KAPITEL 24
danke für alles, leute!!
werd euch und eure kommentare so sehr vermissen ):
love, Xx
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„Was?" Für einen Moment war Louis sich nicht ganz sicher, ob er sich verhört hatte.
„Ich hab's nicht geschafft", wiederholte Harry.
„Oh mein Gott", flüsterte Louis und hob eine Hand vor den Mund, während ihm die Tränen in die Augen stiegen, denn das war's. Er würde nächste Woche allein nach London fahren und seine Eltern würden ganz sicher alles erfahren. Er begann zu weinen, als er daran denken musste, dass Harry hier in Doncaster zurückbleiben würde, schlang die Arme um ihn und presste das Gesicht an seine Brust.
„Siehst du? Genau deswegen solltest du nicht immer so optimistisch sein. Du machst dir nämlich viel zu viele Hoffnungen und dann bist du nur enttäuschter, wenn es nicht klappt."
„Was?" Verwirrt blickte Louis zu Harry auf.
„Ich bin drin."
„WAS!? Gib das her!" Louis riss ihm den blöden Brief aus der Hand und trat einen Schritt zurück. Er las die ersten paar Zeilen laut durch, ging sicher, dass er das auch wirklich richtig sah. „Sehr geehrter Herr Styles, wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass– DU BESCHISSENER IDIOT! Findest du das witzig!?", rief Louis und stieß den Anderen vor die Brust. „Ich hatte fast einen Herzinfarkt, nur weil du mir eins auswischen wolltest?"
„Vergiss nicht, was du mir am ersten April angetan hast", sagte Harry, doch Louis unterbrach ihn, indem er ihn noch einmal schubste. „Willst du etwa mit mir streiten?"
„Hör auf zu lachen! Ich hatte wirklich Angst!"
„Weil dir was an mir liegt", sagte Harry zuckersüß. Für einen Moment wurde Louis weich, aber dann fiel ihm ein, dass er eigentlich sauer auf ihn war.
„Das tut nichts zur Sache! Ich bin so sauer und–" Harry fing seine Handgelenke ab, als Louis ihn noch einmal schubsen wollte.
„Wir gehen zusammen nach London", sagte er und nahm Louis' Gesicht in die Hände. Der Kleinere stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang die Arme um Harrys Hals, als er ihn küsste.
„Wir gehen nach London", wiederholte er, als sie sich für einen Moment voneinander lösten. Als Harry nickte, küsste er ihn nochmal. Sie beide lächelten so breit, dass ihre Küsse mehr aus Zähnen bestanden, aber sie waren so glücklich über die Tatsache, dass sie gemeinsam nach London gehen würden, dass es unmöglich war, ihre Stimmung zu trüben. Harry zog Louis näher, und Louis schlang die Arme um seinen Nacken. Harry wollte ihn gerade hochheben, als sich neben ihnen jemand räusperte.
„Oh, hallo Frau Cox." Louis löste sich eilig von Harry und spürte, wie ihm die Hitze in die Wangen kroch.
„Ich hab dir doch schon gesagt, dass du mich Anne nennen sollst. Ich bin gerade auf dem Weg zur Arbeit, es ist schön dich wiederzusehen. Hey, ist das der Brief von der Universität?"
„Ja", sagte Harry. „Ich hab einen Platz."
„Oh mein Gott, das ist ja super! Ich habe heute um fünf Feierabend, dann können wir ausgehen und das feiern! Ich kann einen Kuchen kaufen ... Ich kann selbst einen Kuchen backen!", rief sie aufgeregt und klatschte in die Hände.
„Tschüs, Mum", sagte Harry verlegen, als sie ihn auch noch überschwänglich auf die Wange küsste. Louis grinste breit beim Anblick der beiden, doch Harry lief deswegen nur noch röter an.
„Auf wiedersehen, Anne", sagte Louis und lächelte, während er ihr hinterher winkte. Sie warteten, bis sie weggefahren war, dann gingen sie endlich nach drinnen.
„Was läuft da zwischen dir und meiner Mum?", wollte Harry wissen, sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war.
„Wir sind nur Freunde, Harold", meinte Louis, während er sich auf dem Sofa nieder ließ.
Harry verdrehte die Augen. „Willst du Eis?"
„Ach, du hast Eis da?"
„Ja, war letzte Woche einkaufen."
„Einkaufen? Du bist ja fast schon ein richtiger Hausmann."
Harry nickte und verdrehte nochmal die Augen, während er die Riesendose Eis aus dem Gefrierfach holte und zwei Löffel aus der Schublade nahm. Er setzte sich neben Louis aufs Sofa und reichte ihm einen davon.
„Deiner Mutter und dir geht es also finanziell besser wie ich sehe", sagte Louis lächelnd.
„Ja, seit wir das Haus verkauft haben. Danke nochmal übrigens."
Louis schickte ihm einen Luftkuss, dann schob er sich einen Löffel Erdbeereis in den Mund. „Hast du kein Chocolate Chip Eis da?"
„Seh ich aus wie eine Eisfabrik?", sagte Harry, in seiner Stimme schwang ein sarkastischer Unterton mit. Louis stupste ihn nur mit dem Ellbogen in die Seite; eigentlich gefiel es ihm, wenn sie einander immer ärgerten (denn meistens resultierte es in Sex).
Zwanzig Minuten später hatten sie die ganze Dose leer gelöffelt und machten sich danach noch nicht einmal die Mühe, für einen MIttagsschlaf nach oben zu gehen. Harry rückte lediglich ein Stück zur Seite, damit Louis sich neben ihn legen konnte. Er bettete den Kopf auf Harrys Brust und schloss die Augen. Noch nicht einmal im Schlaf wollte das Lächeln von ihren Gesichtern weichen.
Anne weckte sie, als sie ein paar Stunden später nach Hause kam. Sie balancierte einen Kuchen auf den Händen und trug ein breites Lächeln im Gesicht. Louis indessen fühlte sich, als würde er von der schieren Menge an süßen Sachen, die es heute gab, demnächst explodieren, aber er schaffte es trotzdem, ein Stück davon zu essen, weil er für Harry war (und welcher normale Mensch lehnte schon ein Stück Schokoladenkuchen ab?).
Als er sich zwei Stunden später auf den Weg nach Hause machte, blieb er noch einen Moment in der Tür stehen. Harry lehnte im Rahmen und lächelte sanft auf ihn hinab. „Hey, ähm ...", begann er zögernd. „Meine Eltern werden mir wahrscheinlich mein Handy wegnehmen und mich dazu zwingen, mich diese Woche aufs Packen zu konzentrieren, also ... wenn ich dir bis Freitag nicht geschrieben habe, dann komm Samstag gegen neun zu mir, da fahren wir nämlich."
„Hast du ein Auto?"
„Ich habe den Lambo."
„Ich glaube nicht, dass alle deine Sachen in den Lamborghini passen, Louis."
„Ja, aber ich kann einen Umzugslaster bestellen, die können uns ja hinterher fahren."
„Das wäre super", meinte Harry. „Ich muss auch noch eine Transportfirma für das Motorrad finden."
„Ja. Der Umzugswagen wird Samstag früh bei dir sein, danach kommst du zu mir und wir fahren zusammen, okay?"
„Wissen deine Eltern, dass du nicht nach Oxford, sondern ans King's gehen wirst?"
Louis schluckte. Natürlich wussten sie nicht davon. Wahrscheinlich würden sie ihn umbringen, wenn dem so wäre. „Nein. Und sie werden bis Samstag auch nichts davon erfahren, hoffe ich."
„Okay, dann bis Samstag." Harry schenkte ihm ein Lächeln und lehnte sich für einen Kuss nach vorn.
Louis küsste für ein paar Sekunden zurück, dann löste er sich von Harry und wandte sich zum Gehen. Er war nicht bereit für seine Eltern, denn wie erwartet ging das Geschrei los, sobald er durch die Haustür trat.
„Was für eine verdammte Show hast du da bei der Abschlussfeier abgezogen!?", brüllte sein Vater, kam auf ihn zu und packte seinen Arm.
„Das war keine Show, Vater, das war ich", murmelte Louis und versuchte, sich von ihm zu lösen. Es machte ihm Angst, wenn sein Vater so aggressiv war.
„Das warst und bist nicht du! Die Calders sind–"
„Die Calders sind mir so egal! Harry dagegen nicht! Und du kannst mir nicht länger verbieten, ihn zu sehen."
„Oh, und wie ich das kann! Ich will sofort dein Handy und deine Kreditkarten! Du verlässt dieses Haus bis Samstag für keine einzige Sekunde. Und ich werde sowas von sichergehen, dass deine Schwuchtel von Freund an keiner Uni nahe Oxford angenommen wird."
„Ich gebe dir mein Handy nicht!"
„GIB ES MIR SOFORT!", brüllte er und Louis' Herz setzte für einen Moment aus. Er hatte seinen Vater noch niemals zuvor so wütend erlebt. Mit zitternden Händen überreichte er ihm Handy und Geldbeutel, dann beeilte er sich, an ihm vorbei auf sein Zimmer zu kommen, wo er sich einschloss und bis zum nächsten Morgen, nachdem seine Eltern gegangen waren, nicht mehr heraus kam. Nachdem er seine Bücher eingepackt hatte, machte er sich auf die Suche nach seinem Handy, aber er hatte kein Glück dabei und gab schließlich auf. Er bekam Handy und Geldbeutel erst am Freitag vor dem Schlafengehen wieder.
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Am Samstagmorgen wurde Louis von einem Rütteln an seiner Schulter geweckt. „Was zum ...?", murmelte er und blinzelte verschlafen ins Licht, bis sich Harrys Gesicht davor schob.
„Louis, der Umzugswagen ist da, komm schon", sagte er aufgeregt.
„Oh Scheiße, ich habe vergessen, dass ich keinen Wecker mehr habe." hastig schälte er sich aus den Laken und stolperte ins Bad. Nur noch seine Zahnbürste und eine Tube Zahnpasta lagen noch neben dem Waschbecken, der Rest war längst eingepackt. „Kannst du die Leute fragen, ob sie anfangen können, während ich mich schnell fertig mache?"
Harry nickte und nahm sein Handy aus der Hosentasche, um die Umzugsleute anzurufen. Er würde keinen Schritt ohne Louis aus dessen Zimmer machen, denn auf dem Weg rein wäre er beinahe schon seinen Eltern in der Küche beim Frühstück über den Weg gelaufen.
Die Umzugsleute hatten sich bereits um die Hälfte seiner Sachen gekümmert, als Louis endlich fertig angezogen war. Er sah so stolz in seinem King's-Hoodie aus, dass Harry kaum gegen das Lächeln ankam. „Wo sollen sie denn hinfahren?", fragte er den Jüngeren.
„Ich hab schon eine Wohnung im Auge – die in Westminster, in der Erasmusstraße, ich hab sie dir letzte Woche gezeigt, weißt du noch?" Harry nickte. „Ich muss nur noch bezahlen und ein paar Sachen unterschreiben, aber wir sollten heute Abend spätestens einziehen können."
Harry grinste. „Und deine Eltern wissen immer noch nichts?"
Louis schüttelte den Kopf. „Ich sage es ihnen, wenn–"
„Was zur Hölle geht hier vor?"
„Scheiße", murmelte Louis und drehte sich um, als sein Vater ins Zimmer trat und die Leute dabei beobachtete, wie sie Louis' Sachen aus seinem Zimmer trugen. „Ich habe eine Umzugsfirma beauftragt, mir mit dem Umzug nach London zu helfen", erklärte er.
Das hätte ich nicht sagen sollen
„Was meinst du mit London? Du gehst nach Oxford."
„Eigentlich nicht, nein. Ich gehe ans King's College."
„Soll das ein schlechter Witz sein? Und was macht der hier?"
„Wir ziehen zusammen."
„SPINNST DU!?", schrie sein Vater los. In letzter Zeit schien er diesen Ausdruck immer öfter in Louis' Gegenwart zu verwenden. „Du gehst nirgendwohin mit dieser Schwuchtel!"
„Papa, ich bin eine "Schwuchtel". Und du kannst mich nicht davon abhalten, an eine Uni zu gehen, an die ich gehen will! ich bin erwachsen, ich bin achtzehn–"
„Oh doch, das kann ich! Ich habe dich gemacht! Ich bezahle für dein ... Alles!"
„Weißt du was? Hier!", rief Louis wütend. Er holte seinen Geldbeutel aus der Tasche, nahm all seine Kreditkarten heraus und versuchte dann, sie in der Mitte zu brechen. Als es nicht klappen wollte, wandte er sich an Harry. „Kannst du bitte ..." Harry nickte und zerbrach sie alle fünf, mit der, die sein Vater Louis zu seinem Abschluss geschenkt hatte. „Du kannst dein beschissenes Geld behalten, ich finde schon einen Job, und dann werde ich mir selbst eine Zukunft bauen! Ich brauche dich nicht in meinem Leben, zumindest nicht so lange, wie Mutter und du mich nicht unterstützt. Außerdem habe ich genug Geld, das ich mir über die vergangenen achtzehn Jahre meines Lebens selbst zusammen gespart habe!"
„Du bist doch–"
„Ich bin gar nichts! Du erpresst mich ständig mit deinem Geld, aber stell dir vor, Dad, ich kann mir selbst welches verdienen! Und das werde ich auch, egal was Mum oder du sagt. Das ist mein Leben, Harry ist mein Freund und das ist die Uni, an die ich gehen will und die ich aus freien Stücken besuchen werde. Und jetzt entschuldige mich, wir müssen los, wenn wir heute noch in unsere neue Wohnung einziehen wollen." Damit griff er nach Harrys Hand und schnappte sich seinen Rucksack, dann verließ er sein Zimmer. Er sagte lediglich seinen Schwestern Auf Wiedersehen, warf jedoch keinen Blick zurück, als sie das Haus verließen. „Oh, und ich hoffe, dass Mum und du diese Betrugssache irgendwie regeln könnt und es nicht wie immer unter den Teppich kehrt, weil betrügen eine Sünde ist!", rief er noch zurück, gerade als er aus der Tür treten wollte.
Die Hand seines Vaters klatschte auf seine Wange, und Tränen schossen ihm bei dem unvermittelten Schlag in die Augen. Sein Gesicht brannte vor Schmerz und Scham, weil Harry alles gesehen hatte.
„Hör mir zu, du kleine Schwuchtel–", begann sein Vater, doch er kam nicht weiter, denn im nächsten Moment rammte Harry ihm seine Faust mitten ins Gesicht und brachte ihn damit zu Fall.
„Wagen Sie es bloß nicht mehr, ihn so anzusprechen", knurrte er. Louis' Herz machte einen Satz.
„Ich hab die beiden so satt", sagte er. „Danke, dass du ihm eine reingehauen hast, das war mutig von dir." Er nannte den Fahrern des Umzugswagens die neue Adresse, dann stiegen Harry und er in den Lamborghini.
„Jetzt, da du finanziell unabhängig bist", sagte Harry, „hast du wirklich Geld für die Uni?"
„Klar. Ich hab eine Schachtel in meinem Rucksack, da ist das ganze Geld drin, das ich gespart habe. Sind ... ungefähr eine Million Pfund, glaube ich."
„Du hast eine Million Pfund in bar dabei!?"
„Gott, nein, das meiste sind Schecks, die ich zum Geburtstag oder anderen Anlässen bekommen habe. Aber nichts davon ist von meinem Vater."
„Und wie viel hat die Wohnung gekostet?"
„850.000. Es gibt drei Schlafzimmer, zwei Badezimmer, eine Küche und ein Wohnzimmer. Barbara meinte wir teilen es auf."
„Also ziehen wir mit denen zusammen, was?"
Louis nickte und lächelte. „Das ist so aufregend. Wir werden mit Niall und Barbara zusammen wohnen und wir können ... Partys veranstalten und ... ugh."
„Vielleicht solltest du lieber auf die Straße schauen und nicht so viel reden", meinte Harry und lachte. „Und nur zur Info: Wenn wir mit Niall zusammen wohnen, dann wird nie Essen im Kühlschrank sein."
„Ja, Barbara hat mich schon vorgewarnt."
„Das wird so verrückt."
„Ja." Louis grinste und beugte sich über die Mittelkonsole, um Harry zu küssen.
„Jetzt schau auf die Straße, ich will hier nicht draufgehen, bevor wir überhaupt da sind." Harry lachte.
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Um drei Uhr nachmittags waren sie da. Louis parkte auf dem nächsten öffentlichen Parkplatz, und nur wenig später trafen sie sich mit dem Makler, um die letzten Papiere zu unterschreiben. Schon eine Stunde später konnten sie ihre neue Wohnung beziehen.
„Die ist ja größer als mein Haus in Doncaster", sagte Harry staunend, und setzte sich auf das Sofa im Wohnzimmer. Die Wohnung war zum Glück bereits vollständig möbliert und sie mussten sich um nichts mehr selbst kümmern.
„Echt? Mir gefällt es auch", meinte Louis, dann setzte er sich auf Harrys Schoß, nahm sein Gesicht in die Hände und küsste ihn. Harrys legte die Hände an seine Seiten, und schließlich küsste Louis über seinen Kiefer an seinem Hals entlang, während er sich ungeduldig gegen ihn bewegte.
Harrys Hände wanderten unter den Bund seiner Jeans. „Hey, willst du unser neues Bett testen, Baby?", fragte er lächelnd gegen Louis' Lippen.
„Gern. Ich liebe dich."
„Ich dich auch."
Ein Schwarm Schmetterlinge flatterte aufgeregt in Louis' Bauch umher bei Harrys Worten, und er fragte sich, ob das jemals aufhören würde, wenn Harry das sagte. Wahrscheinlich nicht. „Dann bring mich zu unserem Bett", sagte er grinsend.
„Euer Wunsch ist mein Befehl, Prinzessin", sagte Harry und wollte Louis gerade hochheben, als die Tür geöffnet wurde und Niall herein stürmte.
„Um Gottes Willen, Bro, ihr seid gerade erst hier angekommen und macht schon Babys!?", rief er entgeistert, doch Barbara schlug ihm gegen die Schulter und verdrehte die Augen, als sie hinter ihm in die Wohnung trat, gefolgt von drei Männern, die einige Kisten trugen. Während Niall zwei Sixpacks Bier dabei hatte, schleppte sie tatsächlich einen Koffer hinter sich her.
„Babe, du kannst dir ein Bier aufmachen nachdem ihr ausgeräumt habt. Sogar Louis hat angeboten, ein paar Kisten rein zu tragen", sagte sie und Niall seufzte, folgte den Männern dann aber wieder nach draußen.
„Ich habe das gehört!", rief Louis über die Kiste mit der Aufschrift "Unterwäsche" hinweg.
„Wag es bloß nicht, da rein zu schauen, Louis!", warnte Barbara nur.
„Ich bin schwul, falls du es vergessen hast." Er lachte und ließ sich wieder aufs Sofa fallen.
Wenig später ließ Harry sich erschöpft neben ihn fallen. „Endlich haben wir alles hier. Lass uns morgen auspacken."
Niall gab den Umzugsmännern ein Trinkgeld, dann holte er einen Sixpack Bier aus der Küche und setzte sich zwischen Barbara und Louis, bevor er die Bierdosen verteilte. „Auf unseren Neuanfang", sagte er und hob seine Dose.
„Cheers", sagte Harry grinsend, und sie stießen alle an. „Was sagst du dazu, wenn wir uns später London ein bisschen ansehen", flüsterte er wenig später in Louis' Ohr. Niall war bereits bei seinem dritten Bier und Barbara so angetrunken, dass sie sich an seinem Hals zu schaffen gemacht hatte. „Ich will die Stadt bei Nacht sehen."
„Mh, lass uns bloß hier raus bevor sie es noch auf dem Sofa treiben", wisperte Louis zurück und lehnte sich ein wenig in seine Richtung, um ihn zu küssen.
„Nehmt euch ein Zimmer, ist ja eklig", krähte Barbara von der Seite.
„Ach, das sagst gerade zu", schnappte Louis zurück und stand auf. „Ich ziehe mich schnell um, dann können wir los, okay?" Harry nickte.
„Wo geht ihr hin?", fragte Niall.
„London anschauen. Und dann vielleicht in einen Club."
„Schickt die Adresse rüber und wir sehen uns da, okay?"
Louis nickte und Harry stand ebenfalls auf, dann begannen sie, ihre Kisten nach etwas zum Anziehen zu durchwühlen. Kurze Zeit später standen sie fertig angezogen im Eingangsbereich. „Okay, ich rufe euch dann später an, ja? Und bitte habt keinen Sex auf dem Sofa, ihr habt ein Bett, also benutzt das", wies Louis die beiden an, dann verließ er gefolgt von Harry die Wohnung.
„Hey, willst du da rein?", fragte Harry, als sie eine halbe Stunde später nach einem Becher Eis an der Straße entlang schlenderten. Die Sonne ging gerade unter, sie hielten einander an den Händen, und Louis war rundum zufrieden.
„Wo?"
Harry deutete auf das London Eye, das nicht weit von ihnen stand und sich langsam drehte. „Klar. Sicher sieht das nachts mega aus. Oh, übrigens, wann kommt dein Motorrad?"
„Irgendwann diese Woche, warum?" Harry grinste.
„Ich dachte, vielleicht könnten wir eine Ausfahrt machen?"
„Klar, warum nicht." Harry schenkte ihm ein Lächeln.
Sie stellten sich für eine Fahrt mit dem London Eye in die Schlange, und nur ein paar Minuten später betraten sie bereits eine der Kabinen. Louis stellte sich ans Fenster und hielt sich an einer der Haltestangen fest, dann zog er sein Handy aus der Tasche und begann, einige Fotos zu knipsen. „Hey, könntest du ein Bild von uns machen?", fragte er ein Mädchen, die gemeinsam mit ihrem Freund ebenfalls eingestiegen war.
„Klar", sagte sie und schoss ein paar Fotos von ihnen. „Bitteschön."
„Danke." Louis sah die Bilder durch, dann postete er eines davon und stellte es auch gleich als neues Profilbild ein.
„Du bist echt süchtig nach Instagram und Bildermachen", stellte Harry fest, als Louis wieder nach draußen sah, und erneut damit begann, Fotos zu schießen.
„Es macht dir aber nie etwas aus, wenn ich dir Nacktbilder schicke."
Harry lachte und trat hinter ihn, dann schlang er die Arme um seine Mitte und legte die Hände über Louis'. „Ist das nicht das Schönste, was du je gesehen hast?", flüsterte Louis staunend.
„Nein, weil du das für mich bist."
„Ich weiß, ich habe das nur gesagt, damit du mir das antwortest." Louis grinste und Harry biss ihm in den Hals.
„Du bist echt so überzeugt von dir selbst, das ist ja nicht mehr normal."
„Naja, was denkst du warum mein Hintern so groß ist, wenn ich so überzeugt von mir bin?"
„Der war ... nicht gut", sagte Harry, lachte aber trotzdem, weil er in diesem Moment so glücklich war.
„Halt die Klappe und küss mich endlich, du Idiot." Harry lächelte und lehnte sich nach vorn, um Louis zu küssen. Er stupste mit der Zunge gegen Louis', und als sie sich wieder voneinander lösten, bemerkten sie, dass die Fahrt fast vorbei war. „Das war jetzt wirklich weniger romantisch als ich gedacht habe", murmelte Louis, als sie sich wenig später auf eine Parkbank setzten. Harry schüttelte bloß den Kopf, dann küsste er ihn wieder, doch dieses Mal unterbrach sie das Klingeln von Louis' Handy. „Shit, das ist Niall. Hallo? Ja." Er suchte Harrys Blick und fragte ihn, ob er noch Lust hatte in einen Club zu gehen, doch der Andere zuckte zuerst mit den Schultern, dann schüttelte er den Kopf. „Nein, lasst uns den Abend einfach daheim verbringen. Okay, bis dann. Bye."
„Was hat er gesagt?"
„Sie haben eigentlich auch keine Lust mehr auf Party. Hey, bevor wir zurück gehen schauen wir uns noch schnell meine Uni an, okay?"
„Alles was du willst, Baby."
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„Harry!" Louis rüttelte aufgeregt an Harrys Schulter.
„Nein."
„Es ist schon zehn Uhr morgens! Und ich hab was nachgeschaut, es gibt einfach einen Starbucks gleich um die Ecke! Das ist ... der Himmel!"
„Dieses Bett ist himmlisch, also lass mich schlafen", grummelte Harry müde und vergrub das Gesicht im Kissen. Louis seufzte, doch dann schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen. Mit einem Ruck zerrte er die Decke von Harrys Körper und schlang die Finger um seine Erektion. „Was machst du da?" Harry riss die Augen auf und sah ihn an – Louis war bereits angezogen und bereit, London noch näher zu erkunden.
„Oh, also bist du auf einmal doch wach", stellte er grinsend fest und begann, seine Hand langsam auf und ab zu bewegen. Harry vergrub die Finger in seinem Haar und drückte seinen Kopf nach unten. „Du solltest nicht immer nackt schlafen", sagte Louis, bevor er die Lippen um ihn legte.
„Es hat seine Vorteile. Außerdem müssen wir dringend mit jemandem über die Hitze in unserer Wohnung reden."
„Unsere Wohnung", wiederholte Louis lächelnd und nahm ihn noch tiefer.
„Lou, bitte", flehte Harry.
„Bitte was?"
„Schneller."
„Bist du schon soweit? Hattest du etwa einen feuchten Traum?"
„Mh", machte Harry. Ein Stöhnen rollte durch seine Kehle, als er unvermittelt mit der Hüfte nach oben stieß.
„Wovon hast du geträumt?"
„Von dir."
„Und was habe ich getan?"
„Mich geritten."
„Oh ja, das gefällt mir." Louis bewegte seine Hand noch schneller, und schon kurz darauf kam Harry auf seinem Bauch. Louis lehnte sich über ihn und küsste ihn. „Komm schon, zieh dich an, wir gehen frühstücken."
„Wo geht ihr hin?", fragte Barbara, als die beiden wenig später fertig angezogen aus ihrem Zimmer kamen. Sie saß zusammen mit Niall im Schlafanzug auf dem Sofa und sah fern, eine große Schüssel Cornflakes zwischen ihnen.
„Starbucks und danach in den Park zum Eisessen. Wollt ihr mit?"
„Nah, hab Frühstück und Nachtisch hier", erklärte Niall.
„Du isst Cornflakes zum Frühstück und als Nachtisch?"
„Nah, sie ist mein Nachtisch." Niall zwinkerte Louis verschwörerisch zu, während Barbara die Augen verdrehte und die Beine überschlug.
„Du bist so eklig", sagte sie. „Wir treffen uns im Park. Der zwei Blocks entfernt, oder?"
Louis nickte und schnappte sich seine Schlüssel. „Bis später dann!"
„Haben deine Eltern eigentlich schon versucht, dich zu erreichen?", fragte Harry, als sie sich bei Starbucks mit ihren Bestellungen an einen freien Tisch setzten.
Louis schüttelte den Kopf. „Die können mich echt mal am Arsch lecken."
„Hey, das ist doch meine Aufgabe", sagte Harry beleidigt, und Louis wurde rot. „Meine Mum hat aber angerufen. Meinte, sie will uns nächste Woche mal besuchen und sehen wo wir wohnen."
„Und was ist daran so schlimm?"
„Weil sie viel zu nett ist."
„Ist es nicht besser so als andersrum?"
„Denke schon", murmelte Harry und zuckte mit den Schultern.
„Oh, Liam meinte, dass Zayn und er morgen aus Doncaster wegfahren werden, wir gehen dann wahrscheinlich abends in einen Club", erzählte Louis ein wenig später, während sie den Park durchquerten, auf der Suche nach Niall und Barbara, die sie vor dem Eisstand treffen wollten.
„Ich glaube ich hab schon viel zu lange nicht mehr getanzt."
„Ach, hör doch auf", sagte Louis grinsend.
„Was denn, schließlich hab ich ja deinen Hintern auf meinem Schwanz, also ist das okay."
„Harold! Da sind Kinder!", zischte Louis. Er sah Niall und Barbara bereits von Weitem am Eisstand stehen.
„Seid ihr auch schon da oder wie?", sagte Harry, als sie endlich in Hörweite waren.
„Schieb die Schuld nicht auf mich, er hat sich mit dem Nachtisch echt Zeit gelassen", sagte Barbara verteidigend und nahm der Verkäuferin ihre Eiswaffel ab.
„Manchmal wünsche ich mir echt ich wäre schwul", sagte Niall da. „Ich glaube nicht, dass ein Typ über eine Viertelstunde zum Anziehen braucht", maulte er weiter.
„Dann solltest du mal mit Louis zusammen sein."
„Hey!", protestierte Louis.
Nachdem jeder von ihnen eine eigene Eiswaffel in der Hand hielt, setzten Niall und Barbara sich auf eine Bank, während Harry versuche, Louis mit ein paar Klimmzügen am Klettergerüst zu beeindrucken. „Das ist echt beeindruckend und echt heiß", meinte Louis, „aber dein Eis schmilzt."
Harry hielt inne, dann ließ er sich grinsend zu Boden fallen. „Würdest du das Eis denn gern von meinem Körper auflecken?"
„Harry–"
„Gefällt dir sowas, hm?"
„Oh Gott, da sind Kinder!", rief Louis aufgebracht, als Harry auch noch ganz offensichtlich nach ihm griff. Durch die plötzliche Berührung ließ er auch noch sein Eis fallen.
„Du magst das tatsächlich", stellte Harry fest und schob sich den Rest seiner Waffel in den Mund.
„Ich würde es mögen, wenn es in einem privateren Umfeld stattfinden würde." Louis drehte sich ganz zu Harry um und schlang die Arme um seinen Hals, bevor er ihn ein wenig zu sich nach unten zog, um ihn zu küssen.
„Das ist ja widerlich! Wollen Sie so etwa ein Beispiel für die Kinder hier sein? Dafür kommen Sie in die Hölle!", rief eine Großmutter ein Stück entfernt in ihre Richtung. Aufgebracht zerrte sie ihre Enkelkinder vom Spielplatz.
Louis konnte kaum glauben, dass er noch vor ein paar Monaten genauso gedachte hatte wie sie. „Hast du das gehört? Wir kommen niemals in den Himmel." Er kicherte und küsste Harry noch einmal.
Harry lächelte sanft und sah ihm in die Augen. „Baby, der Himmel ist in deinen Augen."
ENDE
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