KAPITEL 22

oh hell, that was a long ass ride!
fühlt sich an wie das längste kapitel, wtf.
hab irgendwann mal gedacht: oh my, wie lange denn noch, das geht ja schon ewig o.O
war da gerade mal bei der hälfte und schon bei über 3.000 wörtern, chrm. hope you know what I want to say.
ANYGAYS, enjoy! ich hoffe ihr hattet einen schönen dritten advent, endspurt bis zum letzten türchen im kalender und dem vorletzten kapitel!!
love, Xx

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TRIGGER-WARNUNG
* selbstverletzendes Verhalten *
(im späteren Verlauf des Kapitels)

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„WAS ZUR HÖLLE GEHT HIER VOR!?", brüllte Louis' Vater, als er die beiden im Bett erblickte. Harry löste sich rasch von ihm, während Louis die Decke über seinen entblößten Körper zerrte. Sein Leben endete genau hier, er wusste es. „Was ist das hier? Louis William Tomlinson! Und wer bist du? Ihr seid zwei Schwuchtel ... in meinem Haus!?"

Während Harry eilig aufstand und in seine Sachen schlüpfte, brachte Louis kein Wort hervor, denn er war viel zu erschöpft um etwas zu sagen, und da klebte sein eigenes Sperma auf seiner Brust.

„Christian, warum schreist du denn so?", hörte er seine Mutter sagen, dann kam sie um die Ecke und verstummte abrupt, als sie ins Zimmer kam. Sie sah zuerst Louis an, dann Harry, der noch immer damit beschäftigt war, sich anzuziehen.

„Du wirst nirgendwohin gehen, solange ich deinen Namen nicht kenne und die Polizei noch nicht gerufen habe wegen sexueller Belästigung!", schrie sein Vater und zeigte dabei mit dem Finger auf Harry. Der hielt inne, gerade dabei in seine Schuhe zu schlüpfen.

„Ihr wolltet doch erst morgen wiederkommen", presste Louis hervor, während die Welt um ihn herum hinter einem Schleier aus Tränen verschwamm. Das hier war das wohl Schlimmste, was je hätte passieren können; es war fast surreal.

„Deine Großmutter hat uns angerufen und mitgeteilt, dass sie heute morgen nach Irland geflogen sind, deswegen sind wir umgekehrt. Wir wollten sie überraschen, aber anscheinend ist es besser, dass wir zurückgekommen sind! Das ist ein Skandal! Eine Sünde!" Dieses Mal schrie seine Mutter ihn an.

„Ist das der Grund, warum du mit Eleanor Schluss gemacht hast? Für diesen Abschaum von Kellner?" Louis wollte explodieren bei diesen Worten. Wie konnte sein Vater es wagen, so über Harry zu reden? Harry war nett und liebenswert und einfach Harry. „Ich rufe jetzt die Polizei wegen unbefugtem Zutritt zu einem Privatgrundstück und sexueller Belästigung, und dann rufe ich im Internat in Wales an. Es ist mir egal, wenn du dein letztes Jahr dort wiederholen musst, aber du bist ab sofort weg von hier! Weg von diesem ... diesem Punk!"

„Bitte nicht, bitte", flehte Louis und - großartig - begann zu weinen.

„Und du gehst ins Gefängnis!", sagte sein Vater an Harry gewandt und griff nach seinem Arm. Harry riss sich grob los, er sah aus als wäre er kurz davor, die Kontrolle zu verlieren. „Das wird ein Nachspiel haben-"

Louis unterbrach ihn, indem er das einzige sagte, was er in diesem Moment für angebracht hielt, um seinen Vater zu beruhigen und ihn dazu zu bringen, seine Meinung vielleicht noch einmal zu überdenken. „Ich komme wieder mit Eleanor zusammen, ich werde sie fragen ob sie mich heiraten will, an unserem Abschluss! Vor allen anderen, bitte! Ich werde ihn nicht wieder sehen, nur ..." Tu ihm nichts. Bitte. Ich liebe ihn. „... Schickt mich nicht weg."

Sie sahen ihn alle drei an, aber Harrys Gesicht war das schlimmste; er sah aus, als hätte Louis ihm mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen, und ihm die schlimmsten Neuigkeiten überhaupt erzählt.

„Gut", sagte sein Vater schließlich, denn er schien in Louis' Blick lesen zu können, dass nur ein Wort genügte und seine Mutter wüsste alles. Er ließ Harrys Arm los und der Ältere warf Louis einen verletzten Blick zu.

„Du hast es versprochen", sagte er und drehte sich noch nicht einmal mehr um, als er das Zimmer verließ. Kurz nachdem die Haustür unten ins Schloss gefallen war, wandten seine Eltern sich wieder an ihn.

Louis' Herz fühlte sich winzig und zur selben Zeit tonnenschwer an in seiner Brust. Er hatte Harry versprochen, dass er ihn immer lieben würde, dass er ihm niemals das Herz brechen würde- und er hatte er ja noch immer bei sich.

„Du bist so widerlich. Sobald du dich angezogen hast, rufst du Eleanor an, morgen kommst du mit in die Kirche und wir reden mit dem Pastor, damit er das ... aus dir raus machen kann", sagte seine Mutter, und sein Vater nickte zustimmend. Louis wollte sterben. „Es gibt in einer halben Stunde Essen", war alles, was sie noch sagte, bevor sie das Zimmer verließen.

Kurz nachdem sie weg waren sank Louis in sich zusammen und begann zu weinen. Er weinte den ganzen restlichen Tag und ging auch nicht zum Essen nach unten.

Sein Leben bedeutete rein gar nichts mehr, wenn Harry kein Teil davon sein konnte.

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Zwei Tage später fuhr er gemeinsam mit Eleanor zur Schule und hielt ihre Hand, während sie zur ersten Stunde gingen. Sie hatte seine Entschuldigungen alle angenommen und ihm geglaubt als er ihr erzählt hatte, er wäre nicht ganz bei Sinnen gewesen, als er das zwischen ihnen beendet hatte, dabei hatte sie zugegeben, dass auch sie ihn vor zwei Jahren schon mit einem Typen betrogen hatte, der jetzt nicht mehr auf ihre Schule ging.

Louis akzeptierte das, schließlich blieb ihm nichts anderes übrig. Er hatte sie ja auch betrogen, auch wenn das für ihn kein Grund dafür war, dass nun alles wieder perfekt sein konnte.

Eine Woche später brachte sein Vater ihm eine kleine Box, die mit rotem Samt überzogen war und in der sich ein diamantbesetzter Ring befand, den er Eleanor an ihrer Abschlussfeier geben sollte, so dass es alle sehen können würden.

Seit dem Zwischenfall hatte er nicht mehr mit Harry gesprochen. Barbara und Liam wussten alles, also mussten es die anderen aus ihrer Gruppe ebenfalls wissen. Louis war es nicht gestattet, irgendwohin zu gehen, wo er sich außerhalb des Schulgeländes aufhielt und meistens weinte er deswegen, wenn er nach Hause kam.

Seine Eltern nahmen ihm die Kreditkarten, den Lamborghini und sein Handy weg, aber das interessierte ihn kaum. Alles, was ihn beschäftigte war, dass Harry nicht an seiner Seite sein konnte, wenn er nachts einschlief, oder dass er seine Nachrichten morgens vermisste, immer mit den zwei Küssen am Ende.

Als er eines Morgens in seinem Schrank stand und nach frischen Klamotten suchte, fiel sein Blick auf einen grauen Hoodie. Harrys Hoodie. Er ging in die Knie, als er die Nase in dem weichen, grauen Stoff vergrub, denn er roch so sehr nach Harry, nach Zuhause, dass es geradezu weh tat. Von diesem Tag an schlief er jede Nacht in dem Hoodie und wusch ihn kein einziges Mal, weil er Angst davor hatte, Harrys Geruch könnte beim Waschen verloren gehen. Er wusste, dass es nichts außer Harry gab, das ihm hätte helfen können, sich besser zu fühlen, aber das war ein Wunschdenken, denn er würden den Anderen wahrscheinlich niemals wiedersehen; seine Eltern würden sichergehen, dass das so blieb.

Der schlimmste Tag war dann nicht einmal der zweiundzwanzigste April, sondern der zweiundzwanzigste Mai, als der Alarm seiner Uhr ihn um Mitternacht weckte und ihn an ihr Zweimonatiges erinnerte. An diesem Freitag blieb Louis den ganzen Tag im Bett. Schon in zwei Wochen waren die Prüfungen, der Abschlussball schon in der kommenden Woche, und er wollte an keinem von beidem teilnehmen.

Als er sich am Sonntag vor dem wöchentlichen Kirchgang mit seinen Eltern stritt, war sein erster Instinkt, zu Harry zu rennen, aber dann erinnerte er sich wieder daran, dass das jetzt nicht mehr ging.

Er wollte doch nur mit Harry kuscheln, doch dieser Wunsch war in weite Ferne gerückt, denn Harry würde vermutlich niemals wieder mit ihm reden wollen.

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„Ich glaube, ich komme morgen mit Zayn zum Abschlussball", meinte Liam am Donnerstag, als sie sich für die Karten anstellten.

„Zayn?", sagte Louis überrascht und versuchte vergeblich, den schmerzhaften Stich in seiner Brust zu ignorieren. Die Eifersucht überkam ihn wie eine giftige Welle, weil Liam Zayn mitbringen konnte. Zayn, den er liebte und mit dem er nach ihrem Abschluss zusammenziehen wollte.

„Ja. Ich hab meinen Eltern gestern alles erzählt und irgendwie haben sie gar nicht so schlimm reagiert. Sie wollen ihn trotzdem treffen."

„Ich gehe mit Eleanor", sagte Louis, als würde das irgendetwas rechtfertigen. Liam öffnete den Mund, als wollte er etwas darauf antworten, doch dann schloss er ihn wieder. „Was?", fragte Louis.

„Nichts, es ist nur ... du weißt doch, dass Lindsay vor zwei Wochen mit Tom Schluss gemacht hat, oder?" Louis nickte und zuckte mit den Schultern. „Und jetzt kauft sie gerade ... Tickets."

Louis drehte sich um und sah sie ein paar Meter entfernt, wie sie sich mit einem anderen Typen unterhielt. „Für wen?"

„Für sich. Und Harry."

„Was!?", sagte Louis. Die Welt um ihn herum begann sich zu drehen.

„Ich habe die beiden letzte Woche auf Nialls Party gesehen. Ich meine ... ich habe sie mehr oder weniger erwischt. Sie hat ihm einen Blowjob gegeben."

Louis wusste überhaupt nicht, was er mit dieser Information anfangen sollte. Das war zu viel. Er hatte den vergangenen Monat ernsthaft damit verbracht, sich die Augen aus dem Kopf zu heulen wegen jemandem, der sich noch nicht einmal um ihn scherte. Er antwortete Liam nicht mehr und schaffte es irgendwie durch den restlichen Tag, bis er die Tränen zu Hause nicht länger zurückhalten konnte.

Das Schuljahr sollte endlich um sein. Dann könnte Louis einen verdammten Schlussstrich unter der ganzen Sache ziehen und endlich ausziehen. Aber immer, wenn er daran dachte, dann fiel ihm wieder ein, dass er Eleanor an ihrem Abschluss einen Antrag zu machen hatte, gleich nach seiner Rede, die er als Jahrgangsbester halten musste. Er fürchtete sich schon jetzt vor diesem Tag.

Am nächsten Tag freute sich ausnahmslos die ganze Schule auf den Abschlussball, wobei die jüngeren Schüler mehr oder weniger beleidigt waren, denn der Abschlussball der Oberstufe war immer der beste. Wenn er könnte, dann würde Louis seinen Platz mit jedem jüngeren Schüler, der ihm über den Weg lief, tauschen. Der Ball würde im Hotel seines Onkels stattfinden, natürlich, und jeder, der eine Eintrittskarte besaß, hatte auch ein Zimmer dort. Louis wollte kein Zimmer. Er wollte einen Ausweg aus der ganzen Sache.

Natürlich passierte das nicht. Um Punkt sieben Uhr am Abend fuhr er vor Eleanors Haus vor. Barbara hatte eine Limousine bestellt und Zayn und Niall, ebenso wie Perrie saßen schon drin, als er einstieg. Sie wollten nach und nach bei ihren Dates vorfahren und alle mitnehmen.

Eleanor trug ein pinkes Cocktailkleid, aber Louis schenkte ihr deswegen kein einziges Kompliment. Sie posierten für ein Bild und ihre Mutter schwärmte davon, wie gut sie zusammen aussahen.

Eleanor sagte nichts, als Liam Zayn küsste, nachdem sie bei ihm vorgefahren waren, und sie schwieg auch, als Perrie und Jade vor ihnen im Auto beinahe eine Knutscherei starteten. Der Anblick seiner Freunde schmerzte, denn Louis war der Einzige, der niemanden mit zum Abschlussball nahm, den er liebte. Und die Tatsache, dass Harry vermutlich mit Lindsay aufkreuzen wurde half nicht gerade, dass er sich besser fühlte.

Sobald sie angekommen waren, suchte Louis in der Lobby nach dem Mädchen mit dem Bob. Er atmete erleichtert auf, als er einen fremden Typen an ihrer Seite sah, einer von Nialls Schule.

Also wird Harry heute Nacht nicht hier sein

Er wusste nicht recht, ob er deswegen enttäuscht oder froh sein sollte. Niall und Zayn tauschten dauernd nervöse Blicke, als sie alle ihre Zimmerschlüssel bekamen und Louis überlegte noch, ob er sie deswegen ansprechen sollte, doch er bekam keine Gelegenheit dazu, denn sie traten bereits vor ihm in den Ballsaal.

Neben der Bühne lagen zwei Kronen auf einem kleinen Beistelltisch, und er verdrehte die Augen, als er sie erblickte. Wahrscheinlich würde er gewinnen und das wollte er eigentlich nicht.

Ihr Tisch befand sich ebenfalls nah bei der Bühne; ein runder Tisch für zehn, so wie immer. Lindsay und ihr ... Freund setzten sich ebenfalls zu ihnen, als sich der Raum langsam füllte. Kellner in raffiniert aussehenden Anzügen gingen durch den Saal und verteilten Champagner an die Gäste. Louis lehnte sich eben zu Liam, um mit ihm über dieses ganze Chaos namens "Ballkönig" zu sprechen und das ihm das wirklich zuwider war, doch dann erstarrte er.

Er roch Harry, noch bevor er ihn sah. Just als Harry das Tablett mit den Sektflöten auf dem Tisch platzierte, drehte er den Kopf in seine Richtung, doch Harry war viel zu beschäftigt damit, die Gläser zu verteilen und mit Niall zu witzeln, als dass er ihn bemerkt hätte.

Schließlich hob er den Kopf und sah ihn, was Louis daran festmachte, dass sich sein Griff um das Sektglas verfestigte und er Eleanor, die eben ein Selfie von sich machte, beinahe unverwandt anstarrte. Louis hielt den Atem an und löste den Blick nicht von Harrys grünen Augen. Der Andere sah atemberaubend aus in diesem schwarzen Anzug und dem gepunkteten Hemd, unter dessen Ärmeln seine Tattoos hervor spitzten. Er war so wunderschön und Louis so verliebt, dass es weh tat.

Dann brach Harry ihren Moment, schlug mit der Faust gegen Zayns und verließ ihren Tisch.

Louis wusste, dass seine Freunde alles mitbekommen hatten, also beschloss er, Eleanor nach einem Tanz zu fragen, um der unangenehmen Stille und den Seitenblicken zu entkommen. Der ganze Tisch stieß kurz darauf zu ihnen auf die Tanzfläche, und obwohl Eleanor sich explizit in Form warf, als ein mehr oder weniger heißer Song gespielt wurde, suchte er noch immer den Saal nach Harry ab.

Er fand ihn in einer der hinteren Ecken, wo er sich mit einer Kellnerin unterhielt, die viel zu sehr damit beschäftigt war, sich ihr Haar aufreizend um den Finger zu wickeln, anstatt Champagner nachzuschenken.

Es war so seltsam, Harry nach einem Monat ohne jeglichen Kontakt wiederzusehen. Sein ganzer Körper verzehrte sich danach, zu ihm zu gehen und all die Küsse aufzuholen, die sie während der letzten Wochen verpasst hatten. Als die Kellnerin auch noch ihre Hand auf Harrys Arm legte, beschloss Louis, dass es an der Zeit war, die beiden zu unterbrechen.

„Willst du was trinken? Ich bestelle uns was", sagte er halbherzig zu Eleanor.

„Einen Cocktail. Du darfst aussuchen." Sie lächelte und küsste ihn, dann entfernte er sich von ihr.

Harry starrte ihn unverwandt an, als Louis mit rasendem Herzen auf ihn zukam. Seine Handflächen waren ganz feucht, aber er würde das jetzt durchziehen. „Der Tisch da drüben hat leer", erklärte Louis an die Kellnerin gewandt und deutete auf einen der Tische in seinem Rücken. Sie nickte, erkannte wohl den Neffen ihres Chefs in ihm, und wandte sich noch ein letztes Mal an Harry, bevor sie ging.

„Also, kommst du auf mein Zimmer, wenn wir fertig mit aufräumen sind?" Harry zuckte nur mit den Schultern und Louis biss sich heftig auf die Unterlippe, um ihr nichts hinterher zu rufen, als sie ging.

„Eleanor will einen ... Cocktail. Und ich hätte gern ein Wasser."

Harry schwieg für einen Moment, dann sagte er: „Was für einen Cocktail?"

Bei dem Geräusch seiner rauen Stimme sprang Louis' Herz ihm beinahe in die Kehle. Er hatte diesen Klang so sehr vermisst. „Den Stärksten, den du hast. Ich will, dass sie weg vom Fenster ist bevor heute Nacht irgendwas passieren kann."

Harry nickte, doch regte sich nicht. Louis wollte ihn küssen. „Ihr seid wieder zusammen." Wahrscheinlich sollte es nach einer Frage klingen, doch es hörte sich mehr nach einer Feststellung an.

„Mhm", machte Louis.

„Du scheinst nicht besonders glücklich darüber zu sein."

„Bin ich auch nicht. Ich bin traurig. Ich bin schon seit einem Monat so traurig."

Harry nickte als wollte er sagen „Ich auch", dann ging er und holte seine Getränke.

Louis sah ihm nach, er hatte noch immer nicht ganz verarbeitet, wie gut der Andere in einem Anzug aussah. Er fragte sich, ob Harry den selbst gekauft hatte, oder ob das Teil einer Uniform war, doch er bekam seine Antwort, als er noch einen Kellner in demselben Anzug, aber mit einem anderen Hemd darunter sah.

„Hier." Harry kehrte mit beiden Getränken zurück.

Louis nahm ihm beides ab und roch an Eleanors Glas. „Was ist da drin?"

„Drei Viertel Wodka und ein Viertel Cola."

„Danke", murmelte er leise, dann bedeutete er Eleanor, an ihren Tisch zu kommen.

Nach fünf Minuten hatte sie das Glas bereits leergetrunken und bat nach noch einem. Louis hatte nichts dagegen; solange sie weiter trank war alles bestens. Und wenn sie je Ballkönigin werden würde, dann wäre sie viel zu betrunken, um zu tanzen, das wäre noch viel besser.

Eine Stunde nach Beginn der Feier brachten die Kellner das Essen, um Elf versammelten sich die meisten Gäste bereits vor der Bühne, wo der Direktor in Kürze die "Krönung" verkünden würde. „Ich werde nun die Nominierten Teilnehmer bitten, sich auf die Bühne zu begeben, sobald ich sie aufgerufen habe!", verkündete er. „Für den Ballkönig stehen zur Auswahl ... Liam Payne, Louis Tomlinson, und Tom Daley!"

Louis verdrehte die Augen, während die Leute für sie klatschten, und folgte Liam auf die Bühne. Er fand Harry ein Stück entfernt an der Wand, wo er mit den anderen Kellnern stand und das ganze Spektakel beobachtete und nur dem Kopf schüttelte.

„Und für die Ballkönigin haben wir ... Eleanor Calder, Barbara Palvin, und Jade Thirlwall!" Die drei Mädchen stiegen auf die Bühne, wobei Eleanor beinahe über die Mikrophonkabel stolperte und sich dann kichernd zwischen Barbara und Jade aufstellte. „Unser diesjähriger Ballkönig ist ..."

Oh Gott, nein, bitte nicht, Gott, bitte, bitte, bitte

„... Louis Tomlinson!"

Obwohl er eigentlich lieber geschrien hätte, setzte Louis ein hübsches Lächeln auf, als er nach vorn trat und von einem der Lehrer die Krone aufgesetzt bekam. Das alles fühlte sich unglaublich lächerlich an, aber die anderen schienen ihn deswegen tatsächlich zu bewundern; normalerweise hätte er die ganze Aufmerksamkeit ja selbst genossen, doch die einzige Person, von der er momentan Aufmerksamkeit wollte schien das ganze überhaupt nicht zu genießen.

„Und unsere diesjährige Ballkönigin ist ... Barbara Palvin!"

Applaus brandete durch den Saal, und Louis atmete fast erleichtert auf. Immerhin würde er schon nicht vor allen mit Eleanor tanzen müssen. Barbara schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln und ein kleines Zwinkern, als sie gekrönt wurde und sie gemeinsam die Treppen nach unten auf die Tanzfläche stiegen, damit sie ihren königlichen Tanz vollführen konnten. „Harry schaut zu", wisperte Barbara, als der Tanz begann.

„Was macht er?", flüsterte Louis zurück.

„Zuschauen."

„Nein, ich meine, redet er mit jemandem?"

„Ja, mit dieser Kellnerin."

„Sie hat ihn heute Abend auf ihr Zimmer eingeladen."

„Oh."

„Denkst du er wird hingehen?"

„Weiß nicht, aber es gibt nur einen Weg um das herauszufinden", erklärte sie.

Louis schenkte ihr einen fragenden Blick, während sie weiter über die Tanzfläche glitten. „Wie denn?", fragte er.

„Geh um Mitternacht auf sein Zimmer, sobald der Tanz vorbei ist."

„Er hat ein Zimmer?"

Sie nickte und Louis hielt sie an der Hand, während sie eine Pirouette vollführte. „Niall hat mir erzählt, dass die Kellner heute Nacht auch hier bleiben, zumindest hat Harry das erwähnt."

„Welches Zimmer hat er?", fragte Louis, unsicher ob er überhaupt hingehen sollte.

„Keine Ahnung. Das musst du schon selbst herausfinden."

Er nickte und dankte ihr, dann, als der Song endlich ein Ende nahm, verbeugten sie sich vor ihrem Publikum.

„Ich habe nicht gewonnen", schmollte Eleanor, als er wieder zu ihr stieß. Sie schlang die Arme um seinen Hals.

„Das ist echt schade", meinte er und versuchte vergeblich, ihre Hände von sich zu lösen, was sie als ein Zeichen deutete, sich ihm noch mehr zu nähern und ihn zu küssen. Louis hätte sich weggedreht, wenn sie ihm nicht sofort ihre Zunge in den Mund geschoben hätte und sie nicht von einigen Leuten beobachtet worden wären, die sie auch noch anstachelten.

What the fuck

Sind die alle zurückgeblieben oder so!???

„Du bist betrunken", sagte er, als sie sich endlich von ihm löste. Ein Spuckefaden spannte sich zwischen ihren Lippen, sowas war wirklich nur heiß, wenn es zwischen ihm und Harry passierte.

„Und du bist Louis", kicherte sie, nicht im Geringsten so süß wie sie vielleicht dachte.

Er wandte sich von ihr ab, um zu sehen, ob die Leute sie noch immer beobachteten, aber er entdeckte nur Liam und Zayn eng umschlungen auf der Tanzfläche. Er wünschte, das wären Harry und er.

Zum Glück wurden die Gäste kurz darauf gebeten, sich wieder zu setzen. Der Fotografie-Club hatte eine kurze Slideshow mit Bildern der vergangenen Jahre erstellt. Barbara war die einzige von Louis' Freunden, die daran teilnahm. Sie projizierten die Bilder an eine Leinwand über der Bühne, und schon nach der Hälfte hatten die meisten Anwesenden Tränen in den Augen; außer Louis, denn der beobachtete nur, wie Harry sich die Slideshow ansah. Er hatte noch kein einziges Mal gelächelt, doch just in dem Moment brach sich ein kleines Lächeln in seinen Mundwinkeln, und als Louis einen Blick auf die Leinwand warf, sah er sich selbst am Mittagstisch in der Mensa sitzen, das Gesicht beim Geschmack des Salats zu einer Grimasse verzerrt.

Oh Gott

„Warum musste es gerade das Bild sein!?", zischte er in Barbaras Richtung, doch die putzte sich nur geräuschvoll die Nase, anstatt ihm zu antworten. Da waren noch zwei Bilder von ihm, eines, wo er mit Liam unter dem Baum auf dem Schulhof stand, und eines, auf dem er eine Grimasse in die Kamera schnitt. „Echt jetzt?", stöhnte er, doch Barbara lächelte bloß.

Als die Slideshow endete, brandete Beifall durch den Saal, und ein paar Leute - was wirklich nicht nötig gewesen wäre - standen sogar auf.

„Es gibt eine Afterparty in Zimmer 420, willst du auch hingehen?", fragte Eleanor, als sie den Ballsaal eine Viertelstunde später gemeinsam verließen.

„Äh ... ich muss noch was nachsehen bevor ich komme, du hast deinen Schlüssel, oder?" Sie nickte und Louis überprüfte, ob auch er seine Karte hatte, dann begab er sich zur Rezeption. Er ging sicher, dass ihn niemand dabei beobachtete, als er die Rezeptionistin ansprach. „Hi, könnte ich vielleicht Auskunft über jemandes Zimmernummer haben?"

Sie warf ihm einen seltsamen Seitenblick zu. „Das ist privat, fürchte ich."

„Ist mir egal, ich brauche-"

„Das sind vertrauliche Daten, Herr ..."

„Tomlinson. Louis Tomlinson. Und jetzt geben Sie mir bitte Harry Styles' Zimmernummer!"

Sie starrte ihn erschrocken an, bevor sie hastig nickte und etwas in den Computer eintippte. „Harry Styles wohnt im obersten Stockwerk. Zimmernummer 931, das ist der Personalbereich."

„Danke", sagte Louis, dann machte er sich auf den Weg zur Küche, vielleicht um nach einem Drink zu fragen und nachzusehen ob Harry noch da war. Er brauchte dringend Alkohol intus, wenn er ihn besuchen wollte. „Könnte ich einen Wodka-Sprite haben, bitte?", bat er einen der Kellner, und zwei Minuten später saß er an einem freien Tisch in der Küche, während das Personal um ihn herum weiter arbeitete. Niemand traute sich, ihn rauszuwerfen, wahrscheinlich hatte man ihn längst erkannt. „Hey ... hast du Harry gesehen? Einer der Kellner", sprach er schließlich einen Mann namens James an, der gerade mit zwei leeren Tellern an ihm vorbei ging.

„Nein, ist glaube ich gegangen."

„Und Molly?"

„Auch", sagte James in einem anklagenden Ton, dann ging er weiter, während er vor sich hin schimpfte.

Also hatte Harry Mollys Angebot angenommen und war in ihr Zimmer gegangen. Louis ließ sein leeres Glas stehen, bedankte sich bei dem Kellner dafür, dass er es ihm gebracht hatte, und verließ die Küche. Die Lobby lag jetzt fast wie ausgestorben da, als er zu den Fahrstühlen ging und einen rief. Als er einstieg, überprüfte er sein Aussehen in dem deckenhohen Spiegel in der Kabine, bevor er den Knopf für den zehnten Stock drückte.

Sein Herz wollte ihm beinahe aus der Brust springen, als er den Flur zum Zimmer 931 hinab ging. Er klopfte zweimal, noch bevor er es sich anders überlegen konnte, dann wartete er. Die Tür öffnete sich nicht, obwohl er lange genug wartete. Er klopfte noch weitere drei Mal an, doch schließlich gab er sich geschlagen, drehte sich um und ging zurück zu den Fahrstühlen, während er sich heftig auf die Unterlippe biss, um die Tränen zurückzuhalten.

Als sich irgendwo hinter ihm eine Tür öffnete, erstarrte er. Sein Herz setzte einen Schlag lang aus, dann hämmerte es in doppelter Geschwindigkeit weiter. Er drehte sich um und da stand er; nur wenige Meter von ihm entfernt stand Harry im Türrahmen und machte einen Schritt zurück, als Louis auf ihn zugehen wollte.

Er hielt den Atem an, als er vor der Tür stehen blieb, nur einen Meter weit weg von Harry, der noch immer seinen Anzug trug. Sie starrten einander für einen Moment lang an, keiner sagte auch nur ein Wort, kaum mehr als Atemzüge und das unbändige Verlangen nach einem Kuss zwischen ihnen.

Schließlich tat Louis es.

Er machte einen Schritt auf Harry zu, zerrte ihn an seinem Kragen zu sich und presste seine Lippen zu einem tiefen, längst überfälligen Kuss auf die des Älteren. Zuerst regte Harry sich kein Stück, doch dann schlang er seine Arme um Louis und zog ihn mit sich ins Zimmer, bevor er der Tür einen Tritt verpasste, um sie zu schließen. Louis' ganzer Körper loderte in dem Feuer von Harrys Berührungen, ihre Zungen fanden sich zu einem wilden Spiel, und Harrys Hände lagen längst auf seinem Hintern.

Sein Herz, ebenso wie jede einzelne seiner Zellen waren am Durchdrehen, nur weil Harry ihn endlich wieder berührte. Das war etwas, von dem er niemals erwartet hätte, dass es noch einmal passierte. Er löste seine Umklammerung aus Harrys Kragen und vergrub die Finger stattdessen in Harrys Locken, neigte den Kopf, damit er ihn besser küssen konnte. Bis sie sich nach Atem ringend lösten hatte er noch nicht einmal bemerkt, dass er weinte. Erst, als Harry mit den Daumen über seine Wangen strich, bemerkte er die kühle Feuchtigkeit auf seiner Haut. „Nicht weinen", flüsterte Harry.

Louis sah ihn traurig an. „Es tut mir so leid. Aber sie hätten mich weggeschickt, und ich-"

„Es ist okay", sagte Harry.

Louis schluckte schwer. „Ich habe dich so vermisst."

„Sei nicht mehr traurig."

„Ich kann nicht."

Harry küsste ihn noch einmal, und dieses Mal verschwendeten sie keine Zeit. Louis' Finger fanden seine Gürtelschnalle und lösten sie eilig, dann fiel seine Hose mit einem leisen Rascheln zu Boden. Harry lächelte gegen seine Lippen und tat dasselbe mit Louis' Hose.

Louis schaffte es, Harrys Hemd in Rekordgeschwindigkeit zu öffnen, und als es zu Boden segelte, strich er längst mit den Händen über Harrys bloße Haut. Er konnte jedes Detail im Halbdunkel ausmachen, doch als Harry ihm seinen Blazer und das Hemd ebenfalls auszog, fiel ihm auf, dass es kalt war. „Es ist kalt", murmelte er.

Harry drehte sich zur Balkontür und schob sie zu. Vermutlich hatte er Louis nur deswegen nicht klopfen gehört, weil er draußen gestanden hatte. „Du hast deinen Bauch verloren", stellte er fest, nachdem er die Lampe auf dem Nachttisch angeknipst hatte.

„Ich hatte keine Lust mit meiner Familie zu essen, also habe ich meistens nur in der Schule gegessen."

„Baby", sagte Harry traurig, und Louis' Magen vollführte einen Salto bei dem Spitznamen. Vielleicht konnten sie das alles wieder zusammenbauen; einen Ausweg finden.

Harry legte die Hand in Louis' Nacken, als er ihn noch einmal küsste, dann wanderten seine Lippen über seine Wange bis hinab zu seinem Hals. Louis schlang indessen einen Arm um Harrys Mitte und zog ihn so nah an sich, dass kein Blatt mehr zwischen sie passte; als hätte er Angst davor, er könnte ihm verloren gehen. Schließlich schob Harry die Arme unter Louis' Schenkel und hob ihn hoch, um ihn zum Bett zu tragen, wo er eine Tube Gleitgel aus der Schublade des Nachttisches kramte.

„Hast du das hier etwa vorausgesehen?", fragte Louis, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Wollte mir einen runterholen, mit dem Gedanken an dich."

Louis lächelte, und der Andere lächelte zurück, bevor er sich zwischen Louis' Beine schob. Sie hatten einander so sehr vermisst, dass sie noch nicht einmal unter die Decke krochen. Harry rückte weiter nach oben, bis er über Louis' Brust hockte. Louis verstand, was er wollte, und öffnete bereitwillig den Mund, um ihn gewähren zu lassen; er wollte alles von ihm, ließ sich von Harry benutzen, bis der Ältere schließlich stoppte, die Finger in Louis' Haaren. Louis' Augen schwammen in Tränen, doch Harrys Herz schmerzte in dem Gedanken daran, dass es nicht nur davon kam, dass er hatte würgen müssen.

Wenn er nur wüsste, wie oft er selbst während des letzten Monats geweint hatte, nur weil er so krampfhaft versucht hatte, seine Gefühle vor den anderen zu verstecken, wenn sie ihn gefragt hatten wie es ihm denn ging. „Wir vögeln jetzt die Traurigkeit aus dir raus", flüsterte er in Louis' Ohr, und öffnete die kleine Tube Gleitgel mit den Zähnen. Er verschwendete keine Zeit damit, Louis vorbereiten, denn sie waren beide so voller Sehnsucht und Verlangen, dass dafür in diesem Moment keine Zeit blieb.

„Bitte", sagte Louis atemlos, und dann drang Harry langsam in ihn ein.

„Fuck, ja", stöhnte er und stützte sich mit den Händen neben Louis' Kopf ab. Es bedurfte nur einem kleinen Blick nach rechts, und ein schmerzhafter Stich fuhr beim Anblick der frischen roten Linien auf seiner Haut durch Louis' Brust. Er beugte sich vor und küsste sie, wobei Harry sich heftig auf die Unterlippe biss und fester zustieß. Louis blickte wieder zu ihm auf, fing seinen Anblick in diesem Moment auf und versuchte vergeblich, die Schmetterlinge in seinem Bauch zu beruhigen. Seine Knie stießen an Harrys Hüfte, als sie einander wieder küssten, und er fuhr mit den Fingern über den Rücken des Älteren, genau so wie er wusste, dass es Harry gefiel. „Du fühlst dich so gut an", sagte Harry an seinem Hals und sog Louis' Geruch ein wie ein lang vermisstes Parfum.

Ich liebe dich, dachte er, während er noch fester zustieß, immer auf der Jagd nach Louis' süßestem Punkt, bis er in Louis' Kniekehlen griff und sich seine Beine über die Schulter hob, um einen besseren Winkel zu erwischen. Es schien zu funktionieren, denn Louis stöhnte seinen Namen und warf den Kopf in den Nacken. Harry legte die Finger um die Erektion des Anderen, wurde schneller und sandte sie schließlich beide über die Klippe ihres Höhepunkts.

„Ich liebe dich", blubberte es aus ihm heraus, keine Chance sie noch aufzuhalten. Er schlug sich eine Hand vor den Mund; er hatte das noch nicht sagen wollen.

Doch Louis lächelte nur, als er sich von ihm löste und neben ihm auf der Matratze landete. Hatte Harry das gerade wirklich gesagt? Hatte er gerade wirklich gesagt, dass er ihn LIEBTE?

Der Ältere konnte es selbst kaum glauben; er hatte dem schönsten Jungen der Welt gerade gesagt, dass er ihn liebte. Und er bereute es noch dazu kein Stück.

„Du liebst mich?", hakte Louis atemlos nach.

Harry atmete tief ein. „Ja. Oder sollte ich lieber sagen: "Ich liebe Lou.""

„Du bist so ein Idiot." Louis grinste und lehnte sich zu ihm, um ihn auf die Wange zu küssen. Danach schwiegen sie für eine Weile, bevor Louis wieder das Wort ergriff. „Also bist du nicht zu Molly gegangen."

„Natürlich nicht", sagte Harry, noch immer im Unglauben, dass er Louis gerade tatsächlich seine Liebe gestanden hatte. Etwas, das er schon seit mehreren Wochen hatte tun wollen.

„Und Lindsay? Du hast sie an dich ran gelassen."

„Ich war betrunken. Und high. Und ihre Haare waren kurz und ihre Augen blau, also habe ich so getan, als wäre sie du. Lou, ich ... mir war so elend zumute."

„Mir auch", sagte Louis, bevor er schließlich aufstand und nach etwas suchte, mit dem er sich den Bauch abwischen konnte. Er fand ein Taschentuch auf dem Tisch und nachdem er es im Müll entsorgt hatte, ging er zurück zum Bett. Er wollte endlich mit Harry kuscheln, sichergehen, dass alles wieder wie vorher war. Harry kroch zu ihm unter die Decke und zog ihn an sich. „Mein Vater will, dass ich Eleanor an unserem Abschluss einen Antrag mache", wisperte Louis an seinem Hals. Er spürte, wie der Andere sich anspannte.

„Wirst du es tun?"

„Ich glaube, ich habe einen anderen Plan."

„Was für einen?"

„Ich möchte mich während meiner Rede outen."

Harry lachte. „Ein Einserschüler, der sich während seiner Rede als Jahrgangsbester outet."

„Ich bin ein schwuler Einserschüler." Harry schnaubte. „Außerdem kann Vater dann gar nichts mehr sagen, weil ich meine Ergebnisse schon alle haben werde. Ich bin erwachsen, er kann mir nach meinen Abschluss nichts mehr tun. Wenn ich finanziell selbst über die Runden komme, dann bin ich frei."

„Stimmt." Harry lächelte. „Ich habe so einen schlauen Freund."

„Freund?" Louis grinste. „Sind wir noch zusammen?"

„Sind wir etwa nicht?"

„Ich dachte nur ... Ich dachte du wärst sauer auf mich. Außerdem habe ich Eleanor geküsst ... und Lindsay hat dir einen Blowjob gegeben."

„Das zählt nicht als betrügen, es hatte nichts zu bedeuten."

„Apropos betrügen, Eleanor hat mir erzählt, dass sie mich ein ganzes Jahr lang betrogen hat, als wir drei Jahre zusammen waren."

„What the fuck", sagte Harry, doch da war ein kleines Lächeln in seinen Mundwinkeln.

„Das ist nicht witzig!", protestierte Louis.

„Juckt es dich denn?"

„Nicht wirklich. Überhaupt nicht, eigentlich. Sie selbst interessiert mich nicht einmal."

„Gibt es denn irgendwas, das dich in dieser Welt noch interessiert?"

„Dich."

„Oh wow, wie lieb von dir."

„Halt die Klappe." Louis grinste wie blöd, als er Harry ansah. „Du hast deine Uhr noch", stellte er fest, als sein Blick auf Harrys Handgelenk fiel. Er vermied es, die frischen Schnitte in seiner Haut anzusprechen.

„Yep. Wollte sie nicht ausziehen bis ich keine Gewissheit hatte."

„Du hättest das passieren lassen, wenn wir Schluss gemacht hätten?"

„Ich meine, wenn du dann glücklich gewesen wärst."

Louis' ganzer Körper wurde ganz warm bei Harrys Worten. Er stützte das Kinn auf die Hand, als er sich aufrichtete. „Ich bin nur glücklich, wenn ich bei dir bin." Harrys Antwort bestand aus einem Kuss auf seinen Unterarm. „Ging dein Alarm auch am Zweiundzwanzigsten?", fragte Louis, und er nickte, bevor er gähnte.

„Lass uns schlafen, ich bin müde."

„Okay."

Harry drehte sich auf die Seite, weg von Louis, der kurz verwirrt war, dann aber kapierte, dass er heute der große Löffel sein sollte. Das kam nicht oft vor, und Louis wusste, dass Harry das nur tat, wenn er verletzlich war und die Rückversicherung brauchte, dass Louis da war, um ihn zu halten. Also rückte er an Harry heran und schlang einen Arm um ihn, die Lippen an seinem Hals.

„Lass mich nicht los", murmelte Harry und Louis hielt ihn nur fester.

„Werde ich nicht", versprach er.

„Ich habs so satt, mich allein zu fühlen."

Louis gab ein zustimmendes Geräusch von sich, während seine Augen langsam zufielen. Er schlief mit Harry in den Armen ein. Harry, der ihn liebte, egal was alles passiert war. Harry, bei dem Louis sich sicher fühlte.

Harry, der sein Zuhause war.

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