𝑬𝑪𝑯𝑶 • 1.3 | Briefe an das Mädchen auf dem Hügel - Dritter Brief: türkis
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Liebes Mädchen auf dem Hügel,
diesmal muss ich Dir gesteh'n,
seit ich's weiß, mit Wunsch und Flügel,
muss ich stets gen Himmel seh'n.
Dann wusste ich's. Es war kein Traum.
Es lohnt, dass ich nach oben trachte.
Erspäht in einem hohen Baum,
ein Wunsch von Dir. Was er wohl brachte?
Ziemlich zerschunden und türkis.
Ich stieg hinauf, so sehr gespannt,
dass ich auch gleich dort oben blieb,
ihn las, und deine Nähe fand.
Sofort zu beiden ersten Fragen,
eine Antwort geb ich Dir.
Nein, und Nein. Ich weiß seit Tagen
nichts von meinem Klingel-Tier.
Genau wie dies' ach so soziale
O b e r f l ä c h e n - P a r a d i e s ,
das zum Denken mir die Zeit stahl,
mich vor Wochen schon verließ.
Solang wir fernes Unglück posten
– nach einem Tag vergessen ist –,
unbekannte Nachbarn roasten
– weil's schließlich ja nur spaßig ist –,
ignorier'n wir nahes Leid,
muss ein Nächster einsam weinen,
denn für ihn hat keiner Zeit.
Er muss ausgeblendet schreien.
Und nur weil ich der Schreihals war,
ich konnt's von ganz weit weg betrachten,
schrei' ich jetzt weiter Menschen an!
Helf' aufzuwachen, sich zu achten!
Ich will Dir sagen, Hügel-Kind,
dass ich den Wunsch verstehen kann.
Sieh, dass wir nicht alleine sind.
Komm! Schrei'n wir beide Menschen an!
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PS.:
Mit Kunst füll'n wir den freien Raum,
sowie jetzt zwei Ballons mit Luft.
Türkis und Weiß, und grins' im Baum,
und weiß, sie schließen eine Kluft.
In Zuneigung,
ein Junge aus dem Baum
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