~ 44 ~
᯽ ᒍᑌᑎᘜKOOK ᯽
=======❁=======
Ich rannte so schnell ich konnte durch die sterilen Flure des Krankenhauses, mein Herz pochte wie verrückt. Die hellen Neonlichter verschwammen vor meinen Augen, während ich an Ärzten und Schwestern vorbeistürmte. Irgendwo hörte ich Seokjin meinen Namen rufen - vermutlich war er gerade auf Nachtschicht -, aber ich konnte nicht anhalten. Ich musste zu Taehyung. Jetzt.
Als ich endlich vor seiner Zimmertür stand, klopfte ich hastig, ohne auf eine Antwort zu warten, und riss die Tür auf. Mein Blick suchte fieberhaft nach ihm. Da war er - blass und zerbrechlich, wie eine zerbrochene Puppe, aber er war wach. Seine Augen, so müde und schwach, fanden meine. Er hob eine Hand, so langsam, so schwerfällig, als wollte er mich berühren, doch sie fiel wieder zurück auf die Decke, als hätte er nicht die Kraft, sie oben zu halten.
"Jagiya...", flüsterte ich, meine Kehle zugeschnürt vor Erleichterung und Sorge. Ich lief schnell zu ihm, ließ mich an seiner Seite nieder und zog ihn vorsichtig in meine Arme. Er fühlte sich so zerbrechlichan, fast als würde er unter meiner Berührung zerbrechen.
Trotzdem griffen seine schwachen Finger nach meinem Shirt, hielten sich daran fest, als wäre es der letzte Anker zu seinem Leben. Ein leises Schluchzen entkam ihm, so leise, dass ich es fast nicht hörte.
"Jungkookie..." Seine Stimme war brüchig, kaum mehr als ein Flüstern. "Mein Schatz... Dir geht es gut."
Seine Worte zerschnitten mein Herz. Wie konnte er sich in seinem Zustand Sorgen um mich machen? Tränen liefen unkontrolliert über meine Wangen, als ich sein Gesicht ansah - immer noch mein Taehyung, aber so anders, so verletzlich.
"Jetzt noch viel besser.", flüsterte ich und streichelte sanft über seine Wange. "Du bist endlich wach! Ich hatte solche Angst um dich, Tae." Meine Lippen fanden seine Stirn in einem sanften Kuss, während ich meine Hände vorsichtig über seine Schultern legte, um ihm ein wenig Nähe zu geben.
"Ich pass ab sofort noch besser auf dich auf! Wie fühlst du dich?", fragte ich schließlich, auch wenn ich die Antwort bereits fürchtete.
"Schrecklich..." Taehyungs Stimme war leise und zögerlich, doch sie trug eine schwere Last. "Ich hab eben alles erfahren. Bevor ich wach wurde, hatte ich meinen zweiten Herzstillstand." Seine Augen füllten sich mit Tränen, und ich sah den Schock in seinem Blick. "Ich... ich war zweimal tot, Jungkook. Zwei Mal. Ist das nicht schrecklich?"
Seine Worte trafen mich wie ein Schlag. Ein zweiter Herzstillstand? Warum hatte mir das niemand gesagt? Die Schuld kroch in mir hoch wie eine Welle, mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Ich hätte bei ihm bleiben sollen. Ich hätte niemals gehen dürfen.
Ich umfasste sein Gesicht, schaute ihm tief in die Augen, obwohl meine eigenen Tränen meine Sicht verschwimmen ließen. "Ja, Tae, es ist schrecklich... Vor allem für mich. Wie könnte ich nur ohne dich leben? Bitte, tu mir sowas nie wieder an, okay?"
Meine Stimme brach, als ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub. Der vertraute Duft seiner Haut war schwach, aber er war da, und das war alles, was zählte. Er war hier. Er lebte.
Seine Hand bewegte sich schwach, fand meinen Hinterkopf und legte sich zitternd darauf. "Ich... ich verspreche es, Kookie. Ich lass dich nicht allein." Seine Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, aber sie brannten sich tief in mein Herz. In diesem Moment war alles andere unwichtig. Wir hatten den Tod besiegt - gemeinsam.
Ich konnte ihn nicht loslassen. Meine Arme umschlossen ihn so vorsichtig, als wäre er aus Glas. Die Wärme seines Körpers, so schwach sie auch war, erfüllte mich mit einer Hoffnung, die ich so lange verloren geglaubt hatte. Sein Atem ging flach, und ich spürte ihn an meinem Hals, zart wie eine Feder.
Doch irgendetwas in mir schrie danach, ihm noch näher zu sein. Ich löste mich langsam aus der Umarmung, stand auf und zog die dünne Krankenhausdecke ein wenig zur Seite.
"Was machst du?", fragte Taehyung mit einem schwachen, aber neugierigen Lächeln, das mir einen Stich ins Herz versetzte. Wie hatte ich dieses Lächeln vermisst.
"Ich will einfach bei dir sein.", flüsterte ich. "Ich kann nicht mehr auf diesem Stuhl sitzen und dich von weitem ansehen. Ich brauche dich... ganz nah."
Langsam legte ich mich zu ihm, achtete darauf, seinen Körper nicht zu belasten, und zog die Decke über uns beide. Seine Augen folgten mir aufmerksam, und ich sah, wie sie sich mit Tränen füllten.
"Kookie..." Seine Stimme brach, als er versuchte, seine Hand zu heben und mein Gesicht zu berühren. Ich half ihm, seine Hand zu mir zu führen, ließ sie an meiner Wange ruhen und schloss kurz die Augen.
"Ich bin hier, Tae.", murmelte ich. "Für immer."
Vorsichtig zog ich ihn in meine Arme, sein Kopf ruhte auf meiner Brust. Seine schwachen Finger klammerten sich an mein Shirt, und ich fühlte, wie er sich in meine Wärme schmiegte, als ob er sichergehen wollte, dass ich wirklich da war.
"Du fühlst dich so warm an.", flüsterte er.
"Das ist, weil ich jetzt wieder komplett bin.", antwortete ich und sah zu ihm hinunter. Seine Augen waren halb geschlossen, aber er lächelte sanft.
Ich konnte nicht widerstehen. Mit aller Vorsicht beugte ich mich zu ihm hinunter, ließ meine Lippen sanft seine Stirn berühren. Er schloss die Augen vollständig, und ich spürte, wie er einen tiefen Atemzug nahm. Meine Lippen fanden ihren Weg zu seiner Wange, ganz leicht, fast wie ein Hauch. Sein Atem wurde schneller, und ich konnte spüren, wie sehr ihn das alles anstrengte, doch er zog mich noch ein wenig näher.
"Tae...", flüsterte ich, als ich schließlich seinen Mund mit meinen Lippen berührte. Der Kuss war sanft, zerbrechlich, aber voller Liebe. Seine Lippen waren trocken und kühl, aber es war Taehyung, es war mein Tae.
Er erwiderte den Kuss schwach, aber das war genug. Es war alles, was ich brauchte, um die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
"Ich liebe dich.", flüsterte ich, als ich meine Stirn an seine lehnte.
"Ich liebe dich auch.", hauchte er zurück, seine Stimme so leise wie ein Sommerwind.
Die Minuten verstrichen, und die Stille zwischen uns war nicht bedrückend, sondern erfüllte den Raum mit einer sanften, heilenden Energie. Taehyungs Atem wurde ruhiger, und ich spürte, wie sein Körper langsam schwerer in meinen Armen wurde. Er war erschöpft, aber ich wusste, dass er endlich in Sicherheit war – bei mir.
"Schlaf, Tae.", flüsterte ich, meine Lippen an seinem Haaransatz. "Ich passe auf dich auf."
Sein leises Murmeln, ein kaum hörbares "Bleib bei mir.", drang in mein Herz wie eine sanfte Bitte, die ich niemals ignorieren konnte.
=======❁=======
🩷
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top