wieder hier?"

„Ich möchte mit dir reden." Flehend schaute Ron seinen besten Freund an, der ihn anschaute, wie er ihn noch nie angeschaut hatte. Kalt, enttäuscht, wütend.

„Und was ist, wenn ich das nicht möchte?", fragte Harry und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Dann, dann kann ich das nicht ändern. Aber was ich kann, ist dich zu bitten, mir zuzuhören. Bitte. Bitte, höre dir an, was ich zu sagen habe, es wird auch nicht lange dauern."

Harry überlegte. Wollte er das? War er schon bereit dafür? Ohne groß darüber nachzudenken, wusste er die Antwort.

„Lass uns ins Wohnzimmer gehen", sagte Harry und ging voran, während Ron ihm folgte.

Harry setzte sich auf das Sofa, während Ron unbehaglich im Raum stand und es vermied, Harry anzusehen.

„Ron, wenn du mir etwas zu sagen hast, dann sag es, sonst-"

„Es tut mir leid, Harry", platzte es aus Ron heraus. Jetzt blickte er Harry an. Und Harry glaubte sogar, Tränen in seinen Augen zu sehen. Er hatte Ron noch nie weinen gesehen. Und das zeigte Harry, dass Ron es ernst meinte. Aber konnte er ihm jetzt schon verzeihen? Nach allem, was er gesagt hat?

„Ein einfaches „Tut mir leid" reicht nicht, Ron. Du musst verstehen, dass du mich sehr verletzt hast, mit dem, was du gesagt hast. Du kennst mich doch so gut, wir verbringen auf Hogwarts jeden Tag zusammen, also müsstest du doch eigentlich wissen, dass ich die Menschen, die ich liebe, niemals absichtlich verletzten würde. Und deine Schwester liebe ich, Ron. Ich liebe sie. Hast du kapiert?"

Ron nickte verlegen. „Ja, natürlich. Ich kann es nicht genau erklären, weil ich selbst es nicht verstehe, aber bei mir ist einfach eine Sicherung durchgebrannt als ich gehört habe, wie Ginny Hermine erzählt hat, dass ihr, naja, du weißt schon." Jetzt waren nicht nur Rons Ohren rot, sondern auch sein Gesicht.

„Dass wir Sex hatten, meinst du?" Unschuldig blickt Harry seinen Freund an. Wenn Ron schon so eine scheiß Aktion durchgezogen hast, darf er ihn ja wohl auch ein bisschen ärgern. Aber er hatte ihm schon längst verziehen. Ron ist sein bester Freund. Und daran wird sich nie etwas ändern.

Ron verzog das Gesicht. „Äh, ja, genau." Und dann schwieg er, während er auf den Boden schaute.

Harry fing an zu lachen und stand auf.

Ruckartig schoss Rons Kopf wieder nach oben. Verwirrt blickte er ihn an.

„Du hättest deinen Blick sehen sollen", brachte Harry zwischen zwei Lachern hervor.

Erleichtert atmete Ron aus.

„Das ist nicht lustig, Harry."

„Für mich schon."

„Jetzt hör auf zu lachen."

„Ach komm, ein bisschen verdient hast du es schon, nach der Aktion."

Ron seufzte und verdrehte die Augen. „Ja ja, schon gut. Nur sag es nicht nochmal."

„Ich hatte Sex mit deiner Schwester."

Harry lachte wieder, während Ron ihn böse anstarrte. „Harry, jetzt hört auf."

„Na gut", seufzte Harry.

„Glaubst du mir denn jetzt, dass ich deine Schwester liebe?", fragte er dann.

Ron blickte ihm in die Augen: „So wie es sonst keiner tut."

Harry lächelte.

Ron lächelte.

„Ron?"

„Ja?"

„Eines Tages, da werde ich sie heiraten, das weiß ich."

„Harry, jag mir nicht noch einen Schrecken ein, bitte."

Harry lachte.

„Nein, mal im Ernst. Weißt du, sie ist der eine Mensch. Der eine Mensch, für den du alles tun würdest, und der alles für dich tun würde. Der eine Mensch, den du liebst, weil du gar nicht anders kannst."

„Ich weiß, Harry."

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Kinder streiten sich und spielen danach trotzdem wieder miteinander. Warum? Weil ihnen Glück wichtiger ist als ihr Stolz! - Unbekannt

Diesen Spruch habe ich gewählt, weil Harry in diesem Fall das Glück, also seine Freundschaft zu Ron, wichtiger war als sein Stolz. Er wollte sich wieder mit Ron versöhnen, weil er sein bester Freund ist. Sie kennen sich so gut, sodass er direkt bemerkt hat, wie ernst Ron es meint. Klar, er hat ihn verletzt, und ich will nicht sagen, dass jeder jedem Verzeihen muss, aber ich denke manchmal ist es wirklich so, dass uns der Stolz im Weg ist und wir uns damit vieles kaputt machen. Harry wollte nicht, dass diese Freundschaft kaputt geht.


Hey ihr Lieben, 

ich kann selbst grade gar nicht glauben, dass ich wieder ein Kapitel veröffentlicht habe, aber es hat sich plötzlich so richtig angefühlt. Ich wollte wieder ein Kapitel schreiben. Ich wollte diese Geschichte weiterschreiben. Und es hat sich so gut angefühlt. Und das hat mir gezeigt, dass  ich alles richtig mache, wenn ich nur dann schreibe, wenn ich es wirklich will. Denn sonst funktioniert es nicht. Ich kann mich nicht dazu zwingen. Und das will ich auch gar nicht. Und das Gute ist: Ich kann das Schreiben lieben, auch wenn ich es mal mehr und mal weniger schreibe. Denn es geht nur darum, dass ich schreibe, und nicht darum wie viel oder wie oft ich schreibe. 

Ich kann nicht sagen, ob es hier jetzt wieder regelmäßiger weitergeht, das weiß ich selbst nicht, aber was ich sagen kann ist, dass ich momentan eine Phase habe, in der ich viel schreibe, zwar nicht immer an dieser FF, aber ich habe momentan einen Flow, also wer weiß, vielleicht kommt bald wirklich das 30. Kapitel. Wo wir schon beim Thema sind: Ich würde mich so sehr freuen, wenn ihr auch in meine andere Bücher lest und mir ein Feedback da lasst. Und natürlich würde es mich freuen, wenn ihr mir sagt, wie ihr dieses Kapitel findet.

Gute Nacht!

Ganz liebe Grüße,

eure Anna

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