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♡𝘸𝘰𝘰𝘺𝘰𝘶𝘯𝘨
,,Nimm deinen verdammten Arm von mir, und verpiss dich.",keifte ich den Typen hinter mich an, als ich dessen Arm um meine Taille spürte, diesen ich ihm direkt weg schlug. Nach einer weiteren Session im Club spürte ich meinen Körper mittlerweile nicht mehr, es war nur noch ein lähmendes Brennen meiner unteren Hautschicht, und der Ekel überkam mich.
Doch erleichtert darüber, dass der Fremde mit seinen Klamotten problemlos verschwand und mich alleine auf dem Bett liegen ließ, schloss ich meine Augen und fragte mich wie so oft, was zur Hölle ich mit meinem Leben eigentlich machte und wie ich hier bloß landen konnte. Dennoch schlug ich mir diese Gedanken direkt wieder weg, umschlung meinen kühlen Körper mit meinen eigenen Armen und tauchte in der Schwärze meiner Augenlider ab.
Eigentlich hatte ich nicht wirklich vor, wieder arbeiten zu gehen, jedoch gestand ich mir selbst, dass ich mich bereits so verzweifelt nach Zuwendung sehnte, sodass ich diese mir in Form von irgendwelchen sexuellen Kontakten holte. Einen anderen Weg war ich eben nicht gewohnt und kannte ich auch nicht, sodass es für mich wie Routine war, etwas Selbstverständliches. Gleichzeitig wusste ich aber auch, wie abwegig dies war und ich daran nur noch mehr zusammenbrechen würde.
Dies bestätigte sich auch wieder, als ich die Übelkeit in mir hochkommen spürte und aufstand, um schnell auf die Toilette zu rennen. Mit einem Mal erbrach ich mich mehrmals, angeekelt von den Erinnerungen an gerade eben und nahm wahr, wie mein Körper an den Erinnerungen, wie der Typ mich vorhin anfasste, zusammen zuckte.
Wimmernd hielt ich mich an der Toilette fest, als ich die ersten Tränen über meine Wangen kullern spürte und diese wie eine ätzende Flüssigkeit meine Haut zum Brennen brachten. Ich konnte meine Augen mittlerweile nicht mehr richtig aufhalten, so müde, wie ich von meinen eigenen Gedanken und den Gefühlen war.
Ich hasste es zu fühlen. Es stresste mich. Gleichzeitig sehnte ich mich danach, irgendwas zu fühlen, da diese Leere genauso schlimm auszuhalten war. Diese Leere, die ich für eine kurze Zeitspanne nicht mehr hatte, als ich den Kontakt zu San noch hatte. Jedoch war er der Hauptgrund, weshalb es mir überhaupt wieder so schlecht ging.
Ich verstand nicht, weshalb er meine ganze, komplette Gefühlswelt so stark auf den Kopf stellen konnte, sodass ich Nächte wieder nicht schlief und mich mit irgendwelchen Pillen aus dem Club zur Ruhe bringen musste, die mich manchmal in die Ohnmacht schickten.
,,Das ist so abgefuckt.",hauchte ich leise in die Stille des Zimmers hinein, während ich meinem Körper noch eine Weile gab und halb lehnend an der Toilette liegen blieb. Somit schaute ich an meinem Körper runter, der mich gerade mehr als nur anekelte, sodass ich mich im nächsten Moment direkt wieder übergab.
Es fühlte sich einfach grässlich an, wie ein Objekt behandelt zu werden und gar nicht die Fähigkeit zu besitzen, gemocht zu werden. Angefangen bei der Freundlichkeit von Hongjoong aufeinmal, die mich so krass überforderte, bis hin zu San, der anscheinend auf mich stand. Das war etwas, was mich nicht überraschen sollte, doch dies aus dem Mund von Hongjoong so plötzlich zu hören, es wirklich bestätigt zu bekommen und dann noch zu hören, dass er seit zwei Jahren in mich verliebt war, überforderte mich.
Was zur Hölle konnte man denn an mir lieben?! Da war nun wirklich nichts Liebenswertes an mir. Wenn ich mich in den Spiegel anblickte oder wie jetzt an mir selbst runterschaute, sah ich nichts außer ein benutztes Skelett, welches keinen Nutzen mehr hatte. Dann kam aufeinmal so ein Jemand wie San, der versuchte, mir das komplette Gegenteil zu sagen und zu beweisen.
Plötzlich fing ich an, richtig zu weinen. Aber so richtig. So sehr, dass ich mich zu Boden fallen ließ, da ich mich nicht mehr halten konnte und einfach vor mich hin weinte. Ich ließ es einfach zu, wehrte mich vor der Scham und dem Minderwertigkeitsgefühl nicht mehr. Mein Körper bebte förmlich, mein Kiefer schmerzte vor Anspannung, mein Herz hämmerte vor Stress gegen meinen Brustkorb, und mein Magen drehte sich in allen Richtungen.
Ich wollte doch auch nur geliebt werden? Gesehen und wertgeschätzt werden, ohne Angst davor zu haben, dies zuzulassen, ohne mich dagegen wehren zu müssen? Ich wollte die Fähigkeit besitzen, mich lieben zu lassen. Ich wollte es wirklich! Ich wusste doch nur nicht, wie. Ich wusste es wirklich nicht, hatte die Werkzeuge dafür in meinem Leben nie in die Hand bekommen und war nun an dem Punkt angekommen, wo ich nun mal war.
Auf dem Boden liegend in einem Club auf der Toilette, komplett benutzt von heute und komplett am Zusammenbrechen.
Ich wusste, dass ich unbedingt Hilfe brauchte. Ich war nicht dumm, ich wusste das alles. Doch gerade konnte ich keinen klaren Gedanken mehr zusammenfügen, blickte nur mit verschwommener Sicht an die Wanddecke und versuchte verzweifelt das Schluchzen unter Kontrolle zu kriegen. Doch so müde wie ich war, quälte mich mein Körper noch eine Ewigkeit mit dem Weinen weiter und ließ mich nicht zur Ruhe kommen.
Irgendwann musste ich aber so eingeschlafen sein, denn nach einer Weile erinnerte ich nicht mehr, wie ich plötzlich in die Schwärze des Schlafes hinein fiel und dann unbewusst doch zur Ruhe kam.
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Oh my lovely Woo... </3
- Eure Eleja ♡
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