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᯽ TᗩᗴᕼYᑌᑎᘜ ᯽

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Die Dunkelheit war erdrückend, schwer wie eine Decke aus Blei, die mich in einen endlosen Abgrund zog. Mein Körper fühlte sich an, als wäre er nicht mehr meiner. Ich wusste, dass ich ohnmächtig war – eine seltsame, unerklärliche Gewissheit durchzog meinen Geist. Doch obwohl ich mich im Nichts befand, spürte ich alles. Ein dumpfer Schmerz, tief in meinem Bauch, pochte im Einklang mit einem schwachen Bewusstsein.

Ich wollte schreien, mich bewegen, irgendetwas tun, aber ich war wie gefangen. Gefangen in meinem eigenen Kopf, einer stummen Hülle, die mir jeden Befehl verweigerte.

Jungkook. Sein Name war ein verzweifeltes Echo in meinem Inneren. Ich schrie ihn immer wieder, laut und voller Panik, doch nichts kam heraus. Ich konnte ihn nicht hören, nicht spüren. War er weg? War er…? Nein. Nein, das durfte nicht sein.

Die Stille war grausam, unerträglich. Sie zerrte an meinem Verstand, ließ mich mit einem einzigen Gedanken zurück: Ist er tot?

Dann, plötzlich, durchbrach ein Geräusch die Stille. Ein piependes, gleichmäßiges Geräusch.

"Piep… Piep… Piep…"

Es war seltsam vertraut und gleichzeitig so fremd. Der Klang war gedämpft, als würde er durch Wasser zu mir dringen, aber er war da. Irgendwo, hinter der Dunkelheit, wartete es auf mich. Es bedeutete etwas, etwas Wichtiges. Langsam begann mein Verstand zu begreifen. Ein Monitor. Ein Leben. Mein Leben. Das Geräusch war monoton, fast beruhigend. Es war der Beweis, dass ich noch hier war. Dass ich noch lebte.

Doch mit der Erkenntnis kam die Angst. Wo war Jungkook? War er bei mir? Hielt er meine Hand? Oder lag ich allein, verloren in diesem sterilen Albtraum? Der Gedanke, dass er es vielleicht nicht geschafft hatte, drückte schwerer auf mich als jeder Schmerz.

Mein Herz zog sich zusammen, als die Dunkelheit erneut nach mir griff. Bitte, lass ihn am Leben sein. Mein Geist flehte, betete, hoffte, doch die Antwort blieb aus.

Die Dunkelheit blieb mein ständiger Begleiter, aber ab und zu durchbrachen Stimmen den endlosen Nebel in meinem Kopf. Es fühlte sich an wie ein Funke in einer ansonsten leeren, kalten Welt. Ich konnte nicht sehen, konnte mich nicht bewegen, aber ich hörte. Jede Stimme war ein Lichtstrahl in meinem Gefängnis, und ich klammerte mich an sie, auch wenn ich nicht immer verstand, was gesagt wurde.

Einmal hörte ich die Stimme meiner Mutter. Sie war weich, voller Sorge und gebrochener Hoffnung. Ihre Hand legte sich auf meine, und ich konnte den Druck fühlen, die Wärme ihrer Haut. Es war echt, so echt, dass es mir beinahe die Luft nahm. Doch bevor ich irgendetwas tun konnte, verschwand sie wieder. Zurück blieb nur das monotone Piepen des Monitors und die Leere, die sich über mich legte wie eine undurchdringliche Decke.

Die Zeit wurde bedeutungslos. War es ein Tag? Eine Woche? Ein Monat? Es fühlte sich an, als würde ich in Lichtgeschwindigkeit durch eine endlose Traumwelt rasen. Ich hatte keine Orientierung, keine Verbindung zur Realität – nur die schmerzhafte Frage: Wo ist Jungkook? Lebt er? Warum ist er nicht hier?

Dann geschah es. Eine fremde Männerstimme. Rau, sachlich, ohne die Wärme, die ich bei meiner Mutter gespürt hatte. Sie schien nicht zu mir zu sprechen, sondern über mich.

"Patient zeigt keine wesentlichen Veränderungen. Stabil, aber im Koma. Die Verletzungen haben längerfristige Auswirkungen, aber es gibt Hoffnung auf ein Erwachen."

Im Koma. Das Wort hämmerte in meinem Kopf wie ein Donnerschlag. Ich war gefangen – wirklich gefangen. Mein Körper schlief, doch mein Geist war wach, eingeschlossen in einer endlosen Spirale aus Warten und Hoffen.

Ich wollte schreien, wollte fragen, ob Jungkook bei mir war, ob er lebte. Doch alles, was ich tun konnte, war fühlen. Und dann passierte es. Eine Träne, warm und salzig, bahnte sich ihren Weg aus meinem Augenwinkel und rollte langsam über meine Wange. Es war der einzige Beweis, dass ich noch hier war, noch fühlte.

Jungkook, wo bist du? Bitte… bitte sei hier. Bitte sei am Leben.

Die Tage in der Dunkelheit waren endlos. Es war ein Kreislauf aus Stimmen, die kamen und gingen, der unerbittlichen Stille dazwischen und meinem eigenen, verzweifelten Drang, mich zu bewegen – doch mein Körper gehorchte nicht. Ich war gefangen, und die Zeit war wie ein schemenhaftes Etwas, das mich ignorierte.

Dann spürte ich sie. Eine Hand. Groß, rau, vertraut. Sie hielt meine mit solcher Vorsicht, als hätte er Angst, mich zu zerbrechen. Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper, ein Gefühl, das sich durch die Taubheit meiner Gliedmaßen zog. Mein Herz schrie nach ihm, obwohl es mich scheinbar im Stich ließ.

Und dann hörte ich ihn. Seine Stimme. Bruchstückhaft, leise, fast unhörbar. Doch jede Silbe drang direkt in mein Herz, als würde sie die Mauern aus Dunkelheit und Ohnmacht durchbrechen.

"Hey Taehyung. Du schläfst ganz schön lange... willst du nicht bald aufwachen? Ich vermisse dich ganz schön, und ich möchte endlich mit dir nach Hause. Es ist ganz schön langweilig ohne dich... Ich komm nicht klar, wenn du nicht da bist."

Jungkook. Mein Jungkook. Seine Stimme war zittrig, und ich hörte den Schmerz darin. Jede leise Träne, die er vergoss, war wie ein Messerstich. Eine weitere Träne rollte aus meinem Augenwinkel. Außen stumm, doch innerlich brach ich zusammen. Ich höre dich! Ich bin hier! Bitte gib mich nicht auf!

Er sprach weiter, die Worte wurden brüchiger, seine Stimme voller Tränen. "Weißt du... Ich hatte wirklich gedacht, dass ich dich verlieren würde. Jackson meinte, dass du noch in meinen Armen gestorben bist. Verdammt, du warst tot! Wie hätte ich nur ohne dich überleben können? Und jetzt liegst du hier seit fast vier Tagen und wachst einfach nicht auf..."

Seine Schluchzer wurden lauter, die Verzweiflung in jedem Atemzug raubte mir fast den Verstand. Ich wollte zu ihm. Ich wollte ihn trösten, ihn festhalten und ihm sagen, dass alles wieder gut wird. Doch mein Körper blieb regungslos, meine Seele weinte stumm.

"Ich liebe dich, Kim Taehyung. Ich liebe dich über alles. Komm zu mir zurück..."

Die Worte trafen mich wie ein Blitz. Alles in mir brannte, mein Herz schlug schneller, meine Lunge zog sich zusammen. Ich wollte zu ihm. Ich muss zu ihm!

Plötzlich riss ich meine Augen auf. Der Raum war leer, nur der Mond schien in einer gespenstischen Stille in mein Zimmer. Mein Atem ging flach, zu schnell, und ich spürte, wie mein Körper anfing zu krampfen. Mein Herz raste wie wild, mein Puls überschlug sich. Es war, als würde mein Körper die Kontrolle verlieren.

Ich sah verschwommen, wie eine Krankenschwester in Panik in das Zimmer rannte, ihre Stimme ein Wirbel aus Schreien und Befehlen. Doch ich konnte nichts tun. Ich war ausgeliefert.

Das schrille, durchdringende Piepen der Monitore dröhnte in meinen Ohren, immer lauter und lauter, bis es schließlich in einem grellen Weiß endete. Kein Schwarz. Kein Nichts. Nur ein blendendes, alles verschlingendes Licht.

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Ich liebe Drama!!! Und am meisten liebe ich es, wenn meine Kapitel unglaublich dramatisch sind!

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