-Kapitel 3-

**Celine's POV**

Den Rest des Tages sah ich ihn nicht mehr, da wir wie ich feststellen musste nicht wirklich viele Kurse gemeinsam Unterricht hatten. Ich für meinen Teil war an dem künstlerischen Aspekt der Schule interessiert, dass soviel hieß wie: Musik und Kunst sind wichtig...der Rest nun ja, unwichtig und sinnlos halt.

Wobei meine Noten nicht wirklich schlecht waren aber andere Fächer interessieren mich schlichtweg einfach nicht.

Die Klingel läutete nun die Mittagspause ein und ich machte mich sogleich auf den Weg Richtung Musikraum, weil sich während der Pausen dort nie jemand aufhielt. Mein Mittagessen bestand nur aus einem Brötchen, welches ich mir vorhin an der Kantine gekauft hatte und dies reichte auch vollkommen aus.

Auf dem Weg zu meinem Ziel rannten mir einige der hyperaktiven Schüler entgegen und rempelten mich gelegentlich an, aber das bin ich als unsichtbare Person gewohnt. Ich war für sie wie ein Schatten oder Geist. Eine Präsents, die wohlmöglich anwesenden jedoch nicht sichtbar war.

Ich konnte einige Mädchenstimmen ausmachen, die über den neuesten Klatsch und Tratsch sprachen, während auf der anderen Seite die ganzen Sportler nur über das nächste Football Spiel sprachen, dass, soviel ich weiß, nächsten Samstag stattfand. Ich werde nicht hingehen, da Sport so ziemlich das letzte war was meine Interesse weckte.

In der anderen Eckte sah ich die Nerds, die sich über die besten Computerspiele austauschen, welche wahrscheinlich mir die liebsten hier an der Schule waren.

Felix, einer von ihnen winkte mir zu, doch ich erwiderte es nur mit einen kurzem Nicken. Er war der erste mit dem ich hier geredet hatte und weil er ebenfalls nicht in Südkorea aufgewachsen ist, verstehen wir uns eigentlich sehr gut aber Freundschaft kann man das noch lange nicht nennen. Aber lag wohl eher mehr an mit als an ihm.

Deshalb setzte ich auch weiter meinen Weg fort um peinliche Gespräche zu vermeiden. Schockieren tat es Felix gar nicht, wenn überhaupt sprachen wir nur im Chemieunterricht miteinander weshalb er auch schnell wieder dem Gespräch mit seinen wahren Freunden Aufmerksamkeit schenkte.

Er war mein Laborpartner also hatte ich so ziemlich keine andere Wahl als mit ihm zu reden. Mir tat es fast schon leid, dass er wirklich so krampfhaft versuchte mit mir befreundet zu sein.

Die Flure wurden immer leiser, aufgrund der Lage des Musikzimmers, welches sich so ziemlich am Ende der Welt befand.

Hier konnte ich endlich wieder ausatmen und mich von den ganzen Menschen, die mir den letzten Nerv raubten entspannen. Ich band mir meine Haare mit einen braunen Zopfgummi zusammen damit sie mich beim essen nicht störten.

Doch kurz bevor ich das Zimmer betrat vernahm ich einen ungewöhnlichen Klang. Das sanfte klimpern eines Klaviers erstreckte sich über den gesamten Gang.

Leise, jedoch so gefühlvoll, dass es so laut wie in einem Konzertsaal hallte. Mein Gehirn sagte mir, dass ich mir so schnell wie möglich einen anderen Aufenthaltsort suchen sollte, doch mein Körper blieb wie erstarrt vor der großen roten Tür stehen.

Ich spielte selbst etwas Klavier aber Klänge wie diese würde ich niemals spielen können. Das Musikzimmer ist so etwas wie mein zweites zuhause und ohne Zweifel kannte ich jeden Pianisten hier an der Schule aber keiner war jemals so gut wie die Person, welche in dem großen Raum sein Stück zum Besten gab.

Ich ließ meine Hand langsam zur Türklinke gleiten und drückte sie mit ruhigen Händen langsam nach unten. Dies versuchte ich es so leise wie möglich damit er oder sie meine Anwesenheit auf keinen Fall bemerken würde.

Ein flüchtiger Blick gelang mir und ich sah dunkelblonde kurze Haare, welche eindeutig gefärbt waren. Doch sein Gesicht zu erkennen war ein Akt der Unmöglichkeit. Weshalb ich mich einfach auf dem Boden vor die Tür saß und meine Augen schloss.

Das Stück erinnerte mich an zuhause. An Mutter, die mir damals das Klavierspielen beigebracht hatte. An ihr Talent, an welches ich niemals herankommen würde. An ihren Gesang, der mir bis heute noch durch die Ohren sauste.

Sie ist vor beinahe fünf Jahren verschwunden, wobei mein Vater immer das Thema wechselte wenn ihr Name zur Sprache kam. Das einzige was mir blieb waren ihre selbstgeschrieben Klaviernoten, die bis heute noch keinen Namen trugen.

„Die Zeit wird kommen.."

, erstreckte sich auf der letzten Seite der Notenblätter. Ich hatte sie optisch genau vor mir, obwohl sie verstaut in einer alten Holzkiste auf meinen Schrank platziert waren. Über die Bedeutung dieser Wörter hatte ich schon mein ganzes Leben nachgedacht.

Es könnten Ideen für den Titel des Liedes sein, wiederum konnte es auch eine Art Nachricht an mich sein. Aber weiter darüber nachzudenken würde mir nur den Kopf kaputt machen weshalb ich mich wieder auf das Klavierspiel im Hintergrund konzentrierte.

Das unmenschliche Tempo zog sich noch weitere Sekunden fort bis das Spiel abrupt mit einem falschen Akkord stoppte. Mein Herz machte einen gewaltigen Sprung. Wie konnte sich so etwas schönes nur in so etwas grausames und unschönes verwandeln?

Das kann nur ein Werk eines waren Künstlers sein. Kein normaler Mensch konnte so eine Performance hinlegen. Unsicher stand ich von dem kalten Boden auf und lehnte mich an die Wand..unklar über die Aktion, welche ich als nächsten ausführen sollte.

Der Klang von schweren Schritten drang durch mein Ohr, doch wie zuvor zeigte mein Körper keine Andeutungen sich nur einen Millimeter zu bewegen. Das Knarren der Tür erklang und ich sah wer sich hinter dem Meisterpianisten verbarg...

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Helloooo~~
Ich melde mich mal wieder! Endlich habe ich eine kleine Idee wie die Geschichte so in etwa verlaufen wird also hab ich jetzt auch mehr Lust sie weiter zu schreiben. Feedback ist immer super gern gesehen. <3

LG MsPuppetcreature

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