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seokjin drückte sein handgelenk an den scanner des drehkreuzes, sodass er durch dieses hindurchgehen konnte. jeongguk wartete schon auf der anderen seite und sobald sein bester freund bei ihm angekommen war, stiegen die beiden in eine der ultraschall - bahnen ein, die schon wartete. der jüngere suchte nach einem sitzplatz und fand auch auf der rechten seite einen; entschlossen ging er darauf zu, damit man ihm bloß nicht den platz klaute.

die ultraschall - bahn war ein windschnittiges gefährt, in das pro wagon ungefähr 100 leute passten. nur kleine, über den sitz angebrachte lampen brachten licht in die bahn und erleuchteten die komfortablen, grauen sitze. der boden bestand aus einfachem, dunklen pvc - material und sonst war alles in weiß getaucht.

jeongguk ließ seinen rucksack vor sich fallen, als er es sich auf seinem sitz bequem machte, und seokjin tat es ihm gleich. beide legten schweigend ihre sicherheitsgurte an und jeongguk sah aus dem fenster. in der ferne sah er das stadtzentrum und die gläsernen hochhäuser, die das licht der untergehenden sonne reflektierten. bald würde es dunkel werden, der tag endete und für kim taehyung würde er wahrscheinlich erst beginnen.

würde der unbekannte wieder heute nacht durch die straßen ziehen und auf einen freundlichen menschen hoffen, der ihm weiterhelfen konnte? was würde passieren, wenn taehyung niemanden fand, der ihn unterstützte, so wie er es gestern getan hatte?

wie viele rückschläge könnte taehyung noch ertragen?

„da. schon wieder.“, bei diesen worten schreckte jeongguk auf und sah überrascht zu seokjin, der mit einem kleinen lächeln seinen besten freund betrachtete. „was meinst du?“, räusperte sich jeongguk und konnte nicht verbergen, dass er sich ertappt fühlte. „du hast schon wieder diesen blick. als würde dich etwas extrem beschäftigen.“, klärte der ältere auf und fuhr sich durch das haselnussbraune haar.

„mich beschäftigt auch etwas.“, gab jeongguk zu und seokjin blinzelte überrascht, „aber ich will nicht darüber reden. jetzt noch nicht.“ er wusste selbst nicht, wieso. wieso erzählte er einfach nicht, was letzte nacht vorgefallen war? er könnte sich doch als held feiern lassen, weil er taehyung gleich 300 dollar geschenkt hatte, aber das wollte er nicht. vielleicht wollte er taehyung schützen. vor was, war ihm selbst nicht so bewusst - aber der fremde hatte gestern sein herz unwiderruflich berührt.

„bahn fährt in dreißig sekunden ab. bitte nehmen Sie platz und legen Sie die sicherheitsgurte an. während der fahrt bitte nichts essen und trinken. wir weisen darauf hin, dass man während der fahrt nicht aufstehen darf.“, ertönte da eine weibliche, monotone stimme und seokjin seufzte auf. „ich denke, ich werde mich nie an diese art des fahrens gewöhnen.“ jeongguk gab ein zustimmendes murmeln von sich, während die monotone stimme von dreißig auf null herunterzählte.

als der roboter die zehn erreichte, verdunkelten sich die fenster wie aus zauberei und alle fahrgäste hörten das allbekannte zischen, das die bahn kurz vorm start von sich gab. „drei, zwei, eins“

die ultraschall - bahn raste los und drückte alle anwesenden in die sitze. jeongguk hatte gelesen, dass dieses technische meisterwerk mit 350 kilometern pro stunde durch die stadt brettern konnte. unfälle waren unmöglich, denn die strecken waren eigens für die ultraschall - bahnen abgesperrt worden und ausschließlich sie durften diese straßen verwenden.

nach vier minuten war der spaß vorbei. das verkehrsmittel hatte jeongguk, seokjin und die übrigen fahrgäste an die äußeren bezirke der stadt gebracht, in der die oberschicht lebte. jeongguk öffnete den gurt und folgte seokjin nach draußen. „mein vater hat gesagt, dass er heute mit mir ein wichtiges gespräch über die firma führen wird.“, begann da seokjin und jeongguks augen weiteten sich. „wirklich? was denkst du, wird er dir sagen?“, fragte er und als sein bester freund verbittert auflachte, wurde jeongguk nervös.

„er wird mir wahrscheinlich sagen, dass ich die firma nach ihm unbedingt weiterführen muss. dabei weiß er, dass ich das nie tun werde.“ stille. „es ist dein schicksal, seokjin. du kannst nichts dafür.“, flüsterte jeongguk, als die beiden an einer ampel stehenblieben. seokjin antwortete nicht.

jeongguk starrte auf seine weißen nike air, als er urplötzlich eine hand auf seiner schulter fühlte. langsam tasteten sich seokjins finger zu jeongguks haar und wuschelten durch dieses. „mach’ dir keine sorgen um mich, gguk. das einzige worum du dich kümmern solltest, ist, dich auf dein eigenes schicksal vorzubereiten.“ die wehmut in der stimme seines besten freundes war nicht zu überhören, auch wenn er breit lächelte.

„he, bring’ meine frisur nicht durcheinander!“, lenkte jeongguk ab und duckte sich weg, nur um dann die straße zu überqueren - die ampel hatte auf grün geschaltet. seokjin hatte ihn schnell eingeholt und gemeinsam bogen die beiden in die allee ein, in der sie lebten. die großen, hochmodernen villen in der straße versteckten sich hinter wunderschönen kirschbäumen, die soeben in dem schönsten rosa blühten. in einer woche wäre dieses spektakel wohl wieder vorüber, denn dann begann die zweite maiwoche und die bäume würden sich auf den sommer vorbereiten.

„wir sehen uns später.“, verabschiedete sich seokjin, als sie vor seinem haus ankamen und jeongguk winkte ihm nach, ehe er vier häuser weiterlief. als er vor seinem haus stand, drückte er sein handgelenk an den sensor des zaunes und dieser öffnete sich lautlos, sodass jeongguk in den vorgarten eintreten konnte. er bemerkte, dass neue rosen im beet links von ihm gepflanzt worden waren und er begann zu grinsen. als er eintrat, sah er sich in der weiß marmorierten eingangshalle um - bis er seine mutter im wohnzimmer stehen sah. „eomma, die rosen sind wunderschön!“, rief er ihr zu und lief auf sie zu.

seine mutter schrieb gerade auf einen der drei großen screens vor ihrem gesicht mit ihrem bloßen finger eine notiz und wandte sich lächelnd an ihren sohn. „danke, häschen. frau byun hat sie mir gebracht.“, erklärte sie und jeongguk setzte sich auf eines der weißen sofas, die in dem wohnzimmer standen. er konnte direkt durch die fensterfront an der wand auf die terasse sehen und erkannte seinen vater, der anscheinend telefonierte. er trug immer noch seinen anzug, hatte sogar noch seine lederschuhe an.

jeongguk musste an taehyungs lederboots denken. „was gibt es dann zum essen?“, erkundigte er sich und seine mutter ließ ihre drei screens verschwinden. „klara hat kimchi gemacht.“, sie fuhr sich durch das haar, ehe sie zu ihrem ehemann sah. jeongguk konnte erkennen, wie sie die stirn runzelte und ein anflug von missbilligung ihre augen zum glänzen brachte.

sie hatten anscheinend wieder gestritten. „ich gehe zu klara.“, verkündete jeongguk leise, als sein vater in seine richtung sah und erhob sich vom weichen sofa. mit großen schritten verließ er das wohnzimmer und lief durch die eingangshalle in die küche. klara stand soeben am kühlschrank und holte einen beutel bananenmilch heraus. „hallo, klara.“, begrüßte jeongguk die künstliche intelligenz, die ihm ein kurzes lächeln schenkte. „hallo, jeongguk. möchte jeongguk ein glas bananenmilch und kimchi?“ er nickte und ließ sich an der großen kücheninsel nieder, die in der mitte stand.

klara strich sich über ihre gepunktete küchenschürze und holte dann einen teller aus einem der weißen schränke. „hatte jeongguk einen schönen tag?“, erkundigte sie sich höflich und schloss die schranktüre vorsichtig. „ja, danke.“ klara lächelte zufrieden und fuhr sich durch das blonde haar. manchmal vergaß jeongguk, dass sie kein mensch war. sie sah so menschlich aus, dass man gar nicht vermuten konnte, dass sie eigentlich eine maschine war.

die künstliche intelligenz stellte jeongguk das glas bananenmilch auf die kücheninsel und servierte ihm dann eine dampfende schüssel kimchi. „haben herr und frau jeon gestritten, während ich weg war?“, fragte er ganz beiläufig und klara räusperte sich. „ja, das haben sie. über jeongguk.“ der schüler verschluckte sich an seinem kimchi und hustete los. „soll ich ersthilfe leisten und jeongguk auf den rücken klopfen, damit er nicht erstickt?“

über diese ausdrucksweise musste jeongguk lachen, sodass das husten sogar schlimmer wird. „nein..“, keuchte er und spürte, wie ihm die tränen aus luftmangel kamen. „aber danke für das angebot.“

als er endlich wieder frei atmen konnte, schüttelte er fassungslos den kopf und legte seine stäbchen beiseite, um einen schluck von der milch zu nehmen. „und wieso haben sie sich über mich gestritten?“ jeongguk konnte nicht anders, er musste das einfach fragen. er wusste, dass das klara in schwierigkeiten bringen konnte, aber sein vater und seine mutter hüllten ihn immer in watte - und verheimlichten alles. doch klara senkte den blick. „weil sie etwas wissen, was jeongguk erst erfahren wird. aber ich darf nicht sagen, was es ist.“

jeongguk nickte, und nahm die stäbchen wieder in die hand. „wieso zittern jeongguks hände?“, fragte klara nach einigen sekunden und der junge mann ballte seine hand zur faust. „weil sie es eben tun.“ stille.

„hat jeongguk angst?“, flüsterte klara. er hielt inne. am liebsten würde er ihr die wahrheit sagen. dass ihre worte ihm ziemlich viel angst eingejagt hatten, dass er sich sorgte. aber er blieb still. „ich habe keine angst. niemals.“

𝘻𝘸𝘦𝘪𝘵𝘦𝘴 𝘬𝘢𝘱𝘪𝘵𝘦𝘭 𝘦𝘯𝘥𝘦 𖦹

ich wünsche euch allen ein
frohes, neues  jahr!!!

habt ihr ideen, was für schlechte
nachrichten jeongguks eltern
haben könnten?

bis im nächsten jahr ;)

love, jeneh <3

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