KAPITEL 7

Zu sagen, dass Louis der 'Harry-Zwischenfall', wie er es gern nannte, nicht zu schaffen machte, war eine maßlose Untertreibung. Es ging seit dieser Nacht nur noch bergab, denn immer wenn er nicht gerade mit Hausaufgaben beschäftigt war, dann dachte er daran, wie sich Harrys Hände auf ihm angefühlt hatten (obwohl er ihn nicht einmal richtig berührt hatte, sondern nur seine Boxershorts!).

Jedes Mal, wenn er Harry an der Mauer seiner Schule stehen sah, wenn er aus hatte, dann wurde er rot und sah wo anders hin. Wahrscheinlich bedeutete es nichts, aber Louis fühlte sich trotzdem immer komisch in Harrys Nähe. Es nervte ihn ein wenig. Er hatte so viel zu erledigen; der Ball nahte und die Zwischenprüfungen kamen auch immer näher, da war Harry das Letzte, was er noch gebrauchen konnte. Naja, die Gedanken an Harry, denn sie hatten seit dieser Nacht nicht mehr miteinander geredet. Und das wollte er auch nicht, vor allem, weil es dann verdammt komisch werden und er stottern würde.

„Hast du alles? Geldbeutel, Schlüssel, Handy?", fragte seine Mutter an der Tür, während sie seine Fliege band.

„Ja Mutter",seufzte er und sie küsste ihn auf die Wange, bevor sie ihm die Ansteckblume und die Boutonnière reichte, die sie bei Eleanor anstecken würden. Er würde sie mit seinem Lamborghini abholen und dann zusammen mit ihr zum Hotel fahren.

Louis verließ das Haus um genau sechs Uhr am Abend des zwölften Dezembers. Er hatte vor, den heutigen Abend zu genießen und alles für eine Weile zu vergessen; die Schule, seine Zukunft und Harry. Außerdem hatte er in zwei Wochen Geburtstag und plante eine Innenpool-Party im Hotel seines Onkels, einen Tag vor seinem Geburtstag, weil er am Weihnachtsabend zuhause sein musste.

Eleanor wohnte mit dem Auto fünf Minuten von Louis' Haus weg. Die Tore öffneten sich für ihn, als man ihn erkannte und er fuhr den ganzen Weg bis vor die Haustür, bevor er ausstieg und die Treppen zur Tür hinaufstieg. Eleanors Vater öffnete und begrüßte ihn mit einem festen Händedruck und einem Nicken.

„Guten Abend, Mr und Mrs Calder", sagte Louis höflich und umarmte Eleanors Mutter.

„Eleanor, Louis ist da!", rief ihre Mutter und sie alle drei hoben den Blick zumTreppenabsatz, wo Eleanor plötzlich auftauchte. Natürlich musste sie wieder angeben, dachte Louis und riss sich zusammen, damit ihm kein Schnauben entwich.

Sie trug ein langes blaues Cocktailkleid, das sie bei Valentino bestellt hatte, ein Paar knappe Jimmy Choo's und eine Clutch von YSL.

„Du siehst umwerfend aus, Liebling", sagte Louis den Satz zu ihr, den er im Auto geübt hatte, und legte ihr die Ansteckblume an, während ihr Vater sie filmte. Dann legte sie ihm die Boutonnière an und sie posierten für ein paar gemeinsame Bilder, von denen Eleanor während der Fahrt zum Hotel eines auf Instagram hochlud. Die Fahrt dauerte fünfzehn Minuten und sie reihten sich hinter den zahllosen Limousinen, Ferraris und Lamborghinis ein.

Louis dachte darüber nach, das Auto selbst zu parken, aber alle anderen gaben ihre Schlüssel an die wartenden Concierges weiter. Seine Mitschüler gingen über einen roten Teppich, der über die Treppen bis nach drinnen ausgerollt war, hinein. Eine Menge angeheuerter Fotografen machten am Eingang Fotos und Louis fühlte sich in diesem Moment ziemlich wichtig, weil auf der anderen Straßenseite Leute standen und das ganze Spektakel neidisch beobachteten.

Louis steig als erstes aus und umrundete das Auto zu Eleanors Tür, ehe er einem Concierge seine Schlüssel reichte. „Dieses Auto kostet mehr als deine ganze Existenz, pass gut darauf auf", warnte er und der Mann nickte, dann öffnete Louis Eleanor die Tür und nahm ihre Hand.

Sie gingen mit ineinander verschränkten Händen und breiten Lächeln auf ihren Lippen die Treppen hinauf zum Eingang. Die Frau an der Tür überprüfte ihre Tickets und ließ sie mit einem schmalen falschen Lächeln hinein.

Barbara, Niall, Liam und Jade, eine von Liams engsten Freunden aus der Kindheit, warteten in der Lobby am Empfangstresen auf die beiden.

„Tommo!", begrüßte Niall ihn überschwänglich und zog Louis in eine brüderliche Umarmung. Eleanor sah ihn verwirrt an, doch er ignorierte sie.

Niall sah komisch aus in diesem Anzug und mit sorgfältig gekämmten Haaren.

„Wir haben eine Dreiersuite, richtig?", fragte Louis und Liam nickte, bevor er ihm den Schlüssel zu Raum Nummer 412 reichte.

„Check-Out ist morgen um die Mittagszeit", teilte Barbara ihnen mit, und nachdem sie vor dem Banner in der Ecke einige Pärchenfotos gemacht hatten, betraten sie den großen Saal, in dem der Ball stattfinden sollte.

Ihr Tisch befand sich direkt neben dem DJ-Pult und alles war genau so prächtig wie versprochen. Kellner in teuren Uniformen gingen durch den Saal und verteilten von Tabletts herunter Gläser gefüllt mit Champagner, Lichter in verschiedenen Farben erleuchteten den Raum und Partymusik drang aus den großen Lautsprechern. Louis kannte 20% der gespielten Musik, größtenteils von Nialls Party.

Sie hatten einen runden Tisch für zehn, an dem zwei weitere Paare Platz nahmen; Perrie und Tom und Lindsay mit ihrem neuen 'Freund'.

Einige Leute tanzten bereits auf dem riesigen Dancefloor in der Mitte des Saals, und sobald Barbara ihre Clutch auf den Tisch gelegt und ihre Jacke über ihren Stuhl gehängt hatte (sie mochte keine Garderoben, nicht so wie Louis), zog Niall sie mit sich in die Menge.

Louis trank ein Glas Champagner und orderte ein zweites. „Vielleicht solltest du nicht gleich so früh mit Champagner anfangen", riet Eleanor ihm und er wollte ihr in diesem Moment so gern über den Mund fahren, gab der Kellnerin jedoch lediglich ein Zeichen, ihm noch ein Glas zubringen. „Ich mag dieses Lied", rief Eleanor plötzlich und zog Louis auf die Beine, gegen seinen Willen. Er folgte ihr in die Menschenmassen, dorthin, wo Barbara und Niall bereits tanzten.

Louis tanzte mit ihr, natürlich tat er das, obwohl er gern irgendwo anders gewesen wäre. Irgendwie wünschte er sich, die Party für ihr Fünfjähriges würde sich wiederholen ... auch wenn es nur deswegen war, weil Harry ihm einen Handjob gegeben hatte (und das war das Beste, das Louis jemals erlebt hatte), dann musste das ja keiner wissen.

„Warum schaust du die ganze Zeit auf die Uhr?", schrie Louis Barbara über die Musik hinweg an, während sie in einem Kreis zu einem peppigen Song tanzten.

„Zayn und Harry sollten gleich hier sein und ich muss sie reinlassen!"

Louis hielt inne und sah sie fassungslos an. Harry kam hierher? Ha. Wie sollten die beiden überhaupt reinkommen ohne Tickets? Sie wahren wahrscheinlich nicht einmal angemessen gekleidet für eine Veranstaltung wie diese und würden sofort wieder rausgeschmissen werden. Er sah sich im Saal um, auf der Suche nach einem Lehrer, sah aber keinen.

„Wo sind die Lehrer?", wollte er von Eleanor wissen.

„In der Lounge nebenan! Sie wollen eh nicht tanzen und haben keine Tische hier, also dachten wir, es wäre besser wenn sie uns nicht stören." Sie war im Organisationsteam, was Louis natürlich vergessen hatte. Oh super.

Das hieß, die Lehrer würden es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bemerken, wenn sich Schüler von anderen Schulen unter die Menge mischten, außer jemand sagte es ihnen.

Also kommt Harry?

Bleibt er über Nacht?

Wo schläft er?

Werden wir wieder so zusammenkommen wie vor einem Monat?

Ich will das nicht.

Natürlich reagierte Louis wieder über, wegen Dingen, die es nicht Wert waren. Er war sich sicher, dass Harry ihn auslachen würde wegen seiner Art zu tanzen und wie er mit Eleanor umging. Er beschloss, Harry von der Sekunde an, in der er in den Raum kam bis zu der Sekunde, in der erwieder ging, zu ignorieren, weil dieser große, tätowierte Junge nicht die Gelegenheit bekommen sollte, seinen Abend zu ruinieren.

Nach zwei weiteren Liedern ging Louis zurück zu ihrem Tisch, wo Liam sich gerade setzte, und teilte ihm mit, dass Zayn gleich kommen würde. 'Ich weiß, ich habe ihn eingeladen', war definitiv nicht die Antwort, die er erwartet hatte. „Du was? Du hast zwei Kids von der öffentlichen Schule zu unserem Ball eingeladen? Ohne für dieTickets zu bezahlen?", fuhr Louis ihn an, senkte dann jedoch seine Stimme, falls jemand sie belauschen sollte. Er sah, dass Jade ihnen zuhörte und nickte unauffällig in ihre Richtung.

„Sie weiß, dass ich Zayn mag, Louis", versicherte Liam ihm.

„Und sie hat nichts dagegen?"

„So lange er nichts gegen mich und meine Freundin hat", antwortete sie und Louis musste sich erst einmal hinsetzen.

„Warte, du bist lesbisch? Was? Wer ist deine Freundin?"

„Perrie."

„Perrie Edwards?", hakte Louis ungläubig nach. Seit wann? Perrie war gefühlt schon immer mit Tom zusammen. Sie waren fast so lange zusammen wie Eleanor und er.

„Jep."

„Wann? Wie? Warum?"

„Letztes Jahr auf ihrer Geburtstagsparty, wir waren betrunken, weil ich sie mag", beantwortete Jade alle drei Fragen gleichzeitig. Louis biss sich auf die Unterlippe.

„Was ist mit Tom?"

„Er weiß es nicht, aber wir werden es ihm sagen, sobald wir unseren Abschluss haben."

„Also betrügt sie ihn?"

„Er betrügt sie auch mit Lindsay, aber Perrie hat ihm nichts gesagt, weil sie denkt, dass das fair ist."

So werden Eleanor und ich vermutlich enden. Ich habe sie bereits betrogen und jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie jemanden findet. Sollte ich es Tom sagen? Er gehört zu meinen besten Freunden.

Louis war überrascht, erleichtert zu sein bei dem Gedanken an Eleanor, die ihn betrog, so hätte er eine Entschuldigung, um aus ihrer langweiligen, monotonen Beziehung herauszukommen. Fühlte er ich ein bisschen Kacke, weil er sie betrogen hatte? Ja. Machte es ihm etwas aus? Nein, nicht wirklich. Er musste zugeben, die letzten Monate mit ihr waren ihm mehr wie ein Job vorgekommen und fühlten sich an wie eine Bürde. Wie auch immer, das war wahrscheinlich keine Entschuldigung für seinen Betrug und er war dagegen. Aber ... ihm wurde langweilig. Er wollte etwas Neues, etwas Spannendes und Spontanes. Nicht vorhersehbar und langweilig.

„Also, lerne ich diesen Zayn jetzt endlich kennen?", fragte Jade, während sie einen Schluck von ihrem Champagner nahm.

„Ja, äh, er sollte gegen neun hier sein und jetzt ist es fünf vor neun", meinte Liam und sah dabei ziemlich nervös aus. Louis wollte dringend wissen, was Zayn und Liam getan hatten. Er wollte wissen, ob Zayn Liam ebenfalls einen runtergeholt hatte. Er hasste sich dafür, aber er wollte erfahrener sein als Liam. Er war atelophob; er wollte immer der Beste sein.

„Also, wie weit seid ihr zwei ... du weißt schon, sexuell?", wollte Louis wissen und versuchte dabei, bei Atem zu bleiben.

Jade lachte und Liam wurde rot. „Äh, naja, er hat mir einen Handjob gegeben?"

Das, was Harry mit mir gemacht hat?

„Das ist alles?"

„Ja, und wir haben ziemlich oft rumgemacht."

„Oh."

„Was ist mit dir und Harry?"

„Was?", sagten Louis und Jade wie aus einem Munde.

„Warte, du bist schwul?", wollte Jade mit gedämpfter Stimme wissen, aber Louis schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Liam zu.

„Wo hast du das her?"

„Zayn."

„Oh."

„Stimmt es? Dass du und Harry euch geküsst habt und er-"

„Ja", beeilte Louis sich, zu sagen, sodass Liam es nicht laut aussprechen konnte.

„Also bist du schwul", beharrte Jade.

„Bin ich nicht! Ich bin nur verwirrt, nicht homosexuell", versicherte Louis ihnen.

„Also ist das alles, was ihr getan habt? So wie Zayn und ich." Liam lächelte, doch Louis biss sich auf die Lippe.

„Naja, also, äh, ich habe Harry auch einen Handjob gegeben", sagte er schnell.

„Was?"

Louis nickte. Er konnte nichts dafür, er war in Panik geraten und es war ihm so herausgerutscht. Außerdem hatten die beiden keine Chance, sich zu vergewissern, ob da was dran war.

„Und wie war es?"

„Er hat gesagt, ich war gut." Die Worte kamen Louis über die Lippen, als wären sie wahr. Aber man sagt ja, dass die strengsten Eltern die besten Lügner großziehen. Nicht, dass Louis seinen Eltern etwas Böses wollte, er verdankte ihnen alles, was er bisher in seinem Leben erreicht hatte, wenn er ehrlich mit sich selbst war.

Louis trank gerade sein drittes Glas Champagner und war dabei, sich ein fünftes zu holen (der Aperitiv war nicht halb so gut, wie er erwartet hatte), als er sah wie Zayn und Harry den Saal durch die große Doppeltür betraten und sich umsahen. Er hielt mitten in der Luft inne, gab seine Mission, sich ein weiteres Glas Champagner zu holen, auf, und konzentrierte sich stattdessen auf die beiden Neuankömmlinge, die beide eine Menge Blicke zugeworfen bekamen. Die meisten reagierten nicht wirklich auf die Ankunft der beiden, viele kannten sie bereits, und Louis fragte sich, ob er der Einzige war, der immer noch etwas dagegen hatte, dass die beiden auf eine öffentliche Schule gingen.

Gedankenverloren knöpfte er seinen Blazer bis obenhin zu in dem Gewissen, dass Harry sich sowieso über seine zweitausend Pfund teure Fliege lustig machen würde, und richtete sich auf. Sie unterhielten sich mit Niall und Harry sah sich jetzt den Sitzplan neben der Tür an, wahrscheinlich weil er nach Louis' Namen suchte. Er trug zerrissene schwarze Skinny Jeans, seine Jeansjacke, ein weißes Shirt mit V-Ausschnitt und seine Vans. Man konnte einiger seiner Tattoos sehen und- war das da eine Zigarette zwischen seinen Fingern? Da hing doch ein Schild, das sagte, man dürfe hier nicht rauchen!

Vielleicht kann er nicht lesen.

Louis war so tief in Gedanken, dass er es nicht einmal bemerkte, wie Harry ihn ansah, mit diesem Grinsen im Gesicht. Er drehte den Kopf sofort weg, als er erkannte, dass er erwischt worden war. Es war ihm peinlich und er war wütend auf sich selbst, weil er nicht wollte, dass Harry wusste, dass er ihn attraktiv fand.

Er sieht in diesen Straßenkleidern besser aus als Eleanor in einem zehntausend Pfund teuren Outfit.

Louis gab dem Kellner ein Zeichen, dass er noch ein Glas wollte, gerade als Niall, Zayn, Barbara und Harry ihren Tisch erreichten. Glücklicherweise war Eleanor nun auch wieder da, um ihm Gesellschaft zu leisten.

„Du solltest wirklich nichts mehr trinken", meinte sie, doch er verdrehte nur die Augen und nahm das ihm angebotene Glas an.

„Du-", beganner, brachte den Satz jedoch nicht zu Ende, denn eine große Hand nahm ihm das Glas ab. „Entschuldigung!?", rief Louis und sah auf, bereits wissend, dass es Harry war, der ihm das Glas weggenommen hatte.

Harry trank das Glas auf ex aus, dann stellte er es auf dem Tisch ab und setzte sich auf Lindsays Stuhl. Gott wusste, in welcher Toilette sie gerade auf Knien herumkroch. Louis riss die Augen auf bei seinem eigenen sexuell bezogenen Witz.

„Also, ähm, Jade, das sind Zayn und Harry", stellte Liam die beiden nebenbei vor und versuchte dabei, cool zu wirken, weil Eleanor über das mit Zayn nichts wusste. Zayn setzte sich schließlich neben Harry, während Louis nun an einem Glas Wasser nippte, weil der Champagner alle war. Er hasste es.

Barbara griff nach ihrer Clutch. „Hey, El, kommst du kurz mit aufs Klo?"

„Warum?"

„Ich muss ... mein Tampon checken", stotterte sie und die Jungs am Tisch verzogen ihre Gesichter.

„Okay."Eleanor stand auf und küsste Louis auf die Wange, ehe sie Barbara zum Ausgang folgte.

„Sie hat ihreTage nicht wirklich, oder?", fragte Niall an Jade gewandt, welche den Kopf schüttelte.

„Nur eine Ablenkung, damit ich euch sagen kann, dass ich ein bisschen Mary J dabei habe", sagte Zayn, wobei Louis keine Ahnung hatte, wovon er redete. Hatte er ein Mädchen namens Mary J mitgebracht, oder was?

„Das ist Gras", erklärte Niall, dem Louis' verwirrtes Gesicht aufgefallen war.

„Oh."

„Wir gehen gleich raus und rauchen es", erklärte Zayn. Louis fragte sich, ob ihr gesamter Alltag nur auf Kiffen und Ficken bestand.

„Kann ich auch mit?", fragte Jade aufgeregt und Zayn nickte.

„Wenn du es niemandem sagst." Jade versprach es und Zayn lächelte, bevor er seine Lederjacke über Liams Stuhl hängte und aufstand. „Wollt ihr tanzen?", fragte er an sie beide gewandt, damit er weniger auffällig wirkte. Sobald die drei weg waren, setzte Harry sich auf den Stuhl neben Louis. Na großartig, Niall war ebenfalls verschwunden und nun waren es nur noch sie beide.

„Hab dir was mitgebracht", sagte er und suchte seine Taschen nach etwas ab.

Louis war überrascht, doch seine Freude sank wieder in sich zusammen, als er den kleinen silbernen Flachmann sah. „Du hast mir Alkohol mitgebracht?"

„Ich habe uns Alkohol mitgebracht", korrigierte Harry und drehte die Flasche auf, bevor er ein paar Tropfen in Louis' Glas träufelte.

„Was ist das?"

„Whiskey."

„Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnerst, aber als ich das letzte Mal Alkohol getrunken habe, habe ich mich danach übergeben."

„Und ein paar andere Dinge sind passiert, von denen ich mir sicher bin, dass du sie nicht bereust", gab Harry zurück und wieder einmal wurden Louis' Wangen viel zu heiß. Harry befahl Louis, das Glas zu trinken, doch der Jüngere tat es nur widerwillig.

„Hast du da was hineingetan oder so?"

„Ich bin doch kein Vergewaltiger", versicherte Harry ihm grinsend. Louis wollte ihm dieses Grinsen wirklich aus dem Gesicht prügeln. Oder es wegküssen ...

Er hob das Glas an seine Lippen und nahm einen kleinen Schluck, doch Harry hob seine Hand und drückte es nach oben, wobei die Hälfte auf Louis' Blazer landete. Zum Glück hatte er ihn bis ganz nach oben zugeknöpft,sonst wäre etwas auf seine schwarze Kiton-Cashmere-Fliege getropft.

„Du bist so ein Idiot!", schimpfte Louis und schüttelte den Kopf bei dem bitteren Geschmack des Whiskeys. Er wischte sein Kinn ab und sah dann auf seinen Blazer hinab. „Du solltest den hier bezahlen, aber dafür müsstest du dein Haus und deinen Körper verkaufen und ein Sklave werden."

„Ich könnte dein Sklave sein", sagte Harry ziemlich nonchalant.

Louis riss dieAugen auf und konzentrierte sich darauf, seinen Blazer weiter aufzuköpfen.

„Hübsche Fliege", meinte Harry. „Wie viel hat die gekostet?"

„Mehr Geld, als du jemals sehen wirst", schnappte Louis und zog seinen Blazer aus, ehe er aufstand.

„Wohin gehst du?"

„Ich bringe meinen Blazer zu den Garderoben. Ich werde ihn nicht hier lassen, damit du oder jemand anders ihn stehlen kann."

Harry schüttelte belustigt den Kopf, während Louis ihn leise vor sich hin redend verließ. Als er wiederkam, sah er, dass Harry seine Jacke über seinen Stuhl gehängt hatte und nun weg war, stattdessen saßen jetzt Eleanor, Perrie und Tom am Tisch.

„Louis, endlich! Können wir tanzen gehen? Mir ist laaangweilig!", meinte sie und Louis warf ihr einen prüfenden Blick zu, weil sie angetrunken zu sein schien.

„Bist du betrunken?"

„Nicht wirklich."

„Wer hat dir den Alkohol gegeben?"

„Harry."

Louis schüttelte den Kopf und Eleanor nahm seinen Arm und zog ihn mit sich auf die Tanzfläche. Louis verschaffte das alles ein wenig Unbehagen; die Lichter waren dunkler geworden und die Musik schmutziger. Alle tanzten jetzt wie man es in einem Club tun würde und nicht auf einem offiziellen Schulball. Er konnte Harry mit Zayn tanzen sehen, der mit dem Rücken gegen die Brust des Älteren tanzte und sich zusammen mit ihm zum Beat bewegte. „Warum tut niemand was dagegen?", wollte Louis wissen, doch Eleanor zuckte nur mit den Schultern und zog ihn plötzlich zu sich, um ihn zu küssen.

Es überraschte Louis, als sie ihm ihre Zunge förmlich in den Mund stieß. Er tat das, an das er sich erinnern konnte von den Malen mit Harry, aber Eleanor war nicht im Entferntesten Harry. Außerdem waren Louis' Augen offen und er sah Harry an, der ebenfalls zurückstarrte. Wenn Harry seinen Spaß mit Zayn haben konnte, warum konnte Louis dann nicht auch so tun, als hätte er seinen Spaß mit Eleanor? Er legte seinen Arm um ihre schmale Taille, zog sie noch näher an sich und schloss die Augen, um es echter wirken zu lassen, nicht dass er es wirklich genoss.

Sie war diejenige, die den Kuss unterbrach – Gott sei Dank – und ihn strahlend anlächelte. „Ich liebe dich", sagte sie und er erwiderte es, ohne es wirklich ernst zu meinen, dann entschuldigte er sich auf die Toilette und beeilte sich, aus dem Raum zu kommen.

Als er fertig war, wusch er sich sein Gesicht mit kaltem Wasser und sah sich seitlich im Spiegel an, um zu sehen, ob man seinen Bauch durch sein enges weißes Shirt sehen konnte. Ein bisschen, aber wenn er ihn einzog, dann sah es aus, als hätte er keinen. Nur sein Hintern wölbte sich dagegen ziemlich nach außen, also drehte er sich wieder nach vorn, um sich die Hände zu waschen.

Kurz darauf betrat Harry die Toilette und stellte sich an das Waschbecken neben Louis, um sich ebenfalls die Hände zu waschen. „Wieso höre ich von überall, dass du mir einen runtergeholt haben sollst?", wollte er wissen. Der Fön stoppte, als Louis' Hände herabfielen.

„Ähm. Was?"

„Du hast Liam gesagt, dass du mir einen Handjob gegeben hast?"

„Ich habe nicht– ich habe nur ... keine Ahnung."

„Also hast du bei dem Gedanken daran gewichst?"

„Gewichst?"

„So wie masturbieren?"

„Oh! Oh Gott, nein! Ich 'wichse' nicht", verteidigte Louis sich selbst und zog an seiner Fliege, weil es plötzlich ziemlich heiß wurde in denToiletten.

„Wie holst du dir dann einen runter?"

„Gar nicht! Hör auf!", rief Louis und dankte dem Lord, dass niemand außer ihnen hier war.

„Weißt du überhaupt wie das geht?"

„Nein! Und das muss ich auch nicht!"

„Warum? Weil es eine Sünde ist?", sagte Harry in einem neckenden Ton, was Louis furchtbar wütend machte, denn wie konnte er es wagen, Witze über Gott zu machen!

„Bist du endlich fertig? Du gehst mir auf die Nerven."

Harry schob die Unterlippe nach vorn und packte Louis' Fliege.

„Fass das nicht an! Die kostet mehr als-"

„Als mein Haus, bla, bla, bla. Mach mal 'ne Pause", murmelte Harry und zog noch mehr an der Fliege. „Kann sie besser küssen als ich?", fragte er, doch Louis antwortete nicht. Er würde Harry nicht damit zufriedenstellen, indem er ihm sagte, dass er in der Tat ein besserer Küsser war. „Ich habe dich etwas gefragt", knurrte Harry ungeduldig und zog noch einmal an der Fliege.

„Ja", log Louis und Harry zog ihn so nah an sich, dass ihre Zähne gegeneinander schlugen. Aber ihre Zähne wurden fast sofort zu Lippen und kurz darauf kamen auch ihre Zungen ins Spiel.

Louis stand bereits auf Zehenspitzen und Harry zog ihn an seiner Fliege nochnäher.

„Warte ... nein", murmelte Louis gegen Harrys Lippen und löste sich von ihm. „Was, wenn jemand reinkommt?"

„Schließ dieTür ab."

Und das tat Louis auch. Er war sich nicht sicher, warum, aber er tat es. Es war, als würde er Harrys Anweisungen unbedingt Folge leisten müssen, allem, was er befahl.

Harry zog ihn wieder an sich, sobald Louis sich von der verschlossenen Tür wieder abwandte, und packte seine Hüften, so wie er es vorhin bei Eleanor getan hatte. Der Tresen drückte unangenehm in Louis' Rücken, als Harry ihn dagegen schubste. Er schrie leise auf, als Harry seine Oberschenkel mit seinen großen Händen packte und ihn auf den Tresen hob, als würde er nichts wiegen. Er drückte Louis' Knie auseinander und stellte sich dazwischen, die Hände auf Louis' muskulösen Schenkeln, während sie sich weiter küssten.

Louis hatte seine Hände unbeholfen hinter sich auf dem Tresen abgestützt, weil er keine Ahnung hatte wie und wo er Harry berühren sollte ohne ausgelacht zu werden. „Fass mich an", sagte Harry und Louis zog sich errötend zurück.

„Ich weiß nicht wo ich meine Hände hintun soll."

Harry seufzte genervt und während Louis auf seine roten Lippen starrte, platzierte Harry seine Hände auf seiner Brust, über dem weißen T-Shirt. Unwillig zog Louis ihn näher, bis Harry mit der Hüfte auf demTresen aufkam.

Harrys Hände lösten sich von Louis' Hals und er stützte sich neben seinen Hüften auf dem Tresen auf. „Mach dein Shirt auf", befahl er.

„Warum?"

„Weil ich dir einen Knutschfleck machen will und du sicher nicht willst, das alle ihn sehen können."

„Warum willst du mir überhaupt einen 'Knutschfleck' machen? Können wir nicht einfach nur küssen?"

„Warum willst du dein Shirt nicht aufmachen?", beharrte Harry.

„Weil ich einen Bauch habe und du sonst denkst, dass ich fett bin", gab Louis zu, woraufhin Harry nachdenklich die Stirn runzelte. Er legte Louis eine Hand auf die Brust und drückte ihn nach hinten, bis er sich aufseinen Ellbogen aufstützen und zu Harry aufsehen musste. Mit einer plötzlichen Bewegung schob Harry sein Shirt nach oben und entblößte seinen kleinen Bauch, doch als Louis versuchte, das Shirt wieder nach unten zu ziehen, schlug Harry seine Hand weg. Er musste sich auf die Lippe beißen, als er Harry dabei beobachtete, wie er, sich an Louis' Hüften abstützend, an der Stelle direkt unter seinem Bauchnabel saugte und hinein biss; obwohl es ziemlich schlampig war, mochte Louis das Gefühl. Er konnte Harrys Tattoos durch sein tiefgeschnittenes T-Shirt sehen. Er trug ein paar Ketten; einPapierflugzeug, ein Totenkopf und (ha, die Ironie!) ein Kreuz, das Louis' Schenkel berührte, weil Harry noch immer nach vorne gebeugt stand.

Als er sich endlich löste, befand sich direkt unter Louis' Bauchnabel ein großer dunkelroter Fleck, der sich langsam violett färbte.

„Also, du hast ein Zimmer?", sagte Harry mit tiefer Stimme, während er mit den Händen langsam über Louis' Oberschenkel nach oben strich.

„Ich hab- Ich habe eine Suite", stotterte Louis und warf einen Blick auf seine Mitte. Er war so hart, dass es bereits peinlich war und er wurde knallrot deswegen. „Aber ich teile sie mit Eleanor."

Harry schüttelte den Kopf, als wäre das völlig egal.

„Warum eigentlich?", wollte Louis wissen, sein Herz klopfte immer schneller.

„Wir wollen doch nicht, dass das, was du Liam erzählt hast, eine Lüge ist,oder?" Harry grinste und trat zurück.

Er will, dass ich ihm einen Handjob gebe? Oh mein Gott, ich werde mich so lächerlich machen und er wird nur lachen.

Er beruhigte sich selbst, indem er sich einredete, dass er sich sowieso ein Zimmer (und ein Bett) mit Eleanor teilte und Harry somit keine Chance hatte, mit ihm zusammenzukommen.

Aber ich will es irgendwie.

„Wohin gehst du?", fragte Louis, als Harry die Tür aufschloss.

„Wieder tanzen."

„Was ist mit ... dem?" Louis zeigte peinlich berührt auf seine Mitte.

„Frag deine Freundin, ob sie sich darum kümmern kann, sie ist doch so viel besser."

Louis riss fassungslos den Mund auf und sprang vom Tresen, um seine Hose zu richten. Er wusch sich das Gesicht und verfluchte Harry, während er die Toiletten verließ.

Sie blieben weitere zwei Stunden, aßen ihren Nachtisch und Stücke von dem riesigen Kuchen, der hergebracht wurde (für was auch immer).

„Gehen wir jetzt raus und rauchen das Gras oder nicht?", fragte Niall, als die Mädchen bereits weg waren und die Jungs ihre Sachen einsammelten. Zayn nickte und wandte sich an Louis.

„Willst du, dass deine Freundin auch mitkommt? Ich glaube nämlich eher nicht, dass es für acht Joints reicht."

„Äh-", fingLouis an.

„Ich hab mich schon um sie gekümmert", meinte Harry und Louis starrte ihn panisch an.

„Was hast du mit ihr gemacht? Bist du verrückt geworden?"

„Chill, Babe, ich hab nur ein bisschen Ambien in ihr Getränk getan."

„Was zur Hölle ist das?"

„Schlafpille. Sie wird in so zehn Minuten einschlafen."

„Oh mein Gott! Du wirst noch ins Gefängnis kommen, weil du jemanden vergewaltigt hast!"

„Ich würde niemals jemanden vergewaltigen", sagte Harry so ernst, dass Louis lieber die Klappe hielt.

Als die Mädchen wiederkamen, war Louis überrascht, Perrie allein in dem Gefolge zu sehen.

„Ähm, Tom ist nach Hause gegangen, ihm ging es nicht so gut. Was bedeutet, dass er Lindsay ficken wird, aber okay", erklärte sie und Eleanor klopfte ihr auf den Rücken, ehe sie gähnte und verkündete, müde zu sein.

„Ich bin übrigens Harry", stellte Harry sich vor, Zayn tat es ihm gleich.

„Also du bist Zayn." Perrie lächelte und alle drehten sich zu Liam um, der seine Schuhe plötzlich ziemlich interessant fand. „Du kannst in meinem Zimmer schlafen, wenn du willst", meinte sie zu Jade und Eleanor sah sich verwirrt um.

„Wer schläft dann bei Liam", fragte sie.

„Wir finden schon jemanden", sagte Niall. Zayn biss sich lächelnd auf die Lippe.

Sie fuhren mit dem Aufzug nach oben und während Louis den richtigen Knopf drückte, begannen Perrie und Zayn ein Gespräch über Haarfarbe.

Perrie und Jades Zimmer lag direkt gegenüber von ihrer Suite, also beschlossen sie, sich sobald Eleanor schlief, dort zu treffen. Louis hätte sich vermutlich schlecht fühlen sollen wegen seiner Freundin, aber er tat es nicht. Sie waren noch nicht richtig im Zimmer, als Eleanor bereits ins Bett gefallen und eingeschlafen war. Louis verdrehte die Augen und versuchte, sie auf die rechte Betthälfte zu verfrachten. Er zog seine Fliege aus und ging ins Bad, um sicher zu gehen, dass seine Haare gut aussahen (für niemand anderen als sich selbst natürlich).

Fünf Minuten später trafen sie sich wieder auf dem Flur und nachdem feststand, dass die das Gras draußen rauchen würden (Zayn mochte es so lieber, obwohl es Dezember war – Idiot), machten sie sich wieder auf den Weg zu den Aufzügen. Louis führte die kleine Gruppe zu einem Hinterausgang, der in eine Gasse führte, in der mehrere Müllcontainer standen und wozu eigentlich nur Mitarbeiter Zugang hatten.

Zayn, Niall, Harry und Perrie lehnten sich an die Wand, während die anderen sich auf die Stufen setzten. Louis bemerkte, dass er der Einzige war, der frieren musste (Liam hatte Zayns Lederjacke, Barbara Nialls Blazer, alle anderen trugen Jacken – Harry wieder einmal seine Jeansjacke), und er fragte sich, ob Harry ihm seine Jacke geben würde, wenn er die Situation dramatisierte. Es war sowieso Harrys Schuld, dass sein Blazer dreckig war und man ihn jetzt nicht mehr anziehen konnte.

Überraschenderweise schneite es noch nicht, aber es war kalt und Louis konnte seine Gänsehaut durch das Hemd sehen. Zayn gab jedem einen Joint (sogarLouis) und entschuldigte sich, als für Perrie keiner übrig blieb.

„Es ist okay, wir können teilen", versicherte Jade ihm.

„Warte. Ihr zwei seid-"

„Zusammen, ja."

„Oh, cool."

„Bist du bisexuell oder-", begann Harry grinsend und nahm einen Zug von seinem Joint.

„Nein", sagten beide.

„Also kein Dreier."

„Nein." Sie lachten beide, während Harry beleidigt die Unterlippe nach vorne schob.

Louis verdrehte die Augen, was Harry gesehen haben musste, denn er zwinkerte ihm zu. Das war Louis' Chance und er tat so, als wäre er kurz vor dem Erfrierungstod (was nicht einmal wirklich weit weg war), umarmte sich selbst und rieb mit den Händen über seine Oberarme, während er den Joint zwischen den Lippen hielt.

„Ist dir kalt?", fragte Perrie und er nickte. „Du kannst meine Jacke haben wenn du willst", schlug sie vor und Louis fühlte sich sofort schlecht, weil ihm gerade von einem Mädchen eine Jacke angeboten worden war.

„Ich würde niemals eine Jacke von einem Mädchen nehmen."

„Also würdest du die Jacke von einem Jungen nehmen?", wollte Harry wissen. Louis nickte, weil er die Anspielung nicht kapierte. „Nur von Jungs?" Louis nickte wieder und die anderen kicherten. Harry nahm seinenJoint zwischen die Lippen und zog seine Jacke aus, bevor er sie Louis reichte.

„Danke",sagte Louis und fühlte, wie die Wärme in seine Knochen drang, als er in die Jacke schlüpfte. Sie war weich und gemütlich und er knöpfte sie bis ganz nach oben zu, dann klemmte er seine linke Hand zwischen seine Oberschenkel, um sie warm zu halten. Er rauchte seinen Joint mit der rechten Hand und hielt ihn zwischen zwei Fingern, während er mit Liam redete. Er stand eine Weile auf, damit Perrie zum Rauchen neben Jade sitzen konnte. Schließlich lehnte er zwischen Niall und Harry an der Wand, die beide bereits über etwas lachten, das einer ihrer Lehrer einmal gesagt hatte.

Louis grinste von einem Ohr zum anderen, fühlte, wie die Droge langsam wirkte. Harry war bereits fertig und wollte jetzt etwas von Louis'.

„Auf keinen Fall!", protestierte Louis. „Du kriegst meinen nicht."

„Wir können teilen", schlug Harry vor.

„Okay." Louis stimmte nur zu, weil er high und weil ihm zu schwindlig war, als dass er es hätte ablehnen können. Harry rauchte den Joint sowieso zu Ende, weil er es eine höhere Toleranz gegenüber Drogen hatte.

„Ist dir jetzt wärmer?", fragte Harry, eine seiner Hände ruhte neben Louis' Kopf, die andere hatte er in die Hosentasche geschoben. Louis nickte schüchtern und schob seine eigenen Hände in die Taschen seinerJacke. „Jetzt ist mir kalt", schmollte Harry, lachte dann jedoch und lehnte sich weiter vor, um etwas in Louis' Ohr zu flüstern. „Vielleicht kannst du mich aufwärmen wenn wir wieder drin sind,hm?"

„Äh ... aber dir wird doch warm, wenn wir wieder rein gehen", versuchte Louis.

Harry schüttelte belustigt den Kopf, ehe er einen Schritt zurücktrat und sich mit den Fingern durchs Haar fuhr.

Um halb zwei waren alle wieder in ihren Zimmern. Jade ging mit Perrie, Zayn mit Liam und Niall mit Barbara. Louis fragte sich, wo Harry schlafen sollte. „Wo schläfst du?", fragte er, als die anderen ihre Türen bereits hinter sich geschlossen hatten.

„Ich nehme das Sofa. Ist sowieso bequemer als mein Bett zu Hause." Er tat Louis irgendwie ein bisschen leid.

„Wie bist du überhaupt in Hotel gekommen?"

„Naja, Niall hat uns reingelassen, aber ich hab auch schon mit der Frau am Empfang geschlafen."

„Was?" Louis war überrascht und irgendwie ... eifersüchtig.

„Ich habe sie gefickt", erklärte Harry und streifte sich seine Vans von den Füßen, bevor er sich auf das Sofa setzte.

„Wann?"

„Keine Ahnung. Vor ein paar Monaten vielleicht?"

„Sie ist alt."

„Sie ist vierundzwanzig."

„Das ist alt."

„Du bist noch nicht einmal volljährig, also denke ich nicht, dass du so über Erwachsene reden solltest", meinte Harry und kratzte abwesend an den Armbändern an seinem linken Handgelenk.

„Halt die Klappe", was das einzige, was Louis darauf entgegnen konnte.

Harry schüttelte den Kopf und starrte Louis einen Moment lang an, musterte ihn mit seinen rot geräderten Augen. Louis zog seine Jacke aus und legte sie neben ihm aufs Sofa. „Danke dafür", sagte er und Harry nickte, bevor er aufstand und sich Hose und Shirt entledigte. Louis bewegte sich nicht, er konnte nur starren; wieder einmal war er furchtbar neidisch auf Harrys Körper.

„Ich sehe, dass du mich abcheckst", sagte Harry schließlich, während er sich streckte und seine Hände hinter dem Kopf verschränkte.

„Äh ..."

„Zieh dein Hemd aus", orderte er und Louis sah ihn unsicher an.

„Ähm. Nein."

„Wieso nicht?"

„Weil jemand reinkommen könnte."

„Deine Freundin schläft und die anderen kümmern sich vermutlich gerade um ganz andere Dinge."

„Ich mag es einfach nicht, vor anderen nackt zu sein."

„Komm schon,ich hab doch vor dir schon mehr nackte Jungs gesehen." Harry lachte und, genau, dachte Louis. Er wusste, dass Harry ihn mit jemand anderem vergleichen würde, der besser war.

Harry knurrte ungeduldig und Louis seufzte, nicht sicher, was ihn zum Reagieren brachte, doch er knöpfte sich langsam sein Hemd auf, ein Knopf nach dem anderen. Harry biss sich auf die Unterlippe und lehnte sich zurück, rieb sich selbst durch seine Shorts und Louis konnte sehen, dass er bereits etwas erregt war. Als das Hemd zu Boden fiel, wurde er knallrot, hob es dann schnell auf und legte es auf den Kaffeetisch; es war trotzdem teuer.

„Komm her", sagte Harry und Louis war froh, dass er nicht auch noch seine Hose hatte ausziehen müssen, weil seine Oberschenkel zweimal so dick waren wie Harrys. Er verdeckte seinen Bauch mit seinen Händen, während er näher zum Sofa ging.

Harry packte seine Handgelenke, schubste seine Arme weg, dann zog er Louis zu sich auf den Schoß. Louis legte seine Arme um Harrys Hals, genau wie inder Nacht vor einem Monat. Harrys große Hände lagen an Louis' Taille, die Daumen vorn und die anderen vier Finger hinten. Es fühlte sich an, als würde Louis brennen, als Harry seine Hände über seinen Rücken hinauf zu seinem Nacken gleiten ließ und ihre Münder sich trafen. Seine Hände fielen auf Harrys Brust, als dieser Louis' Kopf zur Seite gedrückt hatte und sich nun an seinem Hals zuschaffen machte. Er begann, eine Reihe Knutschflecken entlang Louis' Schlüsselbeinen zu küssen, wie eine Kette.

„Das wird man morgen sehen können!", protestierte Louis, als Harry ein letztes Mal darüberleckte.

„Es ist was es ist", antwortete Harry und nahm Louis' rechte Hand in seine linke, führte sie zwischen ihre Körper. Louis musste ein Quietschen zurückhalten, als er realisierte, dass er eben definitiv Harrys harten Penis durch das dünne Material seiner Unterhose berührt hatte.

„Ich will, dass du es mir machst", wisperte Harry in Louis' Ohr.

„Aber ... ich weiß nicht wie."

„Fuck, Ich werde- ich führe dich, okay? Berühr- mich einfach."

Louis nickte und Harry sah sich wieder diese wunderschönen Flecke an Louis' Hals an, während Louis ihn durch seine Shorts rieb. Er stöhnte und befreite sein bestes Stück; seine Spitze war bereits rot und Vorsamen tropfte daraus hervor.

Louis konnte nicht anders und starrte auf die pinke Spitze und die dicke Ader, die am Schaft entlangführte.

„Komm schon", drängte Harry und Louis ersetzte Harrys Finger schnell mit seinen eigenen. Es war weich, doch er konnte das sanfte Pulsieren des Blutes spüren. „Beweg ... dich einfach hoch und runter. So." Harry legte seine Hand über Louis', der damit beschäftigt war, sich all diese Tattoos anzusehen. Harry führte die Hand des Jüngeren und drehte gelegentlich sein Handgelenk. „Ja, genau so." Er ließ Louis' Hand los und Louis folgte seinen Anweisungen, verteilte den Vorsamen über Harrys Penis und machte es sich somit leichter. „Fuck, ja, genau so", lobte Harry und Louis fühlte sich gut, er war froh, dass er Harrys Wünschen gerecht war. „Schneller, komm." Ein Stöhnen entfloh Harrys Lippen. „Komm her, aber hör nicht auf", sagte Harry und sie küssten sich. „Deine Hand ist so gut ... schneller, Baby, komm schon." Louis war sprachlos, wie unfassbar gut Harry aussah, wenn er absolute Glückseligkeit erfuhr. „Gleich, Louis."

Louis wurde noch etwas schneller und war überrascht, dass sein Arm noch nicht krampfte. „Oh, fuck, ich ... aah." Harry stöhnte und warf seinenKopf in den Nacken, alle seine Muskeln spannten sich an, während er über Louis' goldene Brust kam. „Scheiße, du siehst so gut aus, wenn du so bist", komplimentierte er Louis. „Willst du, dass ich ...?" Harry deutete auf Louis' Hose, doch er schüttelte verlegenden Kopf. „Du bist gekommen, weil du mir einen runtergeholt hast?"

„Und weil ich irgendwie immer noch ein bisschen erregt war wegen der Sache auf dem Klo", gab Louis zu und stand auf. „War es gut?", wollte er wissen, während er nach seinem Hemd griff.

"Für dein erstes Mal schon, aber es wird besser werden mit der Zeit."

„Okay", meinte Louis ein wenig niedergeschlagen.

„Hey, nicht. Du warst super, okay? Wirklich."

„Aber ich bin nicht schwul."

Harry schnaubte. „Natürlich nicht. Gute Nacht, Louis."

„Gute Nacht." Louis nahm eine Dusche, sobald er in seinem Zimmer war und war froh, dass er Wechselunterwäsche dabei hatte.

In dieser Nacht schlief er mit einem Lächeln auf den Lippen ein, weil Harry ihm gesagt hatte, dass er gut im Handjob geben war. Und ja, vielleicht sollte man auf so etwas nicht stolz sein, aber Louis war es. Seine Brust war voller lila Blutergüsse und er hatte einen Orgasmus gehabt, also konnte es kaum besser werden.

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15.06.2019



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