#♜Ⅰ.
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⛓🚬 .
ー 𝐌𝐈𝐍𝐇𝐎 𝐏𝐎𝐕 .
Er war eine nachdenkliche , ruhige Person . Hatte selten ein Lächeln auf seinen Lippen , meistens jedoch eine Zigarette zwischen diesen .
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𝐌ehr oder weniger entspannt nahm ich einen langen Zug der Zigarette, welche ich zwischen meinen Fingern hielt. Kaum merklich zitterten diese, was mich unwohl nur noch mehr zusammenkrampfen ließ.
Ich hatte schon lange das Gefühl, dass es schlimmer wurde, wenn ich dem Zittern bewusst meine Beachtung schenkte. Somit wandte ich mich Lippenkauend von meinen Händen ab und versuchte diese, ohne jeglichen Erfolg, ruhig zu bringen.
Unbewusst schaute ich mich dabei um, wollte nicht, dass es noch jemand anderen außer mir auffiel. Wie schwach ich eigentlich war, trotz meines überwiegt kalten und selbstüberzeugten Auftreten.
Dass ich ohnehin die einzige Person im hinteren Teil der Bibliothek war, fiel mir gar nicht auf. Das Gefühl beobachtet, angestarrt und spöttisch gemustert zu werden, verfolgte mich schon eine lange Zeit. Zweieinhalb Jahre, um genau zu sein.
Langsam stieß ich den bitterschmeckenden, grauen Rauch durch den Mund aus und beobachtete gedankenverloren, wie dieser in Richtung Decke waberte, sich an dieser sammelte.
Stumm musterte ich mit zurückgelegtem Kopf die Verzierungen der Vertäfelung, welche sich von der Decke bis zum Boden zog. Und selbst diese bestand aus demselben Holz.
Es war ein dunkles, beinahe schon schwarzes Ebenholz, welches dem gesamten Raum ein anmutiges und auch verwünschtes Aussehen. Man fühlte sich wie in einer anderen Zeit.
Ja, die Stadtbibliothek war wirklich edel angehaucht, was ich von Anfang an begrüßt hatte. Immerhin konnte man an solchen Orten am besten für einen Augenblick in die Welt der Bücher verschwinden, hinter vergilbten Seiten und staubigen Buchrücken.
Zynisch gab ich einen abfälligen Laut von mir.
Ich wurde ja ganz poetisch, sobald ich mit überkreuzten Beinen auf einem dieser viele grüngepolsterten Sessel saß und eine rauchte.
Kopfschüttelnd über die Sinnlosigkeit meiner Gedanken wandte ich mich wieder den gelblichen Seiten des Buches zu, in welchem ich seit einigen Tagen las.
Es roch ein wenig nach dem Parfüm der Vorbesitzerin, ich hatte es in einem Second-Hand Laden auf der Theke liegen sehen und hatte dieses kurzerhand zu den wenigen Sachen, die ich gefunden hatte, genommen.
Es war mehr ein Krimi als ein Roman, voller Intrigen und zerstrittener Adelsfamilien, die ihr Dasein im frühen England fristeten und sich dabei brutal einander verstümmelten und abstachen.
Ich musste sagen, ich hatte mich in dieses Meisterwerk verliebt.
Tonlos seufzte ich und blätterte das leise raschelnde Papier um. Es knirschte kaum hörbar, als die heruntergefallene Asche meiner Zigarette zwischen den letzten beiden Seiten verschwand und vermutlich auch erstmal dortbleiben würde.
Bis ich es wieder von neuem lesen würde.
Während ich dabei war, mir die bereits fünfte Zigarette in Folge anzuzünden musste ich mit großem Bedauern feststellen, dass mein bereits seit Jahren eigensinniges und ramponiertes Feuerzeug endgültig seinen Geist aufgegeben hatte und partout nicht das tat, wozu es gebraucht wurde.
Schade, es hatte sich immer angenehm an meine Finger geschmiegt, wenn ich es benutzt oder einfach nur damit gespielt hatte.
Verärgert knirschte ich also mit den Zähnen und wollte gerade wieder die bereits zwischen meine Lippen geklemmte Zigarette zurück in das silberne Etui stecken, in welchem ich diese zu verstauen pflegte, als ich aufgehalten wurde.
Wortlos wurde mir eine kleine, rechteckige Packung unter die Nase gehalten, was mich kurz irritiert zurückzucken ließ.
Überrascht starrte ich auf die langen, mit Ringen gezierten Finger des Besitzers und kam nicht herum, als zu beneiden, dass dieser so schöne, schlanke Finger besaß, die er in Szene setzen konnte.
Das würde mir wohl für den Rest meines bedauernswerten Lebens enthalten werden.
Ich hatte keine schönen Hände. Zu mindestens nicht mehr, aber vielleicht hatte ich noch nie welche gehabt.
Die von Narben übersäte Haut, welche sich unregelmäßig an meinen Fingern spannte, all die Schnitte und Wunden, nur nach und nach verheilt, keiner wollte das gerne sehen. Auch ich nicht. War es abartig, wenn man sich vor sich selbst ekelte?
"Hi. Es ist zwar kein Feuerzeug, aber es geht genauso gut."
Mit hochgezogenen Augenbrauen wandte ich mich nun verwundert, wie auch überrascht der Person vor mir zu, welche mich schnell wieder aus meinen Gedanken gerissen hatte.
Da wurde ich doch tatsächlich angesprochen und das, obwohl ich offensichtlich den Eindruck machte, dies zu vermeiden wollen. Nun gut, es war zu meinem Vorteil, ausnahmsweise.
Ich schaute in das gutaussehende Gesicht eines jungen Mannes, welcher mich schüchtern, jedoch auch auffordernd ansah und dabei zögerlich lächelte.
Wann war ich wohl zuletzt angelächelt worden?
Wann hatte ich wohl das letzte mal gelächelt?
"Danke", kam es tonlos von mir und ich schaffte es, für einen winzigen Moment meine Mundwinkel hochzuziehen, wobei das wie eine Grimassen aussehen musste und nicht nach einem dankbaren Lächeln. Wie auch immer, mehr konnte man nicht von mir erwarten, das war das höchste meiner Gefühle.
Anstatt jedoch von meiner wohl eher abweisenden Art abgeschreckt zu sein, fing mein Gegenüber an zu grinsen und präsentierte dabei eine gerade Reihe perlenweißer Zähne.
Er war vermutlich jünger als ich, vielleicht ein paar Jahre. Langsam schüttelte ich den Kopf, es konnte mir egal sein, wie alt der andere war.
Alles was ich gerade brauchte war eine Zigarette, die mein Unwohlsein über das plötzliche Auftreten dieses Jungen und meinen Hass auf erzwungenen Konversationen verdrängte.
Zu mindestens so lange, bis er verschwunden und ich wieder allein war.
Kurz atmete ich tief durch und knackte mit meinen Fingerknöcheln, was den Blonden zusammenzucken ließ. Kaum merkbar umspielte für einen winzigen Augenblick ein Grinsen meine Lippen.
Ich liebte es, wenn andere dieses Geräusch hassten.
Doch das kleine Lächeln verschwand sogleich, als ich nach der Packung griff, welche mir immer noch hingehalten wurde. Denn als ich meine Finger nach ihr ausstreckte, berührten diese auch die des anderen.
Ruckartig zog ich meine Hand zurück, spürte das unangenehme Kribbeln, dass der plötzliche Körperkontakt zwischen uns auslöste.
Für einen Moment, der sich wie eine Ewigkeit anfühlte, hatte ich die Wärme seiner Haut gespürt. Ganz im Kontrast zu meiner eiskalten. Ein unschönes Gefühl...
"Entschuldigung", ohne dem Jungen ins Gesicht zu blicken, griff ich erneut nach den Streichhölzern, hastig, aber dennoch darauf bedacht, dass sich das von eben nicht wiederholte.
"Ist doch nichts passiert."
Schulterzuckend musterte er mich und schien sich vermutlich zu fragen, warum ich mich so komisch verhielt. Und das, obwohl ich mir die allergrößte Mühe gab, normal zu wirken.
Das Leben war wirklich unfair.
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↬ 𝖆𝖚𝖙𝖍𝖔𝖗'𝖘 𝖓𝖔𝖙𝖊 .
irgendwelche ersten eindrücke bis dahin ?
. 🧸 𝖑𝖔𝖛𝖊 𝖞'𝖆𝖑𝖑 ↫
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