-Kapitel 34-
**Felix's POV**
•••
„Was wollen Sie? Wer sind Sie? Wie-"
Doch ehe ich die beiden in schwarz gekleideten Männer weiter ausfragen konnte, entriss mir der größere von beiden das Handy aus der Hand. Meine erste Intuition war es zu einem festen Schlag anzusetzen.
Dieser wurde jedoch gestoppt indem mein Handgelenk so stark umgriffen wurde, sodass ich bedenken hatte, dass überhaupt noch Blut durch meine Adern floss. Ich trat um mich, so wie ich es schon unzählige Male in Actionfilmen und Videospielen gesehen hatte. Doch mein Gegner war einfach zu stark.
„Wer sind Sie?!"
, setzte ich erneut an, woraufhin sie mich als Antwort zu Boden schubsten. Ein weit reichende Schmerz durchzog meine linke Körperseite und ließ mich stark aufstöhnen.
Verdammte scheiße..träume ich etwa?
Ich versuchte mich auf meinen Unterarmen aufzustützen, um wieder einen klaren Überblick zu bekommen. Nun stürmten weitere Agenten in meine Wohnung und durchsuchten jedes einzelne Zimmer genaustens.
„Hey, was tut ihr da?"
, krächzte ich heraus während ich versuchte mein Gleichgewicht wieder aufzubauen.
„Maul halten!"
, spuckte mir mein Gegenüber entgehen und versetzte mir einen Tritt in den Magen. Es schmerzte so sehr, sodass ich erneut auf meine Knie gezogen wurde. Ich hatte langsam das Gefühl ohnmächtig zu werden, schüttelte jedoch diesen Gedanken ganz schnell wieder ab.
Es muss einen Grund geben, warum diese Fremden gerade dabei waren meine Wohnung zu stürzten. Ich hielt mir den Bauch, da meine Innereien anscheinend nicht mehr das verlangen hatten, in meinem Magen zu bleiben. Mein Atmen wurde immer schneller, je mehr ich mich darauf konzentrierte.
Vielleicht sollte ich sie einfach ihren Job machen lassen, da ich sowieso nichts zu verbergen hatte. Zum anderen konnte ich nicht sagen, ob ein weiterer Schlag mich noch beim vollen Bewusstsein lassen würde. Im Augenwinkel erkannte ich einen kleinen Schatten und kurz darauf lange braune Lederschuhe.
Eine weitere Person riss meinen Kopf schlagartig nach hinten sodass ich keine andere Möglichkeit hatte, als in das Gesicht der gegenüberliegenden Person zu schauen. Es war ein hochgewachsener Mann mit braunen Haaren und dunklen, toten Augen, welche mich musterten.
Was wollte er von mir?
Kennen tat ich ihn unter keinen Umständen. Ich traute mich nicht nur ein einzigen Wort zu sagen, da es womöglich mein letztes sein könnte. Ebenfalls konnte ich nicht genau sagen ob Schweiß oder Blut gerade meine Stirn herunterlief. Es fühlte sich alles so surreal an, jedoch erinnerte mich der Schmerz immer wieder daran, dass ich nicht träumen konnte.
"Sag mir wo sie ist und dir wird nichts passieren, Junge"
, sprach der Mann mit einer tiefen Stimme und ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen. Mein Kopf dröhnte so stark, dass ich seinen Worten kaum lauschen konnte.
Sie?
Meinte er womöglich Celine?
War er etwa die Personen, welche sie in diesem weißen Raum gefangen gehalten hatte?
Am liebsten hätte ich ihn für seine Schandtaten ins Gesicht gespuckt.
"Na mach schon! Wo ist sie!"
Er erhob lautstark seine Stimme und kniete sich direkt vor mich sodass seine hässliche Visage nur noch weniger Zentimeter von mir entfernt war. Auch wenn ich wüsste, wo sich Celine aufhielt, würde ich es ihm ganz bestimmt nicht verraten. Keiner hatte es verdient in einem Zimmer festgehalten zu werden, ohne Kontakt zur Außenwelt, und ganz besonders nicht Celine.
Wie konnte man nur einem Menschen das Recht auf Freiheit entziehen?
Er Dunkelhaarige nickte seinem Bodyguard zu, welcher in nur wenigen Sekunden mir einen Hieb in den Rücken gab. Ich würde jeden Schmerz auf mich nehmen, solange Celine in Sicherheit war. Solange sie ein glückliches Leben führen konnte. Ich würde sogar für sie sterben, wenn es von den Umständen her keine andere Möglichkeit gab.
"Wir müssen zu weitaus schlimmeren Maßnahmen zurückgreifen, wenn du nicht tust, was wir von dir verlangen."
Nach wiederholten ein und ausatmen richtete ich meinen Kopf wieder nach oben.
"Ich habe keine Ahnung, von was sie sprechen, Mister"
, sagte ich so laut es meine Stimme nur erlaubte.
„Jetzt fängt er auch noch an uns Lügengeschichten aufzutischen"
Der Erwachsene grinste mich mit einem teuflischen Grinsen an, sodass ich beinahe Angst bekam.
„Wie viel willst du? 1.500.000₩? Oder vielleicht gleich 2.000.000?"
Der Fremde griff nach meinem Kinn und bewegte meinen Kopf ruckartig von rechts nach links.
„Ich will ihr dreckiges Geld nicht!"
, sagte ich energisch und drehte meinen Kopf so zur Seite, sodass er mich nicht mehr mit seinen widerlichen Pfoten berühren konnte.
„Schade und ich dachte wir könnten Freunde werden. Männer, ihr wisst was zu tun ist!"
Doch bevor ich überhaupt realisieren konnte, was passierte, verfinsterte sich meine Sicht und ich verlor augenblicklich mein Bewusstsein.
**Celine's POV**
„Was ist passiert? Wir müssen zu ihm!"
, schrie ich augenblicklich heraus und stand schon sofort auf meinen Beinen.
Was ist, wenn Felix in Gefahr steckte?
Würden wir noch rechtzeitig kommen?
„Beruhige dich erst einmal"
, sagte Chan emotionslos und richtete sich langsam auf.
„Mich beruhigen? Es war jemand bei ihm!"
Ich griff mir panisch an den Kopf, um nicht vollkommen durchzudrehen. Ich will einfach nur losrennen und zu ihm laufen, egal ob es sinnlos war oder nicht.
„Alles wird wieder gut. Es ist nichts schlimmes passiert."
Ich riss meinen Kopf zu ihm.
„Was hast du gerade gesagt?"
Ein seltsames Gefühl überfiel mich, sodass mein Atmen immer unregelmäßiger wurde.
„Hey Hey Hey. Ist alles in Ordnung?"
„Nein i-ich."
Wie als würde man mit einem Hammer auf meinen Kopf einschlagen, sank ich auf meine Knie.
Was passierte gerade mit mir?
/Erinnerung - Vergangenheit 12.04.2014/
**Parker Clinton's POV**
„Wie lange wirst du noch versuchen vor mir davon zu laufen, Sorah. Du weißt, dass ich dich immer wieder finden werde"
, flüsterte ich leise und starrte auf die gefesselte, dünne Frau herab, bei der es sich eindeutig um meine Frau handelte.
Still war sie schon immer gewesen, doch war es das was ich wollte?
Ich wollte, dass die mich anschrie!
Mir sagte, wie grausam ich war!
Mich einen Sadisten nannte!
Alles nur nicht diese eintönige, verdammte Stille.
„Nun sag schon etwas!"
, brülle ich und stieß mich an ihrem Stuhl ab. Mit meinen Finger strich ich ihr leicht über ihre zarten Wangen und atmete ihren Duft ein. Die Angst war ihr im Gesicht geschrieben. Ich konnte alle ihre Glieder zittern sehen.
Wie ich dieses Gefühl liebte. Nein ich vergötterte es!
„Hast du mir denn gar nichts zu sagen. Wirklich überhaupt nichts?"
, grinste ich vor mich her und ließ meine Finger durch ihr volles Haar gleiten. Sie war eine Schönheit. Dies war kaum abzustreiten. Diese markanten Wangenknochen und diese vollen, blutigen Lippen, taten es mir schwer nur eine Sekunde meinen Blick abzuwenden.
„Tu mit mir alles, was dich begehrt....doch bitte, lass ihn gehen. Schick ihn weg von mir! Aber bitte verletzte ihn nicht..."
, piepste sie heraus wobei ihr langsam Tränen aus den Augen quollen.
„Und wieder denkst du nur an ihn! Es geht immer nur um ihm!"
Ich umgriff ihren Hals fest mit meiner Hand, sodass es nur noch wenig Kraft brauchte, um ihr die Luft abzuschnüren.
„Ich habe es langsam satt! Du hast mich noch nie geliebt und du wirst es auch niemals tun! Eine Lügnerin, bist du! Eine verdammte Hure!"
Ich griff nach meiner Pistole und hielt sie ihr an den Kopf. Mein ganzer Körper wollte nur eine Sache in diesem Moment tun: Sie zur Strecke bringen.
„Und schon Angst?"
, sprach ich langsam und deutlich und lud meine Kugel.
„Du bist nicht fähig Celine alleine auszuziehen. Du bist nur ein-"
Die letzte Beleidigung hätte ich nicht ertragen können. Mit einer kleinen Fingerbewegung, schoss die Kugel auch schon direkt durch ihren Kopf und sie kippte nach vorne. Direkt in meiner Arme. Ich ließ die Pistole sofort fallen und fing sie auf.
„Steh auf Sorah! Ich sagte steh auf!"
, schrie ich panisch und legte ihren Kopf an meiner Schulter ab.
„Steh auf! Verdammt!"
Ich atmete stockend und starrte mit verschwommener Sicht auf meine zittrigen Hände.
„Sie ist nicht tot...sie schläft nur."
Ich entfesselte sie, so schnell wie möglich und legte sie in ihr breites Bett. Ein leises Geräusch weckte meine Aufmerksamkeit. Dieses Geräusch
stellte sich als weinen heraus. Bitteres weinen.
Ich riss meinen Kopf zurück und erblickte meine kleine Tochter, welche mich mit großen, verweinten Augen musterte. Ich ging schleichend zu ihr und kniete mich direkt vor sie. Ich streichelte sie sachte und nahm ihre kleinen Hände.
„Alles wird wieder gut. Es ist nichts schlimmes passiert."
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