Kapitel 13: Mehr oder weniger geheim
Kapitel 13
Das Geheimnis des Glücks findet man nicht, indem man nach mehr sucht, sondern indem man die Fähigkeit entwickelt, das Wenige zu genießen.
06. Juli 1996
Am Samstagmorgen wachte Harry von einem Arm auf seiner Brust auf. Verschlafen rieb er sich über die Augen und blinzelte einige Male. Dann konnte er die Augen einigermaßen offen hallten und bemerkte die roten Haare neben sich und den zierlichen Körper, der an ihn gekuschelt war.
Harrys Herz setzte kurz aus. Ginny hatte sich wirklich im Schlaf an ihn gekuschelt. Er konnte ihren erfrischenden Duft riechen.
Mum inhaliert Eis und ich Ginnys Duft, dachte Harry und musste fast darüber lachen, ließ es aber, weil Ginny noch schlief.
Mit Gänsehaut schaute er in das Gesicht seiner besten Freundin. Sie hatte die Augen geschlossen und ein entspanntes Gesicht. Anscheinend konnte sie neben ihm gut schlafen. Irgendwie beruhigte ihn das.
Die Versuchung ihe Gesicht zu streichen und sanft ihre Konturen nachzeichnen, war groß. So groß, dass er langsam seine Hand hob. Dann kam er zur Besinnung. Sie waren nicht zusammen. Als bester Freund sollte er sie nicht beim schlafen beobachten und ihr schon gar nicht durchs Gesicht streichen.
Harry bemerkt, dass es Zeit war aufzustehen, um die Toilette aufzusuchen. Vorsichtug schob er das kleine Stück Decke von sich (Ginny hatte das Meiste eingenommen) und erhob sich vom Bett. Leise ging er ins Badezimmer, um sich fertig zu machen und auf Toilette zu gehen.
Nachdem er den Toilettengang erledigt hatte, bemerkte er, dass er seine Kleidung für den heutigen Tag vergessen hatte.
Leise tapste er auf nackten Füßen ins Zimmer und öffnete seinen Kleiderschrank, dessen Tür leider quitschte. Er warf einen Blick auf Ginny, die immer noch zu schlafen schien. Aus dem Schrank holte er schließlich ein graues T-Shirt und eine blaue Bermuda-Hose plus Boxershorts.
Genauso wie er gekommen war, ging Harry wieder aus dem Zimmer ins Bad. Dort stieg er unter die Dusche. Nach ein paar Minuten war er fertig und zog sich seine Sachen an, nachdem er sich abgetrocknet hatte. Die Haare föhnte er nicht, weil es warm war. Im Winter tat er es meistens. Aber er versuchte seine Haare zu kämmen, was mit nassen Haaren zwar leichter ist, aber immer noch nicht so funktioniert, wie er gerne möchte. Er hatte so unbändige Haare.
Im Zimmer öffnete Harry das Fenster wovon Ginny aufwachte. Sie blinzelte wegen dem hellen Licht und sah dann ihren besten Freund, der sie lächelnd anschaute.
,,Morgen", murmelte sie verschlafen und fuhr sich übers Gesicht. Trotzdem seufzte sie zufrieden. So könnte sie jeden Morgen aufwachen.
,,Guten Morgen, Gin. Gut geschlafen?", fragte Harry.
Ginny nickte.
,,Du kannst gerne ins Bad", meinte Harry.
,,Okay", sagte Ginny, blieb aber liegen.
Harry lachte. ,,Du Morgenmuffel. Jetzt steh schon auf, oder ich schmeiße dich vom Bett", drohte Harry grinsend.
Ginny setzte sich auf. ,,Das würdest du nicht tun", sagte sie.
Harry machte Anstalten aufzustehen.
,,Ist ja gut, ich steh schon auf", beruhigte Ginny ihn und setzte es dann in die Tat um.
Sie streckte sich einmal und sagte dann: ,,Bis gleich, Harry."
,,Jo, ich geh schon mal in die Küche. Meine Eltern sind bestimmt schon wach."
,,Mach das." Mit diesen Worten verließ Ginny das Zimmer um ins Gästezimmer zu gehen, wo ihre Tasche stand. Sie suchte ihre Klamotten zusammen, während Harry runter in die Küche ging.
Dort hantierte seine Mutter am Herd und sein Vater saß am Tisch mit dem Tagespropheten. Es roch verführerrisch nach Rüheei. Harry genoss diesen Duft aber längst nicht so sehr, wie den von Ginny.
,,Morgen", machte Harry sich bemerkbar und setzte sich auf dem Stuhl gegenüber von seinem Vater.
Dieser schaute vom Tagespropheten zu seinem Sohn.
,,Morgen, Harry. Gut geschlafen?", fragte er.
Harry sah, dass sein Vater sich ein Grinsen verkniff. Er schaute ihn verwirrt und misstrauisch an.
,,Ja, danke der Nachfrage. Ihr?"
,,Auch gut. Wenn man jemandem neben sich im Bett liegen hat, schläft man einfach am besten, oder?", fragte James grinsend.
Jetzt drehte seine Mutter sich vom Herd weg und schaute ihren Mann tadelnd an. Allerdings nicht wie sonst, sondern auch ein bisschen amüsiert.
Harry fragte sich, ob die beiden wussten, dass Ginny bei ihm geschlafen hat.
,,Ihr müsst es ja wissen", sagte er desinteressiert, vermied es aber seine Eltern anzuschauen.
,,Morgen", hörte er dann eine sanfte Stimme. Sofort drehte er sich zu Ginny um, die freundlich lächelte.
,,Morgen, Ginny", sagten seine Eltern.
Ginny setzte sich neben Harry, der etwas nervös wurde. Hoffentlich beenden seine Eltern jetzt das Thema.
Natürlich wurde seine Hoffenung von seinem Vater zu Nichte gemacht.
,,Na, Ginny, hast du gut bei Harry geschlafen?"
Ginny schaute ihn mit großen Augen an, guckte erst zu Lily und dann zu Harry, bei dem ihr Blick länger hängen blieb. Dieser zuckte mit den Schultern und wusste nicht, was er sagen sollte.
,,Habt ihr geglaubt, wir bekommen es nicht mit, wenn Ginny sich rüberschleicht?", fragte Lily. Harry sah, dass sie sich ein Grinsen verkneifen muss.
Sie verbingt zu viel Zeit mit ihrem Mann und Sirius, dachte er noch. Diese grinsen nämlich immer so und auch sein Vater tat es jetzt.
,,Ist doch egal", murmelte Harry, dem die Situation ein bisschen peinlich war.
Lily seufzte. ,,Ihr hättet sagen können, dass ihr in einem Zimmer schlafen wollt. Das habt ihr doch schon immer so gemacht. Wieso habt ihr es nicht in unserm Wissen gemacht? Was sollen wir denn dagegen haben?"
Harry und Ginny wurden rot. Sie wussten beide nicht, was sie dazu sagen sollen. Zudem waren sie verwirrt, denn Lily hatte vollkommen recht. Sie hätten es einfach sagen können und keiner hätte etwas falsches gedacht. Jetzt kamen sie in eine Situation, die eigentlich nicht sein muss.
Da die beiden Jugendlichen nichts sagten, beschloss Lily das Thema zu beenden. Sie weiß noch ganz genau, wie es ist, zum ersten Mal verliebt zu sein. Lily hoffte, dass sich ihr Mann zusammen riss.
,,Wollt ihr Rüheei?", fragte sie.
Ginny seufzte erleichtert. ,,Gerne", sagte sie.
,,Ich möchte auch", meinte Harry und spürte dieselbe Erleichterung wie Ginny. Zudem war er froh, dass sein Vater nichts mehr dazu sagte. Es hätte zu ihm gepasst, aber anscheindend sah er ein, dass es an der Zeit war, sich wie ein richtiger Erwachsener zu verhalten Vielleicht hatte seine Mutter etwas damit zu tun.
Kurz nachdem sie fertig mit Frühstücken waren, rauschte es im Kamin.
James ging ins Wohnzimmer, um de Ankömmling zu begrüßen.
,,Hallo, Arthur, wie geht es dir?", hörte man ihn fragen.
,,Sehr gut", antwortete Ginnys Vater, ,,und dir?"
,,Mir auch. Kommt st du mit in die Küche?"
Daraufhin kamen die beiden Männer in die Küche und Arthur begrüßte sofort seine Tochter. ,,Hallo, Ginny, gut geschlafen?"
Harry und Ginny schauten sich alamiert an. Hoffentlich sagten Lily und James nichts.
Sie hatten Glück - von dem beiden kam kein Ton.
,,Ja. Gestern Abend war es auch schön. Ich kann dir gleich mehr erzählen."
,,Oh ja, bitte", freute Arthur sich.
Ginny dachte, dass er sie bestimmt nur so früh abholte, weil er so neugierig war. Traurig erhob sie sich schließlich, um ihre Sachen zu holen.
,,Ich hole eben meine Tasche, Dad, dann können wir nach Hause", sagte sie.
,,Ich komme mit, Gin." Schnell stand auch Harry auf und ging seiner besten Freundin hinterher. Er hatte keine Lust mit den drei Erwachsenen alleine in der Küche zu bleiben.
Im Gästezimmer packte Ginny ihre restlichen Sachen in die Tasche und schulterte sie sich schließlich.
,,Es war schön, Gin", lächelte Harry, bevor sie aus dem Zimmer gehen konnten.
Ginny strahlte ihn an. ,,Das fand ich auch. Wir sehen uns bald?"
,,Natürlich, ich freu mich schon. Und ich schicke dir eine Eule, wann wir zu meinen Großeltern können", sagte Harry.
Ginny nickte und ging dann aus dem Zimmer. Harry tat es ihr gleich und schloss die Tür hinter sich. Die beiden gingen ins Wohnzimmer, wo die anderen drei schon standen.
,,Ah, dann können wir ja jetzt", sagte Arthur.
,,Tschüß, ihr beiden. Es hat viel Spaß gemacht gestern", verabschiedete Ginny scih von James und Lily.
Lily zog Ginny kurz in ihre Arme. ,,Bald, Ginny, nicht mehr lange", flüsterte sie ihr ins Ohr.
Ginny schaute sie verwirrt an, aber Lily lächelte nur geheimnisvoll.
Sich fragend, was Lily meinte, trat Ginny auf Harry zu, um ihn zu umarmen.
,,Bis bald, Harry. Ich werde auf deine Eule warten."
,,Ja, bis bald", lächelte Harry und musste sich verkneifen Ginny einen Kuss auf die Wange zu geben, so wie sie es gestern getan hatte. Seine Eltern und Ginnys Vater hinderten ihn daran.
Arthur verabschiedete sich auch noch und ließ dann seine Tochter zuerst flohen.
,,Bis demnächst", sagte er noch und flohte dann auch in den Fuchsbau.
,,Bald, Harry, nicht mehr lange", flüsterte Lily ihm geheimnisvoll lächelnd ins Ohr, als sie an ihm vorbei wieder in die Küche lief.
Natürlich wusste er nicht, dass sie das Gleiche zu Ginny gesagt hatte und fragte sich, was seine Mutter damit meinte.
Spielten heute morgen alle verrückt?
Seine Mutter, sein Vater und nicht zu vergessen: Seine Herz, aber das war in Ginnys Gegenwart völlig normal.
-----------------------------------------------------------------
Das Geheimnis des Glücks findet man nicht, indem man nach mehr sucht, sondern indem man die Fähigkeit entwickelt, das Wenige zu genießen.
Den Spruch habe ich ausgewählt, weil Harrys Glück Ginny ist und das irgendwie ein Geheimnis ist. Zumindest weiß es niemand von ihm außer seine Eltern. Er möchte zwar mehr von ihr als nur Freundschaft, aber akzeptiert, dass es nicht so ist und genießt die Momente mit Freude in denen sie sich nah sind.
P.S. Habt oder hattet ihr schon mal ein großes Geheimnis?
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal ein Geheimnis hatte, was ich niemandem erzählt habe. Vielleicht habe ich es nie sofort erzählt, aber nach gewisser Zeit meinen besten Freunden.
Keine Panik, ihr müsst es mir nicht verraten. ;)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top