𝘢𝘤𝘩𝘵𝘻𝘦𝘩𝘯;;

𝘵𝘢𝘦𝘩𝘺𝘶𝘯𝘨𝘴 𝘴𝘪𝘤𝘩𝘵

es war absolut unerklärlich, wie es hierzu gekommen war. klar, taehyung wusste, dass er hier saß, weil jeongguk ihn nicht an die bullen verpfiffen hatte und ihm stattdessen - aus welchen gründen auch immer -, hatte helfen wollen, doch trotzdem spürte taehyung etwas tief in sich. wie eine leichte hitze, ein erleuchten seiner aura, wenn es so etwas wie auren überhaupt geben sollte, und diese hitze ließ ihn glauben, dass mehr dahinter steckte.

er saß aus einem gewissen grund hier, irgendetwas hatte ihn hierfür bestimmt, und der einzige begriff, der ihm für genau dieses empfinden, dieses aufleuchten seiner seele, einfiel, war das ihm meistverhasste wort, was er je in den mund nehmen musste. schicksal. pah. dieses wort hatte sein gesamtes leben zerstört. diese neun verdammten buchstaben hatten seinem vater das leben gekostet und würden auch das von yoongi beenden, wenn es soweit war. er hasste dieses wort und dieses gefühl in ihm wie die pest. er hasste diese angst, die seinen ganzen körper angriff, wenn er jeongguk ansah und deswegen die hitze in ihm größer wurde.

aber all das ertrug er nun wortlos. taehyung würde jetzt nicht irgendwelchen gefühlen nachgeben, die sein inneres zum brennen brachten. er würde nicht einfach hinausrennen, so wie er es am liebsten tun würde, nein. denn da war noch dieser funken vernunft in seinem kopf, der ihn dazu zwang, sich zusammenzureißen. das hier war ein bewerbungsgespräch, und auch wenn in den letzten 15 minuten alles reibunglos verlaufen war, durfte er jetzt keine schwäche zeigen.

denn gerade eben bekam er eine chance, die er nie wieder bekommen würde.

„also, um das noch einmal zusammenzufassen: du bist auf die grundschule gegangen, dann auf die basis - highschool und hast diese mit bestnote beendet. dann wolltest du weiter auf die precollege - faculty, wurdest aber nicht angenommen?", mingi hob die tasse in seinen großen händen zu seinem mit piercings besetzten mund und taehyung nickte ruhig, ehe er diese revision  bestätigte. „genau. wäre ich angenommen worden, hätte ich nun mein abschlussjahr und würde meine finalen prüfungen ablegen.", er verstummte und schluckte den bitteren nachgeschmack auf seiner zunge herunter, der sich aufgrund des konjunktivgebrauchs gebildet hatte.

rein theoretisch hätte taehyung dieses jahr die schule beenden können. dann wäre er zum studieren nach daegu oder busan oder vielleicht sogar nach rom gezogen - denn gott, er liebte rom -, und hätte dort mehr über das modedesign gelernt. rein theoretisch hätte er jetzt für seine abschlussprüfungen gelernt. rein theoretisch wäre er glücklich gewesen. genau jetzt. 

um diesen verwirrenden und äußerst deprimierenden gedanken zu entfliehen, trank er seinen kirschtee aus und stellte dann die tasse neben sich auf den boden. während er das tat, spürte er einen blick auf sich ruhen, und er wusste auch ganz genau, wer ihn da so aufmerksam beobachtete. jeongguk machte keinen hehl aus seiner neugier und immer wenn taehyung dem jüngeren schönling in die augen sah, konnte er diese lebensfreude und dieses interesse funken sprühen sehen, das er selbst vor so langer zeit verloren hatte.

„und du wurdest abgelehnt, weil du...?", erkundigte sich mingi da und der befragte räusperte sich kurz, ehe er antworte. „ich bin ungeneriert...und mein schicksal hat die schulen abgeschreckt.", erklärte taehyung und sah jeongguks onkel in die augen. mingi hob überrascht eine augenbraue, richtete seine position in dem sitzsack und wechselte dann einen blick mit seinem neffen.

wie gerne würde taehyung zu jeongguk schauen. er würde alles tun, um diese leuchtenden augen zu sehen und deren reaktion auf seine aussage zu beobachten, aber er tat es nicht. die hitze in seinem inneren würde ihn wahrscheinlich auffressen, sollte er nur einen blick riskieren. also starrte er weiterhin zu mingi, der mit einem freundlichen lächeln eine nach vorne gerutschte haarsträhne richtete. „jeongguk, würdest du uns kurz alleine lassen?"

überrascht von dieser bitte, riskierte taehyung es doch. die hitze in ihm bekam eine farbe, als er dieses mal seinen iriden einen blick auf jeongguk vergönnte, und er musste einen tiefen atemzug nehmen, als jeongguk aufstand und ihn ebenfalls betrachtete. „okay. ruft mich, wenn ihr fertig seid.", der jüngere verschwand und taehyung riss seine augen von der jacke los, die jeongguk trug, ehe er sich wieder auf mingi fokussierte.

der andere verschwand in den tiefen des ladens, sodass er sowohl nicht mehr sicht - als auch hörbar war. taehyung fragte sich, wieso mingi mit ihm alleine hatte reden wollen, also beugte er sich ein wenig zu seinem vielleicht zukünftigen boss vor, der ihn aus tiefen augen betrachtete. „dein schicksal, taehyung. ich muss es wissen."

alles in dem jungen mann begann zu rebellieren. er hasste diese frage. sobald er gesagt hatte, was ihm widerfahren würde, würde mingi ihn nicht mehr einstellen wollen. aber er hatte ja keine wahl. er konnte nicht lügen, denn jeder kam dahinter. also drückte taehyung auf seine alte smartwatch und aktivierte die personalausweis - funktion. ein großer screen ploppte direkt neben seinem kopf auf, sodass man direkt das passbild mit seinem gesicht vergleichen konnte, und dort, unter dem bild, stand es.

herzensbruch, der zu unfähigkeit zur liebe führt.

gott. er wollte kotzen, als er mingis versteinerte miene registrierte, diese mischung aus mitleid und schock. sein schicksal war heftig. manchmal scherzte yoongi, dass taehyungs schicksal eigentlich viel schlimmer als der suizid war, der yoongi irgendwann bevorstehen würde, und auch wenn taehyung es versuchte, wirklich, er versuchte es, er konnte seinem besten freund nicht widersprechen. und noch beschämender war es, dass er lieber sterben würde, als diesen herzschmerz erleben zu müssen, der ihm prophezeit worden war.

sein schicksal würde ihn in ein gefühlloses etwas verwandeln. kein wunder, dass ihn niemand anstellen wollte. er selbst würde das auch nicht wollen, einen eiskalten mitarbeiter, der keine leidenschaft für irgendetwas besaß. also war dieses gespräch eh gelaufen. mingi würde ihn nicht anstellen. „ich...", taehyung schaltete seine uhr ab, „...bedanke mich für ihre zeit. danke, dass Sie mir zumindest eine chance geben wollten.", fuhr er fort, und mingi starrte ihn verständnislos an. „erst einmal: sieze mich nie wieder. ich bin erst 38, okay? und zweitens: wir sind noch nicht fertig."

nun war es taehyung, der konfus blinzelte, ehe er sprach. „aber mein schicksal?", seine stimme versagte, und mingi schüttelte seufzend den kopf, so als könne er nicht fassen, was der jüngere da von sich gab. „na und? dein schicksal ist blöd, sollte dich aber nicht disqualifizeren, oder? außer, dein schicksal wäre so etwas wie er fackelt einen manga - shop ab.", er zeichnete mit seinen schlanken fingern gänsefüßchen in die luft, und taehyung folgte dem auf - und ab der finger wie einer hypnose.  er hatte mit allem gerechnet, aber eindeutig nicht damit. mingi wollte ihn nicht aus dem laden scheuchen?

„verzeihen Sie mir - äh, verzeih' mir bitte meine verwirrung. das hat noch keiner gesagt.", gestand taehyung nach einigen sekunden, um sein schon beinahe geschocktes schweigen zu rechtfertigen und mingi, der schief gegrinst hatte, nahm noch einen schluck von seinem tee. „kann ich dir nicht verübeln. du scheinst ein guter kerl zu sein, taehyung. aber ich spüre, dass du so einiges auf dem herzen hast und immer wenn du meinen neffen ansiehst..", mingi hielt inne und legte seine stirn in falten, „...dann sehe ich schuld in deinen augen. ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber ich weiß, dass du leidest. jeongguk auch. du solltest mit ihm reden."

jeongguks onkel hatte einen schon beinahe traurigen gesichtausdruck bekommen, der vor allem an der zitternden unterlippe zu erkennen war. taehyung musste auf seine schuhe starren, damit ihm nicht all die dinge herausrutschten, die er jetzt am liebsten gesagt hätte. „er wird dir vergeben, taehyung. ich stelle dich ein, wenn du jetzt mit jeongguk den nachmittag verbringst. ihr müsst nicht zwingend über das reden, was geschehen ist - aber es würde vor allem dir helfen."

verwundert hob taehyung den kopf und nahm einen tiefen atemzug, um die hitze, die sich in ihm angestaut hatte, irgendwie freizulassen. „ein nachmittag mit jeongguk? das ist alles?", versicherte er sich noch einmal, denn er konnte das irgendwie nicht fassen. zum einen verstand er nicht, was mingis intention hinter dieser bedingung war, zum anderen schien die hitze in ihm freudig zu glühen - so als könne sie es kaum abwarten. der jüngere ließ sich das alles noch einmal durch den kopf gehen und versuchte einen sinn dahinter zu finden.

nach einigen sekunden stille nickte er zaghaft, räusperte sich und antwortete dann. „okay, mingi. dann...werde ich das jetzt wohl machen.", er gab sein bestes, um seine stimme entschlossen klingen zu lassen, auch wenn ihm das nur teilweise gelang. mingi grinste in währenddessen triumphierend an. „super! ich gratuliere. dann hole ich mal wieder jeongguk."

      kapitel achtzehn ende  ┊┊ ➶ ❁۪     

   hellooo, long time no see :D

danke für 1,4k reads !! :0

und für zehn likes auf spotify auf die

playlist der story <3

habt ihr eigentlich einen song,

den ihr mit der story verbindet?

würde mich sehr interessieren,

weil ich nach einem title track für das buch suche :)

ich hoffe, dass euch die surprise, also taes pov, gefallen hat!

die gibt es im nächsten kapitel btw auch noch ;)

bis dahin,

jeneh <3




Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top