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♡𝘴𝘢𝘯
Während ich leise zum Song mit summte, baute ich die letzten Nadeln in den Schrank hinein, wobei mir die Finger schon wehtaten, zumal ich seit Stunden bereits aktiv war. Wooyoung war gerade noch draußen unterwegs, während ich in seiner Wohnung war. Eigentlich gab er mir seine Schlüssel nur, damit ich ihm seine Post empfangen konnte, jedoch hatte ich mir die Chance genommen und meinen Plan durchgesetzt.
Mit einem Schwung stand ich endlich auf und schaute zufrieden, aufgeregt auf mein vollendetes Werk.
,,Er wird sich so freuen.",flüsterte ich leise zu mir selbst, als ich den Bücherschrank sah, dem ich ihm gekauft und nun aufgebaut hatte. An derselben Stelle, wo sein altes, kapputes Bücherregal vorher stand. Schnell räumte ich den restlichen Müll weg, entsorgte den alten Bücherregal und saugte seine Wohnung bei dem ganzen Mess, den ich angerichtet hatte, einmal durch.
Da Wooyoung so unfassbar fleißig am lernen war, ich ihm seine Mühe tagtäglich ansah, die Stunden, die er in der Nacht noch an seinem Schreibtisch verbrachte, die Tränen, die er aus Frust oftmals verlor sowie seine Depression, die ihm das Ganze deutlich erschwerte, wollte ich ihm unbedingt eine Freude machen.
Er las gerne all diese Bücher über die Kunst, der Impressionismus war seine Lieblingsepoche. Aber auch die Bücher über das Designen sowie Schneidern spiegelten einen wertvollen Teil seiner Persönlichkeit wieder. Undzwar, dass er richtig talentiert und kreativ war. Ich durfte sogar paar seiner noch nicht vollendeten Entwürfe sehen, die er mir eines Tages bei einer Übernachtung zeigte. Direkt schlich sich ein verträumtes Lächeln auf meine Lippen, als ich die Bücher in seinen neuen Schrank einordnete, so, wie sie davor auch drinne standen. Schließlich wollte ich ihm seine Ordnung nicht vorenthalten.
Generell veränderte sich so viel aktuell bei uns beiden. Wir waren anscheinend ein Paar, jedenfalls verhielten wir uns so. Es gab kein offizielles Fragen, ob er gerne mein Freund wäre oder andersherum, sondern nur diese eine Nacht, wo ich ihn in Joong's Workshop führte und ich ihm ehrlich gestand, was ich fühlte. Selbst jetzt realisierte ich nicht wirklich, dass er meine Gefühle erwiderte.
Er? Wooyoung? Der Jung Wooyoung?
Ich spürte direkt wieder, wie mein Herz einen kleinen Sprung machte, wodurch ich tief einatmete und meine Hände schnell noch wusch. Allein dies kam mir so surreal vor; Dass ich wie ganz selbstverständlich in seiner Wohnung stand und die Hände wusch, nachdem ich ihm einen Schrank gebaut hatte. Allein zu sehen, wie er mir seine Wohnung anvertraute, bedeutete mir so viel. Er konnte sich nicht vorstellen, wie wichtig mir solche Sachen waren, die er unbewusst immer tat.
Sei es sein sanftes Lächeln, welches nur ich bekam, sobald ich von irgendwas erzählte und er mir aufmerksam lauschte. Sei es das Entlangfahren meines Handrückens mit seinen zarten Fingerspitzen, sobald wir irgendwo saßen oder lagen. Seien es seine Augen, die von ihrer frechen Fuchsform ständig in eine weiche Puppyform wechselten, sobald ich ihm die kleinste Form von Zuneinung schenkte. Sein unschuldiger Blick, der mir ständig verriet, wie fremd ihm all diese Zuwendung und Liebe war.
Wenn ich ihm spontan etwas zum Essen nachhause vorbei brachte, bevor ich zum Training nach der Schule lief oder wenn ich im Klassenraum an ihm vorbei lief, ihm dabei einen Kuss auf den Haarschopf drückte, bevor ich mich auf meinen Platz zu meinen Freunden setzte.
Ich liebte es, ihm bedingungslos und völlig frei all diese Liebe schenken zu können. Dabei merkte ich nicht, wie das Wasser weiter auf meinen Hände floss, so gedankenverloren, wie ich gerade war. Erst, als ich die Schlüssel an der Haustür hörte, trocknete ich mir meine Hände schnell ab, um zur Tür zu laufen und ihn zu empfangen.
,,Da freut sich jemand ja auf mich.",begrüßte Wooyoung mich lachend, sobald er seine Kopfhörer um seinen Hals legte und sich die Schuhe auszog. Dabei schenkte er mir ein flüchtiges, amüsiertes Lächeln, während ich geduldig darauf wartete, dass er vor mir stand.
,,Natürlich. Deine Post steht im Schlafzimmer. Gut, dass ich hier war, oder nicht?",antwortete ich ihm entspannt, als er seine Tasche zur Seite legte und sich die Jacke auszog. Selbst dabei konnte ich meine verliebten Blicke nicht von ihm nehmen. Ich mochte seine Art und Weise, wie er sich bei den einfachsten Tätigkeiten bewegte; wenn er sich seine Jacke auszog, seine Kopfhörer ausschaltete, mit der Hand die Tür schloss oder wie gerade auf mich zu kam und seine Hände auf meine Wange legte.
,,Ich danke dir.",entkam es ihm leise, bevor er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen aufdrückte. Dies reichte allein schon, um mich völlig aus der Bahn zu werfen, sodass ich ihm verträumt in die Augen blickte und seinen Dank mit einem lächelnden Nicken erwiderte. Dabei schaute er mir in die Augen, strich mir mit seinen Daumen über die Wangen, bevor er sich auch wieder löste und an mir vorbei ging.
Brav folgte ich ihm, blieb dabei absichtlich hinter ihm, da ich wollte, dass er von allein den neuen Bücherschrank auffindet. Als er dann durch den Flur in sein Schlafzimmer gehen wollte, warf er einen Blick ins Wohnzimmer und wollte wie gewohnt weiter laufen, bis er abrupt stehen blieb und paar Schritte zurück ging, um nochmal richtig ins Wohnzimmer zu seiner Überraschung zu schauen.
Amüsiert beobachtete ich das Geschehen und blieb still, während ich ihn das alles verarbeiten ließ. Somit blieb ich im Türrahmen neben ihm stehen, während er mit großen Augen den Bücherschrank fixierte und erstmal nichts von sich gab. Dabei musste ich mir mein Schmunzeln verkneifen, weshalb ich den Blick kurz wieder abwandte, bevor ich ihn anschaute und er leise fragte:,,Was zum-? Was ist das?"
,,Ich habe dir ein neues Bücherregal, beziehungsweise Schrank aufgebaut. Du hattest so viele Bücher, da wollte ich dir direkt einen Bücherschrank bauen. Und dein altes Regal fiel dir förmlich zusammen, weshalb du jetzt ein Neues hast.",erklärte ich ihm lachend, als ich seine hilflose Haltung merkte und wie er den Schrank anstarrte. Während ich bereits zum Schrank spazierte, blieb Wooyoung noch am selben Punkt stehen und blickte mich erschrocken an.
,,Du hast mir einen Bücherschrank selbst aufgebaut?",entkam es ihm abgehackt, sodass es ihm letztlich die Sprache komplett verschlug und er langsam auf mich zu kam beziehungsweise zum Schrank, den er sich nun vom nahen immernoch ziemlich geschockt anschaute.
,,Keine Sorge, die Bücher habe ich in genau derselben Reihenfolge wieder rein sortiert.",schmunzelte ich amüsiert vor mich hin, wobei ich seine Reaktion in vollsten Zügen genoss. Woo ließ seine Finger über das dunkle Holz des Schrankes fahren, als er paar Schritte zurück wich, um sich das ganze Exemplar richtig anschauen zu können.
,,Ich habe extra schwarzes Holz genommen, um dies deiner Ästhetik anzupassen.",gab ich zufrieden von mich, während ich meine Hand ebenso über die freie Flächen entlang fahren ließ und er mich direkt wieder mit großen Augen anschaute.
,,Das war doch bestimmt richtig teuer, San. Wieso? Das musstest du doch nicht machen.",seufzte er verzweifelt, als er sich mit dem Körper komplett zu mir drehte und ich ihm dies direkt nachmachte.
,,Gefällt es dir denn?"
,,Ja, doch, aufjedenfall. Es ist wunderschön. Ich wollte schon immer ein neues Regal haben, wo ich meine Bücher ordentlich rein tun kann. Aber doch nicht auf deine Kos-"
,,Das reicht mir. Mehr muss und brauche ich nicht wissen. Ich will nur, dass es dir gefällt, Woo. Um alles andere, sollst du dir keinen Kopf machen."
Er schaute mir mit einem immernoch recht verzweifelten Ausdruck auf das Gesicht, während ich ihm in seinen Augen lächelnd hinein blickte und ihm eine störrische Haarstähne hinter das Ohr strich. Sobald ich merkte, dass er nichts von sich gab, sagte ich wieder:,,Du hast in der letzten Zeit so viel gelernt und gearbeitet für deine Zukunft, aber auch deine Gegenwart. Ich habe es gesehen, wie viel Arbeit du in allem hinein tust. Es macht mich unfassbar glücklich, dass du so fleißig bist und dein Bestes gibst, selbst an Tagen, wo es umso schlimmer mit deinen Depressionen ist."
Aufmerksam lauschte er mir wieder, während ich direkt weiter sprach:,,Du bist so wunderbar, so einzigartig, Wooyoung. Da wollte ich dir unbedingt etwas geben, was du mit deinem Herzen verbindest. Mir fiel dein Bücherregal auf, sodass ich deinen Büchern direkt ein neues Zuhause geben und dir damit eine Freude machen wollte. Dir zeigen wollte, dass ich all deine Mühe und Arbeit sehe."
Mit Tränen in den Augen ließ Wooyoung seine Hand neben sich fallen, die er zuvor noch in eins der Boxen des Schrankes liegen hatte und hielt dennoch den Blickkontakt zu mir stand, weshalb ich direkt näher auf ihn zuging und meine Hand in seinen Nacken legte. Damit zog ich ihn an mich, küsste seine Stirn liebevoll, anschließend seine Wange und spürte, wie eine Träne auf meinen Lippen prallte.
,,S-Siehst du es? Wie ich vor dir stehe, dir entblößt in meinen Gefühlen, Reaktionen und Empfinden. D-Dir kompletten Einblick in meine Gefühlswelt gebe und wie schwer mir das eigentlich fällt, ich dies aber mache, um dir zu zeigen, dass ich dir dieses Vertrauen und diese Zuwendung gebe. Reicht dir das als Antwort auf deine Herzensgeste?",sagte Woo leise, als er letztendlich seinen Kopf etwas senkte und seine Arme um meine Brust legte, um mich an sich zu drücken.
Direkt erwiderte ich die Umarmung, hielt seinen warmen Körper wieder an mich und antwortete leise:,,Selbst dein kleinstes Lächeln reicht mir, Woo."
Somit schaute er wieder zu mir hoch und ehe ich mich versah, verband er unsere Lippen zu einem sanften Kuss miteinander, wodurch ihm direkt ein leises Seufzen entwich.
Vorsichtig legte ich meine Hände auf seine Taille ab, womit ich ihn an mich hielt, dabei den ständigen Aufprall unserer Lippen in vollen Zügen genoss, während er seine Hände auf meinen Nacken und auf meine Wange ablegte. Ich biss ihm zaghaft in die Unterlippe hinein, wobei er mich direkt mit einem leisen Aufwimmern belohnte. Mir entging dabei der sanfte Ton seiner Stimme nicht, welchem ich völlig verfallen war und welches meinen Bauch gerade hüpfen ließ.
Und so verbrachten wir den restlichen Abend miteinander. Und nichts konnte mehr unseren wunderschönen Rythmus mehr brechen...
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Meine Schwester hatte Geburtstag, deswegen auch das späte Update um 2 Uhr Nachts... xD An Tagen wie diese, merke ich, dass wir alle mittlerweile erwachsen sind... Hilfe...
Wie war dein Tag? Geht es dir gut?
- Eure Eleja ♡
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