𝐊𝐋𝐀𝐘𝐋𝐄𝐘 - I missed you, little wolf
"𝚝𝚑𝚒𝚜 𝚒𝚜 𝚝𝚑𝚎 𝚙𝚛𝚘𝚖𝚒𝚜𝚎 𝚘𝚏 𝚙𝚎𝚊𝚌𝚎. 𝚝𝚑𝚊𝚝 𝚘𝚗𝚎 𝚍𝚊𝚢, 𝚊𝚏𝚝𝚎𝚛 𝚊 𝚕𝚘𝚗𝚐 𝚕𝚒𝚏𝚎, 𝚠𝚎 𝚠𝚒𝚕𝚕 𝚜𝚎𝚎 𝚎𝚊𝚌𝚑 𝚘𝚝𝚑𝚎𝚛 𝚊𝚐𝚊𝚒𝚗"
~Elena Gilbert
❗spoilerwarning, the originals season 5 ❗
🤍 KLAUS 🤍
,,Heute Nacht hast du etwas selbstloses getan, Klaus. Ich kann nicht in Worte fassen, wie stolz ich auf dich bin."
Die Stimme geisterte durch meine Gedanken, aber ich war unfähig reales von Träumen zu trennen. Ich sah die Welt unscharf, verschwommen und verzerrt. Seit Stunden spürte ich nichts als diese unendliche, erdrückende Stille. Egal wie laut ich schrie, egal wo ich hinfasste.
Da war nichts.
Kein Elijah.
Kein Frieden.
Nichts.
Fühlte es sich für meine Geschwister so an, wenn ich sie erdolchte? Wie ein Raum voll ewigem Nichts.
Ich erinnerte mich an unser letztes Gespräch in New Orleans.
"Was ist, wenn danach nichts mehr kommt. Kein Frieden, nur Dunkelheit?"
"Wir finden es zusammen raus."
Zusammen.
Wozu starben wir beide, wenn Elijah plötzlich wie vom Erdboden verschluckt war? Fast wäre ich wütend geworden, aber schon bald merkte ich, dass ich keine Wut empfand. Vielmehr Angst.
Angst, nach all den Jahren alleine sein zu müssen.
Steckte mich der Teufel in meine eigene Hölle, in der es nur mich selbst gab? Zuzutrauen wäre es Katherine Pierce allemal.
,,Klaus? Hörst du mich?"
Wieder diese Stimme, diesmal näher. Ich versuchte meine Panik unter Kontrolle zu bekommen. Ich war nicht alleine und diese Stimme gehörte bestimmt nicht Katherine.
Eilig blinzelte ich und langsam nahmen die verschommenen Umrisse Gestalt an. Es bildeten sich Bäume, strahlend blauer Himmel und plötzlich verspürte ich einen Windstoß, nahm den Geruch von Laub und frischer Herbstluft wahr und spürte Sonnenstrahlen auf meiner Haut.
Das war nicht alles. Vor mir stand eine Frau mit langen braunen Haaren, unergründlich braunen Augen und einem Lächeln, das mir seit Jahren das Herz erwärmte. Als ich zusah wie sie starb, starb ein Teil von mir. Jeden einzelnen Tag spürte ich ihre Abwesenheit. Sie hinterließ ein riesiges Loch in meinem Leben. Ich wünschte mir so oft, dass sie an meiner Seite stand und mir sagte, was ich tun sollte. Niemals hätte ich erwartet, dass Hayley Mashall mir eines Tages so viel bedeuten könnte.
Jetzt stand sie vor mir. So glücklich, so 'lebendig', dass ich es fast für eine Einbildung hielt.
,,Hayley?", fragte ich mit leiser Stimme, als warte ich nur auf eine Bestätigung meines Gegenübers. Ich wollte nochmal ihre Stimme hören, eine Reaktion und den Beweis für die Realität. Wenn der Tod mir nur Illusionen verspielte und mich anschließend in eine schwarze Grube voller Nichts zog, dann würde ich niemals Frieden finden können. Ich wünschte mir so sehr, dass es real war.
Hayley nickte mit Tränen in den Augen. Erleichterung. Ich konnte nicht in Worte fassen, was ich fühlte. Einerseits vermisste ich meine Familie, die ich zurückließ schon jetzt. Aber andererseits wollte ein Teil von mir glücklich sein, weil er sich endlich mit Hayley wiedervereinte. ,,Umarmst du mich oder wirst du für immer auf dem Boden liegenbleiben?", fragte Hayley und nun bildeten ihre Lippen ein Lächeln.
Fast hätte ich gelacht. So schnell wie jetzt war ich noch nie aufgestanden. Ein einziges Mal zögerte ich nicht, weil ich genau wusste was ich zu tun hatte. Ich schlang die Arme um sie und zog sie fest an mich heran. Ihr Körper fühlte sich real an. Ich hatte jeden einzelnen ihrer Briefe gelesen, ich hatte so viele Tränen vergossen und geschworen ihrem Namen alle Ehre zu machen. Und jetzt standen wir beide in einer Art Nachwelt mitten im Bayou und umarmten einander.
Ich hatte so viel unserer gemeinsamen, begrenzten Zeit damit verschwendet ihr zu sagen, dass sie nicht zur Familie gehörte oder Hope nicht sehen sollte, dass ich vollkommen vergaß etwas anderes zu tun. Ihr von Anfang an sagen, wie viel sie mir bedeutete. Natürlich verbesserte sich unser Verhältnis später, aber ich bereute die Anfangszeiten trotzdem. Wäre ich von Anfang an ehrlich gewesen, hätten wir uns viel Ärger erspart.
,,Ich habe dich vermisst, kleiner Wolf", gestand ich ihr, weil ich nicht länger lügen wollte. Ich gelangte an einen Punkt, indem ich zugab wie viel sie mir bedeutete.
Hayley lockerte die Umarmung ein kleines Stück weit. ,,Wirst du sentimental? Wo ist der große böse Hybrid hin?", fragte sie mich mit funkelnden Augen.
,,Du bist vor meinen Augen in Flammen aufgegangen, kleiner Wolf. Jag mir nie wieder einen solchen Schrecken ein", warnte ich die kleine Wölfin, zog sie anschließend in die nächste Umarmung und würde sie am liebsten nie wieder loslassen.
,,Ich weiß nicht, ob du mich vorhin gehört hast, Klaus. Ich habe alles gesehen. Ich habe gesehen, was du für Hope aufgegeben hast und das macht mich unglaublich stolz", sagte Hayley.
Sofort hatte ich wieder diesen Klos im Hals. Hope. Meine Familie. Ich hatte sie alle allein gelassen.
,,Hast du gesehen, was sie gemacht haben?", fragte ich bedrückt. ,,nachdem ich..."
Hayley nickte. ,,Willst du es selbst sehen?"
Nein. Ich schüttelte den Kopf. Ich brauchte ein paar Tage bis ich es über mich brachte, nach meiner Familie zu sehen. Ich hatte sie willentlich verlassen, aber das konnte ich noch nicht. Gab es überhaupt noch Tage, wenn man tot war?
,,Hope weint, aber sie wird damit klarkommen. Das weiß ich. Kol ist auf dem Weg zurück zu Davina, Freya und Keelin lenken sich mit Vincent und ihrer Babyplanung ab und Rebekah und Marcel... nun, Rebekah geht es auch nicht sonderlich gut, aber Marcel wird ihr helfen. Und sie alle werden Hope beistehen, das weiß ich", erklärte sie mir. Jedes Wort versetzte mir einen kleinen Stich. Ich hatte vermieden mir allzu große Gedanken zu machen was passierte, wenn ich ging. Ich konnte es mir leider lebhaft vorstellen.
,,Und wo ist Elijah?", stellte ich die momentan wichtigere Frage. So gern ich meine Familie auch hatte, Elijah und ich kamen zusammen her. Hoffentlich. Einen Moment lang hatte ich Angst Hayley würde mir erklären, dass Elijah niemals hier ankam.
Stattdessen nahm die Hybridin meine Hand und lächelte, statt zu antworten. Ich verstand noch nicht, aber bekam hoffentlich bald eine Erklärung.
Hayley führte mich durch den Wald. Erst jetzt realisierte ich, dass es sich um das Bayou handelte. Wenn die Nachwelt aussah wie New Orleans, dann brauchte ich wenigstens keine große Umstellung. Hayleys warme Hand gab mir zusätzliche Sicherheit, mich darauf einzulassen. Es brachte nichts meinem Leben hinterherzutrauern.
Sie führte mich zu ihrem Rudel. Die verstorbenen Halbmondwölfe erfüllten das Bayou mit Leben, so wie früher. Vielleicht war ich am Tod von ein paar nicht unbeteiligt. Ich konnte nicht zwingend behaupten, dass all meine Taten mir leidtaten. Hauptsächlich bereute ich Dinge, die meiner Familie widerfuhren. Aber dort auf dem Steg, nahe des in der Sonne glitzernden Wassers, stand Elijah.
Er trug wie üblich einen Anzug und starrte auf das Wasser hinaus. Als er sich umdrehte lächelte er. Ich hatte ihn die letzten Monate nicht mehr so glücklich gesehen. Ich konnte mir denken warum. Seine Wiedervereinigung mit Hayley lief wohl wie erwartet ab. ,,Er hat mich ständig gefragt, ob du schon aufgetaucht bist", erklärte Hayley mir und lächelte leicht. ,,Ich habe ihm verziehen und das solltest du mittlerweile auch tun. Er war nicht er selbst."
Ich wusste wovon sie redete, erwiderte aber nichts. Stattdessen trat ich mit Hayley auf den Steg hinaus und umarmte auch Elijah. Ein Zeichen dafür, dass wir dieses neue Abenteuer tatsächlich gemeinsam starteten, bis wir eines Tages mit unserer gesamten Familie vereint wären.
,,Ich war nicht sicher, ob du noch kommst, Niklaus", meinte Elijah, rückte seinen Anzug zurecht und nickte mir leicht zu, als wir die Umarmung lösten.
,,Für immer und ewig, Bruder. Das weißt du", antwortete ich und sah zwischen Hayley und meinem großen Bruder hin und her. ,,Na los. Ich will endlich diesen Tanz sehen."
Ich zwinkerte den beiden zu. Zuerst rührten sie sich nicht, dann aber bot Elijah ihr endlich seinen Arm an und Hayley schenkte mir ein letztes Lächeln. Sie ließ meine Hand los, griff nach dem Arm meines Bruders und folgte ihm auf die Glasfläche neben dem See. Lächelnd beobachtete ich, wie sie die Arme umeinander legten und zu Tanzen begannen. Obwohl ich mich sehr darüber freute, fühlte ich mich plötzlich einsam.
Hayley und Elijah mussten einiges aufholen, aber ich passte nicht ins Bild. Die Halbmondwölfe hassten mich und ich wollte nicht ständig Ausflüge in die andere Welt machen um meiner Familie beim trauern zuzusehen. Das verstärkte meine Einsamkeit nur.
,,Der hundert Dollar Typ..."
Schritte auf dem Steg, die neben mir innehielten. Diese freundliche Stimme, die stets die richtigen Antworten auf meine innersten Probleme wusste. Sie sagte die Worte unserer ersten Begegnung, als wäre es ein Neuanfang.
Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung, sah ihr strahlendes Lächeln und die wehenden blonden Haare. Diese Frau hatte schon immer ein pures Herz gehabt und die schönste Seele, die mir jemals begegnete. Ihr Tod tötete einen Teil von mir. Bevor ich sie in die Arme nahm, zwinkerte ich ihr von der Seite aus zu.
,,Die mutige Barkeeperin..."
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the ending we deserved <3
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