-Kapitel 37-

**Celine's POV**

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"Du willst doch nicht wirklich jetzt dort hin. Es ist doch nur eine Falle, um dich zu kriegen!"

Chan versperrte mir den Weg zur Tür, sodass ich sogar mit Gewalt nicht gegen ihn ankämpfen konnte.

„Und wenn es eine Falle ist! Ich muss wissen ob Felix noch lebt! Verdammt nochmal! Ist er dir etwa so unwichtig?"

, schrie ich ihn an und versuchte ihn von der Tür wegzustoßen.

"Dann lass mich die Polizei verständ-"

"Nein, auf dem Zettel stand, dass wie alleine kommen sollen. Wir können es einfach nicht riskieren. Am besten bleibst du einfach hier in Sicherheit."

Den letzten Satz gab ich nur mit einem Flüstern wieder.

"Gott Celine, du verstehst auch überhaupt nichts. Ich liebe dich und ich würde alles nur Erdenkliche für dich tun und wenn es Felixs Rettungsmission ist, dann werde ich bei deiner Seite bleiben und dich beschützten."

Ich hörte auch gegen ihn zu drücken und schaute ungläubig in seine dunklen Augen.

„Ich...es ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt"

, flüsterte ich und wandte meinen Blick ab.

"Du hast recht. Lass uns gehen."

Er hielt mir seine Hand hin, welche ich gleich annahm. Mit einem Ruck setzte Chan zum Sprint an, sodass wir wie zwei Verrückte durch die Gegend düsten und jeden einzelnen Passanten beinahe umrannten. Zum Glück war Nachts nicht so viel los.

"Warte! Woher wissen wir, wo wir hinlaufen müssen?"

, versuchte ich unter meinen schnellen Atmen rauszupressen.

"Es ist die alte Lederfabrik. Ich bin schon mal dort gelandet als ich in der Bahn eingeschlafen bin."

Verwirrt musterte ich ihn und fragte mich wie lange ich seinem Tempo noch standhalten konnte. Der kühle Wind blies mir in mein Gesicht und ließ mich somit meine Augen leicht zusammenkeifen.

„Und du bist dir sicher?"

, versuchte ich erneut mit ihm zu reden und bereute es nur einige Sekunden danach, da es mir jetzt nur noch schwerer viel zu atmen.

Sollte sich meine Ausdauer nicht eigentlich nach diesem ganzen hin und her rennen verbessert haben?

"Ganz sicher, vertrau mir."

Nur die Straßenlaternen beleuchteten die Umgebung. Chan folgte etlich kleine Gassen, von welchen ich die Existenz nicht einmal wusste. Hier überragten nicht die Hochhäuser, der Stadt, sondern eher kleinere Bauten mit eine Art von Parkanlagen, welche jedoch beinahe komplett unbesetzt waren. Als ich beinahe das Gefühl hatte umzufallen, riss ich mich von Chan los.

"Bitte....eine.....Pause."

Ich sank auf meine Knie und atmete im zwei Sekunden Takt unregelmäßig ein und aus.

"Wieso hast du es nicht eher gesagt. Wir gehen erst weiter wenn du dich vollkommen rausgeruht hast"

, sagte er besorgt und strich mir über meinen Oberarm.

"Ich...liebe dich auch"

, krächzte ich heraus und versteckte ruckartig mein Gesicht vor ihm, da ich Angst hatte rot anzulaufen.

"Ich sage es lieber jetzt...wer weiß was da drin passieren wird..."

Langsam füllte sich die Luft wieder im Gleichtakt in meine Lunge.

„Es wird alles gut laufen und wir werden mit Felix da rauskommen. Hast du mich verstanden?"

, sagte er und drehte meinen Kopf in seine Richtung. Ich nickte und fing darauf an zu grinsen.

Er hatte recht.

Alles würde gut gehen.

"Mir geht es wieder gut. Jetzt ziehen wir es durch, egal wie weit es noch ist."

Mit einem Sprung war ich wieder auf den Beinen und ohne dass ich fragen musste, bot er mir wieder seine Hand an, da ich einfach mit seiner Hilfe um einiges schneller war und darauf kam es an: Schnelligkeit.

Wie liefen und liefen. So lange, dass es sich um Stunden handeln könnte. Doch diesmal gab ich nicht nach. Ich vergaß meine Übelkeit und den Schwindel. Es kann nicht mehr all zu weit entfernt sein.

Plötzlich blieb Chan stehen und deutete mit seinem Kopf hinter die dichten Bäume. Dahinter erstreckte sich die große, braune Fabrik. Sie war völlig vermoost und verrostet und ein unangenehmer Geruch machte sich über die ganze Umgebung breit.

Als ich meine Augen über den Ort schweifen ließ, entdeckte ich ein schwarzes Auto, welches unmittelbar vor dem Gestrüpp parkte.

„Ich glaub wir sind richtig.."

, flüsterte ich und umgriff Chans Hand so fest ich nur konnte, da mir langsam die Angst den Rücken hochlief.

"Wir können da nicht einfach unbewaffnet reingehen...das wäre Selbstmord"

, wisperte er und drückte mich zum Schutz etwas mehr zu sich, um mich zu beruhigen.

"Wir haben leider keine andere Wahl."

Ich löste mich vorsichtig von ihm und versuchte mich über den ungleichmäßigen Fußweg fortzubewegen. Ich konnte spüren, dass Chan direkt hinter mir war. Auch wenn mein Körper von oben bis unten nur vom Zittern geplagt wurde, versuchte ich dieses grässliche Gefühl einfach zu verdrängen.

Ich musste meinen Freund retten.

Nun konnte man genau den beinahe zugewachsenen Eingang in all seiner Pracht sehen. Es war eine Art Tor, wo vor langer Zeit einmal der Name der Fabrik abgebildet war. Heute erkannte man jedoch nur noch einzelne, unverständliche Buchstaben.

Ich schielte mit meinen Kopf durch das geöffnete Tor um herauszufinden, wie ich hinein gelangen konnte. Es gab, soweit ich es abschätzten konnte, nur einen Haupteingang, welcher bereits geöffnet war, als würde man uns bereits erwarten.

„Du bleibst hinter mir. Hast du verstanden?"

, sagte Chan und drängelte sich, ohne meine Antwort abzuwarten, nach vorne. Er schlüpfte sorgfältig durch das Tor und ging mit leisen Sohlen auf den Eingang zu. Ich tat es ihm gleich. Schon nach wenigen Sekunden standen wir direkt vor dem Ort des Geschehens.

Jetzt gab es kein zurück mehr.

Ich nickte meinen Partner zu und wir betraten die alte Fabrik, welche nur mit schwachen Licht beleuchtet wurde. Es fühlte sich an, als währe ich inmitten eines Horrorfilms und jeden Moment würde jemand über mich herfallen.

Die Gänsehaut, war mittlerweile ein Dauerzustand, da ich nichts anderes außer Angst mehr spüren konnte. Plötzlich vernahm ich Schritte, die weder von mir noch Chan waren.

Es war eindeutig jemand hier.

Jemand konnte direkt hinter mir stehen und ich würde es nicht einmal merken.

"Ich habe dir doch gesagt, dass du von mir nicht entkommen kannst, Liebes"

, schalte es in einer dermaßen lauten Lautstärke, dass ich beinahe Opfer eines Herzinfarkts wurde. Ich drehte mich um mich selbst um herauszufinden, woher seine Stimme kam. Doch ich sah nur einen leeren Raum mit alten Maschinen, welche schon lange nicht mehr ihren Zweck erfüllten.

"Und ihn hast du auch noch mitgebracht. Christopher Bang...Er sieht genauso aus wie sein Vater."

Ich drehte meinen Kopf in alle Richtungen, jedoch ohne Erfolg. Je mehr ich suchte desto mehr zweifelte ich an seiner Anwesenheit.

"Wo ist Felix!?"

, schrie Chan in den Hohlraum, der Fabrik. Auch er konnte ihn nicht ausmachen.

Welches Psychospielchen trieb er hier?

„Zeig uns, dass er hier ist!"

, brüllte ich völlig außer mir. Ich musste wissen, ob er anwesend war...musste wissen ob er noch am Leben war.

An meiner rechten Seite erstrahlte ein helles Licht und zeigte mir eines der schlimmsten Szenarien, welche ich in meinem Leben mit ansehen musste.

Hinter einem Fenster saß Felix auf einem Stuhl.

Von oben bis unten mit Seilen gefesselt.

In seinem Mund klemmte ein Tuch, sodass es ihm unmöglich war um Hilfe zu schreien.

Unzählige Blutergüsse und Wunden erstreckten sich über seinem Gesicht und seinen Armen.

Seine Klamotten waren komplett zerrissen und in Blut getränkt.

Nur das wiederkehrende Zucken, welches immer wieder aus ihm trat verriet mir, dass er noch lebte.

Ich rannte sofort vor das Fenster und versuchte es mit meinen bloßen Händen zu zerschlagen. Ich schlug immer wieder drauf ein, bis sich meine Fäuste rot verfärbten und rotes Blut aus ihnen drang. Chan packte mich von hinten um zu verhindern, dass ich mich noch mehr verletzte.

Kurz darauf, konnte ich ebenfalls seine widerliche Fratze direkt hinter meinem Freund auftauchen sehen. Er kam immer näher auf das Glas zu, sodass uns nur wenige Zentimeter trennten. Er drückte amüsiert auf die Taste der Freisprechanlage und setzte sein bekanntes Grinsen auf.

"Nun....jetzt spielen wir nach meinen Regeln."

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Hello Friends!
Heute gibt es mal ein kleines Update hier unten im Autoren Kommentar!
Die FanFiktion geht dem Ende zu (Wie ich es bereits schon einmal angekündigt hatte). Ich bin jetzt soweit gekommen, dass ich alles nun komplett geplant habe und das wird auch nicht mehr geändert. Es wird noch genau ein Kapitel in der gewöhnlichen Form folgen und somit die Hauptgeschichte abschließen. Danach folgt eine kurze Szene, welche ebenfalls wichtig für die Storyline ist, als einzelnes Kapitel und zum krönenden Abschluss folgt der Epilog und das Nachwort!
Ich schätze ihr werden von mir persönlich wieder etwas im Nachwort hören. Bis dahin: Viel Spaß mit dem Ende dieser Geschichte^^
Fühlt euch alle gedrückt <3
Vik~
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