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♡𝘸𝘰𝘰𝘺𝘰𝘶𝘯𝘨
Ich zog mir meine Jacke aus, als ich die Hitze im Raum fiebern spürte und legte diese achtlos zur Seite. Während ich noch das Fenster auf machte, bevor San gleich kommen würde, zupfte ich mir mein kurzgeschnittenes Top am Bauch zurecht und setzte mich mitten im Raum auf eins der Stühle hin. Ich wusste, dass die Lehrer und Lehrerinnen schon immer ein Problem mit meinem Kleidungsstil hatten, da ich eben mehr zeigte, als der ein oder andere, aber es interessierte mich schlichtweg nicht.

Vielleicht sollten sich die Lehrer und Lehrerinnen erstmal Sorgen, um die mangelnde Bildung ihrer Schüler*Innen sowie ihren eigenen Perversionen gegenüber denen, die nicht den 0815 Kleidungsstil hatten, überdenken.

Somit strich ich mir mein Haar entspannt zurück, als ich dann den großen Jungen das Zimmer betreten sah und ebenso merkte, wie er die Tür offen ließ.

,,Du kannst die Tür gerne zu machen. Wir wollen ja ungestört arbeiten.",unterbrach ich ihn direkt grinsend beim Gang zu mir, als er mich erstmal ertappt anblickte und nickte. Sobald die Tür zu war, kam er in langsamen Schritten auf mich zu und setzte sich gegenüber vor mich hin.

Ich konnte nicht anders, als zu merken, wie sich meine Mundwinkel angetan anhoben und spielte entspannt mit meinem Armband dabei herum, während ich ihn konzentriert betrachtete. Dabei hatte ich meine Beine auf dem Nachbartisch abgelegt und lehnte entspannt in meinem Stuhl zurück, wobei er seine Schulsachen tatsächlich auspackte und ich ihn weiterhin still betrachtete.

Irgendwas hatte er an sich. Ich kannte ihn erstmals gar nicht, dabei schienen wir wohl im selben Jahr zu sein. Jedoch fiel er mir nie wirklich auf. Doch seitdem ich nun paar Male schon die Freude hatte, auf ihn zu stoßen, blieb er mir im Hinterkopf, sodass ich für mich selbst bereits wusste, dass ich ihn nicht so einfach von meiner Angel kommen lassen würde.

Warum?
Einfach nur so. Weil ich Spaß daran hatte.

An seiner so schüchternen Art und Weise mir gegenüber, obwohl er anderen gegenüber komplett anders war. Ich merkte es über die Tage hin, wie alle Blicke im Klassenraum immer auf ihn gerichtet waren, sobald er einen Witz riss oder sich energisch mit den anderen unterhielt, sie sich für Nachmittagsbrunches und Spiele sowie Sport verabredeten. Er war also allein nur mir gegenüber so zurückhaltend, verlegen, beinahe schon ergeben, so wie er jeglichen Blick zu mir mied.

Er hatte mich seit dem Schließen der Tür nämlich nicht ein einziges Mal so richtig angeschaut, fiel mir gerade auf. Einerseits machte ihn seine so beliebte Art und Weise in meinen Augen verdammt unsympathisch, was wahrscheinlich nur meine eigene Eifersucht darüber war, was für ein ideales Leben er wohl führen musste. Andererseits mochte ich diese Schüchternheit, die er mir gegenüber hatte.

Gedankenverloren musterte ich ihn also ungestört, was er wohl zu merken schien, so zwanghaft er versuchte, etwas auf sein leeres Papier zu setzen.

,,S-So, unser Thema ist also die Auswirkungen von Depression bei Kinder und Jugendlichen. Wie wollen wir uns die Aufgaben aufteilen?",fragte er mich nach einer langen Nachdenkzeit, wobei er dann tatsächlich den Kopf hob und mich endlich mal anschaute. Doch sobald ich ihm in die Augen blickte, wandte er seinen Blick schnellstens wieder ab, sodass sich das Grinsen auf meinen Lippen direkt weitete.

,,So, wie es dir am besten passt, mein Lieber. Ich tue das, was du von mir verlangst.",sprach ich meine Worte in einem suggestiven Ton aus, als ich meine Beine vom Tisch nahm und mich mit meinen Unterarmen auf dem Tisch abstützte. Dabei lehnte ich mich etwas zu ihm vor, woraufhin er nur leicht nickte und sagte:,,Ich finde es gut, wenn du die Teile übernimmst, wo du deine Stärken siehst. Dass ich das alleine entscheiden soll, wäre doch unfair. Sag mir einfach, welche Bereiche die sind, wo du am besten schriftlich bist."

Aufmerksam lauschte ich den streberhaften Worten des Jungen vor mir, während ich fixiert seine Gesichtszüge beim Sprechen musterte. Ich wusste mittlerweile, dass ihn das anscheinend unfassbar verlegen machte, so rosa wie sich seine Wangen nun gefärbt hatten. Ich hatte wirklich meinen puren Spaß gerade.

,,Du bist so süß, San.",gab ich nach einer Weile der Stille von mir, wobei mir ein kurzes Schmunzeln entwich und ich entspannt aufstand. Gechillt legte ich meine Hände in meine Cargohose ab, während ich einmal um den Tisch spazierte und mich hinter ihm stellte.

,,Hm... Sehe ich für dich wirklich wie einer der Schüler aus, der was für die Schule tut?",fragte ich ihn lallend, während ich den Abstand zwischen uns verringerte und meine Hände an die Tischkante abstützte, ihn dabei zwischen meinen Armen fixiert. Dabei blickte ich auf seinen schwarzen Haarschopf runter und lauschte seinen so niedlichen Worte.

,,Ich denke dennoch, dass du deine Stärken und Intelligenz hast. Deswegen wollte ich dich fragen.",antwortete er mir voller Ehrlichkeit in seiner Stimme, wobei mir sein angenehmer Eigenduft in die Nase stieg, sobald ich mich zu sein Ohr beugte und mein Kopf an den seinen spielerisch lehnte, die Augen auf seinen Aufgabenzettel gerichtet.

Ich spürte, wie er sich etwas anspannte, während ich all seine Reaktionen in vollen Zügen genoss und mir mein Grinsen nicht verdrücken konnte.

,,Dann mache ich das... und das hier...",sprach ich achtlos auf dem, was ich zeigte. Schließlich lag mein Fokus nur auf ihn, als ich langsam zu ihm schaute und sah, wie er sich auf seine Unterlippe biss. Dennoch markierte er sich mit seinem Stift die Stellen, auf die ich zeigte, wodurch ich mir mein Schmunzeln bei seiner Seriosität mit der Aufgabenteilung verkneifen musste.

,,Okay, d-dann machen wir das so. Lass uns die restliche Zeit schonmal nutzen.",antwortete er beinahe schon am Flüstern, wobei seine Stimme immer leiser gegen Ende hin wurde und ich nicht anders konnte, als ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken. Darauf reagierte er direkt mit geweiteten Augen, als er kurz aufatmete und mir dann endlich sein Gesicht zu wandte.

Grinsend hielt ich ihn zwischen meinen Armen fixiert, mit denen ich mich an der Tischkante noch abstützte und ließ mein Blick über sein Gesicht streifen. Dabei ließ ich mir seine pure Reaktion auf den unschuldigen Kuss nicht entgehen, worauf er so intensiv anscheinend zu reagieren schien, dass er völlig abwesend wirkte.

,,I-Ich glaube, ich habe meine Jacke noch im Klassenraum vergessen. I-Ich muss die holen gehen.",sprach San aufeinmal, als er aufstand und ich somit paar Schritte zurück ging. Ich beobachtete ihn dabei, wie er seine Sachen schnell packte und gerade an mir vorbei laufen würde. Doch so einfach würde ich ihn natürlich nicht gehen lassen.

Denn ich stellte mich direkt wieder vor ihm hin und näherte den Abstand zwischen uns, wobei er mir überrascht in die Augen blickte und paar Schritte auswich, die ich aber mit meinem Gang direkt wieder ergänzte, bis er dann wirklich stehen blieb.

Siegerisch sagte ich dann:,,Ich weiß, dass du mich magst.",was er direkt mit riesigen Augen erwiderte und sich beinahe an seiner Spucke verschluckte. Ich ging noch paar Schritte näher auf ihn zu und flüsterte ihm leise entgegen:,,Es ist die Art und Weise, wie du mich immer anschaust, mit deinen so verfallenen, ergebenen Augen beobachtest." Dabei legte ich meine Hände solangsam auf seine Oberarme ab, in denen ich mich etwas hinein krallte und auf ein geschocktes Gesicht schauen durfte.

Ich machte natürlich nur Spaß mit meinen Worten. Ob er mich wirklich mochte oder nicht, wusste ich nicht. Das war mir auch egal, jedoch wollte ich ihn gerade einfach nur ärgern, weil ich ihn doch ziemlich niedlich fand.
Dabei fiel mir tatsächlich die letzten Tage schon auf, wie seine Blicke doch immer wieder an mir hängen blieben im Unterricht, was ich aber nie weiterhin überdachte. Viele schauten mich ständig an, weil ich für alle die typische Schulschlampe war. Das dachte er auch bestimmt über mich.

,,Oder die Art, wie du auf meine Nähe reagierst.",sprach ich weiter auf ihn ein, als ich mich zu seinen Lippen mit einem schelmischen Grinsen beugte und mich dafür etwas auf die Zehenspitzen stellen musste. Er atmete schwer, da mir sein Atem gegen die Lippen streifte, wodurch ich vergeblich verhindern musste, meine Augen angetan nicht zu schließen.

,,Magst du mich, Choi San?",fragte ich ihn zu guter letzt spielerisch, als ich meine Hand auf seine Wange legte, um seinen Kopf etwas hoch zu drücken und ihm in die Augen blicken zu können. Uns trennte in dem Moment nur ein kleiner Spalt und die Art, wie verloren er mir plötzlich in die Augen blickte. So, als würde er mir tatsächlich gleich seine Liebe gestehen, ließ selbst mich für ein Moment außer Konzept geraten.

Doch ich fing mich wieder und wollte ihm gerade meine Lippen aufdrücken, bis wir ein lautes Klopfen hörten und ich mich schnell von ihm löste.

,,San?! Bist du da drinne?! Ey, der Typ soll seine Finger von dir lassen.",hörten wir zwei seiner Freunde beinahe schon im Chor rufen, weshalb ich uninteressiert zu den beiden Jungen schaute, die nun auch im Raum standen.

Die beiden ignorierte ich jedoch völlig, schaute San noch einmal kurz an, der mich immernoch völlig verlegen anblickte, sodass ich ihm ein spielerisches Lächeln schenkte, bevor ich meine Jacke nahm und den Raum zufrieden verließ.

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Ah Ja, uncontrollable Rizz I would say xD Ich hab echt viel Spaß dabei, Wooyo zu schreiben <3

Wie geht es euch heute? :) Ich habe die Nacht damit verbracht, mich mehrmals zu übergeben, sodass ich jetzt wie eine Leiche aussehe, help-

- Eure Eleja ♡

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