KAPITEL 10

Vier Stunden vor der Party machte sich Louis immer noch Gedanken darüber, ob es wirklich so eine gute Idee war. Er war jetzt zwei Tage allein zu Hause gewesen und seit gestern plante er. Er war einkaufen gewesen in einem Lebensmittelladen, der sich Tesco oder irgendwie so nannte. Er hatte Chips, Alkohol (ja, er war stolz darauf, Alkohol endlich selber kaufen zu dürfen) und andere Snacks im Wert von zweihundert Pfund eingekauft. Louis hatte die Sachen kaum alle in sein Auto bekommen.

Im Wohnzimmer und der Küche stapelten sich nun Snacks und Getränke, sowie Louis es bei Nialls Partys gesehen hatte. Er machte sich keine Sorgen um die Musik, weil er wusste, dass Niall bestimmt seinen USB-Stick mit der Aufschrift 'PARTY MUSIC' mitbringen würde.

Louis war aufgeregt und gleichzeitig ziemlich nervös. Dank Niall gab eseine kleine Vorglüh-Party, wofür Louis ihm ziemlich dankbar war, denn wahrscheinlich wäre er ausgeflippt, wenn seine Freunde (er durfte sie jetzt offiziell so nennen) nicht mindestens eine Stunde vorher aufgekreufzt wären.

Zur Feier des Tages trug Louis ein blau-weiß gestreiftes T-Shirt, neue blaue Skinny Jeans und weiße Converse. Sein Haar hatte er wieder einmal zu einem Pony gekämmt und etwas Parfum von Hugo Boss aufgetragen.

„Tommo, komm runter. Die Leute werden deine Party mögen", versicherte Niall ihm und klopfte ihm auf den Rücken.

„Ja, aber was wenn sie das Haus kaputt machen?"

„Denkst du etwa so über meine Freunde?"

Louis sah zu Harry, der sich eben eine Bierdose geöffnet hatte. Er trug ein weißes Nirvana-Shirt, schwarze Skinny Jeans und schwarze Vans. Ach, und diese Jeansjacke von Acne, die er dauernd um die Hüfte trug. „Willst du 'nen Schluck?", wollte er wissen, stellte sich neben ihn und legte ihm einen Arm um die Schultern. Louis versteifte sich und sah sich um, doch niemand schien ihn zu beachten. Niall und Barbara waren mit der Musik beschäftigt und Zayn unterhielt sich mit Jade und Perrie.

„Äh ... nein, danke. Ich habe nicht vor, heute einen Blähbauch nur vom Bier zu bekommen."

„Aber die einzige Person, die dich heute Nacht wahrscheinlich ohne T-Shirt sieht, bin vermutlich ich und mich juckt's nicht." Das ließ Louis definitiv besser fühlen. Auch wenn er es noch nie zugegeben hatte, mochte er das Gefühl, gewollt zu werden. Von Harry gewollt zu werden, um genauer zu sein. „Wann kommen deine Eltern wieder?"

„Am Freitag, warum?"

„Ich frage bloß."

„Du hast aber nicht vor, zu übernachten, oder?", sagte Louis; er wollte irgendwie, dass Harry genau das vorhatte.

„Als ob du das nicht willst", flüsterte Harry in sein Ohr. Louis erbebte, als Harrys heißer Atem auf seine Haut prallte. Es würde definitiv eine interessante Nacht werden, dessen war er sich sicher.

Um halb elf war das ganze Wohnzimmer voll mit Leuten von Nialls Schule, aber Louis scherte sich nicht darum. Er genoss es, dass gerade niemand ein Problem mit ihm hatte (obwohl das bis vor Kurzem noch nicht auf Gegenseitigkeit beruht hatte) und niemanden verurteilten. Da waren Mädchen, die Mädchen küssten und Jungs, die Jungs küssten und ein Junge, der einen Rock und hohe Schuhe trug. Und niemand gab einen Scheiß darauf.

Liam und Zayn knutschten seit geraumer Zeit drüben in der Ecke neben dem Kamin, also machte Louis sich auf den Weg in die Küche, wo er sich Wodka in ein Shot-Glas schenkte. Er fragte sich, ob er Harry suchen gehen sollte und dann vielleicht ... vielleicht könnten sie sich dann auch küssen? Aber was, wenn es jemand sah? Was, wenn jemand es weitererzählen würde? Dann rief er sich aber wieder ins Gedächtnis, wie diese beiden Jungs buchstäblich Trockensex auf dem Sofa hatten und es keinen interessierte.

Nachdem er den Shot getrunken hatte, machte er sich auf die Suche nach Harry, zurück ins Wohnzimmer. Er sah ihn über die Leute hinweg, wie er mit einem anderen Typen tanzte und bemerkte, dass es ihn ein bisschen eifersüchtig machte, weil Harry ihm Aufmerksamkeit schenken sollte. Er sollte ihn wollen und nicht diesen Typen.

Louis redete sich selbst gut zu, straffte die Schultern und bahnte sich einen Weg durch die verschwitzten Körper zu Harry. Die Musik war so laut, dass er hätte schwören können, dass der Boden davon vibrierte.

Als er endlich bei Harry ankam, hatte dieser den Anderen mit dem Rücken zu sich gedreht und rieb seine Mitte an seinem Hintern. Louis wollte, dass Harry seinen Hintern mochte und nur seinen Hintern. Also ging er einen Schritt weiter und legte seine Hand auf Harrys unteren Rücken. Der Ältere drehte sich zu ihm um, grinste und schubste den Anderen weg, um seinen rechten Arm um Louis' Taille zu legen, damit er ihn fest an sich drücken konnte. „Hi", sagte er, doch Louis antwortete nicht, sondern drehte sich um und presste sich mit dem Rücken gegen Harry, so wie der Typ vor ihm. „Sind wir heute etwa so begierig?", sagte er, grub die Finger aber trotzdem in Louis' Oberschenkel.

Louis legte seinen rechten Arm um Harrys Nacken, Harry dagegen drücke seine Nase an Louis' Hals und biss in die weiche Haut. Louis rann ein Schauer über den Rücken. In diesem Moment machte es ihm nichts aus, wenn die Leute ihn sahen; er hatte sich noch nie besser gefühlt. „Wer war dieser Typ?"

„Jemand aus Englisch. Warum?", fragte Harry und löste die Lippen von Louis' Hals.

„Ich frage nur", meinte Louis und zuckte mit den Schultern.

„Eifersüchtig?"

„Niemals!"

Harry lachte und leckte über Louis' Hals, dann biss und saugte er weiter. Louis schloss die Augen und lehnte sich in die Berührung hinein; es fühlte sich absolut gut an. Er spürte, wie Harrys Erektion gegen seinen Hintern drückte und beschloss, ihn ein wenig zu ärgern, indem er seinen Hintern an ihm rieb, so wie es das Paar neben ihnen machte.

Harrys Hände drückten plötzlich fester zu und er zog Louis' Kopf an den Haaren zurück, um ihn zu küssen. Louis zögerte für einen Moment, die Leute sahen ihnen ja zu, doch das Gefühl von Harrys Zunge, die grob an seiner rieb, fühlte sich zu gut an. Sein T-Shirt rutschte nach oben, doch er kümmerte sich nicht darum, es nach unten zu ziehen. Er ließ einfach los. Und da war niemand, der ihm andauernd sagte, was er tun und lassen sollte.

„Wenn wir nicht aufhören, dann haben wir gleich Sex da drüben an der Wand", sagte Harry in seinen Mund. Louis wimmerte und seine Hose wurde bei dem Gedanken daran gleich noch enger. Er löste sich von Harry und zog sein Shirt nach unten. „Lass uns ein paar Shots trinken", raunte Harry in sein Ohr, drückte sich an Louis' Rücken und legte beide Hände an seine Seite. Er führte Louis in die Küche und ließ ihn los, um die halb leere Tequila-Flasche von der Anrichte zu nehmen. „Nicht so", meinte er, als Louis nach den Shotgläsern greifen wollte.

„Wie dann?", fragte Louis verwundert.

„So." Louis entwich ein überraschter Aufschrei, als Harry ihn ganz plötzlich hochhob und auf die Kücheninsel setzte. „Leg dich hin." Louis tat wie ihm geheißen, obwohl es ihn verwirrte, was Harry vor hatte. Er wollte sich wehren, als Harry plötzlich sein Shirt anhob und seinen Bauch entblößte, doch es brachte nichts. „Halt still." Louis unterdrückte ein Stöhnen, als Harry über seinen Hals leckte und dann Salz darauf streute.

„Was machst du da?", wollte er wissen, doch als Antwort drückte Harry ihm lediglich eine Zitronenscheibe zwischen die Lippen.

„Bodyshots", erklärte er dann.

„Die Leute können uns sehen", protestierte Louis und entdeckte einen Typen, der sie beobachtete, während er sich ein Bier einschenkte.

„Na und?"

Louis japste überrascht, als Harry Tequila über seinen Bauch leerte, ihn dann aber sofort mit dem Mund aufsaugte. Dann kam er nach oben zu seinem Hals und leckte das Salz ab. Louis wurde ganz heiß, dennHarrys Zunge war überall, an seinem ganzen Körper. Harry saugte die Limette aus und spuckte die Schale dann aus. Er tätschelte Louis' Bauch. „Ich bin dran."

Sie tauschten die Plätze und als Louis Harrys Shirt anhob, wurde ihm für einen Moment ganz anders. Er hatte einen perfekten Körper mit perfekten Muskeln, die sich anspannten als er das Salz auf Harrys Hals streute. Louis ahmte Harry nach, leckte seine gebräunte, tätowierte Brust ab, dann das Salz und schließlich die Limette. Doch als er sich von Harry lösen wollte, packte dieser ihn am Nacken und küsste ihn weiter. Bevor der Kuss jedoch zu heiß wurde, löste Louis sich von Harry, weil er für die restlichen Gäste in der Küche keine Show abziehen wollte. Schon jetzt wurde er rot, weil ihm so viele zugesehen hatten. Er wollte nur noch zurück ins Wohnzimmer, wo die Lichter gedimmt waren und niemand ihn sehen konnte.

„Hey, Mann, was geht?", sagte Harry zu Zayn, als sie diesen im Flur trafen. Er kam gerade aus der Toilette, Liam auf seinen Fersen. Louis starrte Liam an; sein Haar war völlig durcheinander und seine Lippen rot und angeschwollen. Vermutlich wusste er, was passiert war. Zayn lächelte und zauberte ein Tütchen mit weißem Inhalt aus seiner Jackentasche, das er vor Harrys Gesicht umher schwenkte.

„Bist du dabei?"

Harry sah Louis fragend an, doch Louis zuckte nur mit den Schultern. „Du bist nicht ... Drogenabhängig, oder?", fragte er, als er sich zwischen Harry und Niall aufs Sofa setzte. Harry schüttelte den Kopf und schnaubte. Zayn gab währenddessen etwas von dem Pulver auf den Tisch und Harry begann, mit einer Kreditkarte Linien zu formen. Nach zehn Minuten nahm er bereits seinen zweiten Zug. Louis beschloss, ihn lieber im Augen zu behalten und in dieser Nacht die Finger von den Drogen zu lassen.

Harrys rechter Arm drückte sich in Louis' Seite, weil das Sofa zu klein war, als dass alle hätten genug Platz gehabt. Die Armbänder (die, die er immer trug), bohrten sich unangenehm in seinen Oberschenkel. Er wartete ab, bis Harry sich beruhigt hatte, denn er hatte begonnen, über Dinge zu reden, die Louis zu wenig interessierten, als dass er hätte zugehört.

„Zwei Minuten bis Mitternacht!", rief jemand. Louis fiel ein, dass sie alle zusammen nach draußen gehen könnten (auch wenn alles voller Schnee war) und sich das Feuerwerk anzusehen. Also schlug er es Niall vor und eine knappe Minute später standen sie alle draußen in der Kälte und warteten auf den Countdown, den Zayn normalerweise aufsagte.

Harry hatte Louis seine Jeansjacke gegeben, wofür er wirklich dankbar war, denn er war am Erfrieren. „Hattest du schonmal 'nen Neujahrskuss?", fragte Harry. Louis schüttelte den Kopf. „Nicht?"

„Nein, meine Familie geht immer nach New York über Silvester und Eleanor geht immer nach Fiji oder so ... Du?"

Harry nickte. „Zayn."

Louis verzog das Gesicht und wandte den Kopf, nur um Liam zu sehen, um dessen Schultern Zayns Arm lag und der lächelnd zu dem Älteren aufsah.

„Zehn! Neun!", begannen die Leute zu rufen. Louis wurde ein bisschen nervös, denn er wusste, dass er Harry küssen würde. Es würde nichts bedeuten, richtig? Nach alledem war ein Neujahrskuss doch nur ein alberner Aberglaube und Louis war nicht abergläubisch.

„Drei! Zwei! Eins!"

Louis sah zu Harry auf und packte ihn an seinem Shirt, um ihn zu sich herunter zu ziehen. Harry protestierte nicht, sondern öffnete seine Lippen, damit sich ihre Zungen trafen. Überall um sie herum wünschten sich die Leute ein frohes neues Jahr und er konnte das Knallen der Feuerwerkskörper durch die Nacht hören. Louis war erfüllt von einem Gefühl der vollkommenen Zufriedenheit.

Als sie sich von einander lösten, blickte er zu den am Himmel explodierenden Feuerwerkskörpern auf und machte ein Foto davon, um es später auf Instagram hochzuladen.

Im Wohnzimmer tanzten die Leute noch immer, als sie zurück ins Haus gingen. Louis setzte sich auf das Sofa, dieses Mal allein, und beseitigte den letzten Rest Kokain auf dem Tisch in eine kleine Plastiktüte. Eigentlich würde er jetzt am Times Square stehen, aber nein, stattdessen putzte er den Schülern einer öffentlichen Schule hinterher.

„Louuu", lallte jemand. Überrascht wegen des neuen Spitznamens sah er auf. Harry torkelte auf ihn zu, definitiv betrunken und ziemlich high.

„Was?"

„Was machst du da?", wollte er wissen.

Louis legte das Tütchen auf den Tisch. „Hinter dir her räumen."

Harry grinste ihn breit an. Louis sah, dass ein paar Äderchen in seinen Augen aufgeplatzt waren.

„Du solltest dich ein bisschen hinlegen", schlug er vor, doch Harry schüttelte den Kopf und setzte sich neben Louis.

„Ich möchte dich ein bisschen hinlegen", sagte er und stieß Louis nach hinten, bevor er sich zwischen seine gespreizten Beine legte und ihn küsste.

„Harry, die Leute können-"

„Scheiß auf die, ich will dich jetzt."

Okay. Das war neu. Noch nie hatte jemand zu Louis gesagt, dass er ihn wollte. Es fühlte sich gut an und er beschloss, die Blicke zu ignorieren. Die Anderen waren sowieso entweder zu betrunken oder zu beschäftigt, um sich in ein paar Stunden noch daran zu erinnern.

Harrys rechtes Knie ruhte an Louis' Hüfte, mit dem anderen stützte er sich auf dem Boden ab. Seine Hände lagen zu beiden Seiten neben Louis'Kopf und er küsste den Jüngeren hart.

Louis griff in Harrys Haar, brachte ihre Gesichter näher zu einander und schlang seine Beine um Harrys Hüfte. Er spürte wie seine Jeans enger wurden, wobei es Harry ebenso zu gehen schien. Seine Erektion drückte gegen Louis' Schenkel. „Wenn wir allein wären und du keine Jungfrau mehr, dann würde ich dich so was von genau hier auf dieser Couch nehmen." Harry atmete schwer in Louis' Mund.

Die dunkelgrünen Augen bohrten sich voller Verlangen in Louis' eigene. Er brachte kein einziges Wort heraus. Doch als Harrys Hand zwischen ihre Körper wanderte und Louis berührte, stieß er seine Hand weg. „Nicht hier", stieß er hervor.

Harry nickte und stand auf. „Dann oben?"

„Äh ..." Louis dachte einen Moment lang nach und ließ den Blick durch das Zimmer wandern um sicher zu gehen, dass es allen gut ging.

„Die werden das Haus nicht anzünden falls du dir Sorgen deswegen machst", sagte Harry und verdrehte die Augen.

„Halt die Klappe", murmelte Louis und folgte dem Größeren in die Eingangshalle.

„Ladies first." Harry hielt ihn die Tür auf.

„And bitches after", sagte Louis. Er erinnerte sich daran, dass Barbara das einmal zu Niall gesagt hatte.

Harry knurrte, dann knallte er die Tür zu und packte Louis am Kragen. „Hey, pass auf! Das ist Ralph Lauren!", protestierte Louis, doch Harry gab nur ein undefinierbares Geräusch von sich und zog es ihm über den Kopf.

„Leg dich aufs Bett."

Louis tat wie ihm geheißen, während Harry sein eigenes Shirt und die Hose auszog. Er lehnte sich über Louis und küsste ihn. Für eine Weile verloren sie sich in ihren Küssen, doch dann wurde Harry ungeduldig und streifte Louis die Hose von den Beinen. „Ich liebe diese Jeans an dir, die sieht so schön eng an deinem Arsch aus", sagte er, dann zog er Louis auch seine Boxershorts aus und befreite seinen erregten Penis. Mit einem satten Klatschen fiel er auf Louis' Bauch.Harry leckte sich bei dem Anblick über die Lippen. „Fass dich selbst an."

Zögerlich legte Louis seine Hand um seine Härte. Er wusste nicht genau, was er tun sollte.

Harry streifte indes seine Boxershorts ebenfalls ab (er hatte sie auf jeden Fall von Tommy Hilfiger gestohlen, auf keinen Fall konnte er sich die selbst gekauft haben), dann kletterte er zurück aufs Bett und drehte Louis in seine Richtung. Sie lagen einander gegenüber, Brust an Brust, und küssten sich. Harry schlug Louis' Hand weg und fuhr selbst damit fort, den Anderen zu berühren. Louis wimmerte, was Harry erbeben ließ. Die Geräusche, die der Kleinere von sich gab, waren immer so wunderschön weich und so needy.

Er hielt inne, um seine Hand um sie beide zu legen. Er rieb sie aneinander, während er Louis in einen schmutzigen Kuss verwickelte.

„Schneller. Bitte", bettelte Louis, doch Harry tat das genau Gegenteil – er mochte es, Louis zu ärgern. Er wollte, dass der Andere ihn anbettelte, sich in seinen Armen wand, um endlich zu kommen.

Harry legte sich auf den Rücken und zog Louis damit auf sich. Seine freie Hand schloss sich um den Hintern des Anderen und er hörte fast ganz damit auf, seine Hand zu bewegen, damit Louis anfangen musste, selbst etwas tun.

Genau das tat er auch, denn kurz darauf begann Louis, sich gegen ihn zu reiben, um wenigstens ein bisschen Druck auszuüben. Seine Hände lagen auf Harrys Brust und er rollte die Hüften in einem stetigen Tempo nach vorn. Harry grub indes seine Finger in Louis' Schenkel und hinterließ feine Spuren auf der weichen Haut.

„Ich ... Ich komme gleich", sagte Louis atemlos. Bei dem sanften Geräusch bildete sich ein heißer Knoten in Harrys Bauch.

„Dann komm in meinen Mund."

Louis starrte ihn einen Moment lang entgeistert an, doch der Ältere verlor keine Zeit und hob ihn nach oben, bis Louis' Knie in seinen Achselhöhlen lagen und seine Spitze seine Lippen berührte. Louis kam mit einem lauten Stöhnen in seinem Mund, während Harry über seinen Rücken spritzte. Nachdem sie sich beide von ihrem Höhepunkt erholt hatten, zog er Louis zu sich hinab. „Willst du wissen wie gut du schmeckst?", fragte er, nachdem er alles geschluckt hatte, was der Kleinere ihm gegeben hatte.

Louis hatte gar keine Zeit für eine Antwort, denn Harry presste seine Lippen ohne Widerworte auf seine, bevor er sie mit der Zunge öffnete.Kraftlos sank Louis an Harrys Brust, während sie einander küssten, langsam und bedächtig, aber es war okay, denn es gefiel ihm. Ihm gefiel Harrys heiße Haut an seiner und Harrys Hand auf seinem Rücken und wie er gelegentlich damit über seinen Hintern fuhr. Er würde es niemals zugeben, aber er liebte, wie sehr Harry in seinen Hintern vernarrt war.

„Ich fühle mich schmutzig", meinte er, als sie den Kuss unterbrachen.

„Das bist du auch." Harry grinste und setzte sich auf.

„Jetzt muss ich auch noch das Laken wechseln", jammerte Louis, als er die Schmutzflecken von Harrys Sperma auf dem blauen Stoff entdeckte.

„Soll ich vielleicht die Putzfrau anrufen?", sagte Harry, während er in seine Boxershorts schlüpfte.

„Ich werde deine blöden Bemerkungen von jetzt an einfach ignorieren."

„Wenn du dich darüber lustig machen kann, wie arm ich bin, dann kann ich mich auch darüber lustig machen, wie reich du bist."

„Touché." Louis erhob sich ebenfalls und Harry wischte ihm mit Toilettenpapier den Rücken sauber.

„Ich gehe duschen."

Louis zog das Bett ab und brachte das Laken weg, bevor er ein neues aus dem Wäscheraum holte. Dann nahm er in Phoebes Zimmer eine Dusche. Als er zurück in sein Zimmer kam, war Harry bereits dort. Noch immer war Musik von unten zu hören und Louis fragte sich, ob Harry nicht lieber nach unten gehen wollte. Ihm selbst war nach der ganzen Aktion nicht mehr nach Party zumute.

„Was machst du da?"

„Wie was mache ich da, ich gehe ins Bett."

„Willst du nicht mehr nach unten gehen?", fragte Louis.

„Es ist zwei Uhr morgens, entweder gehen alle bald oder schlafen schon."

„Oh, Okay, also du– okay."

Harry nickte und hob die Decke an, um ins Bett zu steigen, während Louis in seinen Pyjama schlüpfte.

„Dein Bett ist echt bequem", bemerkte der Ältere, als Louis sich gerade die Zähne putzte und die Kontaktlinsen heraus nahm.

„Danke."

„Wenn ich so eins hätte, dann würde ich niemals aufstehen."

Louis verdrehte die Augen, betrat dann jedoch mit einem Lächeln sein Zimmer und warf noch einen letzten Blick auf sein Handy.

„Warum bist du ständig am Handy?", wollte Harry wissen.

„Um zu sehen ob jemand über die Party gepostet hat."

„Ich habe allen gesagt, sie sollen nichts darüber posten", meinte Harry und begann, seine vielen Armbänder abzunehmen. Währenddessen scrollte Louis durch seinen Twitter-Feed, dann checkte er Facebook und zum Schluss Instagram. Schließlich wünschte er seinen Eltern ein frohes neues Jahr, sperrte sein Handy und schlüpfte neben Harry unter die Bettdecke.

„Morgen gibt es sicher viel zum Aufräumen, oder?", murmelte er in sein Kissen.

„Ich denke schon", meinte Harry und drehte sich auf die Seite um ihn anzusehen.

„Wenn irgendjemand irgendwas kaputt macht, dann bezahlst du dafür. Und du wirst nicht einmal eine einzige Glühbirne bezahlen können."

„Es gibt einen anderen Weg, dir etwas zurückzuzahlen", sagte Harry frech, doch Louis schüttelte nur den Kopf, drehte sich auf den Rücken und löschte das Licht, sodass sie im Dunkeln nebeneinander lagen.

„Nicht alles dreht sich immer nur um Sex."

Harry schnaubte. „Aber um Geld?"

„Nein, aber–"

„Du weißt wirklich nicht, wie man so richtig lebt."

„Was meinst du damit?" Louis' Stimme nahm einen beleidigten Unterton an.

„Naja, du hast Tonnen von Geld und gibst es für Yachten und teure Klamotten aus, die nebenbei genau so gut aussehen wie die von billigeren Marken."

„Und was denkst du wofür ich mein Geld ausgeben soll? Drogen und Partys?"

„Ja? Und Wohltätigkeitskampagnen."

„Das ist absurd. Und außerdem; seit wann argumentierst du für die Wohltätigkeit?"

„Hätte ich Geld, dann würde ich es definitiv spenden."

„Du?", sagte Louis ungläubig.

„Nur weil ich Tattoos und Piercings habe, heißt das nicht, dass ich ein Arschloch bin."

„Du bist ein Arschloch."

„Und du ein verwöhntes Gör."

„Du bist nur neidisch."

„Wieso sollte ich neidisch auf eine achtzehnjährige Jungfrau sein, die nicht einmal ihren eigenen Toast machen kann?"

„Was soll das denn heißen?"

„Das soll heißen, dass du absolut keinen Plan von der Welt da draußen hast, Louis. Du bist es gewohnt, dass Leute alles für dich machen und dazu noch deinen Arsch küssen."

„Das hast du mir schon gesagt."

„Eines Tages wirst du die echte Welt sehen und du wirst absolut keinen Plan haben wie du an diese Sache rangehen sollst, weil es niemanden gibt, der dir helfen kann."

„Versuchst du gerade, deine Armut besser zu reden indem du mich schlecht machst?"

„Nein, ich zähle nur die Tatsachen auf."

„Du hast keine Ahnung wovon du redest, du bist immer noch high."

„Trotzdem."

„Wenn du mich so sehr hasst, warum interessiert es dich dann überhaupt?"

„Ich hasse dich nicht, du tust mir nur leid."

Wann war diese Diskussion zu einem so tiefgehenden Gespräch geworden?

„Du bist high und redest nur dummes Zeug."

„Das sagst du nur, weil du Angst bekommen hast, hab ich Recht?"

„Geh schlafen und hör endlich auf so pessimistisch zu sein."

„Ich bin nicht pessimistisch, nur realistisch."

„Warum siehst du dann in Allem immer nur das Schlechte?"

„Weil das die Realität ist, Louis. Du hast keine Ahnung, wie das Leben ist, weil deine Eltern alles in Zucker gehüllt und das Schlechte aus deinem Leben gestrichen haben."

„Oh, dann erklär doch wie die Dinge wirklich sind."

„Die Welt ist ... Ein schmutziger Ort. Eine schmutzige, gottverdammte Horrorshow", sagte Harry und endlich drehte Louis sich zu ihm um. Der Ältere schien es wirklich ernst zu meinen, seine Augen funkelten. „Da ist so viel Schmerz, verstehst du? So viel."

„Was weißt du schon von Schmerz? Du bist jeden Tag feiern und hast Sex."

„Du bist so unfassbar dumm, ich schwör's dir."

„Du hast angefangen!"

Harry verdrehte die Augen und drehte sich weg von ihm. Und so schliefen sie ein in dieser Nacht.

Sieben Stunden später, um halb zehn, wachte Louis wieder auf. Es schneite immer noch als er die Vorhänge öffnete. Harry stöhnte nur und drehte sich im Bett, dann zog er sich die Decke über den Kopf und schlief weiter.

Louis zog sich eine Jogginghose und ein Poloshirt über, dann putzte er sich die Zähne und machte sich auf den Weg nach unten. Überall schliefen Leute auf dem Boden in der Küche und dem Wohnzimmer. Barbara und Niall lagen zusammengekuschelt auf der Couch und Liam schlief in Zayns Schoß auf dem Sessel daneben. Außer verschütteten Drinks und leeren Bechern konnte Louis keine weiteren Schäden ausmachen.

Während er aufräumte, ging er sicher, niemanden aufzuwecken. Danach machte er sich einen Tee und aß einen Muffin zum Frühstück. Als er zurück nach oben kam, wo er ein paar Hausaufgaben machen wollte, war Harry gerade im Bad. Die Armbänder waren von Nachttisch verschwunden, also hatte er sie vermutlich wieder angelegt.

Er wollte sich gerade an seinen Schreibtisch setzen, als er einen kleinen roten Fleck auf dem Laken neben Harrys Kissen entdeckte.

„Harry?"

„Ja?" Er kam halb angezogen aus dem Bad, ein Handtuch in den Händen.

„Hattest du Nasenbluten oder so? Da ist nämlich Blut auf dem Bett."

Harry sah in die Richtung, in die Louis zeigte. Er wirkte für einen Moment erschrocken, doch dann nickte er. „Äh– ja. Ich habe mich aus Versehen selbst geschlagen, sorry."

Louis runzelte verwirrt die Stirn, hakte jedoch nicht weiter nach, weil er noch immer etwas zu tun hatte. Und es gab absolut keinen Grund warum Harry lügen sollte, oder?

Um zwei Uhr am Nachmittag verließen die letzten Partygäste das Haus. Danach ging Louis sicher, dass alles noch an seinem Platz stand, denn wenn seine Eltern herausfinden würden, was während der letzten drei Monate mit seinem Leben passiert war, dann würden sie ihn ganz sicher wegsperren.

Kopfschüttelnd setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch und setzte seine Brille auf. Wenn er etwas erreichen wollte, dann musste er jetzt arbeiten. 

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